Bitcoins: Ist Satoshi Nakamotis Identität gelüftet?
Satoshi Nakamoto, der Erfinder und Gründer des nunmehr legendär gewordenen Bitcoins, bisher unter der Verwendung dieses Pseudonyms nicht zurückzuverfolgen, soll nun um seine Anonymität beraubt worden sein.
Denn die Newsweek hat kürzlich einen Artikel veröffentlicht, der behauptet, einen gewissen Dorian Nakamoto ausfindig gemacht zu haben, Vater von sechs Kindern und ein großer Fan von Modelleisenbahnen, welcher nun der legendäre wahre Satoshi Nakamoto sein könnte. Der angebliche Nakamoto lehnt jedoch jede Verbindung zum Bitcoin-Gründer ab und sagt aus, dass es sich hierbei nur um eine Verwechslung handele. Während dieser abstreitet, der wahre Nakamoto zu sein, taucht plötzlich nach zwei Jahren Inaktivität des Forum-Accounts von Satoshi die ominöse Nachricht auf: “Ich bin nicht Dorian Nakamoto.”
Bis vor einigen Jahren hatte der echte Nakamoto im Forum Bitcointalk noch fröhlich Beiträge gepostet. Seitdem der Bitcoin jedoch so rasend gestiegen und so viel Trubel um den Erfinder entstanden ist, tauchte er plötzlich unter und ward nicht mehr gesehen. Nun spekuliert das erwähnte Forum unerlässlich, ob diese kryptische Botschaft tatsächlich von Nakamoto Himself veröffentlicht oder einfach nur sein Forumskonto gehackt und missbraucht wurde.
Die Reaktionen sind weitgehend einstimmig, denn die meisten glaubten, Satoshi wäre längst verstorben, ermordet oder anderweitig umgekommen. Sie verehren Satoshi und bezeichnen ihn auch gern als Jesus 2.0. Computerfreaks, Hacker und Nerds loben ihn bis in den Himmel und betrachten seine Erfindung als eine Offenbarung und ausgeklügelte rebellische Kampfansage an die Banken und das korrupte Finanzsystem unserer Gegenwart. Es ist darum allzu verständlich, dass seine angewachsene Fangemeinde völlig aus dem Häuschen gerät, wenn er nun nach zwei geschlagenen Jahren der Ungewissheit plötzlich ein Lebenszeichen von sich gibt.
Bisher wurden kaum Kosten und Mühen gescheut, Nakamotos Identität zu lüften. Hacker wurden auf ihn angesetzt, Graphologen, Dechiffrierer, natürlich auch die Presse und Privatdetektive, aber niemand konnte ihn aufspüren. Jede seiner Botschaften, die bis Ende 2010 noch im Internet aufzufinden waren, wurden genauestens nach Herkunft, Bedeutung und verborgenen Inhalten analysiert, doch nun behauptet die Newsweek, sie habe Satoshis Wohnort gefunden zu haben. Ist es nur ein Versuch, die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, eine abgekarterte PR-Aktion oder handelt es sich um den wahren und echten Satoshi Nakamoto?
Einen stichhaltigen Beweis liefert Newsweek leider nicht, dafür wartet sie mit diversem Bildmaterial “seines Hauses” auf. Sein wahrer Name soll sein: Dorian S. Nakamoto und lebt ganz in der Nähe von L.A., mutmaßlicher Besitzer von 1 Million Bitcoins und somit ein Multimillionär der besonderen Art. Sein berufliche Tätigkeit könnte als Physiker und als Mitarbeiter einer großen Firma für Kommunikationselektronik recht gut ins Profil passen.
Die Newsweek ist ziemlich simpel vorgegangen und hatte die Einwohnerdatenbank der USA durchforstet und die Personen mit seinem Namen ausgefiltert und überprüft. Dabei gingen sie natürlich davon aus, dass Satoshi kein Pseudonym verwendet hatte. Unter dem Vorwand, sich für Modelleisenbahnen zu interessieren, schleuste die Newsweek eine Presseagentin namens Leah McGrath Goodman in seine Wohnung. Nachdem das Thema über die Eisenbahnmodelle behandelt worden war, platzte die Agentin mit ihrer wahren Absicht heraus und befragte Dorian nach seiner wahren Identität als der legendäre Bitcoingründer.
Daraufhin soll der vermeintliche Nakamoto die Dame aus dem Haus geworfen haben. Doch diese ließ sich nicht beirren und interviewte frechweg seine Verwandten, um die Vermutung der Newsweek weiterhin zu bestätigen. Diese sagten über ihn aus, dass er ein genialer und intelligenter Mann sei und viel Wert auf seine Privatsphäre läge, aber auch seine Kinder dahingehend erzogen habe, sich nicht auf den Staat zu verlassen, der doch allzu leicht beeinflussbar sei.
Seltsamerweise nutzte Dorian nicht sein Vermögen, um seine finanziellen Probleme, die er beispielsweise durch Behandlungen für seinen Schlaganfall und Krebs zu leisten hatte, zu lösen. Nicht nur, dass er finanzielle Probleme zu besitzen scheint, so scheint er ebenso Wert auf Privatsphäre zu legen. Aus welchem Grund sollte er also kein Pseudonym gewählt haben? Dieser Widerspruch lässt viele vermuten, dass es nur einen armen Tölpel getroffen habe, der zufällig den Namen besitze, den der wahre Nakamoto als Pseudonym genutzt hatte. Andererseits wird als Pro-Argument vorgebracht, dass der angebliche Satoshi nicht verblüfft reagiert und nachgefragt hatte, was denn überhaupt ein Bitcoin sei und gleich entsprechend Stellung nahm.
