Memoiren
03. Astralreisen & OBE

Halloweens Schleier

Nebelschwaden ziehen über das Land und umarmen sanft die Baumkronen der Wälder. Es ist Halloween und während andere begierig in die Discotheken oder zu vielversprechenden Partys laufen, um unermüdlich nach ihrem Glück zu suchen, laufe ich des Nachts in Wäldern umher oder versuche den Schleier, der zwischen der diesseitigen und der jenseitigen Realität existiert, in der Halloween-Nacht ein wenig zu lüften.

In der diesjährigen Nacht gab es jedoch keinen Ausflug in die Wälder, denn bereits am späten Abend glaubte ich, ein entferntes und sanftes Flüstern mehrerer Stimmen zu hören. Sobald ich angestrengt lauschte, konnte ich sie nicht mehr vernehmen, aber in der Stille, und ohne darauf zu achten, hörte ich wieder dieses leise Flüstern. Es war jedoch nur wenige Minuten so, dass es einige Male auftauchte.

Um 1 Uhr in der Nacht bekam ich den starken Impuls ins Bett zu gehen und zu meditieren. Nach einiger Zeit glaubte ich wieder ein Flüstern zu vernehmen. Sehr leise und kaum vernehmbar. Darüber muss ich irgendwann eingeschlafen sein…

Kurz darauf und ziemlich abrupt wechselte die Szenerie und ich schwebte über einen See auf ein Haus am Ufer zu. Dort erblickte ich einen Jungen, vielleicht 10 Jahre alt, der dort mit einem weißen Hund stand. Verträumt schaute er auf den See hinaus, der Hund treu an seiner Seite. Es erschien mir so, als wären beide bereits verstorben und spukten nun gemeinsam in diesem Haus herum, für die Augen der neuen Bewohner ganz unsichtbar…

Der neue Bewohner war ich! Denn im nächsten Augenblick befand ich mich innerhalb des Hauses und bereitete mich gerade darauf vor, ins Bett zu gehen. Mein Schlafzimmer war sehr geräumig und der Raum attraktiv geschnitten. Ein großes, französisches Bett stand auf einer Empore und eine Ecke des Raumes war dekorativ abgerundet, so als befände sich dort ein Turm mit einer Wendeltreppe.

Dort schlief ich ein und irgendwann spürte ich die Anwesenheit einer Persönlichkeit, die mein Schlafzimmer in dieser alternativen Realität betrat. Sie kam auf mein Bett zu und stellte sich nahezu neben mich. Ihre Ausstrahlung war sehr stark und hell, dass sie mich regelrecht bedrängte. Es war von dermaßen elektrischer und intensiver Natur, dass sie bereits unangenehm war. Je näher diese Persönlichkeit kam, desto mehr britzelte und zischte es. Ich befand mich gerade in der Körperstarre und konnte mich nicht bewegen oder gar die Augen öffnen. Dann spürte ich plötzlich eine Angst, die sich in mir breit machte und dieses alternative Selbst und mich regelrecht überflutete. Die unbekannte Persönlichkeit kniete nun neben meinem Bett, legte seine Ellenbogen auf die Matratze, stützte seinen Kopf darauf ab und blickte mich nun  direkt an. Zuerst glaubte ich, dass es der Junge mit seinem Hund war, den ich in der Traumsequenz zuvor wahrgenommen hatte, aber dann war ich mir nicht mehr so sicher, als ich den Namen Rosi in meinem Geist vernahm.

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Die Anwesenheit dieses Geistes wurde immer unangenehmer und meine Angst wuchs, bis ich mich aus dem Traum selbst herausholte. Kurz darauf lag ich wieder im Bett meines eigenen Schlafzimmers und konnte mich dort ebenfalls nicht mehr bewegen. Die Ausstrahlung der Persönlichkeit war noch immer sehr stark, bis sie irgendwann verschwand.

Nachdem ich mich wieder bewegen konnte und die Angst dieses anderen Selbstes abgeschüttelt hatte, konzentrierte ich mich abermals darauf, mich von meinem Körper zu lösen, um nachzuschauen, wer dies gewesen sein könnte, aber leider schlief ich wieder ein.

Am anderen Morgen erwachte ich und fragte mich, wer dies vielleicht gewesen sein könnte. Eine Prise Humor war dem unbekannten Besucher sicher, wenn er sich entspannt neben mein Bett kniete und mich so frechweg anblickte. Die Ausstrahlung war ganz anders als die der anderen Besucher, welche immer wieder bei mir vorbeischauen. Sie war extrem hell, sodass ich sie durch meine geschlossenen Augenlider deutlich wahrnehmen konnte, mehr noch, denn sie wirkte gleichzeitig so unangenehm, als würde man versuchen, zwei unterschiedliche Stromfelder miteinander zu verbinden.

Heute Morgen dachte ich über Rosi nach. Ein recht altertümlicher Name, der sich vielleicht von Rosalinde oder Rosalie ableiten lassen könnte. Wenn ich näher darüber nachdenke, dann gab es Angang der 90er eine Frau mit diesem Namen. Sie war sicherlich 10 Jahre älter als ich und fand mich sehr attraktiv, doch mich sprach sie nicht auf dieser Ebene an. Vielleicht ist sie kürzlich verstorben und hatte daran gedacht, mich zu besuchen, aber dies erklärt nicht diese immens Ausstrahlung… Ansonsten fällt mir noch eine Frau ein, die mir vor einigen Wochen geschrieben und mir erklärt hatte, dass sie seit ihrer Kindheit luzide träumen kann. Als ich ihr empfahl, doch einmal in einem solchen luziden Traum sich nicht gleich vorzunehmen, zu erwachen, sondern sich auf eine Anhöhe zu stellen und nach hinten fallen zu lassen, um ihren zweiten Körper anzusprechen, schrieb sie mir gleich am nächsten Tag, dass sie es genau so gemacht hätte und zutiefst erschrocken war von den Ereignissen die daraufhin eingetreten waren. Sie hatte direkt in den zweiten Körper gewechselt und sah sich selbst über ihrem physischen Körper schweben. Vielleicht war diese fremde Persönlichkeit am Bette meines alternativen Selbstes in dem wunderschönen Haus am See auch jemand ganz anderes… Interessieren würde es mich schon.

Halloween ist eben eine Nacht, in der die beiden Welten näher zusammenrücken und wer darauf achtet, kann außerordentliche Dinge wahrnehmen.

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Der Matrixblogger ist Autor, Bewusstseinsforscher, Berater und Blogger, hat bislang 14 Bücher veröffentlicht und ist bekannt aus Fernsehen, Radio, Interviews, Vorträgen, Literaturwettbewerben, Seminaren und vielen anderen Aktivitäten. Seine Interessen gelten der Bewusstseinserweiterung, außerkörperlichen Erfahrungen, luziden Träumen, Dissoziation, der Matrix und die Aktivierung der Zirbeldrüse.

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