Was ist Liebe? Die wahre Bedeutung der Liebe
Das Wort Liebe ist das meistgesuchte Wort bei Google und auch der häufigste Begriff, welcher in Songtexten aller Art vorkommt. Es gibt viele Vermutungen und Interpretationen sowie Erklärungen, um festzustellen, was Liebe ist und welche Bedeutung dieser zukommt.
Bei Wikipedia findet man beispielsweise die Erklärung, dass Liebe Begehren und Liebhaben bedeutet, von dem Wort „Leubh“ abgeleitet werde und sich zudem in drei Formen aufteile, d.h. in die Familienliebe, die Freundesliebe und Partnerschaftliebe.
Der Ursprung des Wortes Liebe hat mehrere Wurzeln. Im Mittelalter gab es das Wort Liebe noch nicht und wurde „Minne“ genannt. Minne war ursprünglich eine Beschreibung für das Begehren, das man Gott entgegenbringt, eine Form der Zuneigung bzw. der Wiederherstellung einer Verbindung. Gewiss existieren noch einige Unterformen der Liebe, wie die Selbstliebe bzw. Nächstenliebe, doch belasse ich erst einmal zur Definition des eigentliches Wortes als Oberbegriff Liebe.
Der Punkt ist, dass das Wort Liebe erfunden wurde, um etwas zum Ausdruck zu bringen, das die Menschen eigentlich vergessen haben und es nicht mehr direkt benennen können. Somit verblieb der Begriff auch undefiniert.
Vergleichbares findet man zu dem Wort „Hiraeth“, das aus dem Walisischen kommt und definiert das unbestimmte Gefühl von Sehnsucht und Heimweh nach einem Ort, den es nicht gibt bzw. zu dem man nicht zurückkehren kann. Das Wort „Heimweh“ wäre vielleicht damit vergleichbar, aber dies wäre nur eine Lightversion von „Hiraeth“. Ein entsprechendes Wort existiert im deutschsprachigen Raum bislang nicht. Da dieses Wort vermutlich nur im Walisischen existiert, unterliegt auch dieses vielerlei Interpretationen, wie die Liebe eben auch.
Somit wird deutlich, dass beide undefinierbaren Worte, „Liebe“ (Leubh) und auch „Hiraeth“, einer vergleichbar undefinierbaren Quelle entspringen, die der Mensch über die Zeitalter hinweg vergessen hat. Alles, was übrig geblieben ist, sind unbestimmbare Gefühle und die mannigfaltigen Versuche, sie zum Ausdruck zu bringen.
In der Regel wird die Liebe oft nur intuitiv verstanden und obliegt einer Art Tarnung oder Verschleierung, sodass viele Texte und Liede über die Liebe einfach viel zu indirekt sind und den Kern der Sache nur ungenau treffen. Doch sobald man das undefinierbare Wort Liebe stets als Freiheit, Befreiung, Freisetzung u.ä. austauscht, wird plötzlich viel schneller deutlich, welcher Zusammenhang tatsächlich besteht.
Die alten Alchemisten waren stets auf der Suche nach dem Stein der Weisen. Dieser Stein wurde mehrfach definiert, entweder als die Kenntnis darüber, wie man aus Blei Gold macht, aber in anderen Quellen wird enenso von der Unsterblichkeit gesprochen. Es wird hierbei auch Zusammenhänge zur Liebe dargestellt, d.h. der Stein der Weisen sei die Liebe. Auch in diesem Fall verfügt man über Hinweise, zumindest symbolische, die sich um das Geheimnis der Liebe (Leubh), Hiraeth, Gold und Unsterblichkeit drehen.
Wenn man nun die Puzzlestücke entsprechend zusammensetzt, ergibt sich das Bild von einer fernen Welt aus „Gold“, in welcher man unsterblich und frei ist und nach der man eine unbeschreibliche Sehnsucht fühlt, nach einem Ort, der unerreichbar und vergessen scheint. Wenn man eine solche Welt vergisst bzw. all die Erinnerungen daran gelöscht oder zumindest verschüttet sind, lässt es nicht verwundern, dass sie nur als unbestimmbares und undefiniertes Gefühl im Bewusstsein der Menschen verbleibt.
