Traumnacht: Verrückte Träume – Mechanische Wirkungen
Heute Nacht hatte ich einen gar seltsamen Traum. Er fand in den letzten Sekunden meines Schlafes statt, bevor ich in meinem Körper erwachte. Ich hoffe, dass ich ein wenig von dem bizarren Bildern schriftlich darstellen kann, was geschah:
Ich war Beobachter und sah eine riesige, gewaltige Maschinerie, die sich, wie in einem Spielberg-Film, aus hunderten von kleinen Maschinen zusammensetzte. Zuerst waren die Teile verteilt, aber mit einem Mal zog eine unsichtbare Kraft viele maschinelle Teile an sich heran, Räder, Schrauben, Blech, Eisen, die daraufhin eine Art riesiges Haus ergaben mit Hunderten an Türen und Fenstern aus den herangezogenen Teilen geformt…
Es dauerte bestimmt eine Minute, bis sich all die Teile auf diese Weise miteinander verbunden hatten und ein seltsam aussehendes Gebäude ergaben, das wiederum in sich mehrere Gebäude zu vereinen schien. Es war wackelig und besaß keine absolute Stabilität wie jene unserer Gebäude in den Straßen, aber ich konnte riesige metallische Fensterfronten entdecken und zoomte immer weiter in das seltsame Gebäudekonstrukt hinein.
Irgendwann kristallisierte sich ein einzelnes Fenster in dem Wust heraus und ich ging in das Fenster hinein. Dort war ein normales Zimmer zu sehen. Im Bett lag eine junge Frau. Sie sah aus, als wäre sie geradewegs einem Gothic-Girlie- oder einem Tim-Burton-Film entsprungen. Einen riesigen Kopf mit schwarzem Haar und großen Augen. Es war schwarzer Kajal um ihre Augen gezogen und eine schwarze Träne, die an ihrer Wange hinunterlief und das weiße Kopfkissen befleckte.
Sie lag dort in ihrem Bett und weinte. Ich näherte mich ihr und sie bemerkte mich nicht. Unsichtbar war ich in ihrer Nähe. Nun stand sie auf und ich sah, dass sie sich jetzt in eine Maschine verwandelte, doch mit Armen und Beinen ausgestattet. Sie lief mit mechanischen Klängen durch die Tür und ich hinter ihr her, ihre Füße waren wie aus scharfen, großen Sensenklingen gemacht. Sie rannte durch von Maschinen errichtete Straßen und betrat irgendwann eine große Lagerhalle. Kaum hatte sie diese betreten, verwandelte sie sich in eine normal aussehende, menschliche Frau mit einem knappen Sommerkleid und langem Haar. Doch kaum war sie für Sekunden in dieser Lagerhalle, stürmten von mehreren Seiten Männer herbei und töteten sie.
In diesem Moment hielt ich die Zeit an. Ich war mit dem Ergebnis nicht zufrieden, unabhängig davon, ob diese Frau den Tod verdient hatte oder nicht. So drehte ich die Zeit zurück, bis zu dem Moment, in der sie die Lagerhalle eben betrat und verwandelte mich in einen dieser Männer, die sie zuvor noch getötet hatten…
Nun war ich einer der Männer und sah, wie sie die Lagerhallentür öffnete und hereingerannt kam. Ich trat ihr gegenüber, während noch zwei, drei andere Männer herbeikamen. Wir begrüßten sie und dann zeigte ich ihr eine Wand. An dieser befand sich eine Scheibe, auf die man mit Pfeilen werfen konnte. Ich stellte mich hinter sie und erklärte ihr genau, wie sie etwas anzuvisieren und zu treffen hatte. Sie war glücklich, als sie endlich einmal traf und schmiegte sich dabei eng an mich, als wollte sie mich verführen…
An dieser Stelle waren die letzten Sekunden vor dem Aufwachen verstrichen und ich öffnete meine Augen. Dieser Traum erschien mir nicht nur symbolisch, sondern ich war noch immer sehr beeindruckt von den ersten Momenten des Traumes, in dem diese enorme, unsichtbare Kraft aus den hunderten kleinen, verteilten, metallischen Elementen eine ganze Welt formte, die mit Türen, Fenstern und kompletten Hausfassaden ausgestattet war.
3 Comments
X.
einige türen die man öffnet lassen sich nie wieder zumachen.
Heiner
Ich sehe da mehrere Ebenen, die miteinander im Kontext stehen, als würden sie aufeinander aufbauen. Ist denn die Frau so gefährlich gewesen, dass sie sofort attackiert wurde, kann man sich fragen.
Sarah
Beeindruckende Bilder! Wie erklärst Du Dir diesen Traum? Die Bilder empfinde ich wie verwandt mit den Bildern meines Lebens. War die Frau verzaubert? Hast Du Ihr den Weg zurück ins Leben gezeigt oder geschenkt? Geht es um die Kraft der Intuition, Kreativität und des Herzens im Gegensatz zu Verstand und zum kalten Intelekt, symbolisch “Das Weibliche” gegen unsere “Maschinenwelt”? Wie kann eine Frau (also die rechte Gehirnhälfte auch) in dieser Welt noch lebendig bleiben und überleben? Oder muss Sie wie Dornröschen in den Dornen verzaubert bleiben und warten bis die Zeit der “Erlösung” kommt? Hast Du ein modernes “Dornröschen-Traum” geträumt?