Reise zum Selbst - Die andere Seite

Die andere Seite: Gestrandet

Ich kam langsam zu mir. Unter mir befand sich Sand. Scheinbar war ich an einen Strand gespült worden. Als ich meinen Kopf hob, blickte ich auf ein Paar Armeestiefel.

“Da bist du ja! Komm, wir müssen los!”, hörte ich einen Mann sagen.

Nachdem ich aufgestanden war, versuchte ich mich zu orientieren. Nicht unweit erblickte ich eine große, weißfarbene Plattform und in einiger Entfernung viele zerbombte Häuser. Verzweifelt versuchte ich mich zu erinnern, was gerade eben noch geschehen war. Leider hatte ich keinerlei Erinnerung, wie ich hierher gelangt war.

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Vor mir standen ein Mann und eine Frau. Sie trugen sehr praktische, teilweise militante Kleidung. Sie war ziemlich aufgetragen und offensichtlich nie großartig gereinigt worden.

“Los, komm mit!”, sagte der Mann.

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Wir liefen dann hoch auf die weißfarbene Plattform. Der Boden war mit unzähligen kreisrunden Tellern übersät. Mit einem gekonnten Griff zog er an einem der Teller und riss ihn heraus. Wie an einem Gummiseil befestigt, hing der Teller nun in einiger Höhe über dem Boden und als er ihn wieder losließ, schnellte er zurück in den Boden. Ich verstand nicht, was er da machte, aber ich schaute fasziniert zu.

“Wenn das die Anderen nicht aufscheucht, dann weiß ich auch nicht!”, flüsterte er mir zu und lächelte bedeutungsvoll.

“Was habt ihr denn vor?”, entgegnete ich.

“Wir werden sie rufen, damit du sehen kannst, wie man das macht. Oft kann man nur verstehen, wenn man es erfährt. Du wirst schon sehen…”

Ich nickte spontan, ohne mir jedoch etwas darunter vorstellen zu können.

Doch nichts geschah! Nun ergriff er gleich drei dieser kleinen, handgroßen Teller auf einmal, zog sie ein bis zwei Meter aus dem Boden heraus und ließ sie wieder zurückschnellen. Der ganze Boden vibrierte.

“Wenn das nun nicht ihre Satelliten registriert haben, dann weiß ich auch nicht!”, lachte die Frau.

Kurz darauf vernahm ich ein leises Surren in der Luft und mehrere hundert Meter entfernt glaubte ich, einige Flugobjekte zu erkennen, die hinter einigen der Häuser zum Vorschein kamen.

“Da sind sie!”, rief die Frau und die beiden rannten los.

Mir bleib eigentlich nichts anderes übrig, als ihnen zu folgen. Sie liefen auf die zerbombten Häuser auf der rechten Seite zu und verschanzten sich in einigen der Kellerfenster, die man dort finden konnte. Nun beobachteten wir genau, was im Weiteren geschah: Es tauchten mehrere schwebende Objekte auf, vielleicht zehn Meter im Durchmesser und ihnen voraus konnte man mehrere kleinere Objekte ausmachen, die wie Spinnen über den Boden liefen. Sie suchten die Umgebung ab und ich vermutete, dass die Betätigung dieser Teller sie herbeigerufen hatte.

Plötzlich lief ein Mann an ihnen vorbei und diese roboterähnlichen Spinnen jagten auf ihn zu und schossen Strahlen in seine Richtung. Als einer dieser Strahlen ihn traf, verharrte er in der Bewegung. Er wirkte nun gelähmt und konnte sich nicht mehr rühren. Die größeren Objekte sammelten ihn ein und schafften ihn fort. Nach einer halben Stunde war der ganze Spuk vorbei und wir trauten uns wieder aus unserem Versteck heraus.

“Hast du das gesehen?”, sagte der Mann zu mir.

“Ja, das habe ich. Sehe ich das richtig, dass wir es hier mit Außerirdischen zu tun haben?”, fragte ich.

“Richtig. Sie sind vor vielen Monaten gekommen und seitdem kämpfen wir wie Partisanen gegen sie. Die Armee kann schon lange nichts mehr gegen sie ausrichten. Sie haben momentan die Kontrolle.”

