Reinkarnation Erinnerungen

Reinkarnationserinnerung – Die Piratenbraut

Ich befand mich in einer seltsamen Spelunke. Um mich herum saßen seltsam gekleidete Männer. Sie trugen schmutzige Hemden, abgewetzte 3/4 lange Hosen und schwarze Stiefel. Auf den Tischen lagen Schwerter, an den Wänden hingen Seile, Steuerräder, Segelstoff, Waffen und andere Dinge. Es war hier sehr laut und es wurde viel gefeiert und gegrölt. Manchmal fiel jemand um und blieb auf dem Boden liegen oder es wurde laut geschrien. Ich befand mich hier mitten in einem Piratennest!

Es war hier auch ziemlich dunkel und ich hatte mich hier mit einer guten Freundin verabredet. Ich besaß eigentlich noch meine Erinnerung aus meinem Alltag, d.h. ich glaubte anfangs nur in einer Disco oder in einer befremdlichen Kneipe zu sein, aber das Aussehen der Leute und der Umgebung deuteten doch darauf hin, dass ich mich hier gerade in einem anderen Leben befand. Ich hatte bisher nur die Erinnerung, als Händler einmal knapp den Piraten entkommen zu sein, aber so wie es nun aussah, deutete es darauf hin, dass ich im Verlaufe dieses Lebens die Seiten gewechselt hatte und selbst Pirat geworden war…

Dann wurde die Holztür aufgestoßen und es kam die Freundin herein, mit der ich mich verabredet hatte. In dem Moment als ich sie sah, staunte ich nicht schlecht, denn sie besaß die gleiche EIS (Emotionale Identitätssignatur) wie eine Frau namens Daria, die ich vor einigen Monaten über das Internet kennengelernt hatte. Es war also überraschend sie hier zu sehen. Daria als Piratenbraut! Das war sehr amüsant… aber irgendwie passte das ein wenig zu ihrem Charakter. Sie war in Begleitung einer sehr schlanken und dunkelhaarigen Frau gekommen. Es kann ihre Schwester gewesen sein oder einfach eine Freundin. Beide waren sehr attraktiv und sie setzen sich zu mir an den Tisch, an dem ich bisher ganz allein gesessen hatte. Wir begrüßten uns sehr herzlich und umarmten uns lange, weil wir uns seit vielen Monaten nicht mehr gesehen hatten. Jeder war eben auf seine Art beschäftigt gewesen.

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Plötzlich brach Tumult aus. Eine Gruppe von Piraten, die als sehr aggressiv und rücksichtslos galt, hatte sich von ihren Tischen erhoben. Sie waren teilweise Brüder und wer sich ihnen auch nur in den Weg zu stellen wagte, sei es zufällig oder absichtlich, überlebte dies meistens nicht. In der Gruppe waren sie stark. Viele drängten sich nun eingeschüchtert zur Seite, um ihnen eben nicht in den Weg zu kommen, andere atmeten erleichtert auf, dass sie endlich das Etablissement verlassen wollten. Sie gingen an uns vorbei und verließen polternd und grölend die Spelunke.

“Endlich sind die schon mal raus hier”, meinte Darias Freundin. Sie wirkte sehr zierlich und agil. Sie trug eine dunkelrote Rüschenbluse und ockerfarbene, enge Hosen. Ihre Augen funkelten wild in dem Kerzenlicht. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen als sie mich ansah.

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Ich nickte, um ihr Recht zu geben.

“Denen sollte man mal eine Lehre erteilen”, sagte Daria und schaute ihnen verachtend hinterher.

Ich spürte deutlich, dass sie ihnen am liebsten hinterhergerannt wäre, um sie einen nach dem anderen niederzustrecken.

“Reiß Dich zusammen, irgendwann werden sie auf dich aufmerksam und ich muss Dich dann wieder dort rausholen.”

Wir lachten.

Das Leben als Pirat nahm mich immer mehr in Anspruch und ich vergaß mein Leben als Jonathan immer mehr. Wir liefen durch die Straßen, tranken Wein und amüsierten uns königlich. Manchmal küssten und umarmten wir uns und manchmal stritten wir uns auch, wenn mich ihre Freundin allzu liebevoll umarmte.

