Aus dem Archiv: Begegnung mit Jesus
Dienstag, 27. Juli 1993:
Als ich mich ins Bett legte, nahm ich mir dieses Mal nichts Besonderes vor und sagte immer wieder zu mir selbst, dass ich heute Nacht gern eine außerkörperliche Erfahrung haben würde und mich überraschen lassen wollte, was sich mir dann präsentieren würde.
Irgendwann schlief ich über meinem Vorhaben ein, erwachte aber kurze Zeit später in meinem zweiten Körper. Ich spürte die Schwingungen und eine berstende Kraft, die tief in mir verborgen schien. Es war, als wollten diese Vibrationen diese Kraft nach oben schwemmen und mich einfach aus dem Körper herauskatapultieren…
Begegnung mit Jesus
Ich lag auf dem Rücken auf einer Wiese. Es war dunkel und ich sah einige Sterne am Himmel, eine Baumspitze und in der Ferne hörte ich Geräusche eines Jahrmarktes. Langsam richtete ich mich auf und ging in die Richtung, aus der der Trubel kam. Vielleicht war es ein Open-Air-Festival oder einfach nur eine große Gartenparty. Ich konnte es nicht mit Sicherheit sagen. Dann stellte sich mir eine Frau in den Weg. Sie stellte sich als Sonya vor. Sie trug kinnlanges Haar, hennarot, und hatte grüne Augen. (Zu dieser Zeit wusste ich noch nicht, dass es Sonya, meine Traumlehrerin, war).
“Ich warte hier schon längere Zeit auf dich! Du musst mir unbedingt folgen“, meinte sie, „weil ich dir unbedingt etwas zeigen will, das sehr wichtig ist für dich.”
Das klang sehr interessant, also war ich durchaus bereit, ihr zu folgen.
“Worum geht es denn?”, fragte ich sicherheitshalber noch einmal nach.
“Es geht um bläuliche Straßen, aber du wirst schon sehen, was ich meine.”
Irgendwie hatte ich schon vermutet, dass von ihr eine kryptische Antwort auf meine Frage folgen würde, aber da mir eigentlich nicht viel passieren konnte, begleitete ich sie.
“Gut, dann folge mir, aber du solltest schnell sein…”
Im nächsten Moment rannte sie auch schon los und ich hinterher. Wir liefen durch Sträucher und Büsche, kletterten über Mauern hinweg und überquerten dunkle Höfe. So schnell ich auch rannte, sie war immer schneller als ich. Und wenn ich für einen kurzen Moment innehalten wollte, nur um darüber nachzudenken, wie ich es besser machen könnte, drohte ich, sie zu verlieren. Einmal ließ ich es darauf ankommen und ich verlor tatsächlich den Kontakt zu ihr und dazu stieg die Befürchtung auf, ich könne jeden Moment aufwachen.
Einige Augenblicke später erwachte in dann tatsächlich meinem Bett.
Jetzt fand ich es doch sehr schade, weil ich gern gesehen hätte, was mir diese Sonya so unbedingt hatte zeigen wollen. Was konnte es wohl gewesen sein? Mich nervte nun, dass ich so fahrlässig gewesen war, und ich glaubte, eine Chance verpasst zu haben. Also wollte ich versuchen, wieder an dem gleichen Punkt einzusteigen. Ich konzentrierte mich und reaktivierte die Vibrationen des zweiten Körpers wieder. Sie wurden immer spürbarer und spürbarer, bis sie so stark waren, dass plötzlich ein Wahrnehmungsbruch erfolgte.
Ich lag wieder auf der Wiese! Über mir die Sterne, weiter rechts die Baumkrone und der Trubel in der Ferne. Im gleichen Moment beugten sich zwei Personen über mich, darunter war auch Sonya. Ich glaubte, in eine der Personen Vivian zu erkennen.
“Wo warst du? Jetzt komm endlich!”, sagte sie und beide baten mich, endlich aufzustehen, damit wir weiter konnten.
Das ganze Spiel ging von vorn los. Ich rannte wie wild hinter Sonya und ihrem neuen Begleiter her und bemühte mich, nicht den Anschluss zu verlieren. Doch kurze Zeit später verlor ich sie erneut. Danach wieder aufgewacht, habe mich konzentriert und bin abermals auf der Wiese gelandet. Das ging noch zwei weitere Male so, bis ich genügend Übung besaß, ihr zu folgen, ohne sie zu verlieren.