Die Frage nach diesem geheimnisvollen Ort, dessen Sehnsucht danach durch das Wort „Hiraeth“ umschrieben wird, kann daher nur durch einen gewaltigen Befreiungsakt erkannt, beantwortet und erreicht werden. Der sagenumwobene Ort der Freiheit und des ewigen Glücks ist eine Verbindung aus der undefinierten Sehnsucht und dem Wort Liebe.
„Hiraeth“ und „Leubh“ könnten somit derselben Quelle entsprungen sein, einer längst vergessenen Sprache, vergessener Definitionen und verschütteter Erinnerungen, die sich dann im Wirrwarr der vielen Sprachen zu integrieren versuchten.
Das Wort Liebe ist somit ein getarnter Begriff für Freiheit bzw. für das Begehren nach Freiheit. T-Shirts, auf denen „Love me“ fett gedruckt zum Geliebtwerden aufruft, ist tatsächlich ein Aufruf, jemanden zu finden, der einen befreit. Ersetzt man schlichtweg den Begriff Liebe durch Freiheit, versteht man viel einfacher, um was es sich eigentlich handelt und worauf angespielt werden möchte.
Ebenso in Liedtexten findet man erklärende Hinweise auf die eigentliche Bedeutung, wie beispielsweise in dem Song „Love me“ von John Legend, der es schon recht gut getroffen hat:
LOVE ME NOW (vgl. zu: Befreie mich jetzt)
Pulling me further
Further than I’ve been before
Making me stronger
Shaking me right to the core, oh
I don’t know what’s in the stars
Never heard it from above, the world isn’t ours
But I know, what’s in my heart
If you ain’t mine I’ll be torn apart
I don’t know who’s gonna kiss you when I’m gone
So I’m gonna love you now, like it’s all I have
I know it’ll kill me when it’s over
I don’t wanna think about it, I want you to love me now
I don’t know who’s gonna kiss you when I’m gone
So I’m gonna love you now, like it’s all I have
I know, it’ll kill me when it’s over
I don’t wanna think about it, I want you to love me now
(Love me now, love me now)
Oh, oh, love me now, oh, oh, oh, yeah
(Love me now, love me now)
Oh, I want you to love me now
Something inside us
Knows there’s nothing guaranteed, yeah
Girl, I don’t need you
To tell me that you’ll never leave, no
When we’ve done all that we could
To turn darkness into light, turn evil to good
Even when we try so hard
For that perfect kind of love, it could all fall apart
And who’s gonna kiss you when I’m gone?
Oh, I’m gonna love you now, like it’s all I have
And I know, it’ll kill me when it’s over
I don’t wanna think about it, I want you to love me now
Oh, I don’t know, how the years will go down, it’s alright
Let’s make the most of every moment tonight
I don’t know, who’s gonna kiss you when I’m gone
So I’m gonna love you now, like it’s all I have
I know it’ll kill me when it’s over
I don’t wanna think about it, I want you to love me now
I don’t know who’s gonna kiss you when I’m gone
So I’m gonna love you now, like it’s all I have
And I know it’ll kill me when it’s over
I don’t wanna think about it, I just wanna love you now
(Love me now, love me now)
Oh, oh, love you now, oh, oh, oh
(Love me now, love me now)
Love you now
Er singt von seinem größten Wunsch, jemanden zu finden, der ihn befreit und den er ebenso befreien kann. Man verbündet sich mit einem Menschen, um eine Befreiung herbeizuführen, heraus aus dem System und dem Menschsein, eine transzendentale EVOLution, eine Art Rückkehr zum Kern bzw. der Quelle, um gemeinsam in die Freiheit zu gelangen, frei von allen Zwängen, Pflichten sowie der Anhaftung an physisches Menschsein (Physis, Körper) und dem Aufenthalt auf dem Planeten Erde.
Unter dieser Betrachtung verwandelt sich Legends Songtext plötzlich zu einer kleinen spirituellen Offenbarung, wenn man sich seine Worte genauer anschaut.
