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Traumarchiv: Erwacht in einer anderen Welt!

archiv träume

Traum Archiv – Donnerstag, 2. April 1998

Den folgenden Traum möchte ich meinen Lesern nicht vorenthalten. Es war eine beeindruckende und unvergessliche Erfahrung, die ich erlebt habe. Sie ist einfach, aber auch intensiv, verwirrend, unvergesslich und irritierend:

“Aus dem Traumarchiv” ist immer ein Traum oder ein bewusstseinserweiterndes Erlebnis, das ich vor vielen Jahren erlebt und einen bleibenden Eindruck in mir hinterlassen hatte. Aus dem Grund gedenke ich ihnen hiermit noch einmal, so geraten diese interessanten Träume nicht in Vergessenheit und die Leser können auch an meinen Erfolgen zu jener Zeit nachträglich teilhaben.

Ich legte mich sehr spät ins Bett. Als ich es mir schön bequem gemacht hatte und die Augen geschlossen waren, gelangte ich sehr schnell ins Land der Träume. Als ich wieder zu mir kam, befand ich mich in einem mir fremden Haus. Da ich sehr bewusst war, schaute ich aus dem Fenster, um mir ein Bild machen zu können, wo ich gelandet war. Ich befand mich im ersten Stock. Draußen erblickte ich einen kleinen See, Wald und sehr viel Grün. Andere Häuser konnte ich nicht sehen. Wenn ich über den Boden ging, knarrte er. Er bestand aus Holzlatten. Demnach schien das Haus ziemlich alt und vielleicht sogar völlig aus Holz zu sein. Ich war mir nicht sicher.

Gegenwärtig befand ich mich in einem Schlafzimmer. Eigentlich bestand dieses Zimmer nur aus einem Bett, das in einer Nische stand und einem kleinen Tisch mit einem Stuhl davor. Unter dem Fenster stand eine Holztruhe. Kurzerhand beschloss ich, den Raum zu verlassen und mich in den anderen Räumen umzusehen.

Im Flur bestand der Boden ebenfalls aus Holzlatten und eine Treppe führte nach unten. Auf der Ebene des ersten Stocks erkannte ich mehrere Türen. Die ließ ich jedoch erst einmal zurück und ging nach unten. Dort angekommen fand ich ein großes Wohnzimmer vor, eine Küche und einige andere Räume. Es schien ein recht großes Haus zu sein, sicherlich mit sieben oder acht Zimmern. So öffnete ich die Haustür und ging nach draußen. Dort entdeckte ich eine Veranda und eine kleine Treppe, auf der ein älterer Mann saß.

“Da bist du ja! Wie war die Nacht?”, begrüßte er mich.

Zuerst war ich verdutzt, dass er mich das so selbstverständlich fragte, als hätte ich hier übernachtet und würden uns ewig kennen.

“Wo bin ich hier?”, fragte ich.

“Oh je, du hast schon wieder alles vergessen!”, meinte er resignierend. “Wir sollten dir noch einmal von meinen Blättern geben, die ich für dich gesammelt habe.”

Ich konnte mich an keine Blätter erinnern, die er mir jemals gegeben hätte, aber etwas in mir sträubte sich trotzdem gegen seinen spontanen Vorschlag. Es schien so, als würde sich etwas in meinem Unterbewusstsein an dergleichen erinnern können.

Er stand auf und verschwand im Haus. Kurze Zeit später kam er wieder heraus und hielt eine Holzschale in seiner Hand.

“Ich habe alles dabei. Wir können gleich loslegen…”, meinte er trocken und fest entschlossen.

“Nein, danke. Vielleicht später!”, entgegnete ich und spürte ein flaues Gefühl im Magen, das sich immer mehr in Panik zu verwandeln drohte. Er machte mir mit diesem Vorschlag auf unerklärliche Weise Angst. Mir kam es so vor, als würde er mit Drogen arbeiten und mich damit auslöschen oder manipulieren wollen. Ich war misstrauisch und traute ihm nicht über den Weg.

Er musterte mich kurz kritisch, stellte dann die Schale auf der Veranda ab und schlug mir vor, ein wenig im Wald spazieren zu gehen.

Wir liefen eine Weile umher und er erklärte mir, dass mein Gedächtnis immer wieder Aussetzer erlebte und ich nicht in der Lage war, mich daran zu erinnern, wo ich gerade noch gewesen sei. Mehr noch, ich würde sogar ihn und die anderen ständig vergessen.

“Welche anderen?”, fragte ich verdutzt.