Noch immer versuchte ich mich daran zu erinnern, wo ich mich zuvor befunden hatte. Aus welcher Welt war ich gekommen und was hatte mich nur hierher verschlagen? Doch ich konnte keine Antwort auf meine Frage finden.

“Jetzt werden wir dir ein wenig die Umgebung zeigen. es ist wichtig, dass du Orientierung bekommst…”, erklärte der Mann und wir gingen auch gleich los.

An den zerbombten Häusern vorbei gelangten wir nach einiger Zeit in ein Waldstück. Wir liefen sehr lange die vielen Waldwege entlang, scheinbar ohne ein bestimmtes Ziel zu besitzen. Links von uns erblickte ich in ungefähr hundert Metern Entfernung noch immer die vielen kaputten Häuser. Anscheinend war hier in den letzten Monaten sehr viel vorgefallen und nachdem die Armee ihr Pulver verschossen hatte, mussten die Überlebenden kleine Widerstandsgruppen organisiert haben. Ich fragte mich, ob sie es eigentlich wussten, mit welchem Gegner sie es hier zu tun hatten. Waren sie bereits in der Lage gewesen, einen Außerirdischen gefangen zu nehmen, um ihn zu untersuchen und somit effektivere Maßnahmen gegen sie zu entwickeln. Ich fragte den Mann danach.

“Wir haben es bisher nur mit Droiden zu tun. Alles, was sie uns entgegensetzen sind Roboter! Wir haben einen richtigen Außerirdischen bisher nicht einmal zu Gesicht bekommen. ”

“Habt ihr denn schon Kontakt zu anderen Gruppen bekommen? Vielleicht wissen die ja mehr…”, hakte ich nach.

Nach dieser Frage schaute er mich kritisch an, doch bevor er etwas entgegnen konnte, trafen wir auf eine Gruppe von vielleicht zehn Personen. Sie trugen Waffen und begrüßten uns herzlich.

Während sie sich unterhielten und langsam den Weg fortsetzten, wurde ich neugierig und nahm einen Nebenpfad, der mich verführerisch angeblickt hatte. Ich ging diesen Waldweg entlang und kam nach einigen Minuten an einen See. Hier lagen mehrere Zivilisten herum, die badeten. Es waren eigentlich ausschließlich Mütter mit ihren Kindern. Sie ignorierten mich und nur wenige schauten mich kurz an.

Als ich den See hinter mir gelassen hatte, kam ich auf einen großen Marktplatz zu – zumindest das, was von ihm übrig geblieben war.

Viel Geröll lag auf dem Platz herum, links und rechts eingefallene Häuser. Zögernd ging ich zur Mitte des Platzes und plötzlich vernahm ich lautes Rufen und Geschrei. Mehrere Personen kamen von rechts herbeigerannt und liefen Hals über Kopf über den Platz – dicht gefolgt von mehreren Droiden, die sie unbarmherzig verfolgten. Sie schossen ihre Strahlen ab und einige von ihnen froren direkt ein.

Ich rannte zu einem der Häuser, um mich, so, wie ich es gerade gelernt hatte, in einem Keller zu verstecken, doch einer der Droiden schnitt mir den Weg ab und wenige Augenblicke später erwischte mich sein Strahl. Es war kein unangenehmes Gefühl, aber es war mir sofort unmöglich, mich auch nur noch einen Zentimeter zu bewegen. Kurz darauf wurde ich von einem der größeren Objekte eingesammelt…

Noch immer völlig bewegungsunfähig wurde ich in liegender Position von einem dieser kleinen, schwebenden Raumschiffe zu einer Art Sammelpunkt transportiert. Dort konnte ich sehr viele, fein säuberlich und nebeneinander aufgebaute, rechteckige Behälter aus Stein entdecken. Sie manövrierten mich zu einem dieser Behälter und ließen mich in ihn hinein. Danach wurde der Deckel über mir geschlossen. So verharrte ich dort eine gewisse Zeit, keine Möglichkeit, mich zu befreien oder zu bewegen…

Mit einem Mal wurde der Behälter wieder geöffnet! Ich blickte in das Gesicht des Mannes, der mich am Stand aufgelesen hatte.

