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Traumnacht: Alternative Realität 207

In der heutigen Nacht befand ich mich wieder einmal in einer alternativen Realität. Dieses Mal habe ich jedoch keine fünf Minuten, halbe Stunde oder gar ein paar Tage dort verbracht, sondern mehrere Jahre. Es war ein sehr langer Besuch und vermutlich irgendeine nahegelegene Realität in der Unendlichkeit des Seins. Aus diesem Grund habe ich dieser Realität auch eine beliebig Nummer verpasst, um der augenscheinlichen Willkürlichkeit eines solchen Besuches, aus der Perspektive des Alltagsselbst, Ausdruck zu verleihen. Der Traum begann an einem Küchentisch. Mit mir an dem Tisch saßen ein kleines asiatisches Mädchen, im Alter von vielleicht drei Jahren, und ein Mann, der ihr Onkel war. Die Eltern des kleinen Mädchen waren unauffindbar und so hatte sich der Onkel ihrer angenommen und wollte sie großziehen. Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob ich ebenfalls ein Asiat gewesen bin, doch da ich nicht die japanische bzw. chinesische Sprache beherrschte, gehe ich davon aus, dass dem nicht so war.

Das kleine Mädchen mochte ich auf Anhieb, auch wenn es sich normalerweise so verhält, dass ich froh bin, wenn ich nicht allzu viel mit Kindern zu tun habe. Ich könnte jetzt auch seitenweise von diesem sehr umfangreichen und ausgedehnten Ausflug in diese andere Realität berichten, aber da ich und auch meine Leser nicht die Zeit dazu besitzen, werde ich es auf die wesentlichen Punkte beschränken. Ich traf immer wieder auf dieses Mädchen und konnte ihre Entwicklung regelrecht aus nächster Nähe beobachten. Als sie acht Jahre alt war, fand ich heraus, dass ihr Onkel sie des Öfteren sexuell missbrauchte und häufig schlug. Ich sorgte dann dafür, dass dies aufhörte. Zwar kam das Kind daraufhin in ein Heim, aber mit der Zeit fand sich eine weitere Erziehungsberechtigte, die sich ihrer annahm. Wir trafen uns daraufhin mindestens einmal die Woche und wir gingen zusammen Eis essen, in den Zoo, ins Kino, in den Park oder spielten etwas miteinander. Sie traf sich liebend gern mit mir und war mir sehr dankbar für meine Hilfe, die ich ihr einst gegeben hatte. Sie liebte mich, möchte ich sagen, und dies konnte ich immer wieder in ihren Augen sehen.

Ich war dabei, als sie eingeschult wurde, ging mit ihr shoppen, als sie in die Pubertät kam, half ihr, Bewerbungen zu schreiben, als sie ins Alter kam, um einen Beruf anzunehmen usw. Dabei war ich für sie keineswegs eine Vaterfigur, sondern vielmehr der große Retter und gute Freund, auf den sie sich verlassen konnte. Vielleicht auch so etwas wie ein großer Bruder, der sie beschützte und ihr die Welt zeigte.

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Ich erinnere mich noch sehr klar an einige andere Sequenzen, z.B. als sie 10 Jahre alt wurde, erzählte sie mir von der Legende des Löwen. Als ich sie danach fragte, was es damit auf sich habe, schilderte sie mir diese Legende. Es ging um einen Löwen, der auf einen Mann traf. Der Mann erkannte, dass der Löwe ausgehungert war und er war sicher, dass dieser ihn nun überfallen und in Stücke reißen würde, damit er sich endlich satt fressen konnte. Doch der Mann erkannte gleichermaßen, dass der Löwe schwer humpelte und ein Problem mit seinem Vorderbein zu haben schien. Der Löwe sprang den Mann an und warf ihn zu Boden. Nun befand sich der Löwe über dem Mann und sein Geifer tropfte ihm auf’s Gesicht. Der Löwe hielt inne und erhob seine Tatze zum tödlichen Schlag. Doch die Erwartung des Todes sollte nicht eintreffen, denn der erkannte Mann, dass ein Dorn in des Löwens Pranke steckte. Nun überlegte er, ob er dem Löwen  ernsthaft helfen sollte, denn wenn er den Dorn entfernte, wäre dieser wieder agil und schnell genug, um jedwede Flucht zur Sinnlosigkeit für immer zu verdammen. Langsam tastete der Mann zu seinem Messer und plante, den Bauch des Löwen der Länge nach aufzuschlitzen. Dies war seine einzige Chance, um sich mit etwas Glück dieser gefährlichen Situation unbeschadet zu entziehen.