Wir trafen dann auf einen Bekannten, der sich manchmal auch in der Piratenkneipe aufhielt. Er war selten auf einem Schiff zu sehen und besaß niemals genügend Geld, um sich mal eine andere Kleidung zu leisten und war auf kleine Raubzüge in der Nacht angewiesen.

“Ich habe gerade erfahren, dass die Brüder einiges aus Eurem Hab und Gut entwendet haben!”, teilte er mir ohne große Umschweife mit.

“Wirklich?”, fragte ich misstrauisch nach.

“Ja, sie haben es von Eurem Schiff stibitzt. Ich habe sie gerade an mir vorbeiziehen sehen und konnte das Gespräch belauschen.”

“Habt Dank für Eure Auskunft. Ich werde sehen, was ich tun kann.”

Ich gab ihm eine Münze und er verschwand.

“Was man tun kann??”, rief Daria. “Wir schnappen uns die Kerle und machen sie fertig!”

“Wir sind nur zu Dritt und ihr beiden seid jetzt nicht gerade ein Baum von einem Kerl!”

“Doch, wenn wir uns zusammenstellen, dann schon!”, entgegnete sie.

“Na ja, aber dann fehlt es euch sicherlich noch an Größe!”, erwiderte ich schnippisch.

Dann rissen sie die Säbel aus ihren Scheiden, hoben sie empor und schauten mich mit blitzenden Augen an. So waren sie wirklich irgendwie viel größer…

“Gut”, sagte ich. “Wir werden uns zuerst die beiden Brüder mit den Tätowierungen schnappen und sie erledigen. Danach könnten wir Glück haben und der Rest der Truppe verteilt sich im Wind.”

Die Frauen stimmten mir mutig zu und griffen wieder entschlossen an ihre Säbel. Wir zogen los und suchten nach den Brüdern. Wir beschlossen uns aufzuteilen und jeden der Brüder in einem günstigen Moment einzeln aufzulauern und niederzustrecken. Ich ging allein während sie zusammen blieben. Diese Bedingung hatte ich schon an die beiden gestellt. Wenn sie sich schon maßlos überschätzten, dann waren sie zu Zweit vielleicht erfolgreicher. Ein wenig Sorgen machte ich mir schon um die beiden, aber ich vertraute auf ihre List und Tücke.

Nach einigen Stunden konnte ich einen der Brüder auftreiben. Er stand mit einem Fremden zusammen und sie schienen über etwas zu verhandeln. Wenn ich ihn so dort stehen sah mit seinem breiten Kreuz, dann wirkte er schon ziemlich stark und nur schwerlich zu überwinden. Er trug ein hässliches Unterhemd und auf seinem Rücken prankte seine Tätowierung. Es war irgendwas Spanisches, wenn ich mich nicht irre.

Ich ging auf die beiden zu und zog meinen Säbel…

“Nun habe ich den Dieb erwischt! Niemand macht sich ungestraft an meinem Hab und Gut zu schaffen und kommt ungeschoren davon!”

Kurz überlegte ich, ob mir die paar Waren überhaupt wichtig genug gewesen waren, sodass ich hier in einer dunklen Gosse einem Hünen auflauere und ihn zum Kampf stellte. Der Dialog raste in meinem Kopf… wenn ich ihn ungeschoren gehen ließ, dann würden sie es immer wieder machen und von Mal zu Mal dreister und gieriger werden.

Doch es war schon zu spät. Er hatte sich zu mir umgewandt und schaute mich feindselig an. Ich hatte ihn herausgefordert und nun hatte ich die Konsequenzen zu tragen. Es gibt eben Schiffe, wenn man auf diese anheuert, dann muss man mindestens bis zur nächsten Insel mit.

“Sieh mal einer an! Dort ist jemand der sterben möchte. Jemand, der glaubt einen günstigen Moment erwischt zu haben, indem er sich mit mir anlegen kann…”

Sehr amüsant war sein strenger Blick, der dann einer plötzliche Verblüffung wich als sich sein Gesprächspartner in Windeseile aus dem Staub machte und ward gleich nicht mehr zu sehen.

“Nun ist es ein gerechter Kampf! Ihr könnt Euch jetzt nicht mehr hinter Eurem Bruder und Euren Freunden verstecken!”, warf ich ihm entgegen.

Zornerfüllt griff er nach seinem Säbel und rannte wild auf mich zu.