“Da ist er ja! Hey, ich hab ihn!”, rief er laut.

Ich vermutete, dass die Außerirdischen gerade nicht zugegen waren und sie mich gefunden hatten.

“Da hast du aber gehörig Glück gehabt!”, meinte er lachend. “Wir hatten eh geplant, diese Sammelstelle hochzunehmen und die Menschen hier zu befreien.”

Nun konnte ich mich wieder bewegen und krabbelte aus dem Behälter heraus. Ich konnte mich überraschend schnell wieder ganz normal bewegen.

“Was ist da gerade passiert?”, fragte ich ihn.

“Jetzt weißt du, was sie mit uns machen, wenn sie uns schnappen. Sie scheinen uns irgendwie in diesen Dingern zu konservieren. Was genau sie jedoch mit den Kisten nachher machen, das wissen wir nicht. Nach einiger Zeit werden sie von einem großen Schiff abgeholt.”

Mittlerweile sah ich mich von zehn oder mehr Personen umgeben. Sie schauten mich misstrauisch an.

“Was ist?”, fragte ich vorsichtig nach.

“Wir wundern uns nur! Irgendwie scheinst du nicht der zu sein, den wir erwartet hatten”, erklärte die Frau.

“Nun gut”, seufzte ich, “dann will ich euch mal die Wahrheit sagen! Ich habe überhaupt keine Ahnung, wie ich hierher gekommen bin und ich weiß auch nicht, wo ich hier bin! Es ist, als hätte ich meine Erinnerung verloren.”

Dann sprach die Frau mich mit einem Namen an, den ich nicht richtig verstehen konnte, aber ich verstand ihn soweit, dass ich wusste, dass es sich hierbei nicht um meinen gehandelt haben könnte.

“So heiße ich nicht. Ich heiße Jonathan…”, gab ich zurück.

“Jonathan? Nein, das sagt uns überhaupt nichts!”

Jetzt entstand ein Tumult und laute Diskussion. Scheinbar waren sie verunsichert und versuchten zu verstehen, was passiert war. Dann ergriff der Mann das Wort:

“Wir haben einen Transporter benutzt. Das ist ein Gerät, das einen Menschen über viele Kilometer hinweg in Sekundenschnelle transportieren kann. Die Koordinaten waren der Strand und dort sollte ein Mann auftauchen, der einige Informationen für uns haben sollte und uns helfen könnte, weitere Einsätze gegen die Außerirdischen zu planen.”

“Nun”, meinte ich, “dann muss bei diesem Transport etwas schief gelaufen sein, denn ich bin nicht dieser Mann… Es tut mir leid.”

Wieder entbrach eine angeregte Diskussion unter den Anwesenden und immer wieder blickten sie mich mit fragenden Gesichtern an. Ich dachte über die ganze Situation nach und faste zusammen: Ich war durch einen Transportunfall mit diesem Mann, in dessen Körper ich gerade steckte, geistig ausgetauscht worden. Vermutlich steckte er gerade in meinem Körper und wunderte sich wie verrückt, wo er dort gelandet war. Doch ich konnte nicht einmal sagen, wo ich hergekommen war. Meine Erinnerung an meine wahre Realität war nicht mehr zugänglich. Jetzt hing ich hier fest und ich war im wahrsten Sinne des Wortes gestrandet…

“Was machen wir jetzt?”, fragte die Frau. “Wir sind am Arsch! Keine Infos, keinen Plan… Wir sind fertig.”

Doch in dem Augenblick durchströmte mich eine unglaubliche Gewissheit, die ich mir nicht erklären konnte und ich richtete meine Worte an die Leute um mich herum:

“Ich weiß, ich bin nicht der, den ihr erwartet hattet, aber es hat einen Grund, dass ich in eurer Welt aufgetaucht bin. Nennt es einen Zufall oder göttliche Fügung, wie auch immer, aber ich denke, dass ich euch vielleicht besser helfen kann, als der Mann, den ihr erwartet hattet.”

