Reise zum Selbst - Die andere Seite

Die andere Seite: Das Stargate von Juri

Es war nachmittags und ich saß in einer mir unbekannten Wohnung. Plötzlich tauchte Vivian neben mir auf. Sie hatte in ihrer Hand eine rote DVD, auf der etwas von Stargate stand. Ich glaubte zuerst, sie hätte Lust darauf, einen Film der Fernsehreihe “Stargate” mit mir anzuschauen, aber als ich sie ins DVD-Laufwerk einlegte, sah dies ganz nach einer Art Dokumentarbericht aus, der von einem Amateur gedreht worden war.

Zuerst erkannte man eine Straße auf dem Land. Mehrere Autos hatten dort geparkt und sahen aus, als stammten sie aus den 70ern. Einer der PKWs war khakifarben und wirkte sehr amerikanisch. Er wirkte spontan und übereilt geparkt. In dem Film erblickte ich aber auch einige deutsche Autos. Ich fragte mich, was die Leute dort wollten.

“Bist du sicher, dass das ein Kinofilm ist?”, fragte ich Vivian.

“Hab ich denn behauptet, ich wollte mit dir einen DVD-Abend machen?”, entgegnete sie und lachte.

Jetzt verstand ich. Offensichtlich war es Vivian gelungen, eine reelle Filmaufzeichnung zu ergattern, die etwas mit einem Stargate zu tun hatte. Es ging nicht um die Science-Fiction-Serie, sondern es schien ein Film zu sein, der vom Militär aus Dokumentationsgründen aufgezeichnet worden war.

“Ich habe auch Esther bestellt”, meinte Vivian. “Sie müsste auch gleich kommen. Dieser Filmbericht ist der Hammer! Du wirst gleich sehen…”, fuhr sie fort.

Ich schaute aufmerksam zu, während irgendwann Esther aus dem Nichts auftauchte. Nun saßen wir zu Dritt auf einer Couch und schauten uns interessiert diesen Film an. Eines war sicher: Wir waren die ersten Zivilpersonen, die Zeugen dieses Bericht waren.

Wir sahen einige kurze Statements von verschiedenem Militärpersonal und die Aufforderung, diesen Film stets unter Verschluss zu halten. Er unterlag strengster Geheimhaltung.

Danach sah ich einige Nahaufnahmen von einem runden Tor, das vielleicht drei bis vier Meter hoch war. Es befanden sich Symbole darauf und jedes Symbol wurde genau dargestellt. Im Anschluss wurde eine Weltkarte eingeblendet und ich konnte ganz klar eine Stadt mit dem Namen “Juri” erkennen. Auf einer anderen Karte, die ebenfalls gezeigt wurde, wurde die Stadt jedoch “Juvi” geschrieben, aber trotzdem “Juri” ausgesprochen – vielleicht war es auch einmal ein Schreibfehler, da die dort gezeigten Berichte fast alle mit der Hand geschrieben worden waren.

Ich dachte mir, das ist also das Stargate von Juri und musste gleich an meine Artikel denken, die ich über das Stargate von Aden verfasst und veröffentlicht hatte. Ich prägte mir genau den Städtenamen ein, damit ich ihn nicht vergaß, wenn ich gleich aufwachen würde. Ich hatte ziemlich oft Probleme, mir Namen und Bezeichnungen zu merken und aus dem Grund, doch dieses Mal wollte ich es mir unbedingt merken. Vielleicht, so mutmaßte ich optimistisch, würde es diese Stadt in der Alltagsrealität wirklich geben.

“Wir könnten doch mal nach Juri fahren”, meinte Esther und ihre Augen blitzten freudig auf.

“Ich weiß nicht”, erklärte ich, “was wollen wir denn tun, wenn wir dort ankommen? Die Stadt ist vielleicht groß und wo ist dann das Stargate versteckt? Bestimmt wird es in einer Militärbasis oder in einem unterirdischen Komplex aufbewahrt und streng bewacht! Wie sollen wir denn dort hineinkommen? Die Chancen, einmal diesem Stargate gegenüber zu stehen, sind gleich Null – geschweige denn, es zu aktivieren oder es überhaupt nutzen zu können.”

Esther und Vivian nickten.

“Es sei denn”, ergänzte ich, “wenn es solch eine starke Energie aussendet, dass wir es vor Ort spüren würden…”

“Das ist die Frage!”, entgegnete Vivian. “Vermutlich spürt man es auch erst dann, wenn es aktiviert würde…”

Es kamen noch einige andere interessante Stellen in dem Film vor, aber ich habe mir leider nicht mehr merken können. Bei der Stadt jedoch bin ich sehr sicher, dass sie so hieß. Natürlich habe ich am Morgen gleich recherchiert und zwei Orte gefunden, die “Juri” heißen. Ein Ort befindet sich in Estland, eine kleine, langweilige Industriestadt mit einer Teefabrik. Der andere Ort befindet sich im südlichen Brasilien im Bundesland Mato Grosso do Sul, westlich von Campo Grande. Hier heißt der Ort jedoch “Juvi” (im Bodoquena-Gebirge), vielleicht wird er ja “Juri” ausgesprochen, aber mein Brasilianisch ist nicht so gut, als dass ich das sagen könnte, wie es sich damit verhält. Die Umgebung würde recht gut passen, viel Gebirge und dort könnte man solch ein Tor gut verstecken. Nur ist es vermutlich unwahrscheinlich, falls das Tor in amerikanischen Händen ist, dass es dann in Brasilien gelagert bzw. eingesetzt würde. Wenn man bei Google Maps an dieser Stelle hineinzoomt, findet man nur Wald und Gebirge vor. Weit und breit keine Zivilisation zu erkennen. Komischerweise verliert sich die Hügelkette in verwaschenes unklares Grün, je weiter man an dieser Stelle hineinzoomt. Eventuell wäre auch mal Google Earth eine Alternative… Vielleicht ergibt sich ja in Kürze und bei weiteren Recherchen noch mehr.

Scheinbar gibt es auch brasilianische Ureinwohner, die “Juri” genannt werden, aber darüber scheint es kaum Hinweise zu geben, die ich in vertraute Sprachen übersetzen könnte.

 

2013-06-02

2 Kommentare

  1. Ist Juri denn nicht der Name für “Mensch”?

  2. Author

    Hallo Pille,
    danke für Deinen Hinweis.
    So weit ich weiß, war Juri der erste Mensch im Weltraum. Somit bekommt der Hinweis auf Stargate Juri einen symbolischen Hinweis. ;-)
    Liebe Grüße, Jonathan

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