Site icon DER MATRIXBLOGGER

Traumnacht: High-Level-Klartraum “Preshock”

Träume alternative Realitäten

Traumnacht” ist eine Reihe, in der ich mich bewusst darauf konzentriere, einen luziden Traum oder eine außerkörperliche Erfahrung zu erleben bzw. in der ich von einen interessanten oder außergewöhnlichen Traum berichte.

Heute Nacht habe ich darüber nachgedacht, wie man die folgende Art eines luziden Traumes benennen könnte, den ich erlebt habe und im Weiteren wiedergeben werde. In erster Linie handelte es sich um einen “High-Level-Klartraum”, d.h. um ein luzides Traumerlebnis, das in seiner Wahrnehmungsqualität mindestens mit der des Alltag identisch ist oder sogar darüber hinaus. Gleiche Stabilität und kristallklare Wahrnehmung sind hierbei, völlig unabhängig von der Handlung an sich, zwei der notwendigen Kriterien. Eine ganz neue und zusätzliche Variante eines solchen High-Level-Klartraumes möchte ich nun “Preshock” nennen, das soviel wie “Prä-Schock” bzw. “Vorbereitung auf den Schock” bedeutet. Im weiteren Verlauf des folgenden Berichtes wird sicherlich klar, was ich meine.

In meiner Reihe “Ein Haus im Osten“, im neunten Teil, berichtete ich von dem Gefühl des Gruselns, das mich in letzter Zeit, insbesondere in der Küche, häufiger “überfällt”, begleitet von mehreren Schaudern, die über meinen Rücken kriechen und mich auf irgendeine Erkenntnis vorbereiten möchten, die es vermutlich in sich hat. Doch dazu später, denn erst einmal ist es wichtig, dass man den Unterschied zwischen Wissen und Erkenntnis versteht. Denn was man gelesen oder gehört hat, ist keine Erkenntnis, sondern es handelt sich dabei um theoretisches Wissen über ein bestimmten Thema. Die Erkenntnis hingegen stellt das direkte Wissen dar, das die Realität auf diese Weise auch prägt und mit den dazugehörigen Emotionen in Erscheinung tritt, sodass keinerlei Zweifel mehr bestehen können und fortan zum direkten Begleiter des Alltags wird. Es ist vergleichbar mit einem Traum. Man kann jemandem von einem Traum erzählen, der eine bestimmte Erkenntnis mit sich brachte, aber die Person, der man davon erzählt, kann dieses Traumerlebnis nicht nachvollziehen, weil sie ihn nicht selbst erlebte. Somit besitzt diese Person nur ein theoretisches Wissen über die Traumerkenntnis, aber kein direktes. Um direktes Wissen zu erlangen, müsste die Person diese einfach selbst erleben und direkt am eigenem Leibe erfahren, andererseits verbliebe es weiterhin theoretisches Wissen. Diese Differenzierung muss deutlich sein, um den Sinn dieses Artikels und eines High-Level-Preshock-Klartraumes (HILP) nachvollziehen zu können.

In der heutigen Nacht träumte ich eine gewöhnliche Alltagsszene in der Küche. Ich betrat den Raum und ging zum Kühlschrank, um mir etwas zum Essen herauszuholen. Diese ganze Szene wirkte völlig alltäglich, aber nicht nur in seinem Ablauf, sondern in der Wahrnehmungsqualität und mit identischer Stabilität – wie man sie eben im Alltag besitzt. Kurzum: Die Traumszene stellte meine Küche dar, aber da gegenwärtig in meinem Alltag noch einiges renoviert werden muss, aber in dem Traum bereits ein neuer Kühlschrank stand, gehe ich davon aus, dass ich meine Zukunft träumte. Diese Küche war nämlich renoviert und fertig eingerichtet. Der Kühlschrank war exakt jener, den ich zu kaufen geplant habe (spätestens ab hier wird die Grammatik spannend). Folglich hatte ich es erst einmal mit einem präkognitiven Traum zu tun, d.h. einen hellseherischen Traum, der mir die Zukunft zeigte.

In diesem Moment war mir dies jedoch nicht deutlich, denn ich war absolut davon überzeugt, mich in meinem gewohnten Alltag zu befinden. Das ist für einen Trübtraum bzw. gewöhnlicher Durchschnittstraum auch nicht ungewöhnlich, doch der einzige Unterschied war die absolute Klarheit und Stabilität, die ich darin erfuhr. Es war mein Alltag, wie ich ihn gewohnt war. Eine Realitätsüberlagerung oder Realitätskreuzung, die ausschließlich durch einen gewissen Zeitraum voneinander getrennt schien.