Manche schauten mich erstaunt an, andere wiederum lachten, weil sie mich jetzt für völlig verwirrt hielten. Immerhin war ich aus dem Nichts aufgetaucht, konnte mich an nichts erinnern und fing nun an, irgendwelche Reden zu schwingen.

“Lasst uns zurück zum Marktplatz gehen”, sagte ich, ohne wirklich zu wissen, warum ich das gesagt hatte.

Mit einer höchst zweifelnden Menge setzten wir unseren Weg zum Marktplatz fort. Kaum waren wir dort angekommen, tauchten auch schon wieder die ersten Droiden auf. Sie rasten auf uns zu und schossen, wie nicht anders zu erwarten war, ihre Strahlen auf uns ab. Ich vollführte in diesem Augenblick eine kreisende Bewegung mit meiner rechten Hand und um uns herum entstand ein Kraftfeld mit mehreren Metern Durchmesser. Jeder, der sich in meinem Kraftfeld befand, konnte von den Strahlen der Droiden nicht erfasst werden.

Sie schauten mich verblüfft an und einige von ihnen waren erfreut, zu sehen, dass es ein Mittel zu geben schien, dass die Strahlen der Droiden Widerstand leisten konnte. Nachdem die Droiden ratlos stehen blieben, um weitere Befehle zu empfangen, da sie offensichtlich mit der Situation nicht ad hoc umgehen konnten, setzte ich meine psychokinetischen Fähigkeiten ein. Ich richtete meine Hand in ihre Richtung, zog mehrere Droiden auf einmal in meine Richtung, nur um sie daraufhin mit einem gewaltigen, psychischen Stoß von mir fort zu schleudern. Sie flogen viele Meter weit durch die Luft und zerschellten an irgendwelchen Mauern eines Hauses.

Ich wurde mir dieser Realität immer bewusster. Zwar hatte ich keine Erinnerung mehr daran, woher ich gekommen war, aber mein Interesse war geweckt. Ich musste nun herausfinden, wo ich hier war und wie ich wieder zurückkommen konnte.

“Ich glaube, eure kleinen Partisanenkämpfe gegen die Droiden sind nicht sehr ergiebig”, erklärte ich. “Das Beste wird es sein, dass ihr mir nun ganz genau erklärt, was das hier für eine Realität ist, wo ich hier bin, welches Jahr ihr habt und mich dann mit eurem Anführer vertaut macht. Ich denke, mit ihm kann ich einen Plan entwerfen, wie wir das Problem endgültig beseitigen können und ihr wieder in Freiheit leben könnt!”

Kurz darauf erwachte ich in meinem Bett. Es war ein sehr langer Traum gewesen und ich habe viele Details weggelassen. Es gab noch viel mehr Gespräche und Erkundungen von meiner Seite, weil ich die ganze Zeit über daran interessiert gewesen war, in welcher Realität ich eigentlich gelandet war. Befand ich mich in einer alternativen Realität? In der Zukunft unserer Realität oder wo war ich nur gelandet?

Darüber hinaus habe ich diesen Traum wieder “Der anderen Seite” zugeordnet, weil es hier die ganze Zeit über um Kampf ging, nicht unbedingt um den gegen die Außerirdischen, sondern um Bewusstheit! Nachdem ich eingeschlafen und daraufhin in dieser Realität an diesem Strand aufgewacht war, litt ich an einer starken Amnesie. Ich konnte nicht sagen, woher ich kam und wohin ich woltle. Meine Erinnerung, dass ich gerade noch im Bett meditiert hatte, war spurlos verschwunden. Auch erhielt ich kein Update in der anderen Realität. Es war also ein höchst verwunderlicher aber nicht weniger interessanter Vorfall, der mir hier begegnet war. Ebenso auffällig ist wieder die Verarbeitung der Information meiner DNA-Programmierung hinsichtlich der Aktivierung meiner psychokinetischen Fähigkeiten. Offenbar beginnt sich diese Fähigkeit in den Träumen auszubreiten. Es wäre theoretisch möglich, dass die ständige kontrollierte Anwendung dieser Fähigkeit die Zellen zu durchströmen beginnt und sich darum in immer mehr Träumen zeigt. So, wie wir davon immer häufiger träumen konnten, nicht mehr zu kriechen, sondern zu laufen, – nachdem wir das Laufen gelernt hatten – und umgekehrt. Es könnte sich hierbei um eine durch das Träumen ausgelöste Programmierung und dessen Integration in alternativen Realitäten handeln, die sich wie ein Lauffeuer ausbreitet und irgendwann Früchte trägt. Ich bin gespannt, welche Ausmaße dies noch annehmen wird.

