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Fragen & Antworten: Was oder wer ist Gott für dich?

Fragen & Antworten: Was oder wer ist Gott für dich? Wie kann man Gott beschreiben? Und wie siehst Du Gott in der Welt?

‘Fragen und Antworten’ ist eine Unterrubrik, um Fragen zu stellen, die man gern beantwortet haben möchte. Diese können zu all den Themen gehören, die es in Form von Rubriken auf meinem Blog gibt. Wer eine Frage vorliegen hat, bitte an mich stellen und kurz angeben, ob man namentlich erwähnt werden möchte. Es ist auch möglich, die Frage einfach als Kommentar unten hineinzuschreiben.

Frage:

“Hallo Jonathan! Ich verfolge deinen Blog schon seit längerer Zeit und ich würde gern mal wissen, wer oder was ist Gott für dich? Ist dein Gott der aus der Bibel oder der aus einer Philosophie oder eine Energiegestalt? Also, was ist Gott?” (fragt Bea)

Antwort des Matrixbloggers:

Es existieren unterschiedliche Betrachtungsweisen, wer oder was Gott sein könnte. Die einen glauben, Er sei die Natur, andere glauben sehr an die Bibel und an dessen Gott, der darin beschrieben wird. Auch in der Philosophie, im Hinduismus und Buddhismus findet man unterschiedliche Betrachtungsweisen sowie in vielen Vereinigungen und anderen Gruppierungen solcher Art. Einige glauben, dass Gott allmächtig ist, während andere sich fragen, wie lieb denn der liebe Gott tatsächlich ist.

Wenn man den Gott des Alten Testaments unbefangen betrachtet, hat man es darin mit einem zornigen, eifersüchtigen und nahezu rassistischen Gott zu tun. Er erwählt ein Volk aus vielen Völkern und erklärt es als heilig, zerstört daraufhin, was nicht seinen Gesetzen folgt oder droht eifrig mit Feuer und Vernichtung. Im Neuen Testament und im Thomas-Evangelium hingegen stellt Jesus bereits einen ganz anderen Gott dar, der als “Das Ganze” bzw. “Das Eine” dargestellt wird und er erklärt, dass jede Seele dieser Ganzheit entsprang, zur Erde gesandt wurde und eines Tages auch zu dieser wieder zurückkehren werde. Man muss sich an dieser Stelle auch unbedingt fragen, ob der “Gott” aus dem Alten Testament mit dem aus dem Neuen überhaupt identisch ist?

Sich ein Bild von Gott zu machen ist im Hinduismus und Buddhismus gestattet. Im Buddhismus ist die weltbekannte Buddhafigur Stellvertreter für das Bild Gottes und im Hinduismus hat man es gleich mit mehreren Abbildungen verschiedener Gottheiten zu tun. Doch im christlichen Glauben wird die Bilddarstellung abgelehnt, selbst seinen Namen darf man nicht aussprechen. Mehr noch, sobald man sich ein Bild macht, ist dies pures Heidentum und es kann sich dann dabei nur um ein Götzenbild handeln. Somit ist deutlich, dass sich die Bilder und der Glaube von einem Gott sehr unterscheiden.

Als ich noch zur Schule ging, hatten wir eine sehr engagierte Christin als Religionslehrerin. Für sie war es bereits ein Akt der Abtreibung, wenn sich des Mannes Same untätig auf das Bettlaken ergoss. Doch schien sie dem christlichen Grundsatz, man solle sich kein Bild von Gott machen, völlig zu entziehen. So bat sie uns, ein Bild von Gott zu malen, wie wir ihn uns vorstellten. Die meisten malten ganz klassisch einen alten bärtigen Mann auf einem Thron, der auf die Erde herabblickte. Eigentlich schon sehr nah dran, dachte ich mir, aber ich ging ganz dreist davon aus, dass die Lehrerin ein Bild des tatsächlichen Gottes gemeint hatte und keineswegs das des biblischen Gottes. Sodann zeichnete ich einfach eine Wolke, die aus unzähligen miteinander verbundenen Punkten bestand.

Um die Wolke herum befanden sich winzige Wölkchen, die nur aus zwei miteinander verbundenen Punkten bestanden und sich auf die große Wolke zubewegten. Damit wollte ich zum Ausdruck bringen, dass Gott eine Energiegestalt ist, die sich aus den unzähligen Erfahrungen und Selbsten zusammensetzt, die er einst ausgesandt hatte und irgendwann wieder einsammelt. Ich war mit meinem schnell gezeichneten Werk zufrieden. Nicht nur war ich mit meiner Aufgabe als Erster fertig geworden, sondern konnte ausgiebig den anderen beim Zeichnen zuschauen.