Der Mann entschied sich im Angesicht seines drohenden Todes und seiner schieren Panik jedoch dazu, den Löwen von seinem Stachel zu befreien. Er hatte es einfach nicht über das Herz bringen können, den Löwen zu töten. Nachdem der Stachel entfernt war, schleckte ihn der Löwe dankbar ab und war von diesem Zeitpunkt an sein treuester Freund und Begleiter.

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Das asiatische Mädchen erklärte mir daraufhin, dass sie mir diese Geschichte nur deswegen erzählte, weil sie sich unentwegt und jeden Tag wie der Löwe fühlte. Ich hatte ihr den Stachel aus ihrer “Tatze” in dem Augenblick entfernt, als ich sie von ihrem Onkel befreit hatte. Aus diesem Grund war sie mir zu unendlichem Dank verpflichtet und würde aus diesem Grunde mein Leben lang treu an meiner Seite stehen – unabhängig davon, welche Entscheidungen ich treffen oder ob ich bei ihr bleiben oder sie irgendwo zurücklassen würde. Sie wollte jede einzelne meiner Entscheidungen akzeptieren und würde diese auch befolgen, denn sie sei der Löwe mit der Tatze und ich der Retter, der ihr geholfen hatte.

Als sie 16 Jahre alt wurde, so empfand sie, müsse sie mir etwas aus ihrer Muttersprache beibringen. Sie hatte dafür extra ein Clipboard besorgt und es sich in ihr Zimmer gestellt. Es war rührend, sie dort in ihrer kindlichen Naivität an der Tafel stehen zu sehen mit dem Stift zu zeichnen begann. Sie führte abermals die Legende vom Löwen an, malte eine Tatze an die Tafel und schrieb daneben das entsprechende Schriftzeichen für Tatze. Hier fügte sie noch mehrere Linien hinzu, die die unterschiedliche Anzahl von Tatzen darstellen sollten.

Ich habe mir ihre späteren Lektionen in ihrer Sprache auch nicht gemerkt, aber ich weiß noch sehr gut, dass ich dachte, das Symbol für Tatze sähe mit etwas Fantasie tatsächlich so aus wie eine solche.

Leider ist mein Japanisch bzw. Chinesisch nicht gut genug, um in meiner Alltagsrealität dies bestätigen zu können, aber eine Eingabe im Google-Translator erbrachte mir nur ein leicht anderes Ergebnis als das, was ich in dem Traum wahrgenommen und gelernt hatte.

In unserer Welt ist laut Google das chinesische Schriftzeichen für Tatze:

Das, was sie mir an die Tafel gemalt hatte, sah meiner Erinnerung nach in etwa so aus: 

Zuerst dachte ich, es sei Japanisch, aber das japanische Schriftzeichen für Tatze sieht völlig anders aus:

Darum gehe ich nun stark davon aus, dass sie Chinesin war. Trotzalledem meine ich, eine leichte Übereinstimmung zu erkennen, obwohl mir die chinesische Schriftsprache völlig unbekannt ist. Auch ihre Art, über solche Dinge zu sprechen, entspricht sehr der Kultur und Einstellungen ihres Landes.