Matrixblogger - Jonathan Dilas Bücher
2011-09-05

15 Kommentare

  1. Hallo Jonathan , habe soeben ein Gedicht für deine Gefühlswelt geschrieben ( 27.01.1973 ) :

    Über Bergen von Gedanken schweben
    Gefühle , die sich Wolken gleich erheben ,
    Adlerblicke sind gestürzt zum Herzen ,
    sanfte Winde verwehen nun die Schmerzen .
    Gar hoch schweben in himmlische Lüfte ,
    bald Wölkchen sinken hernieder auf Klüfte ;
    in gut bekannten irdischen Sphären
    wird sich machtvoll nur die Liebe bewähren .

    Grüße aus der Fächerstadt Karlsruhe nach Freiburg

  2. Hallo Jonathan , hoffe du hast verstanden was ich dir mit dem Gedicht sagen wollte , denn die Liebe versagt nie. Und hier eine wahre Geschichte aus deiner Heimat speziell für dich : Im Jahr 1889 komponierte der ungarische Techniker O.T.Blathy
    ( er war Miterfinder des Transformators mit zwei anderen Technikern zusammen ) ein Schachproblem mit Matt in 257 Zügen . 112 Jahre lang konnte dieser Weltrekord , ein Kunstwerk der Logik , nicht gebrochen werden , denn erst im Jahre 2001 gelang es dem deutschen Techniker L.Neweklowsky ein Matt in 267 Zügen zu komponieren . Lediglich unter zur Hilfenahme eines neuen Werkzeugs ( ich meine den Computer und da du ja eine Computerfirma hast , verstehst du sehr wohl was ich meine ) konnte dieser Weltrekord ganz einfach gebrochen werden. Was will ich nun mit dieser Geschichte sagen ? Der Anspruch auf Wahrheit wird von obiger Geschichte erfüllt . Wie dir sicherlich bewußt ist erfüllen deine philosophischen Theorien diesen Anspruch nur bedingt und bleiben somit im Bereich der Spekulation . Es bleibt also nur die Liebe übrig , denn sie ist die Wahrheit .

    Grüße aus der Fächerstadt Karlsruhe nach Freiburg

  3. Author

    Hallo Lu,
    danke für Deinen Kommentar. :-)
    Es gibt stets zwei Wahrheiten, eine, die wir glauben wollen und jene, die uns verfolgt. *g* Es stimmt schon, dass die Liebe nicht ein gerade großer Bestandteil in meiner philosophischen Lehre ist, ganz einfach deshalb alleine schon, weil die Liebe ein dehnbarer Begriff ist. Die Liebe ist von der Definition her sehr umfangreich und vielseitig interpretierbar. Gebe ihr ein anderes Wort und dann wirst Du sie sicherlich auch oft in meinen Texten finden. ;-)
    Liebe Grüße, Jonathan *g*

  4. Hallo Jonathan ,

    du erwähnst , daß es ZWEI Wahrheiten gäbe :
    1. “die , welche wir glauben wollen” und
    2. “jene , die uns verfolgt”
    Nehmen wir an , daß die Wahrheit , die “wir glauben wollen” identisch mit jener Wahrheit “die uns verfolgt” wäre , was dann ? Dann gäbe es EINE Wahrheit , in allen anderen Fällen wären entweder deine Aussage 1 ODER deine Aussage 2 NICHT die Wahrheit . Man könnte so z.B. fragen : Gibt es Wahrheit UND Unwahrheit ? Da kann es nur EINE Wahrheit geben , entweder ist die Antwort “ja” oder “nein” , BEIDE Antworten können nicht die Wahrheit sein . Ganz richtig erwähnst du , daß das Wort Liebe “dehnbar” ist . Mein Liebesbegriff liegt ganz dicht bei jenem aus dem 1.Korintherbrief Kapitel 13 . Wäre diese Beschreibung des Liebesbegriffs für dich so akzeptabel ?