“Siehst du, das meinte ich!”, antwortete er und lachte. “Du bist wirklich ein Problemfall. Du hast wieder einmal alles vergessen und wirkst auf mich, als wärst du zum ersten Mal hier!”

“Bin ich denn nicht zum ersten Mal hier?”, wollte ich wissen.

“Natürlich nicht! Du lebst hier und das schon seit Jahren. Du hast vorher in einer anderen Welt gelebt, aber diese war nicht deine wirkliche Realität. Du hast dort den ganzen Tag sinnlose Dinge getan und geglaubt, es wäre deine richtige Welt. Immer wieder gleitest du in diese andere Welt hinein, aber glücklicherweise wachst du auch immer wieder hier auf. So kann ich dich daran erinnern, wo du hingehörst! Du lebst hier! Schon seit langer Zeit.”

“Ich habe keinen blassen Schimmer, tut mir leid!”, gab ich ehrlich zu.

“Das wird dieses Mal anders sein! In den nächsten Tagen werden wir dir helfen, dich wieder an alles zu erinnern und dann wirst du hier bleiben! Du wirst sehen, dass du dich hier wirklich zu Hause fühlst. Hier gehörst du hin!”

Mir war etwas mulmig bei dem Gedanken, nun hier in dieser Realität bleiben zu müssen – vielleicht sogar für immer. Wer weiß, wer er und seine Freunde wirklich waren. Eventuell würden sie alle unter einer Decke stecken und hatten sich abgesprochen, um mich hier zu behalten.

“Ich werde dich weiter ausbilden, so wie bisher. Solange, bis du deine Bewusstseinsverschiebungen und unkontrollierten Ausflüge im Griff hast. Dann kannst du dich besser verankern und gleitest nicht immer ab.”

Ich nickte geistesabwesend. Zwar verspürte ich den Drang, mich am besten gleich aus dieser seltsamen Realität rauszubeamen, aber dann beschloss ich, länger zu bleiben. Was sollte schon passieren? Mehr als wieder in meinem vertrauten Bett aufwachen konnte ja wohl nicht passieren!

Nach unserer Unterhaltung gingen wir etwas essen. Dort lernte ich dann zwei Frauen und einen Mann kennen, die auch in dem Haus lebten. Der Mann redete ganz gern und erzählte von seinen Ausflügen in die Natur und den Tieren. Die Frauen hielten sich ziemlich zurück. Eine der Frauen beobachtete mich immer dann, wenn ich nicht zu ihr hinsah. Ich spürte, wie ihre Blicke dann auf mir ruhten. In gewisser Weise fand ich sie sehr anziehend und konnte es mir nicht erklären.

Nach dem Essen ging ich nach oben, um mir das Schlafzimmer noch mal anzusehen. Die Frau, die mich beobachtet hatte, folgte mir. In diesem Zimmer brannte ein Deckenlicht. Sie stellte sich darunter und schaute mich auffordernd an:

“Pass auf!”, meinte sie, legte den Kopf in den Nacken und drehte sich unter der Lampe schnell im Kreis. Der Boden knackte unter ihren Füßen und dann streckte sie die Hände aus, als forderte sie mich auf, sie zu greifen und mich mit ihr zu drehen.

Als ich ihre Hände erwischte, zog sie mich mit einer erstaunlichen Kraft zu sich heran und ich musste aufpassen, nicht zu stolpern. Mir wurde nicht schwindelig, aber ich spürte, sie sich meine Wahrnehmung etwas destabilisierte. Es war, als ob sie es spürte:

“Pass auf, dass du nicht deinen Fokus verlierst. Bleib hier, auch wenn du dir jetzt nichts mehr richtig fixieren und anschauen kannst. Bleib!”, flüsterte sie, während wir uns drehten und drehten.

Wir trafen und in den nächsten Tagen immer wieder in dem Schlafzimmer und sie ließ sich die verrücktesten Übungen einfallen, um mich darin zu trainieren, nicht die Wahrnehmung zu verlieren oder sie mir entreißen zu lassen. Davon unabhängig lernte ich die anderen beiden Mitbewohner noch kennen, aber ich kann mich an die Gespräche mit ihnen nicht erinnern. Selbst die Gespräche mit dem Besitzer des Hauses und der Frau, mit der ich mich des Öfteren traf, konnte ich nur dürftig erinnern.

An einem Tag in diesem Schlafzimmer meinte die Frau zu mir, ich sollte ihre Bewegungen nachahmen. So lief sie durch das Zimmer und ich schritt immer wieder in ihre Fußstapfen. Es war verrückt, denn sie bewegte sich immer schneller und ich hatte wirklich Mühe, ihr zu folgen. Es kam mir dabei so vor, als tanzte sie und ich war nun mal nicht ein begnadeter Tänzer.