In der nächsten Sequenz fand ich mich auf einem Platz wieder. Sonya stand neben mir und grinste breit. In der Nähe befand sich eine Art Kirche o.ä. und am Horizont sah ich, dass sich die ersten Sonnenstrahlen zeigten.
“Na, willst du gern dort in dem Gebäude übernachten oder willst du mir lieber folgen?”, hänselte sie mich.
Ich empfand dies als eine freche Unterstellung, aber es schien mir gleichzeitig auch so, als machte sie eine religiöse Anspielung auf einen Persönlichkeitsanteil in mir, der mir jedoch gar nicht bewusst war.
“Und? Jagen wir jetzt wieder durch Büsche, Haus und Hof?”, fragte ich neckisch zurück.
Daraufhin traf mich ein Blick, der sich tief in mich hineinbohrte. Es kam mir vor, als sprach sie gar nicht mit mir, sondern vielmehr mit einem anderen Persönlichkeitsanteil in mir, der mir gar nicht richtig bewusst war. Irgendwie ging die Unterhaltung offensichtlich an mir vorbei. Ihr Blick und ihre Anspielungen verstärkten diesen Teil und im nächsten Moment weinte ich. Die Tränen liefen mir über die Wangen und ich spürte einen sehr starken Konflikt in mir, als wüsste etwas in mir, was mir Sonya zeigen wollte. Dieser Teil sträubte sich und ich musste mit aller Kraft auf mich einreden, dass ich in der größten Gefahr doch einfach zurück in meinen Körper springen könnte.
“Stell dich nicht so memmenhaft an!”, meinte Sonya plötzlich und ich riss mich zusammen. Danach liefen wir wieder los.
Dieses Mal war der Weg nicht so lang und während ich immer noch mit mir selbst rang, kamen wir auf einem staubigen Platz an. Die Sonne war so eben aufgegangen und tauchte die Straßen in eine magentarote Farbe. Die Wege hier waren keineswegs asphaltiert, sondern bestanden vielmehr aus rötlichem Staub. Irgendwie überkam mich die Vorstellung, dass ich dieses Mal in der Zeit der Römer gelandet sein musste. Nun erblickte ich auch einige kleine Lehmhäuser in der Nähe, kleine, weiße Mauern und ein paar Menschen in Kaftans oder vergleichbarer Kleidung.
Sonya wies mit einem Kopfnicken zu einer Mauer, auf der eine Art kleiner Zaun montiert war. Ich ging langsam dort hin und erblickte dahinter einen ausgehobenen Graben und dann ein seltsames, braunes Leuchten. Ich ging ganz dicht an den Zaun heran und konnte nun hinüberschauen. Dort stand eine große Gruppe von Menschen kreisförmig um etwas herum. Offensichtlich gab es dort etwas Interessantes zu sehen! In der Mitte der Menge schien etwas sehr hell zu leuchten. Danach kletterten wir über den Zaun und gingen näher an die Menschen heran. Jetzt war ich vielleicht noch zehn Meter von diesem Pulk entfernt. Einige der Männer machten Musik und schienen vor Freude zu tanzen und ein weiterer von ihnen, so wie ich nun deutlicher erkennen konnte, hielt eine gläserne Kugel in der Hand, die von innen heraus mit einer unheimlichen Kraft ab und zu grell aufleuchtete.
Der Mann, der sie in den Händen hielt, ließ die Anwesenden abwechselnd die Kugel anfassen und meinte, dass sie jeden heilen würde, der sie auch nur einmal berührte. Nachdem sie die Kugel berührt hatten, begannen sie zu tanzen und waren überglücklich. Dieser Mann! Er erinnerte mich an jemanden… Ich dachte nach und die Gedanken kreisten wild in meinem Kopf herum. War das etwa… Jesus? Einige Sekunden danach hörte ich sogar jemanden diesen Namen rufen.
Jesus und Geistführer
Mir wurde plötzlich ganz schlecht und ich erhielt den starken Impuls, nun einfach fortzulaufen, weg von diesem Ort! Ich bekam Angst, dass die Kugel vielleicht radioaktiv sein könnte, weil sie so hell strahlte, und wollte einfach nur noch fort. Ich schaffte es, einige Schritte vorwärts zu kommen, torkelte und fiel dann auf den Rücken. Eine fremde Energie ging durch mich hindurch und mit einem Mal fühlte ich mich richtig energiegeladen und wohl. Doch meine Füße und Zehen konnte ich nicht mehr fühlen und sie wirkten wie abgestorben. Sonya bückte sich und ergriff meine Füße und massierte sie, als wollte sie diese wiederbeleben.