    Grüße aus der Fächerstadt Karlsruhe nach Freiburg

  5. Author

    Hallo Lu,
    na ja, so präzise ist das ja nicht im 13. Korinther, aber ich weiß natürlich, was Du meinst. :-) Ich meinte jedoch, dass einfach einen anderen Begriff zu benutzen, manchmal einem Menschen die Augen öffnen kann. ;-) Wie heißt es doch so schön: Sprich mit den Worten des Menschen, mit dem Du sprichst, dann erkennt er Dich schneller. Oder eben ganz der sokratischen Ironie.
    Liebe Grüße, Jonathan

  6. Author

    Hallo Lu,
    wenn die Wahrheit, an die man glauben möchte identisch ist mit der, die uns verfolgt, dann ist das doch schön. :-)
    Liebe Grüße, Jonathan

  7. Hallo Jonathan ,

    wieso ist die Beschreibung aus 1.Korinther Kap.13 “nicht so präzise” ? Wie definierst du denn das Wort Liebe für dich ?

    Grüße aus der Fächerstadt Karlsruhe nach Freiburg

  8. Author

    Hallo Lu,
    weil Liebe ist für mich Beziehung, Heirat, Familie, Freunde und all das. Du siehst, Liebe wird für gewöhnlich so definiert. Darum sagte ich ja, gib mir ein anderes Wort, dann treffen wir uns mit den Einstellungen. ;-)
    Liebe Grüße, Jonathan

  9. Hallo Jonathan ,

    hier das von dir erwünschte andere Wort für Liebe , nämlich das griechische Wort “agape” , welches mit einigen Ausnahmen (2 Thess 2.10; 1 Tim 4.10; Judas 1:12, 1Joh 4.7, 1Joh 2.15) immer Gottes reine und göttliche Liebe meint . Agape ist also eine bedingungslose, einseitige, befreiende, auf andere zentrierte Liebe . Diese ist nach Paulus von Tarsus die höchste der drei christlichen Tugenden: Glaube, Hoffnung und Liebe (1. Korinther 13.13). Agape ist die interessenlose Liebe, die sogar ihre Feinde liebt .

    Grüße aus der Fächerstadt Karlsruhe nach Freiburg

  10. Author

    Hallo Lu,
    interessenlose Liebe klingt schon mal ganz gut. Ebenso finde ich pure, unkonditionierte Liebe als Bezeichnung ganz gut oder auch abstrakte Zuneigung. Doch am liebsten ist mir immer noch Freiheit. Ersetze einmal das Wort Liebe durch Freiheit, wenn Du Dir Songs anhörst oder über die Liebe liest. Ich finde, das gibt einen interessanten Effekt.
    Liebe Grüße, Jonathan

  11. Hallo Zusammen,

    vielleicht als Vorschlag für Liebe: “Gut kennen”

    Liebe Grüße,

    Ralf

  12. Hallo Jonathan ,

    genau wie du sagst , die FREIHEIT jedes Menschen zu respektieren , wirkt BEFREIEND . Deswegen sind auch wahrheitsliebende oder die Wahrheit suchende Menschen Freunde der FREIHEIT . Nun ist der Mensch allein überfordert IN ALLEM zu erkennen was die Wahrheit ist und da er ja FREI ist darf und kann er auch irren . Deswegen kann ein Mensch einem anderen Menschen hier auch nur begrenzt behilflich sein . Deswegen wurde schon oft die Frage gestellt : Was ist Wahrheit ? Im Detail wissen wir es nicht und deswegen sollten wir auch bescheiden bleiben und die FREIHEIT respektieren
    ( Pressefreiheit, Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit usw., denn diese wurden hart erkämpft ) denn die Wahrheit ZU ALLEM kennt nur Gott allein .