Sie machte noch etwas anderes, aber ich weiß nicht mehr was es war. Jedenfalls das Ergebnis am diesem Abend war, dass ich in einen höheren und glasklaren Bewusstseinszustand eintrat, in dem ich mein Leben ohne Verschleierungen überblicken konnte. Es war plötzlich alles so einfach! Ich kann es nicht ausdrücken, aber alles, was wir tun, denken und wollen ist so einfach zu durchschauen und zu erkennen. Unser Verstand war dabei nur das Problem, denn er denkt viel zu kompliziert – wobei dieses Wort ‘kompliziert’ noch eine Verharmlosung war, die diese Kompliziertheit einfach nicht zum Ausdruck bringen konnte! Es war sehr beeindruckend.

Ich erkannte alles über mich und mein Leben. Zwar nahm ich das ganze Zimmer als das mir mittlerweile vertraute Schlafzimmer wahr, aber gleichzeitig erhielt ich eine Art holografisches Bild davon. Und alles, worauf ich dann meine Aufmerksamkeit lenkte, konnte ich mit zwei Arten von Augen betrachten, einmal so, wie ich es gewohnt war und dann noch mal als ein holografisches Bild. Daraufhin konzentrierte ich mich auf ferne Orte und Menschen, überhaupt testete ich alles mit dieser Doppelsicht aus, was mir gerade einfiel.

Ich verstand dann, dass beispielsweise Wissenschaftler stets nur drauflosforschen und Apparaturen erfinden, die ziemlich ungenau den gewünschten Effekt erzielten. Sie probierten, vermuteten, theoretisierten… Das Resümee des Ganzen war, wie ich deutlich sehen konnte, dass unser komplettes Denksystem sowie unsere Gesellschaft nicht auf der Realität basiert, in der wir uns befinden. Das klingt verrückt und ist nicht einfach zu beschreiben, aber es schien mir, als befände sich das Selbstbild des Menschen in einer anderen Realität als die, in der er sich physisch aufhielt.

Ich dachte dabei an Kinder, die sich immer wieder vorstellten, sie seien Superman, Hulk oder ein brandgefährlicher Cowboyheld aus dem Wilden Westen, wie sie  umherrannten und sich gegenseitig jagten, fest überzeugt für diesen Moment, die vorgestellte Figur zu sein. Dies prägte ihr Selbstbild, ihre Zukunftswünsche und Erwartungen… Jedenfalls was immer die Frau mir in diesem Raum gezeigt hatte, es beförderte mich in einen ganz anderen Bewusstseinszustand, indem ich die Welt und mich selbst auf ganz einfache Weise glasklar erkennen konnte.

Es ist an diesem Abend noch einiges geschehen, aber leider habe ich keine Erinnerung mehr daran. Mir fiel auf, dass meine Alltagsrealität, aus der ich einst gekommen war, immer weiter aus meinen Erinnerungen verschwand. Es war ein schönes Leben hier in dem Haus am See. Wir lebten in den Tag hinein, fuhren mit dem Boot oder saßen auf dem Steg und diskutierten miteinander, hatten Spaß beim Essen oder testeten verrückte Techniken aus. Immer mehr und mehr wurde diese Welt zu meinem neuen Alltag.

Doch am anderen Morgen kam der alte Mann wieder mit seiner Holzschale zu mir und meinte, es wäre Zeit. Er wollte mir etwas zeigen und es sei wichtig, dass ich davon erfahren würde. Ich bekam Angst, da ich nicht wusste, was dies mit mir anstellen würde. Vielleicht würde es mich in eine andere Welt katapultieren, in der ich nicht sein wollte, eventuell würde es mich verrückt machen oder gar töten… Es gab so viele unberechenbare Faktoren in der ganzen Angelegenheit. Was würde nur geschehen?

“Du kannst mir vertrauen! Wir müssen nun den letzten Schritt unternehmen, beenden, womit wir angefangen haben. Dein Durchblick muss noch tiefer reichen…”

Wir setzten uns draußen auf eine Wiese. Ich lehnte mit dem Rücken an einem Baum, während er vor mir saß und mit einem Stößel einige Blätter zerkleinerte. Mir stand die Furcht bis zum Hals und ich zitterte am ganzen Körper. Einerseits wollte ich nichts von dem nehmen, was er mir dort zusammenrührte, aber andererseits war ich es dem Mann schuldig, der mich hier wohnen ließ und mir so viel gezeigt hatte. Ich wollte ihn auch nicht enttäuschen.