In der letzten Sequenz, in der ich sie in dieser Realität sah, da war ungefähr in ihrem 25. Lebensjahr. An einem Tag mochte sie sich plötzlich mit mir treffen und ich sollte sie unbedingt von der U-Bahn abholen. Als sie aus dem U-Bahnbereich trat, musste ich grinsen. Sie sah dermaßen süß aus mit ihrer hellblauen Bluse, dem schwarzen Blazer und einem schwarzen Minirock, dass ich lachen musste. Doch wirklich grinsen musste ich, als ich ihre schwarzen Overknees sah! Sie waren aus Wolle, aber oben am Bund waren zwei weiße Katzengesichter inklusive Ohren eingestickt. Ein unvergesslich süßes, aber auch amüsantes Bild, das sich mir da geboten hatte.

Als sie mir zur Begrüßung um den Hals fiel, vertraute sie mir ihr Herz an und sagte, dass sie mich nicht nur liebe, sondern sogar in mich verliebt sei und ich ihr Mann werden sollte. Persönlich war ich nicht verliebt in sie, auch wenn sie mir sehr ans Herz gewachsen war.

Dann erwachte ich in meinem Bett und recherchierte die chinesischen Schriftzeichen. In China wird der Löwe sehr verehrt, auch wenn dieses Tier nicht aus dieser Region stammte. Geschichten und Symbole haben eine tiefe Bedeutung bei den Chinesen. So gibt es z.B. den “Traum des Herrschers”, indem ein Herrscher der Tang-Dynastie von einem beeindruckenden Traum berichtete, der ihn in der Nacht widerfuhr, und von einem seltsamen Tier gerettet wurde. Er war so beeindruckt, dass er seine Untertanen darum bat, herauszufinden, um welches Tier es sich dabei gehandelt haben mochte. Später erfuhr er, dass es sich vermutlich um einen Löwen gehandelt hatte, einem Tier aus dem fernen Westen, dessen Aussehen aber niemand so recht kannte. Daraufhin ließ er sogleich eine große Löwenstatue bauen und diese wurde daraufhin fortan mit dem Symbol des Glücks assoziiert. Noch heute kann man Löwenstatuen vor chinesischen Restaurants entdecken. Diese sehen jedoch nicht ganz so aus, wie man Löwen nun einmal von ihrem Aussehen her kennt. Das liegt daran, dass weder der Herrscher noch seine Untertanen so recht wussten, wie ein solcher tatsächlich aussah. Der Herrscher ließ somit die Statue aus seinem Traumgedächtnis heraus erstellen. Dafür, so muss man zugeben, sind diese gar nicht so schlecht getroffen.

Außerdem fand ich zu meiner Überraschung tatsächlich eine vergleichbare Legende analog zu der, die mir das Mädchen erzählt hatte. Es existiert dazu die Fabel des berühmten Dichters Äsop (ca. 600 v.Chr.), in welcher der Hauptdarsteller, ein Sklave, auf der Flucht ist. Unterwegs begegnet er einem Löwen und hilft ihm, indem er einen Dorn aus seiner Pranke zieht. Später wird der Sklave gefangengenommen und zur Strafe für seine Flucht  in der Arena den Löwen zum Fraß vorgeworfen. Zum Erstaunen der gaffenden Zuschauer rast der Löwe auf den Sklaven zu, aber hält plötzlich inne und weigert sich, den Mann anzugreifen, denn er hat ihn gleich erkannt.

Im Weiteren existiert eine weitere Geschichte des Kirchenvaters und Gelehrten Eusebius Hiernoymus (347-420 n. Chr.), der Vegetarier und ein großer Tierfreund war, aber er wurde auch gern als Bibelfälscher bezeichnet, da er über 3500 Bibelstellen veränderte mit der Begründung, dass man stets aufpassen müsse, wo gelogen wird und dies dann angepasst werden müsste. Alles, was er persönlich für unmöglich hielt, wurde daraufhin gestrichen oder verändert, selbst die Bemerkung, dass Jesus Fleisch gegessen haben sollte, konnte er sich nicht vorstellen und schon war die Passage verändert. Jedoch unabhängig davon behauptete er, die Geschichte mit dem Löwen ebenso erlebt zu haben. Er sei einem Löwen begegnet, dem er einen Dorn aus der Tatze gezogen habe und seit diesem Zeitpunkt sei der Löwe stets treu an seiner Seite geblieben. Aufgrund dieser Geschichte wurde Hieronymus’ Kardinalhut auch stets in Rot dargestellt, um an diese Löwen-Geschichte zu erinnern. Der Löwe wurde jedoch niemals gesichtet.
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Quellen:
Wikipedia Hieronymus
Wikipedia Löwe
Hyperkommunikation

