Traumnacht: Schwarze Türen des Vergessens und Blackouts
In der heutigen Nacht besaß ich eine direkte Begegnung mit dem Vergessen und plötzlich auftauchende Türen, wohinter sich eine absolute Schwärze befand, die mich aufsaugen und meine Erinnerungen löschen wollte…
Im folgenden Traum befand ich mich ungefähr einige Wochen lang, mit Abenden, die man verbracht hat, mit Zubettgehen und morgens wieder aufstehen, Frühstück usw. In dieser anderen Realität befand ich mich in der heutigen Nacht also viel länger als eine Nacht dauern kann. Ich habe zuerst überlegt, ob ich diesen “Traum” überhaupt veröffentlichen soll, aber ich habe mich dann doch durchringen können, denn es geht um eine Sache, die meines Erachtens, jeden Menschen auf diesen Planeten betrifft und wenn jemand eine gute Intuition oder gar eine intakte Zirbeldrüse besitzt, erkennt auch die Tragweite dieses Traumerlebnisses:
Ich träumte, dass ich in einer Wohngemeinschaft lebte. Es waren zwei Männer und zwei Frauen, die dort mit mir lebten. Eine der Frauen mochte mich überhaupt nicht und bei jeder Gelegenheit besaß sie gern einen negativen Kommentar und wollte mich in irgendeiner Form angreifen oder eine Überlegenheit demonstrieren. Sie hieß Isabell und war sehr attraktiv. Ich erinnere mich im Moment daran, dass sie in einigen Träumen aufgetaucht war.
Bislang hatte ich bei unseren Begegnungen mich stets gleich verhalten, aber dies schien sie noch mehr aufzustacheln. So beschloss ich eines Tages, mich einmal ganz anders zu verhalten. Ich ließ mich völlig auf ihre Anfeindungen ein und zeigte keinerlei Gegenwehr mehr, sondern bewegte mich mit meinem Geist im Fluss.
Dies überraschte sie sehr und verschob völlig ihren gewohnten Charakter. Kurze Zeit später verstanden wir uns so gut, dass es sich zwischen uns sogar zu einer Romanze entwickelte. Wir waren jetzt kein Paar, das wollte weder sie noch ich, aber seltsamerweise zogen wir uns stets aneinander an – auch wenn wir uns dies nicht direkt erklären konnten.
Ein neuer Mitbewohner kam in die Wohngemeinschaft, jemand mit langen Haaren und einem kurzgeshorenen Vollbart mit längerem Kinnbart. Irgendwie wirkte er mit diesem modisch geschnittenen Bart wie ein Gaukler oder Illusionist mit spanischer Abstammung auf mich. Er war sehr seltsam in seinem Verhalten, denn er suchte immer meine Nähe, wollte stets mit mir reden, mich massieren und schnüffelte auch gern mal in meinem Zimmer herum. All dies hatte jedoch keinerlei sexuelle Intention.
Eines Abends wollte er mich wieder einmal massieren und stellte sich hinter mich und begann, meinen Nacken zu berühren.
“Tut es dir hier weh?”, fragte er.
“Nein”, entgegnete ich.
Dann stellte er sich vor mich und tastete meine Brust ab:
“Und hier?”
“Nein, hier auch nicht, eher im Bauchbereich, das wäre angenehm”, meinte ich zu ihm. “aber lass mal sein, das kann ich auch selbst.”
“Was hast du denn da am Bauch? Das will ich unbedingt heilen!”, sagte er mit leuchtenden Augen.
“So schlimm ist es nicht, dass ich den Eindruck besäße, es müsse geheilt werden.”
Er schaute mich eindringlich an und ging dann wieder fort.
Einige Abends wollte ich in sein Zimmer, um ihn etwas zu fragen. Er war nicht dort, aber ich entdeckte zufällig eine aufgeschlagene Mappe auf seinem Tisch mit seltsamen Notizen, Zeichnungen und Skizzen. Dies weckte doch meine Neugier und ich wollte kurz einen Blick hineinwerfen.
All diese Notizen kamen mir irgendwie bekannt vor und es dauerte keine Minute, bis ich es begriff. Er hatte offenbar während meiner Abwesenheit in meinem Traumtagebuch herumgeschnüffelt und meine Träume analysiert. Aus meinen eigenen Notizen hatte er dann einige Träume extrahieren können, die mit einem bestimmten Haus zu tun hatten, in dem es einen ganz bestimmten Raum gab. Sogar einige Gegenstände, die sich in diesem Raum befanden, konnte er extrahieren und hatte sie penibel aufgemalt. Darunter befand sich beispielsweise ein schickes Schachspiel, das keine schwarzweißen Felder besaß, sondern braun-goldene, sowie einige andere Gegenstände, die ich leider nicht mehr erinnern kann.
Ebenso stand in seinen Notizen etwas über einen Zusammenhang zu einem schwarzen Raum und gelöschten Erinnerungen, die unmittelbar mich und meinen Geist betrafen. Er schien irgendwie überzeugt zu sein, dass ich gelegentlich in einen schwarzen Raum entführt wurde.
Ich überlegte, ob ich ihn zur Rechenschaft ziehen solle, weil er unerlaubterweise in meinen Traumaufzeichnungen herumgeschnüffelt hatte, aber ich erinnerte mich ebenso, dass ich ihm den einen oder anderen Traum schon mal erzählt hatte und betrachtete es jetzt nicht als besonders unangenehm. Irgendwie war ich neugierig, was er vielleicht im Weiteren herausfinden könnte. Daher entschloss ich mich dazu, ihn nicht darauf anzusprechen und behielt sein kleines Geheimnis für mich.