“Du bist nun bereit für den Abschluss des Ganzen. Immerhin hast du hier nun viele Tage gelebt und der letzte Schliff fehlt jetzt noch. Du wirst erkennen, was das hier alles soll und warum du hier bist!”, versicherte er mir.

Dann reichte er mir den angerührten Brei und ich sollte den Inhalt essen. Ich nahm es zu mir und es dauerte nur wenige Minuten, als die Wirkung einsetzte. Mir wurde schlecht und ich wollte mich unbedingt ins Bett legen. So gingen wir ins Haus und er riet mir, mich in das Bett im Schlafzimmer zu legen. Das ließ ich mir nicht zwei Mal sagen und legte mich hin.

Als ich endlich lag, versuchte ich mich zu entspannen. Mir wurde schwindelig und mir war noch immer etwas übel. Irgendwann verschwand die Übelkeit und wich einer intensiven Klarheit. Ich befand mich plötzlich zwischen Wachen und Schlafen und dann verstand ich es! Es kam urplötzlich in mein Bewusstsein geschossen und es war, als erwachte ich aus einem endlos langen Traum!

Da wusste ich endlich, was der Mann mir zeigen wollte! All diese Erlebnisse in seinem Haus am See, die Begegnungen mit seinen Mitbewohner und die schönen Ausflüge waren Erinnerungen gewesen! Erinnerungen, die ich zu erinnern hatte, damit ich mich gleich nicht wundern wurde, wenn ich in Echtzeit in seinem Haus und in diesem Schlafzimmer erwachen würde!

Es war alles so einfach: Der Mann hatte mir geholfen, mich schrittweise auf diesen großen Moment vorzubereiten, dass ich nämlich in seinem Haus erwachen und von nun an in dieser Realität für immer leben würde. Ich sollte mich nur an diese ganzen Begebenheiten erinnern, die vorher geschehen waren, damit der Schock nicht zu groß war und ich wusste, warum ich in dem Haus am See erwachte. Als er erkannt hatte, dass ich mich an alles erinnerte, war es an der Zeit, diese Erinnerungen zu verlassen und in der Gegenwart zu erwachen, in der mein Körper auf dem Bett seines Schlafzimmers lag.

Jetzt war es endlich so weit! Ich hatte mir all diese Momente wieder ins Gedächtnis rufen können, wusste nun wieder von meiner Ankunft im Haus am See und ich war bereit, bereit, für immer dort zu bleiben! Es war eindeutig, jetzt nachdem ich mich erinnert hatte, konnte ich in meiner tatsächlichen Realität erwachen… Nun spürte ich auch schon, wie ich langsam erwachte und voller Vorfreude auf meine neue Welt riss ich die Augen auf…

Ich erwachte in meinem Bett in meinem Schlafzimmer innerhalb der physischen Realität! Dort, wo ich mich hingelegt hatte, um zu schlafen. Dies schockte mich derart, dass ich vor Schreck fast geschrien hätte. Ich richtete mich auf und schaute mich prüfend um. Es war mein vertrautes Schlafzimmer und nicht das Haus am See!

Ich war wieder zurück in meinem Alltag. Langsam kamen wieder die Erinnerungen  zurück, wie ich mich spät abends ins Bett gelegt hatte, was ich am Vortag getan und für diesen neuen Tag geplant hatte. Ich musste zugeben, dass ich in dem Augenblick völlig perplex war! Entgegen all meiner Erwartungen und Erinnerungen, Erlebnisse und intensiven Momente innerhalb dieser anderen Realität, wachte ich nun hier auf? Ich konnte es einfach nicht fassen!

Warum war ich hier gelandet? Wieso nicht in der Realität, in der ich eigentlich hätte aufwachen müssen? Da verstand ich, was ich in dem Haus am See bereits erkannt hatte. Unser Selbstbild befindet sich tatsächlich in einer anderen Realität als in der, in der wir uns physisch als Mensch zentriert haben. Das Selbstbild des Menschen hat mit der Alltagsrealität so gut wie nichts zu tun, so befremdlich sich das auch anhören mochte.

Darum ist auch alles, was wir hier tun können, nur raten, schätzen und vermuten. Niemand trifft den korrekten Punkt bzw. den Nagel auf den Kopf! Als mir das klar wurde, wusste ich, dass unser Selbstbild wirklich nichts mit der Realität zu tun hatte.

Ich brauchte Stunden, um mich wieder an die physische Realität zu gewöhnen und mich in den Alltag zurückzubringen und es dauerte gleichzeitig mehrere Tage, bis ich meine Überraschung und den extremen Realitätswechsel verdaut hatte.

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