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Traumnacht: Leicht verflogen

Nachdem ich mich wieder ins Bett gelegt hatte, musste ich erst einmal wieder die Ruhe finden, meinen Körper zu vergessen. Nach ca. 45 Minuten war ich dermaßen entspannt, dass ich ihn kaum noch fühlte. Diesmal hat es wirklich ein wenig lange gedauert. Das hängt bei mir mit der WBTB-Technik zusammen, bei der man 4,5 Stunden vorschläft, eine Stunde wachbleibt und dann wieder zu Bett geht. Nach 4,5 Stunden Schlaf ist mein Körper normalerweise schon ziemlich wach und fit und hat oftmals keine Lust mehr, abermals schlafen zu gehen. Als mein Körper endlich schlief, konnte ich in meinen 2. Körper wechseln. Komischerweise begann er sofort zu rotieren. Ich war ziemlich überrascht, dass er das von ganz allein machte. Ich drehte mich wie ein Uhrzeiger im Kreis. Als ich einmal herum war, ergriff plötzlich jemand meinen linken Fuß und zog mich mit einem professionellen Ruck aus meinem Körper heraus. Während ich nun außerhalb meines Körpers war und die unbekannte Person noch immer meinen Fuß festhielt, schleuderte sie mich mit einer sehr kraftvollen Bewegung aus dem Fenster hinaus. Ich flog in einer sehr hohen Geschwindigkeit durch die Luft. Ich flog und flog… Dann hörte ich eine Stimme in meinem Kopf, die offensichtlich von dieser Person kam. Es war eine männliche Stimme:

“Du hast ein Rendevouz. Darum müssen wir uns nun beeilen.”

“Wo geht es denn hin?”, fragte ich telepathisch.

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“Das wirst du gleich sehen…”

Und so flog ich und flog… Die Stimme in meinem Kopf verschwand und ich freute mich schon auf die geheimnisvolle Begegnung. Doch plötzlich spürte ich, wie der Flug immer langsam wurde und mein Gefühl sagte mir, dass ich noch nicht an meinem Ziel angekommen wäre. Kurz darauf stand ich dann auf einem Parkplatz in der Dunkelheit. Ups, dachte ich, da habe ich mich jetzt aber ein wenig verflogen! Egal. Dann schau ich doch mal, wieso es mich jetzt plötzlich hierher verschlagen hat.

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Ich ging über den Parkplatz. Er war sehr groß. Bestimmt hatten hier normalerweise mehrere hundert Autos Platz. Hinten am Rand befanden sich viele Büsche und Bäume. Laternen leuchteten sie an und in der Dämmerung hatte dies eine schöne Atmosphäre. Eigentlich stand hier so gut wie kein Auto um diese Uhrzeit, nur einen Campingbus erkannte ich etwas weiter hinten. Seine Tür stand offen und ein Hund lief dort herum. Es war einer dieser kleinen braunen, zotteligen Hunde, die nicht größer als eine Katze waren und gern so viel herumkläffen. Ich war gespannt, ob er mich wahrnehmen konnte und ging auf ihn zu. Ich hatte kaum meine Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet, da schaute er mich schon mit seinen großen Kulleraugen an und knurrte. Offensichtlich nahm er mich spielend einfach wahr. Dann kam plötzlich ein Mann aus dem Wohnmobil heraus. Er stellte einen Stuhl nach draußen und rauchte gerade eine Zigarette. Doch weder roch ich den Rauch seiner Zigarette, noch konnte ich die Kälte des frühen Morgens spüren. Kleine Vorteile des außerkörperlichen Reisens. Er trug einen braunen Hut und Vollbart. Er war sicherlich schon über 60 Jahre alt. Auf seiner Schulter war irgendetwas und ich schaute genauer hin. Es war ein kleines Tier mit einem langen Schwanz. Dann verstand ich! Es war ein kleines Äffchen. Es schaute mich an und verzog dabei immer seinen Mund und klapperte mit den Zähnen. Es sah sehr witzig aus. Dann hüpfte das Äffchen von seiner Schulter herunter und setzte sich auf den Boden. Sein Blick starr auf mich gerichtet. Die Zähne klapperten weiter. Das kleine Äffchen konnte mich auch sehen. Tieren schien das nicht schwer zu fallen. Ich wandte mich dann wieder dem Mann zu.

“Kannst du mich sehen?”, fragte ich den Mann, doch er reagierte nicht.

“Hallo?”, versuchte ich es noch einmal. Plötzlich nahm ich eine leichte Überlagerung seiner körperlichen Erscheinung wahr. Es war ein seltsames Bild. Es schien so, als würde er nun zwei Köpfe haben. Einer schaute weiterhin über den Parkplatz und ignorierte mich, während der andere, etwas blassere Kopf mich nun anschaute.

“Ja, ich kann dich sehen”, antwortete der Mann.