Der bärtige Mann auf dem Thron der meisten Bilder repräsentierte für mich “Gott im Himmel”, exakt wie er im Alten Testament beschrieben wird. Er sitzt dort und schaut (mit seiner technischen Ausrüstung) hinunter zu den Menschen und sendet seine Engel  (Mannschaft) aus, um Ordnung in den verwirrten Menschenhaufen zu bringen. Eine Ordnung, die ihm durchaus zu nützen schien und wer sich nicht sputete, wurde eben beseitigt. Persönlich bin ich davon überzeugt, dass das Alte Testament ein Zeugnis vergangener Tage darstellt, welches eine lange Zeitepoche beschreibt, in der Außerirdische auf unserem Planeten gelandet waren. Ihre Gerätschaften und technischen Möglichkeiten waren derartig enorm, dass die derzeit primitiven Menschen überzeugt waren, es hier mit Gott zu tun zu haben, von denen ihre Ahnen so oft erzählt hatten.

Selbst heute ist der Mensch derartig naiv, dass er an einem solchen Gottesbild weiterhin festhält. Würde man Erwachsene dazu auffordern, ein Bild von Gott zu zeichnen, würde es nicht viel anders aussehen als zu Schulzeiten. Der Mensch ist nicht nur naiv, sondern auch arrogant, denn die meisten sind davon überzeugt, dass der gesamte Weltraum mit seinen Milliarden Sonnen und Planeten nur für den Menschen erschaffen wurden. Gott hatte eben schlichtweg vergessen, ein paar UFOs mitzuliefern, die das Bereisen anderer Welten leichter gestaltet hätte. Nichtsdestotrotz besitzen die meisten Menschen noch immer ein Gottesbild, das in Wirklichkeit symbolisch einen Alien repräsentiert.

Diese außerirdische Rasse, die sozusagen als Erste unseren Planeten entdeckte, besaß einige Charakterzüge, die sie besonders auszeichneten: Sie waren königlichen Blutes, technisch begeistert und versiert, grenzenlos bürokratisch, wortgewandt, von langer Lebensdauer, misstrauisch, chauvinistisch-nationalistisch, extrem wirtschaftlich  interessiert, militant und aufbrausend, aber spirituell ziemlich unterentwickelt.

Von dieser außerirdischen Rasse und ihrem Anführer, den der Mensch uneingeschränkt für ihren Gott hielt und über den die abenteuerlichsten Geschichten verfasst und weitergetragen wurden, existiert natürlich noch ein weiterer Gott, der sich jedoch tatsächlich jeden Bildes enthebt. Dieser “Gott” ist eben der All-Einige Schöpfer, der, der das ganze Universum erschaffen hat, inklusive des Raumes, der Zeit, Galaxien, Sonnen, Planeten und den Abermilliarden von unterschiedlichen planetarischen Zivilisationen innerhalb eines multidimensionalen Gefüges unendlicher Parallelrealitäten.

Der hier erwähnte Schöpfer hält das Universum mit all seinen Zivilisationen einer Murmel gleich in seinen Händen und überblickt sämtliche existente Welten, da er diesen Wesen, sei es Alien, Mensch, Tier, Pflanze, Stein oder Luft, mit seinem projizierten Bewusstsein unablässlich Ausdruck verleiht, d.h. er projiziert sich selbst in all das, was überhaupt in irgendeiner Form existiert. Auf diese Weise kann sich dieser erfahrungsdurstige Schöpfer in mannigfaltige Weisen selbst erfahren und muss nichts auslassen. Er ist sozusagen überall live dabei, unabhängig davon, ob man nun zur Arbeit geht, mit seinem Partner schläft oder im Gras liegt.

Man könnte ihn den transpersonalen Kreator nennen, der sich in viele göttliche Aspekte aufteilte, die sich wiederum in Aspektaspekte aufteilten und immer so weiter fort, bis wir zu jenem Kreator gelangen, von dem die Rede ist, denn der All-Einige Schöpfer ist natürlich auch erschaffen worden – dies darf man in dieser Kette nicht vergessen – und weil immer ein Schöpfer existiert, der einen Schöpfer erschaffen hat, so kann man unmöglich zum Ausdruck bringen, wann dies alles begonnen hat oder enden wird, denn all dies existiert in einem ewig-simultan existenten Kreislauf, der so gigantisch und endlich ist, dass man zahllose Äonen benötigt, um diesen einmal zu durchlaufen.

Der Kreator macht keinen Unterschied zwischen Schwarz und Weiß, Gut und Böse, Groß und klein, Arm und Reich, Gewonnen und Verloren, Tod oder Lebendig, Gott oder Satan… Er hält sich sämtliche Optionen offen und so konnte Er sein, wer immer Er sein wollte und sein will. Sei es ein Baum, dessen Äste sich im Winde biegen, ein lachendes Kind, das vergnügt auf einer Schaukel dem Himmel so nah zu kommen scheint, ein Vogel, der auf spielerische Art und Weise die anderen Vögel vom Futternapf vertreibt oder gar der Moment, in dem der Bogenschütze sein sicheres Ziel trifft und seinen “Gegner” erfolgreich tötet.

Für den Kreator gibt es kein Entweder-Oder, sondern nur ein Pool endloser Erfahrungsmöglichkeiten…. einem dreidimensionalen, nein multidimensionalen Fernseher gleich, bei dem Er nur die Kanäle wählen muss – und wir, als der Mensch, sind Teil seines Programms.