Während ich also noch am Kühlschrank stand, tauchten wieder diese Schauder auf, die ich bereits auch im gewohnten Alltag in der Küche registriert hatte. Ich blickte mich misstrauisch um, damit ich vielleicht den Grund für diese Sensation herausfinden könnte, aber konnte ihn nicht entdecken. Dann blieb ich weiterhin im Raum stehen und prüfte die Umgebung und gleichzeitig meine innere Gefühlswelt. In dem Augenblick kristallisierte sich heraus, dass ich mich in einer Realität mit glasklarer und völlig stabiler Wahrnehmung befand. Es gab einfach keinen Unterschied zum Alltag, mehr noch, auch ich war, der ich immer war.

Daraufhin überlegte ich: “Wenn dies hier ein Traum wäre, dann wäre es völlig anders als ein gewöhnlicher Traum und von größter Bedeutung, denn es ist ja der Alltag.” Und als ich dies dachte, stieg in mir immer mehr die Gewissheit auf, dass ich mich in einem Traum befand bzw. dass mein Alltag ebenso ein Traum ist – wie man es auch in luziden Träumen erleben kann.

Der Schock traf mich bzw. mein Ego hart – und das, obwohl ich mit diesem direkten Wissen bereits länger vertraut bin! Anstatt dass man, wie in einem luziden Traum üblich, “Yippieh, ich träume!” ausruft, aus dem Fenster springt und im Genuss der erlangten Freiheit erst einmal eine Runde um den Block fliegt oder man sich etwas herbeiwünscht, das man im Alltag nicht ohne Weiteres haben kann, wie beispielsweise Sex mit Angelina Jolie oder Johnny Depp oder noch unanständigere Sachen, war ich bzw. mein Ego hingegen durch diesen Schock schlichtweg gelähmt! Ich konnte deutlich fühlen, wie mein Ego dachte: Mein ganzes Leben, meine vielen Erinnerungen an den Alltag… All diese waren nur Traumsequenzen eines gewöhnlichen Traumes gewesen! Natürlich wusste ich dies schon durch vorherige Erlebnisse in der Begegnung mit der “anderen Seite”, aber dieses Mal war es dem Alltag, meinem gewohnten Alltag, so unmittelbar nahe, dass ich unvorbereitet und eiskalt erwischt wurde.

Nun stand ich dort in der Küche – irgendwann in naher Zukunft – und durfte zusehen, wie mein gewohnter Alltag, einer uralten unachtsam berührten Mumie gleich, zerbröselte und als feiner Staub zu Boden rieselte. Ich erinnerte mich an eine meiner wichtigsten und stärksten Erfahrungen meines Lebens, in der ich aus diesem Alltag hier erwachte und erkennen durfte, dass er nur ein Traum ist, und nun durfte ich es ein weiteres Mal erleben…

Ich fragte mich: Wenn dies nun ein präkognitiver Traum ist, in dem ich am eigenem Leib erfahre, dass mein Alltag nur ein Traum ist, so scheint dies eine Art Vorbereitung zu sein, um den plötzlichen und möglichen Schock präventiv abzufangen.

Sicherlich, die meisten, die dies lesen, werden denken: “Man, das ist doch geil, wenn man das erkennt!”, aber das Gefühl, aus seinem vertrauten Leben zu erwachen und festzustellen, dass es ein Traum ist, stellt immer erst einen Schock für das Ego dar, denn seine Existenz basiert auf der Annahme, der Alltag sei seine Realität, seine Welt. Es definiert sich ja über die Erinnerungen aus seiner Vergangenheit. Das Ego denkt: “Wie kann es sein, dass es das alles gar nicht gibt? Meine Existenz basiert und gründet sich doch auf meinen Alltagserfahrungen, darin enthalten sind mein Selbstbild und meine komplette Existenz.”

Natürlich aus höherer Perspektive betrachtet, ist es durchaus hervorragend und erstrebenswert, diese Erkenntnis endlich zu erlangen und definitiv auch Sinn meiner Bemühungen. Doch in diesem Moment, mit dem Ego Huckepack, stellt es kein freudiges und feierliches Ereignis dar, sondern erst einmal einen Schock. Andernfalls wäre ein derartiger, vorbereitender Traum auch nicht notwendig gewesen. Das Ego wird also mit solch einem Traum (HILP) darauf vorbereitet, was mein anderes Selbst schon längst wusste.

Nun mögen sich einige fragen: “Welche Möglichkeiten bietet die unmittelbare Erkenntnis, in seinem Alltag die Luzidität erreicht zu haben? Inwiefern unterscheidet sie sich von einem herkömmlichen luziden Traum im Träumen?”