Ebenso gut getroffen hat es Ellie Goulding mit dem Titel „Love me“ (vgl.: Befreie mich!“):
You’re the light, you’re the night
You’re the color of my blood
You’re the cure, you’re the pain
You’re the only thing, I wanna touch
Never knew, that it could mean so much, so much
You’re the fear, I don’t care
‘Cause I’ve never been so high
Follow me through the dark
Let me take you past our satellites
You can see the world you brought to life, to life
So, love me like you do, lo-lo-love me like you do
Love me like you do, lo-lo-love me like you do
Touch me like you do, to-to-touch me like you do
What are you waiting for?
Fading in, fading out
On the edge of paradise
Every inch of your skin is a holy grail I’ve got to find
Only you can set my heart on fire, on fire
Yeah, I’ll let you set the pace
‘Cause I’m not thinking straight
My head’s spinning around I can’t see clear no more
What are you waiting for?
I’ll let you set the pace
‘Cause I’m not thinking straight
My head’s spinning around, I can’t see clear no more
What are you waiting for?
Den Song “Love me now” von John Legend gibt es HIER
Den Song “Love me” von Ellie Goulding findet man HIER
Quellen:
Wikipedia Liebe
Meridianerland
Fremdwort.de
Wikipedia Hiraeth
Tim Davis Song Hiraeth
Paris Review
Hiraeth Song
5 Comments
Tom
Hallo Jonathan,
Dies erinnert mich sehr an die Beschreibungen von Robert Monroe, der mittels Astralreisen andere Seins-Ebenen erforschte und genau dieses Gefühl wie folgt beschreibt:
Es ist die Reinheit einer Wahrheit, von der man vorher nur einen flüchtigen Schimmer erhascht hatte. Dies ist das große Festmahl, auf das einen die winzigen Bissen, die man hier bei uns gekostet hat, hoffen ließen.
Das merkwürdige Ziehen, das Verlangen, Heimweh und Schicksalsgefühl, das man auf der Erde verspürte,
wenn man auf den wolkenumschichteten Sonnenuntergang in
Hawaii starrte, wenn man still unter den hohen, sich wiegenden Bäumen eines schweigenden Waldes stand, wenn ein Musikstück oder ein Lied Erinnerungen an die Vergangenheit heraufbeschwor oder ein Verlangen weckte, mit dem sich keine Erinnerung verband, oder wenn man sich nach dem Ort sehnte, wohin man gehört, ob es Großstadt, Dorf, Nation oder Familie ist – dies alles ist nun erfüllt. Man ist zu Haus. Man ist, wohin man gehört. Wo man immer schon hätte sein sollen.
Auschnitt aus dem Buch “Der Mann mit den zwei Leben – Reisen außerhalb des Körpers” von Robert Allan Monroe.
Das ist eine meiner Lieblingpassagen aus dem Buch und ich freue mich auf den Moment, wenn ich es selbst erreiche solche Ebenen mit meinen 2ten Körper zu erkunden.
LG Tom
Matrixblogger
Hallo Tom,
Danke für Deinen Kommentar.
Das stimmt, hier beschreibt Monroe auch sehr gut, was Hiraeth bedeutet. :-)
Liebe Grüße, Jonathan
Lavande
Zauberschön!
Ich spüre es… Auch wenn es nur Funken von dem sind, was sein könnte.
Ein Gefühl was sich wirklich schwer beschreiben lässt mit Worten.
Einerseits raubt es einem den Atem,eine tiefe Ruhe entsteht einen kurzen Moment und andererseits macht es melancholisch.
Auf der Suche nach einem bekannten Ort, den es so nicht mehr gibt.
Möchte mehr davon!
Sankturio
Ziemlich treffend hierzu ist auch die fünfte Herzkammer.
Das Buch “Aus der Tiefe des Herzens leben” von Drunvalo kann ich nur weiterempfehlen.
Es ist interessant, was man dort für Zustände erreichen kann,
verbunden mit dem Gefühl der “Liebe” und “Hiraeth”.
Danke übrigens an Albert, durch welche ich auf das Buch gekommen bin :)
Rainer Ostendorf
“Du fragst mich Kind, was Liebe ist? Ein Stern in einem Haufen Mist.” Heinrich Heine?