Siehe auch:
Die Häuser Enkis
Das Thomas-Evangelium

2013-07-10

7 Kommentare

  1. Zwar nichts wirklich neues, aber trotzdem sehr schön zusammen gefasst! Du wirst nicht müde, es den Menschen immer wieder zu erklären.

  2. Hallo, Jonathan

    vielen Dank für diese wunderschöne und ausführliche Antwort.

    Weil mich die Frage auch gerade sehr beschäftigt hat, würde ich gerne erzählen, wie sich mein Gottesbild vor einigen Monaten stark verändert hat.
    Dabei meine ich das eher als Ergänzung zu dem, was Du geschrieben hast.
    Ich sehe es auch so, dass wir, bzw. unsere Seelen aus Gott hervorgehen. Aber für mich ist “Gott” dual, also männlich und weiblich, wie wir Menschen auch. Und aus ihrer herzlichen Liebesverbindung wurden wir (die Seelen) gezeugt. Die Kirche hat den weiblichen Teil einfach gestrichen und durch den “Heiligen Geist” ersetzt. Ich glaube nicht mehr daran, wie ich es lange getan habe, dass “Gott” die grobmaterielle Erde und den Menschen erschaffen hat. Das waren die abtrünnigen Seelen, bzw. die “Götter”, die nicht mehr nach den himmlischen Prinzipien leben wollten, sondern nach ihren eigenen. Konkret: nicht nach dem Gleichheitsprinzip, sondern nach der persönlichen Aufwertung, wo jeder mehr und besser sein will als der andere.
    “Gott” würde nie etwas erschaffen, in dem Tod und Verfall und das damit verbundene Leid schon von vorneherein einprogrammiert sind.
    Was ich auch sehr interessant finde, ist der Gedanke, dass unsere göttlichen Ursprungseltern selber ihre frühere Heimat verlassen haben, um eine eigene neue Schöpfung zu begründen.
    Das wichtigste für mich aber ist, dass wir über unsere Herzen mit Gott-Mutter und Vater kommunizieren können, denn in ihren Herzen ist die höchste Liebesschwingung überhaupt. Und entgegen dem biblischen Gottesbild hat Gott keinen Willen für uns und gibt uns auch keine Verbote oder Gebote, sondern lässt uns völlige Freiheit. “Er” bewertet und richtet auch nicht.
    Ich möchte niemanden überzeugen, das war nur so als Anregung gedacht, falls sich jemand angesprochen fühlt.

    LG, Uwe

  3. Hat der Schöpfer nicht Algorithmen erschafft, aus denen alles hervorgeht? Sonst wäre die Datenmenge einfach viel zu groß.

  4. Jesus spricht im Thomas-Evangelium (19) von fünf Bäumen die sich niemals verändern. Was meinte er damit?

  5. Author

    Hallo Indigo,
    falls von Jesus gemeint, ein paar dieser Bäume kennt man ja aus dem Gleichnis von Adam und Eva. Was aber diese fünf Bäume sind, weiß ich auch nicht.
    Liebe Grüße, Jonathan

  6. Author

    Hallo Uwe,
    vielen Dank für Deinen Kommentar.
    Eine sehr interessante Perspektive, die Du zum Gottesbild anbringst, und sicherlich einmal überdenkenswert. Ich kann Deine Perspektive gut nachvollziehen. Das Einzige, was ein wenig hinkt, ist, dass hierbei vorausgesetzt wird, dass dann andere Kräfte für persönliches Leid verantwortlich gemacht wird und gleichzeitig auf dem Gut&Böse-Denken basiert, d.h. es wird vorausgesetzt, Gott besäße Moral. Wenn es Dinge gibt, die Gott nicht erschaffen hat, dann gleitet man in ein Denken, dass es eine dunklere Kraft gibt, die einen Teil der Schöpfung übernommen hat und schnell ist man dann beim Gut&Böse-Denken und unweit von einer Kraftinstanz wie beispielsweise Satan. Ich denke darum, der Schöpfer hat alles erschaffen, aber was dann in manchen Regionen daraus gemacht wurde, liegt dann nicht mehr in seiner Verantwortung. Beispielsweise der Schöpfer eines Autos: Das Auto ist dazu gedacht, um Menschen schneller von einem Ort zum nächsten zu befördern, aber wenn man damit lieber Leute umfährt, dann liegt das nicht in der Verantwortung des Erbauers und dieser kann deswegen auch nicht bezichtigt werden.
    Liebe Grüße, Jonathan

  7. Hallo, Jonathan
    die biblischen Begriffe “Gut und böse” oder “satan” lehne ich auch ab.
    Und so wie Jesus angeblich auch gesagt hat “richtet nicht” gibt es m.E. auch gar kein gut und böse. Das wäre nämlich richten. Es gibt nur die Freiheit.
    Für mich gibt es nicht diese beiden getrennten unterschiedlichen Kategorien von Wesen, sondern die “Bösen” können auch wieder “gutes” tun und umgekehrt.

    Insofern sind wir da glaube ich gar nicht so weit auseinander.

    LG, Uwe

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