“Aber nur einen Teil von dir, oder? Der andere Teil, also das Ego, das im Alltag sein Leben lebt, sieht mich nicht. Stimmts?”

“Richtig erkannt. Er kann dich nicht sehen”, bestätigte er meine Vermutung, “aber da kommt gerade mein Freund. Vielleicht kann er dich sehen.”

In einiger Entfernung sah ich einen Schatten auf uns zukommen. Als er bei uns war, konnte ich ihn besser sehen. Er war vielleicht um die 30 Jahre alt, ohne Bart und machte einen schlacksigen Eindruck. Er schaute in meine Richtung, aber er konnte mich anscheinend auch nicht wahrnehmen.

“Nein, er sieht mich nicht”, meinte ich zum Alter Ego des älteren Mannes.

“Du kannst nur so mit ihm sprechen, wie ich mit dir. Sein Ego kann dich auch nicht wahrnehmen. Es hat eine zu enge Aufmerksamkeit.”

“Okay, hätte ja sein können…”.

“Möchtest du denn irgendwas wissen? Vielleicht kann ich dir auch helfen?”

“Nein danke. Ich wollte nur wissen, ob ihr mich sehen könnt…”, entgegnete ich und verabschiedete mich von ihm.

Ich drehte mich um, nahm Anlauf und sprang hoch in die Luft, um loszufliegen. Kurz darauf flog ich durch die Nacht. Es war sehr schön in der Entfernung am Horizont das erste Licht der Sonne zu sehen. Bald würde es hell werden. Während ich den Flug genoss und eine Weile umherflog, wurde plötzlich alles dunkel um mich herum und der Flug setzte sich in der Schwärze fort. Ich wusste, dass dies bedeutete, dass ich die physische Welt verlassen hatte. Ich flog weiter durch die Schwärze und wartete darauf, dass ich bald wieder irgendwo landete. Es macht mir immer wieder Spaß zu sehen, wohin es mich führt, wenn ich den Kurs nicht bestimme. Nach einigen Minuten Flug durch die Schwärze wurde es plötzlich wieder hell. Es war, als würde die neue Realität langsam eingeblendet, fast wie der Wechsel von einer Szene zur anderen in einem Film. Nur mit dem Unterschied, dass dies kein Film war, sondern ebenso real wie jede beliebige Szene aus meinem gewohnten Alltag.

Um mich herum nahm ich nun in einer erstaunlichen und saftigen Klarheit eine üppige Vegetation wahr! Es war hellichter Tag und ich sah viele unbekannte Blumen und Pflanzen. Ich drehte mich im Kreis und sah überall Dschungel und weite Wiesen mit hohen Gräsern. Zuerst glaubte ich in Afrika zu sein, aber die Vegetation passte nicht. Dann beschloss ich, einige Schritte zu laufen, um mir alles noch genauer anzusehen. Dabei schaute ich nach oben und sah etwas Unfassbares! Es war die Spitze eines gigantischen Baumes! Diese Spitze musste mehrere hundert Meter im Durchmesser besitzen, so riesig war sie. Das war der größte Baum, den ich jemals in meinem Leben gesehen hatte. Solch einen Baum konnte es auf der Erde einfach nicht geben. Ich suchte seinen Stamm, aber dieser schien sich hinter einer großen Waldreihe zu befinden. Daraufhin konnte ich schlussfolgern, dass der Baum mindestens noch einen Kilometer entfernt war, obwohl die Baumspitze, wenn man hier von einer Spitze überhaupt reden kann, mit Sicherheit einige hundert Meter Durchmesser besitzen musste. Ich war so fansziniert von diesem gewaltigen Baum, dass ich gar nicht mehr wegschauen wollte. Ich beschloss zu ihm zu fliegen. Also dachte ich ans Abheben und schon war ich in der Luft und flog auf ihn zu. Während ich ihm immer näher und näher kam, entdeckte ich, dass seine Blätter mich sehr an eine Linde erinnerten. Wie gewaltig war seine Größe. Wenn dieser Baum in unserer Welt stehen würde und man geplant hätte, ihn zu fällen, wäre dies unmöglich gewesen. Nicht die größte Säge hätte jemals die Möglichkeit besessen, diesen Baum auch nur sichtlich ankratzen zu können. Es war ein faszinierender Anblick.

Kurz darauf war ich wieder zurück in meinem Bett. Ich öffnete die Augen und war wieder in meinem physischen Körper angekommen. Ich plante als Nächstes einen weiteren Ausflug und konzentrierte mich wieder. Dieses Mal wollte ich mich ein wenig amüsieren gehen und flog wieder los…

Matrixblogger - Jonathan Dilas Bücher
2009-10-11

Ein Kommentar

  1. Man, mich würd das total fertig machen wenn mich jemand nachts am Fuss packt und aus dem Body wirft. He, ist doch logisch!

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