    Grüße aus der Fächerstadt Karlsruhe nach Freiburg

  13. Author

    @Ralf: Auch eine gute Idee.
    @Lu: Die Freiheit weiß man aber erst zu schätzen, wenn man sie nicht mehr hat. Aus dem Grund muss einem Menschen erst einmal bewusst werden, wie unfrei er ist. Dann kann er für seine Freiheit kämpfen.
    Liebe Grüße, Jonathan

  14. Hallo Jonathan ,

    deiner Aussage kann ich voll zustimmen für den heutigen Menschen , welcher dem Sterbeprozess UNTERWORFEN ist. Die ersten beiden vollkommenen Menschen waren zu Beginn diesem Prozess des Sterbens NICHT UNTERWORFEN . Sie hatten eine Freiheit , welche wir sterblichen Menschen uns gar nicht mehr vorstellen können . Heute sind wir alle begrenzt in unserer Handlungsfreiheit , besitzen lediglich eine relative Freiheit , man denke z.B. an Geisteskrankheiten aller Art , welche jeden treffen können .
    Wir leben heute zwar immer länger ( andere Arbeitswelt , andere Ernährung , Leben verlängernde Medizin usw. ) unser genetisches Material verschlechtert sich hingegen durch das Kopieren der Gene bei der Fortpflanzung . Wir entfernen uns in dieser Hinsicht immer weiter weg vom Ursprungszustand der ersten Menschen . Wir sind nicht mehr in der Lage IMMER die richtigen und vernünftigen Entscheidungen zu treffen , denn wie gesagt wir sind alle Sterbliche und sollten ganz bescheiden bleiben . Wahre Freiheit wird dem Mensch erst durch den Tod möglich . Allein Gott kann den Mensch wieder in die gleiche Lage versetzen in welcher die ersten Menschen waren als sie noch nicht dem Tod unterworfen waren . Erst dann wird es möglich sein , daß der Mensch seine Entscheidungen in absoluter Freiheit wird treffen können , denn Gott ist auch gerecht . Denn was kann ein Mensch dafür , daß er nicht in der Situation wie die ersten Menschen ist ? Deswegen existieren auch zwei verschiedene Arten des Todes :
    Der 1.Tod ( traf und trifft uns immer noch ) aus welchem es eine Auferstehung gibt und
    Der 2.Tod ( kann uns treffen , muß es jedoch nicht , da wir alle eine neue Chance erhalten , in welcher wir uns in absoluter Freiheit entscheiden können ) aus dem es keine Auferstehung gibt.
    Dieses dargestellte 1.System (1.Tod + 2.Tod) ist für mich leichter nachvollziehbar als z.B. das 2.System (NIRWANA). Da wäre noch das 3.System (DIALEKTISCHER MATERIALISMUS) welches inzwischen als Unterbau den Neodarwinismus verwendet , welches für mich noch schwerer nachvollziebar ist,
    denn die Archäologie und die Sprachforschung bestätigen uns , daß die ersten Hochkulturen ( z.B. die Sumerer ) relativ plötzlich auf unserem Planeten in Erscheinung traten .
    Das interessante an allen 3 Systemen sind ihre GEMEINSAMKEITEN : Wo treffen sich Christentum,Islam,Hinduismus,Buddhismus,Marxismus,moderne Aufklärung usw.? Antwort : IM HANDELN des Menschen. Die Menschen wollen eben Liebe,Freiheit,Gleichheit,Gerechtigkeit usw. Die einen wollen es eben MIT Gott die anderen OHNE Gott , sonst sehe ich da keinen Unterschied .

    Grüße aus der Fächerstadt Karlsruhe nach Freiburg

  15. Meine Definition für “Liebe”:

    Liebe ist das, was mich glücklich macht.

    Dazu gehört auch die Freiheit.

    @Gefühle
    Ein liebenwerter Mensch der mir sehr nahe stand pflegte zu sagen: “Hilf Dir selbst, dann hilft Dir Gott!”

    Liebe Grüße
    Sylvia

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