Matrixblogger - Jonathan Dilas Bücher
2014-01-25

3 Kommentare

  1. Hallo Jonathan,
    Ich bin jetzt auch schon seit einigen Monaten begeisterter Leser deines Blogs. So genial von dir, dass du dir die Arbeit machst. Nach dem Gesetz der Anziehung macht so ein Blog natürlich auch eine Menge Sinn. Du gibst ehrlich Erfahrungen und Informationen weiter und im selben Maße kommt alles zu dir zurück. Kein Wunder dass du auf deinem spirituellen Weg so schnell Fortschritte machst. Ich würde mich so gern mal mit dir unterhalten aber ich habe kein Geld für so ein Seminar, ich bin gerade erst mit der Schule fertig geworden. Ich war, um mal auf diesen Traum zu sprechen zu kommen, ganz schön ..verwundert beim lesen. Du hattest mal ein Traumerlebnis, welches du im Blog beschrieben hast, was dir so wie ich das verstanden habe gezeigt hat, dass Alles nur Erinnerungen sind. War das wirklich ein 20-Jahre Traum der dir auch genauso lang vorkam? Wie im normalen Leben..obwohl, dass sind ja eigentlich auch nur Erinnerungen. Aber du weist bestimmt was ich meine. Verwundert war ich, als du aufwachst nach JAHREN und dann ein Schriftzeichen googlest. Dass du sofort weist was los ist und Wer und Wo du bist. Vielleicht kannst du mir das ein bisschen erläutern.
    Und noch 2 Fragen dazu: Warst du luzide? Oder zumindest manchmal? Und bist du im Traum gealtert?

    Danke nochmal für die vielen Bestätigungen, die mir deine Artikel oft bringen und mach fleißig weiter so, dein Karma dankt es dir. :-)

    In dem Sinne Liebe Grüße, Paul

  2. Ich würde auch gerne wissen ob du in dem Traum luzid warst oder dich einfach nur gut erinnert hast.

    Das da eine lange Zeit vergeht, hatte ich auch schon Mal, aber einige Jahre noch nicht glaube ich :-)

  3. Author

    Hallo Paul,
    danke für Deinen Kommentar.
    Ich freue mich immer über neue Leser meines Blogs, vor allem, wenn sie meine Texte auch zu schätzen wissen. :-)
    Natürlich habe ich nicht jeden Tag dieser 20 Jahre in diesem Traum erlebt. Es gab immer wieder mal Wahrnehmungssprünge, aber er war gefühlte Jahre lang, aber ich war deshalb wieder ziemlich beisammen nach dem Traum, weil ich in den letzten Sequenzen luzide geworden war. Bereits innerhalb des Traumes konnte ich ein wenig zu mir zurückfinden und habe auch noch lange darüber nachgedacht in der Nacht. Nach den Schriftzeichen habe ich erst am anderen Morgen gegoogelt, natürlich nicht unmittelbar nach dem Traum. Ich habe auch nur gegoogelt, weil eine Freundin meinte, ich solle es doch mal tun, um zu sehen, inwiefern Übereinstimmungen existieren.
    Innerhalb des Traumes kam ich mir nicht so vor, als würde ich altern. Ich war Erlebender und Beobachter zugleich. Und die schnellen Realitätswechsel bin ich nach meinen vielen Erlebnissen bereits gewohnt. Ich finde mich innerhalb von Minuten wieder in meiner gewohnten Realität zurecht.
    Liebe Grüße, Jonathan

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