Traumnacht: Ausbildung in den Träumen
Ich bin heute Nacht auf einen Mann mit magischen Fähigkeiten getroffen.
Ich hatte bereits zuvor einige Male nächtens von ihm geträumt, aber außer dem Wissen, dass ich von ihm geträumt habe, konnte ich nie etwas erinnern.
Heute habe ich mich daran erinnert, wie er mir etwas Unglaubliches gezeigt hat. Er demonstrierte mir, und versuchte es mich somit zu lehren, wie man sein unmittelbares Umfeld verlangsamt. Nachdem er mir das einige Male vorgemacht hatte, besaß ich genügend Überzeugung, um es ihm nachzumachen. Nach einigen Versuchen gelang es mir tatsächlich.
Zum Anfang musste man einmal kräftig mit dem linken Fuß auf dem Boden treten und ich konnte eine Art Gefühl in mir erzeugen, dass alles um mich herum in seinem Zeitablauf um ein Vielfaches verlangsamte.
Als sich alles tatsächlich verlangsamt hatte, sah ich links von mir eine Fliege vorbeifliegen, die zuvor wahrscheinlich nicht von mir beachtet wurde. Sie flog in einem wahren Schneckentempo. Ich ging um sie herum und habe sie dann mit Zeigefinger und Daumen vorsichtig aufgenommen. Ich fühlte ein schwaches Vibrieren zwischen den Fingern, sehr verzögert, was mir zeigte, dass sie lebendig war. Als ich sie wieder losließ, blieb sie kurz in der Luft stehen und flog dann ganz langsam weiter. Im nächsten Augenblick lief die Zeit um mich her wieder normal ab und die Fliege war so schnell weg, wie sie gekommen war.
Im Nachhinein habe ich darüber nachgedacht, wie das für den Mann ausgesehen haben mag. Aus seiner Perspektive muss ich mit einer unglaublich schnellen Bewegung die Fliege aus der Luft gegriffen haben. Die Möglichkeiten dieser temporären Zeitverlangsamung sind enorm. Nicht nur könnte man sich effizienter vor Gefahren schützen, sondern auch Reflexe, sportliche Leistungen u.v.m. erhöhen.
Bestimmt gibt es noch mehr Anwendungsgebiete, in denen man diese Fähigkeit gut verwenden könnte. Ich habe es im Alltag versucht anzuwenden, aber es mangelt vermutlich an der spontanen Erzeugung dieses ganz bestimmten Gefühls, möchte ich vermuten. Dem menschlichen Ego fällt es ja sogar schwer auf Befehl zu weinen, wie soll es dann solche spezifischen Gefühle erzeugen können.