Es ist natürlich richtig: Bisher wurde in der Presse noch kein Fall aus einer psychiatrischen Anstalt geschildert, in dem es hieß: “Unser Patient hat gerufen, dass er träumt und alles nur ein Traum sei. Er lief daraufhin zum Fenster, riss es auf und flog davon… Seit da an ist er verschwunden und unauffindbar.” Auch die Yogis erreichen in ihrer Meditation maximal die Levitation, d.h. sie meditieren einen halben Tag lang und dann erheben sie sich einige Zentimeter vom Boden und schweben. Fliegende Menschen wurden bisher nur in Träumen, aber nicht im Alltag beobachtet. Somit stellt sich hier die berechtigte Frage: Welche Möglichkeiten stehen einem denn überhaupt offen, sobald man seinen Alltag als Traum direkt erkennt?

All diese Gedanken gingen mir in diesem Traum durch den Kopf, als ich erkannte, dass ich träumte und mein Alltag auch nur ein weiterer Traum war… Ich erinnerte mich an meine Kindheit, in der ich verzweifelt nach dem Ausgang aus meinem Alltag gesucht, aber wiederum gehofft hatte, dass er nicht wieder einen weiteren darstellt (s. Jonathans Traum). Diese ganzen Gedanken versuchten sich aneinanderzureihen, um nun die Zukunft bestimmen zu können, aber es gab keine Zukunft mehr! Ich war in diesem Augenblick ohne Zukunft und ohne Vergangenheit! Meine Vergangenheit war nur ein Traum gewesen und meine Zukunft somit absolut ungewiss. Denn wo würde ich gleich erwachen, denn der Traum ist zu Ende und die dazugehörige Zukunft beendet! Wo werde ich sein?

Solche Dinge gehen für gewöhnlich einem Ego durch den Kopf und dies klärt auch, warum es eines vorbereitenden Traumes bedarf, wenn man sich auf den Weg macht, den Alltag als Traum zu erkennen. Die Frucht aller bisher erlebten luziden Träume basieren auf dieser Absicht.

Natürlich habe ich Menschen kennengelernt, die erfuhren zwanzig luzide Träume in der Woche. Sie flogen darin herum und vögelten sich durch ganz Hollywood, um einfach ihren Spaß zu haben. Nicht einmal hinterfragten sie ihren Alltag, ob dieser nicht vielleicht auch ein Traum sein könnte… Warum denn auch, denn der Alltag ist Realität und das Träumen ist das Cyberspace, in dem man zum Navigator werden kann, der alles steuert und lenkt.

Da ich bisher noch niemanden getroffen habe, der diese Fragen hätte vernünftig beantworten können, höchstens jene, die behaupteten, dass sie derartiges erlebt und sich ausschließlich aufgrund ihres Selbstbildes so liebend gern in dieser Rolle gesehen hätten, aber nicht wirklich befanden, muss man sich diese Frage vorerst selbst beantworten.

Das buchstäbliche Erwachen innerhalb der physischen Realität  (und damit meine ich nicht das politische Erwachen, wie es von Bewegungen wie Anonymous oder Occupy definiert wird), um diese als Traum zu erkennen und auf der anderen Seite zu erwachen, dürfte eine unmittelbare und äußert deutlich fühlbare Kreuzverbindung zwischen dem Alltags- und dem Traumselbst herstellen. Zwar wird man nicht den Alltag beeinflussen können, wie es in einem luziden Traum der Fall wäre, dennoch kann man davon ausgehen, dass alles, was einen selbst betrifft, beliebig und frei beeinflusst werden könnte. Dazu gehören dann physisches Befinden, Emotionen, Aussehen usw. Die Kontrolle über die physische Realität dürfte bis zu einem gewissen Grad ebenfalls möglich sein. Hierbei stellt sich die Frage, ob sich dieser Einfluss nur auf einer parallelen Alltagsebene abspielt oder direkt. Erinnert man sich hierbei an den Grafen Saint Germaine, von dem behauptet wurde, er hatte sich in Luft auflösen und anderenorts wieder erscheinen können, sprich Teleportation angewendet, lässt es auf wesentlich mehr Einfluss hoffen als man annehmen mag. Doch wie eingangs erwähnt, wo sind die Menschen, die wirklich aufgewacht sind? Gibt es keine oder halten sie es einfach nur vor dem Rest der Menschheit geheim? Vermutlich beides… Diese Frage muss sich jeder selbst beantworten.

 

Exit mobile version