Diese ganze Situation besaß eine unheimlich starke religiöse Atmosphäre, die mir nicht unbedingt behagte, und ich erinnerte mich in diesem Moment, dass dies ganz offensichtlich der Tag war, an dem ich Jesus begegnet war. Zuvor war ich, ähnlich wie der Apostel Saulus, ein Zweifler gewesen, der an seiner Macht gezweifelt und Jesus für einen Scharlatan gehalten hatte, aber dies hatte sich für mich an dem Tag schlagartig geändert, als ich ihm persönlich begegnet war. Nun verstand ich auch Sonyas spöttische Bemerkung darüber, ob ich vielleicht lieber in der Kirche hätte übernachten wollen, als ihr weiter zu folgen! Sie hatte sich mit ihrem Vorwissen von dieser Situation hier über den religiösen Teil meiner selbst lustig gemacht. Ich war ihr deswegen nicht böse, weil ich auch deutlich erkennen konnte, dass religiöse Erfahrungen auf der einen Seite befreien, aber auf der anderen Seite ebenso stark begrenzen können.
Während ich so unendlich entspannt auf dem Rücken lag, sah ich am Himmel seltsame Formationen und Strahlen… Es waren bläuliche Strahlen.
Am anderen Morgen rief ich Vivian an, in der Hoffnung, dass sie sich vielleicht an etwas erinnern konnte. Sie berichtete mir, dass sie von einer Frau geträumt habe, der sie dauernd folgen sollte. Es war ein ziemliches Gerenne.
“Du hast von einer Frau geträumt? Hieß sie vielleicht Sonya?”, fragte ich nach.
“Ja genau! So hieß sie! Und in meinem Traum habe ich irgendwas mit bläulichen Strahlen gesehen! Immer wieder ging es um diese Strahlen. Leider erinnere ich mich nicht an mehr…”
Für mich stellte sich natürlich die Frage, warum ich auf die Begegnung mit Jesus dermaßen übertrieben reagiert hatte? Immerhin hatten die anderen nicht darauf reagiert. Entstand diese Reaktion aufgrund der Tatsache, dass ich hätte akzeptieren müssen, dass es sich hier um ein anderes Leben von mir gehandelt hatte, in dem ich Jesus traf, aber gleichzeitig hätte zugeben müssen, bereits einmal gestorben zu sein? In ungefähr diese Richtung konnte ich mir mein Verhalten irgendwie erklären – aber vielleicht gab es auch einen ganz anderen Grund…
(Auszug aus meinem Buch “Träume, Traumanalysen und alternative Realitäten”)
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2 Comments
Stella
Hallo Jonathan,
ich wusste nicht wohin mit meiner Frage, also schreibe ich unter diesem Beitrag. Ich hoffe ich bin nicht ganz ‘off-topic’.
Seit einiger Zeit befasse ich mich mit dem Phänomen
‘Marienerscheinungen’, die oft mit Wunderheilungen gebracht werden, s. Lourdes, Fatima, Medjugorje, e.c.t.
Ich stehe diesen Berichten sehr skeptisch gegenüber und doch reizt mich etwas daran. Meiner Meinung nach handelt es sich nicht um ausschließlich psychische Ursachen(bei den Menschen, die die Erscheinungen sehen). Bei dem Gedanken, dass es da ‘Lichtwesen’ gibt – für einige sichtbar, für andere nicht – die den Frieden gegen Gebete versprechen, oder die Sonne sich drehen lassen, Rosenkränze in Gold verwandeln muss ich immer an den Zauberer von Oz denken – ein kleines, feiges Männchen, dass eine imposante Apparatur bedient, um seine wahre Gestalt zu verbergen und seine Anhängerschaft im Glauben lässt quasi eine Gottheit zu sein. Religiöse Fanatiker stellen ihre Energie zur Verfügung und irgendwer -was nährt sich davon. Mich würde interessieren, was Du darüber denkst.
Vielen Dank
Stella
Jonathan
Hallo Stella,
danke für Deinen Kommentar.
Ich denke, dass gläubige Menschen auch häufig ihre Glaubenskraft ausgiebiger nutzen als, ich sage mal, Durchschnittsmensch. Von daher kann ich mir gut vorstellen, dass die Gläubigen solche Erscheinungen kollektiv vor Ort erschaffen. Doch ich muss sagen, dass ich mich mit dem Thema nicht großartig befasst habe, aber das wäre momentan meine favorisierte Vermutung.
Liebe Grüße, Jonathan