Memoiren jonathan dilas

Erinnerungen: Ein Matrixfehler – Gruselige Begegnung

‘Erinnerungen’ ist eine Rubrik, in der ich gelegentlich eine Anekdote aus meiner Vergangenheit erzähle. Dabei ist mir eigentlich nur wichtig, dass es einen denkwürdigen Moment, eine interessante Begegnung oder Begebenheit beinhaltet, die durchaus mystisch, verworren, amüsant, verrückt oder sonst etwas sein kann. Persönliche Angaben, Zeit und Orte werden nur bedingt angegeben.

Als ich Anfang 20 war, ging ich gern am Wochenende mit Freunden aus, eben so, wie viele andere das auch regelmäßig machen. Zu dieser Zeit wohnte ich noch in Münster und ging manchmal zu einem Fabrikgelände, auf dem sich mehrere Clubs befanden.


Mit der Zeit gewann ich einige Bekannte, man unterhielt sich des Öfteren und trank etwas gemeinsam. Eines Abends lernte ich zwei junge Frauen kennen, Sabine (21) und Kirsten (17), die zwei gute Freundinnen waren und stets gemeinsam ausgingen. Beide kleideten sich vorwiegend gotisch oder im New-Wave-Style. Mit der Zeit lernte man sich gut kennen und verbrachte des Öfteren den Abend miteinander. Als die beiden Münster verließen und ins Ruhrgebiet zogen, sah ich sie nie wieder. ‘Out of sight, out of mind’, wie man so schön sagt…

Gehirnkicker Binaural Beats und Onlineseminare

Irgendwann, nach vielen Jahren, kam auch für mich der Moment, Münster zu verlassen und als gebührenden Abschied von der Stadt beschloss ich, noch einmal einige Plätze aufzusuchen, an denen ich mich gern aufgehalten hatte. Somit ging ich auch noch einmal zu dem Fabrikgelände und in den erwähnten Club.

Es war Sommer und viele der Gäste saßen mit ihren Getränken draußen an langen Holztischen. Innen war es viel zu heiß und ich wollte mich ebenfalls an einen dieser Tische setzen. Plötzlich glaubte ich, meinen Augen nicht zu trauen! Dort saßen Sabine und Kirsten, nebeneinander und schlürften an einem Bierchen.

onlineseminar spirituelle dissoziation

Ich setzte mich ihnen gegenüber und begrüßte sie ziemlich gelassen, um die Überraschung auf meiner Seite zu wissen, doch sie blieben völlig cool und reagierten nicht großartig auf mich. Als ich sie dann ansprach und fragte, wie es ihnen ginge, schauten sie mich eher irritiert und misstrauisch an. Erkannten sie mich nicht, dachte ich?

Hatte ich mich etwa geirrt? Waren es nicht die beiden alten Freundinnen? Noch einmal überprüfte ich meine Wahrnehmung: Die Größe stimmte, der Altersunterschied, die Kleidung, selbst Sabines Brille saß perfekt wie immer und ihr schwarzes Haar war wohl platziert. Auch Kirsten wirkte wie gewohnt, selbst der leichte Silberblick war schnell auszumachen.

Es bestand auf dem ersten Blick kein Zweifel, es waren die zwei, die ich jahrelang getroffen hatte. Doch ich musste zugeben, in mir meldete sich auch eine Stimme, die zu mir sagte, dass ich gut aufpassen und genau hinschauen solle, denn hier gäbe es etwas zu verstehen. Doch teilte mir diese Stimme ebenso mit, dass es nicht die beiden Freundinnen waren, wie ich sie kannte.

Wie hoch war denn die Wahrscheinlichkeit, dass ich auf zwei Frauen traf, die beide dem Aussehen der damaligen Freundinnen entsprachen inklusive Größenunterschied, Brille, Haare, Kleidung und Aussehen? Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, dass sich zwei Frauen treffen, Freundinnen werden und sie beide Sabine und Kirsten so ähnelten?

Sollte ich die beiden nach ihrem Namen fragen? Das wäre nun wirklich blöd gekommen, denn wenn es die beiden doch waren, dann würden sie sich gehörig wundern, dass ich danach fragte. Also sprach ich mit ihnen, als würde man sich bereits lange kennen. Doch, so musste ich gestehen, wurde das Gefühl immer stärker in mir, das mir zeigte, dass sie es nicht waren. Außerdem schauten die beiden mich mittlerweile an, als wäre dies nur eine dumme Anmache von mir, so zu tun, als ob ich die beiden kannte.

Nach einigen weiteren Minuten musste ich zugeben, dass hier wohl ein Matrixfehler vorlag. Die Matrix hatte einfach eine doppelte Version dieser beiden Freundinnen erzeugt und ich traf dieses Mal auf die zweite Ausgabe derselben. Irgendwie wurde die Stimmung etwas gruselig! Die beiden dachten, ich wollte sie nur anmachen und mit ihnen flirten, während ich das Gefühl besaß, dass die Realität immer irrealer und unheimlicher wurde.

Vielleicht hatten Sabine und Kirsten auch ein seltsames Ritual oder verrückte Substanzen zu sich genommen und damit eine Abspaltung von physischen Doppelgängern erzeugt, die nun in der Welt umherirrten…

Die Wahrscheinlichkeit war jedenfalls unschätzbar gering, wenn ich darüber nachdachte und doch geschah es in diesem Moment ohne jeden Zweifel und unleugbar.