Ich könnte jetzt noch von vielen Begegnungen, Momenten und Szenen berichten, den vielen Abenden in dieser Wohngemeinschaft und die allabendlichen Ausflüge in die Stadt oder zu anderen Leuten, aber dies würde vermutlich für die meisten nicht relevant sein.
Eines Abends, als ich nach Hause kam, mit dem Schlüssel vor der Wohnungstür stand und sie gerade geöffnet hatte, war ich sehr überrascht, denn ich konnte nicht, wie gewohnt, in den Flur schauen und das Wohnzimmer am Ende des Ganges erkennen, sondern ich blickte in eine absolute Schwärze hinein! Innerhalb dieser konnte ich nicht einen Lichtpartikel ausmachen, geschweige denn irgendwelche Umrisse.
Dieser Überraschungsmoment wich einer ebenso plötzlichen Erinnerung, die nun wie ein Blitz in mein Bewusstsein schoss! Ich erinnerte mich an diesen schwarzen Raum glasklar! Sobald ich ihn betrat, wurde irgendetwas darin mit mir gemacht und im Anschluss meine Erinnerungen gelöscht. Ich würde dann wieder vor der Haustür stehend zu mir kommen, als wäre nichts gewesen. Exakt dies erinnerte ich in diesem Augenblick und ich wollte um keinen Preis erneut in diesen schwarzen Raum eintreten, denn dort wurde mein Bewusstsein bzw. meine Erinnerungen immer wieder manipuliert.
Im selben Moment teilte sich mein Bewusstsein, denn ich war das Selbst in diesem Traum, aber nun auch der Jonathan, der dies hier gerade alles aufschreibt, sprich jener aus meinem gewohnten Alltag. Daher war ich zum Teil luzide, aber der Jonathan aus diesem Traum empfand all das, was im Folgenden geschah, als absolute Realität.
Also versuchte “ich”, mich am Türrahmen abzustützen, damit ich nicht in diesen Raum hineinging. Doch meine Gegenwehr ließ in diesem Augenblick einen unsichtbaren Sog entstehen, wie ein schwarzes Loch, das aufgrund seiner gravitatorischen Kräfte alles wie einen Staubsauger in sich hineinzieht. Nun krallte ich mich mit aller Kraft am Türrahmen fest, denn ich wollte auf keinen Fall wieder in diesen schwarzen Raum gebracht werden.
Doch der Sog war derart stark, dass ich nicht die Kraft aufbringen konnte, mich dagegen zu wehren. Immer mehr wurde ich in Richtung Schwärze gezogen, die so Furcht erregend war. Ich spürte, dass dort irgendwer auf mich wartete, der dann irgendetwas mit mir anstellte, etwas in meinem Bewusstsein veränderte und dann meine Erinnerungen an diesen Eingriff löschte, sodass ich mich an nichts erinnern könnte. Danach würden sie mich wieder vor die Wohnungstür stellen und ich würde davon ausgehen, gerade eben angekommen zu sein, um die Tür aufzuschließen.
Wie erwähnt, ich schaffte es nicht, mich gegen diesen Sog zu wehren und wurde in diesen schwarzen Raum gezogen. Dieses Mal nahm ich mir vor, mich an alles zu erinnern und “sie” nicht erneut meine Erinnerung löschen zu lassen!
Es war zu spät! Der Raum hatte mich! Nun spürte ich jemanden um mich herum, der bereits in mein Bewusstsein eindrang und alles, woran ich mich dann noch erinnern konnte, war, dass ich in meinem Bett erwachte.
Dieser Traum war sehr beeindruckend und es war im Aufwachprozess wirklich schwierig, diese Traumerinnerung zu retten. Als ich erwachte, wollte er mir sofort entgleiten, aber mit Hilfe meines Willens konnte ich ihn festhalten, sodass er nicht ins Unterbewusstsein hinuntersacken konnte.
Nun, anhand dieses ausgedehnten Besuches in diese andere Realität, in der ich in einer Wohngemeinschaft lebte, ist offensichtlich, dass dieses Ich dort Erinnerungen an einen schwarzen Raum besitzt, der sich hinter jeder (!) Tür befinden kann, die man so während seiner Routinen öffnet. Interessanterweise erinnerte ich mich im Anschluss an diesen Traum, dass ich bereits häufiger in diesen Raum gezogen worden war. Wer immer sich in diesem Raum befand und mich dort hineingezogen hatte, besaß die Möglichkeit, Erinnerungen zu löschen, auszutauschen, jemanden an einer beliebigen Position abzusetzen und seine Veränderungen komplett auszublenden.
Zudem erinnerte ich mich auch an einige andere Träume, in denen ich immer dafür sorgte, dass ich stets sämtliche Türen gut verschlossen hielt. Ebenso konnte ich Bezüge zu meiner gewohnten Alltagsrealität herstellen, in denen ich gelegentlich auch dazu neigte, Türen stets verschlossen zu halten und eine leichte Abneigung gegen sinnlos offene Türen besitze. All diese Parallelen, die mir nun auffielen, ließen mich vermuten, dass der schwarze Raum und die Bewusstseinsmanipulationen keine Fantasie oder Teile sinnfreier Traumsequenzen darstellen, sondern einen gewissen Bestand haben.
Siehe auch:
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