“Ich werde Euren Kopf abreißen und ihn den Ratten zum Fraß vorwerfen!”… Irgendwas in dieser Art muss er von sich gegeben haben. Ich weiß es nicht mehr.

Die Säbel prallten aufeinander und es gab hell klingende Geräusche. In seinen Schlägen lag viel Kraft, aber er er war bei weitem nicht so wendig und er musste schnell erkennen, dass er mich unterschätzt hatte. Irgendwann sprang er zurück und floh in eine Gasse. Ich rannte hinter ihm her.

Hier war es noch dunkler als auf dem Hauptweg. Ich konnte kaum etwas sehen. Vielleicht lauerte er einfach hinter der nächsten Ecke, um mir seine Klinge in den Bauch zu rammen… aber dann sah ich ihn, wie er verzweifelt versuchte, eine Fassade hochzuklettern. Sein Ziel war ein höher gelegenes, flaches Dach. Vermutlich wollte er den kürzesten Weg zu seinem Schiff finden, um mir sein Gefolge auf den Hals zu schicken, damit sie die Drecksarbeit für ihn übernahmen.

Ich hechtete hinterher und auf dem Dach angekommen konnte ich ihn stellen. Wieder schlugen die Klingen gegeneinander und kurze Zeit später konnte ich ihn besiegen. Er fand seinen Tod in der Dunkelheit der Nacht auf dem Dach eines kleinen Hauses.

Nun war es Zeit so schnell wie möglich Daria und ihre Begleiterin zu finden! Ich musste ihnen helfen. Vielleicht hatten sie es nicht so leicht wie ich und befanden sich in diesem Augenblick schon in schlimmster Gefahr. Vielleicht hatte der Informant von vorhin etwas an die Halunken verraten. Für Geld würde er einfach alles tun und war von daher nicht unbedingt sehr vertrauenswürdig. Langsam kamen Vorstellungen in meinen Kopf, in denen ich beide vergewaltigt und tot am Boden liegen sah.

Ich rannte über das Dach und suchte die beiden. Das Schiff der Gebrüder lag noch ruhig im Hafen, aber ich konnte keine Spur von ihnen finden. Langsam ging ich zurück und dachte darüber nach, wo sich die beiden wohl gerade aufhielten. Plötzlich sah ich auf dem Hauptweg zwei Schatten aus der nebligen Dunkelheit auf mich zukommen. Welchen Kampf musste ich jetzt noch meistern? Doch dann traten aus der Dunkelheit Daria und ihre Begleiterin hervor. Sie rannten auf mich zu und wir umarmten uns. Sie waren ebenfalls erfolgreich gewesen.

“Das wird gefeiert!”, rief Daria.

“Lieber nicht”, entgegnete ich. “Besser wir feiern nur unter uns, denn wir müssen jetzt warten, was mit ihren Gefolgsleuten passiert und ob sie sich verteilen werden oder neu formieren. Sobald sie sich verteilt haben, dann ist der Sieg unser!”

“Stimmt, wir sollten unser Schicksal nicht zu sehr herausfordern!”, lachte Daria und wir taten wie gesagt. Wir feierten zu Dritt bis in den Morgen.

Zumindest vermute ich, dass es so war, denn leider erwachte ich an dieser Stelle. Sicherlich war es eine spannende Nacht gewesen…

Matrixblogger - Jonathan Dilas Bücher
2008-08-14

Ein Kommentar

  1. Schöne Geschichte! Ich erfahre immer wieder etwas neues über die Piraten – von den verschiedenen Kindern, mit denen ich zusammen bin. Vor allem die Buben lieben die Piraten-Geschichten sehr, und spielen sie sehr oft – manchmal unterscheiden sie nicht mehr zwischen dem Heute und dem Piraten-Dasein. Sie werden Piraten im Alltag und die Umgebung wird dann dementsprechend wahrgenommen. Ich bin dann meistens die Piratenfrau – ausser heute, da war ich die Polizistin. So haben wir dann auch verhandelt. Aber ich war ziemlich gnadevoll zu den kleinen Piraten, wer weiss, wer ich wirklich war…
    Einmal haben wir auch das Schneewitchen und die sieben Piraten gespielt.
    Vielleicht könnten wir einmal ein kleines Theaterstück einstudieren, über die Piraten:-).
    Es kann ja sein, das die Kinder teilweise auch in solchen Erinnerungen an frühere Zeiten leben…

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