Einen Tag später erklärte sich der vermeintliche Nakamoto bereit, mit einem Reporter der Associated Press zu sprechen. In diesem Interview (s. Quellen) erklärte er aufrichtig, er sei nicht der Bitcoin-Gründer mit dem gleichen Namen. Auch ging man bisher davon aus, dass der echte Satoshi um die 30 Jahre alt sein dürfte, der in dem Interview jedoch scheint sich bereits im Rentenalter zu befinden. Dorian der Modelleisenbauer äußerte, dass er überzeugt sei, dass der wahre Nakamoto nur seinen Namen, vielleicht sogar mit Absicht, benutzt hätte.
Als der Reporter der Associated Press fragte, was Dorian denn zur Zeit der Bitcoin-Gründung getan habe, erklärte er, dass er erwerbslos zu Hause gelebt und “Niemals mit Bitcoins kommuniziert hätte”. Diese Aussage allein ist für einige nun der Beweis, es ist nicht der wahre Satoshi Nakamoto.
Doch die Botschaft in dem Bitcointalk-Forum, so bestätigt der führende Administrator, sei authentisch, d.h. der wahre Nakamoto habe tatsächlich, vermutlich um den armen Modelleisenbahnsammler zu entlasten, eine Nachricht ins Forum gesetzt.
Manch kundiger Hacker recherchierte daraufhin stundenlang, um erst einmal herauszufinden, ob die Nachricht im Forum tatsächlich vom einzig wahren Nakamoto stammte oder sich nur jemand seines Kontos bemächtigt hatte.
Interessanterweise erschienen plötzlich wie aus dem Nichts inkorrekte Verschlüsselungssignaturen auf, die Satoshis Identität verzerrten. Namen tauchten mit einem Mal auf, die plötzlich mit Satoshis Konto verbunden waren. Selbst der bekannte angebliche Zeitreisende aus dem Jahre 2036 mit dem unvergesslichen Namen John Titor, der mit seinen Geschichten über Zeitreisen zum Anfang des Milleniums zu einem Internetmythos herangewachsen war, erschien plötzlich mit Nakamoto in Verbindung zu stehen.
Fest steht, dass mit jeder Identität im Internet jederzeit auch weitere Identitäten verknüpft werden können. Somit könnte man rein theoretisch Satoshis Namen auch mit jedem beliebigen in Verbindung bringen, wie Angela Merkel oder Helmut Kohl. Je mehr Namen dieser Art auftauchen, desto irrealer und weniger recherchierbar wird eine Identität.
All diese Spekulationen hätten sicherlich nicht stattgefunden, wenn Satoshi im Forum einfach seine Nachricht mit seinem verschlüsselten Erkennungsschlüssel unterschrieben hätte. In dem Fall hätte man davon zu 100% ausgehen können, dass es sich um eine Nachricht des wahren Gründer gehandelt hätte. Doch, wie manche behaupten, sei dies eigentlich unerheblich, da Satoshi in jeder Möglichkeit behauptet hätte, er sei nicht Dorian der Modelleisensammler.
Manche Hacker glauben, eine andere Identität herausgefunden zu haben. Dabei soll Nakamoto in Wirklichkeit ein Mann aus Südafrika namens Elon Musk sein, der als Statement äußerte, es sei wesentlich vorteilhafter, wenn man die Identität als Bitcoin-Gründer verschleiere.
Wer kann es dem wahren Nakamoto verübeln, dies abzustreiten, denn nachdem mittlerweile zwei Bitcoin-Börsen auf mysteriöse Weise ihren Zusammenbruch erlitten und dessen Administratoren verhaftet oder wegen irgendwelcher Delikte beschuldigt wurden, verstarb doch kürzlich auch noch Autumn Radtke, die Chefin des Bitcoin-Handelsforums First Meta, eines unnatürlichen Todes und gilt definitiv als ermordet. Ihre Leiche wurde auf dem Boden ihres Appartements in Singapur entdeckt und gibt der Polizei allerhand Rätsel auf.
Die offensichtlich anonymen Auftraggeber, die nun zwei der wichtigsten Bitcoin-Plattformen regelrecht vernichtet und Misses Radtke auf dem Gewissen haben, verfügen offensichtlich über globalen Einfluss und umfangreiche Geldmittel. Eine “Firma”, die in de Lage ist, hunderte von Hackern zu engagieren, die Polizei zu mobilisieren und Killer auszusenden, muss schon finanziell sehr gut ausgestattet sein. Natürlich besteht in diesem Zusammenhang auch von dort aus ein großes Interesse, die mysteriöse Gestalt zu entmystifizieren und sie von ihrem Märtyrer-Thron zu stürzen.
Mittlerweile hat eine dritte Bitcoin-Plattform namens Flexcoin ihren Betrieb eingestellt. Es ist zwar keine allzu große Handelsplattform, aber immerhin wurden ihr ca. 900 Bitcoins durch Hacker entwendet und können darum ihren Handel nicht mehr weiterführen und haben ihre Pforten geschlossen.
http://www.focus.de/finanzen/news/polizei-kein-natuerlicher-tod-chefin-von-bitcoin-boerse-in-wohnung-tot-aufgefunden_id_3667398.htmlBitcoin.de
https://blog.bitcoin.de/newsweek-identitaet-von-satoshi-nakamotos-enthuelltBitcointalk:
https://bitcointalk.org/index.php?topic=504715.0Satoshi Nakamotos Profil:
http://p2pfoundation.ning.com/profile/SatoshiNakamotoInterview mit dem angeblichen Nakamoto
Presseüberfall auf “Satoshi”
Interview von CNN mit der Presseagentin der NewsweekBitcoin – Das neue digitale Gold (Das Erste):
https://web.archive.org/web/20141118021059/http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/ttt/sendung/br/2014/bitcoins-digitale-waehrung-100.htmlJohn Titor