Retrieving: Der Verstorbene und sein Geistführer im Jenseits
Nachdem ich mich astral von meinem Körper gelöst hatte, stand ich plötzlich vor der Haustür. Offenbar hatte ich das Schlafzimmer gleich übersprungen und mich ohne Umschweife nach draußen bewegt…
Mir fiel auf, dass sich jemand in der Nähe des Hauses aufhielt und sich auch in seinem Astralkörper befand. Ich konnte den schattenhaften Körper schnell ausfindig machen und versuchte, ihn zu kontaktieren, um herauszufinden, was dieser denn hier wolle. Ich war sicher, dass es sich um einen Verstorbenen handelte, der kürzlich den physischen Tod erfahren hatte.
Als ich auf wenige Meter an ihn herangekommen war, lief er plötzlich weg. Ich rannte hinter ihm her, aber bevor ich ihn erreichte, war er verschwunden. Doch ich hatte seine Kennung aufnehmen können, d.h. ich besaß ein Gefühl für seine Ausstrahlung und für sein Wesen, und konnte ihm folgen.
Ich fand mich in einem großen Raum wieder. Neben mir stand der Verstorbene und schaute mich überrascht an.
“Wie hast du mich finden können?”, fragte er mich.
Mittlerweile erschien er mir nicht mehr als dunkler Schatten, sondern er stand völlig normal vor mir und war gut zu erkennen. Es war, als würde ich einem Menschen im Alltag gegenüberstehen, so deutlich sah ich ihn nun.
“Ich konnte deine Kennung aufnehmen und daher war es mir möglich, dir nach deiner Teleportation zu folgen…”, erklärte ich.
Er schaute mich irritiert an und versuchte offenbar, meine Worte richtig zu verstehen.
“Weißt du, was passiert ist?”, fragte ich ihn. “Ich meine, was mit dir passiert ist?”
Mit dieser Frage wollte ich feststellen, ob er bereits wusste, dass er verstorben war oder ob er dies, wie viele andere, in irgendeiner Form erfolgreich verdrängt hatte.
“Ich… ich… weiß nicht. Ich hatte einen Unfall, glaube ich, und dann bin ich umhergelaufen und an immer wieder verschiedenen Orten aufgetaucht. Das hat mich sehr verwirrt. Ich meine, was passiert da mit mir, wenn ich plötzlich mal an dem oder dem Ort bin? Ist so etwas denn möglich?”
“Na ja, kommt darauf an”, entgegnete ich. “Was ist denn deine Vermutung, was passiert ist?”
“Mich beschleicht das dumpfe Gefühl, dass mir etwas passiert ist… vielleicht bin ich dadurch auch gestorben…”
Seine Aussage machte mir Hoffnung, dass es mit ihm nicht schwer werden würde, denn er zog durchaus in Betracht, dass er verstorben sein könnte und trotzdem noch – auf astraler Ebene – lebte.
Während ich ihm dann erklärte, dass er durch den Tod seines Körpers einfach in den Astralkörper bzw. seinen Überlebenskörper gewechselt war, nahm er dies recht gefasst auf. Er freute sich, dass er seinen eigenen Tod überlebt hatte und dass es tatsächlich ein Leben nach dem Tod gab.
Daraufhin nahm ich wahr, wie eine weitere Gestalt im Raum auftauchte. Es war sein Geistführer. Sofort erklärte ich ihm, dass jeder Mensch seinen eigenen Geistführer besaß und dieser nun gekommen sei, um Kontakt mit ihm aufzunehmen. Dabei vermittelte ich zwischen den beiden so lange, bis auch er ihn wahrnehmen konnte.
Nun standen wir zu Dritt dort und er unterhielt sich mit seinem Geistführer. Mein Anwesenheit rückte somit immer mehr in den Hintergrund, aber ich beschloss, noch eine Weile zu bleiben, um zu sehen, ob die Kommunikation zwischen den beiden weiterhin reibungslos ablaufen würde.
Der Geistführer wirkte ein wenig streng und erschuf ein Klavier vor dem Verstorbenen. Ich meinte, mitbekommen zu haben, dass er Rolf hieß.
Also, Rolf stand nun vor diesem Klavier und sein Geistführer sagte zu ihm:
“Schau dir das Klavier an. Es ist wichtig, dass du schnell eine der Tasten anspielst, um mir zu zeigen, dass du dich schnell entscheiden kannst. Sobald du die Taste anspielst, muss dir klar sein, wohin du willst.”
“Das verstehe ich nicht ganz”, meinte Rolf.
“Wenn man stirbt, muss man zusehen, dass man sich so schnell wie möglich an einen Ort begibt, der für dich sicher ist bzw. dem Ort entspricht, an dem du sein willst. Diese Tat muss schnell durchgeführt werden, damit du dich nicht in irgendwelchen Realitäten verlierst oder an Wesenheiten gerätst, die dich fehlleiten. Aus dem Grund möchte ich, dass du dir nun einen Ort vorstellst und sobald du das getan hast, spielst du eine Taste, die wie ein Startsignal sein soll”, erklärte der Geistführer geduldig.
Nun stand Rolf irritiert vor dem Klavier und wusste nicht, welche Taste er drücken sollte…
“Schon zu spät!”, sagte der Geistführer und zog seine Augenbrauen hoch.
Er war offenbar mit der Zögerlichkeit von Rolf nicht zufrieden.
“Ich weiß nicht, welchen Ort ich mir vorstellen soll! Soll ich zu meiner Frau oder zu meinem Kind… oder vielleicht doch ganz woanders hin? Soll es ein Ort sein, der auf der Erde ist oder irgendwo hier in dieser neuen Welt?
Rolf haderte weiter.
“Du solltest keinen Ort auf der Erde wählen. Es ist besser, wenn du dir einen Ort vorstellst, der hier in dieser neuen Welt bzw. Jenseits ist, damit du auf den schnellsten Weg dorthin gelangen kannst…”, ergänzte sein Geistführer.
Irgendwann schaffte es Rolf, eine Taste anzuspielen und im nächsten Moment verschwand er.
“Na endlich!”, rief der Geistführer.
Dann drehte er sich zu mir und sagte: “Und vielen Dank für deine Hilfe. Wie du ja weißt, bemerken die meisten Verstorbenen ihren Geistführer nicht.”
Dem konnte ich nur zustimmen, denn Geistführer besitzen keinen Astralkörper mehr, sondern den höher frequentierten Mentalkörper. Dieser ist jedoch, vom Astralkörper aus, schwieriger wahrzunehmen. Daher war er froh, dass ich hier vermitteln konnte.
Wir verabschiedeten uns und ich spürte, dass mein physischer Körper mich zurückrief…
Siehe auch:
“Luzides Träumen, Astralreisen und die Zirbeldrüse” ist das Buch des Matrixbloggers und jetzt bei Amazon zu bekommen!