Langsam trank ich mein Getränk aus, wünschte den beiden noch einen schönen Abend und erhob mich.

Irgendwie war dies ein gruseliger, aber spannender Abschluss gewesen und mit Sicherheit ein Ereignis, das man so schnell nicht vergaß…

Matrixblogger - Jonathan Dilas Bücher
2017-12-29

7 Kommentare

  1. Hallo Jonathan!

    Den Hang zum dissoziiren hast Du scheinbar schon
    immer gehabt, oder?
    Es sieht eher aus wie ein kurzer Realitäten Wechsel.
    Dein nostalgischer Wunsch war so stark dass es einen
    ersehnten “Dekor” hervorbrachte. Eben eine gerade
    laufende, zeit-identische Realität. Klar dass die
    zwei Dich nicht erkannten. Der grusel Faktor war echt…

    Hier eine Deiner ehemaligen Aussagen:
    “Der Wechsel von einer Grundrealität in die nächste ist höchst ungewöhnlich und kann in einem unterschiedlichen Grad erfolgen. Ursache für einen solchen Wechsel können eigentlich nur eine sehr starke und ausgiebige Dissoziation oder sehr hohe Dosen an bewusstseinserweiternden Substanzen oder der Tod bzw. der so genannte Scheintod (Nahtoderfahrung) sein.”

    LG Albert

  2. Hi,

    Jonathan, einfach fragen : Na Kirsten, wie lange seid ihr schon da…?? Dann hätten wir es gewusst :):):). Aber zugegeben- wäre mir in der Sekunde warscheinlich auch nicht eingefallen. :)

    Guten Rutsch Dir & allen Lesern

    Lg,
    MysteryMike

  3. Hi,

    Wollte noch ergänzen: Spannendes Thema!Vermutlich hätte übrigens die suggestive Frage nach dem Namen auch nichts gebracht… :) Hm? Die Frage wäre, ob man da eventuell voraussetzungen schaffen könnte, die solche Matrixfehler ermöglichen -also – um solche mal zu erleben. Hier im Forum hat mal jemand etwas mit wechselnden Schildertext erwähnt als Er/Sie mit dem Auto vorbeifuhr?, (ist auch schon etwas länger her).Leider hört man über dieses Thema wenig – sehr wenig.Vor Jahren hat sich mal ein Autoren Team damit beschäftigt; wobei dort auch Matrix-Fehler nicht isoliert als Thema behandelt wurde, sondern als Phänomen zusammen im auftauchen mit anderen Themen.

    Lg,
    MysteryMike

  4. Ich bin eher der Meinung, dass solche Realitätswechsel wegen des begrenzten Standpunktes überhaupt nicht direkt nachweisbar sind.

    Ich nehme mal die Quantenphysik zur Hilfe. Ein Beispiel: Mein Avatar geht einkaufen und verliebt sich spontan in eine Kassierin über die er nichts weiß. Er weiß mittlerweile, dass es eh nur den gegenwärtigen Moment gibt und alles andere nur kleingeistiges Geschisse ist.

    Von nun an lenkt der seinen Aufmerksamkeitsfokus auf die Dame seines Herzens. Er erzeugt im inneren die lebendige Vorstellung einer Liebesbeziehung. Er weiß nur, dass er nichts weiß: Also die “Superposition”, weil alle Möglichkeiten offen stehen. Er stellt seiner Angebeteten nicht nach, er lässt es nicht “brennen”, hält den Wunsch aber weiter aufrecht. Er “beobachtet” nicht, er lässt die Quanten einfach machen.

    Eine “neue” Realität wird erschaffen. Während in Realität A die Angebetete glücklich verheiratet ist, ist sie in Realität B ungebunden und genau so in verliebt in meinen Avatar, wie der Avatar in sie.

    Wie sollte der Avatar nun jemals den Nachweis führen, dass es sich zugetragen hat? Gar nicht, hätte er etwas beweisen wollen, hätte er vorher beobachten müssen und hätte er vorher beobachtet, dann hätte er etwas zu sehen bekommen und fortan hätten sich die Möglichkeit, der Realitätserschaffung derart eingegrenzt, dass am Ende eben nicht mehr das gewünschte Ereignis steht.

    In einer Wirklichkeit, wo alles möglich ist, ist auch möglich, dass eben nichts wirklich möglich ist.

  5. Author

    Hallo Marco,
    danke für Deinen Kommentar.
    Ja, das ist korrekt. Solche persönlichen Bewusstseinsmanöver wird man niemals beweisen können. Aus diesem Grund sage ich auch immer, dass man sich dies nur selbst beweisen kann. Für mich persönlich bin ich auch schon lange über den Punkt hinaus, zu denken oder darauf zu reagieren, irgendwem etwas beweisen zu wollen. Entweder man macht sich die Mühe und beweist es sich selbst oder man betrachtet das alles nur als eine Philosophie unter vielen anderen. ;-)
    Liebe Grüße, Jonathan

  6. Hallo Jonathan.

    Du hast mit 20 Jahren durch Dissoziation die Realität gewechselt.
    Diese beiden Frauen hattest Du wahrscheinlich vorher kennen gelernt.
    In der neuen Realität hatte sich vieles geändert.
    Auch, dass du die Frauen nie kennen gelernt hattest.
    Also kein Matrixfehler.
    Oder?

    Gruß Oliver

  7. Author

    Hallo Oliver,
    danke für Deinen Kommentar.
    Korrekt. ;-)
    Liebe Grüße, Jonathan

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