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Traumnacht: Welt, welch eine Illusion!

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In der letzten Zeit bin ich aufgrund einiger Arbeiten an unterschiedlichen Projekten recht wenig zum Praktizieren der Traumnacht gekommen, aber langsam kehrt angenehme Ruhe und manchmal sogar zeitweise Langeweile ein. Wie schön, sich auch mal langweilen zu können. In solchen Zeiten kann man auch mal wieder kreativ sein und sich mit anderen Dingen beschäftigen. So habe ich gleich eine neue Technik ausprobiert, die “Schiffschaukel-Technik” und muss sagen, so einfach sie zu praktizieren ist, so effektiv ist sie auch. Jedenfalls ist es mir damit gelungen, in drei aufeinanderfolgenden Sitzungen sehr schnell und direkt in den Schwingungszustand zu gelangen. Ich werde sie in Kürze in einem der kommenden Artikel erklären.

Zuerst testete ich die Technik gestern Nacht. Sie ist auch sehr gut geeignet, wenn man bereits sehr müde ins Bett gegangen ist. Zwar ist dies meistens sehr ungünstig, in ermüdeten Zustand eine Astralreise zu versuchen, da es oftmals überhaupt nicht funktioniert, aber mit dieser Technik rutschte ich innerhalb weniger Minuten plötzlich in den phasenverschobenen Zustand und die ‘Schwingungen’ setzten ein, d.h. bei der Umschaltung vom physischen auf den elektrischen Körper tritt eine frequenztechnische Interferenz auf, die sich in rhythmischen Vibrationen äußert und den Übergang von einer zur anderen Frequenzbreite anzeigt. So, wie man beim Autofahren kurz die Kupplung treten, einen neuen Gang einlegen und dann wieder Gas geben muss, um seine Geschwindigkeit erhöhen zu können. In diesem Moment befindet man sich auch in einer Art Zwischenzustand, der den Wechsel von einem Zustand zum nächsten ermöglicht.

Bei der Dissoziation tritt dieser Effekt ebenfalls auf, nur, dass sich hierbei der Frequenzwechsel mit einer anderen Rate präsentiert, um beispielsweise von einem Selbst (nicht Körper) ins andere zu wechseln. Diese Vorgehensweise ist eher für die Hartgesottenen unter uns gedacht, da dieser Vorgang mit einer willentlich ausgelösten Psychose zu vergleichen wäre. Doch bevor ich allzu sehr vom Thema abweiche, zurück zur Schiffschaukel-Technik:

Nachdem ich in den Schwingungszustand gewechselt war, setzten also die Vibrationen ein und kurz darauf löste ich mich vom Körper, indem ich unvermittelt in eine bodenlose Tiefe fiel. Dabei erinnerte ich mich im selben Moment plötzlich, dass ich in den wenigen Sekunden, die zwischenzeitlich vergangen waren, bereits eine Menge erlebt und augenblicklich wieder vergessen hatte! Ich erinnerte mich, dass ich nach dem Praktizieren der erwähnten Technik plötzlich tatsächlich auf einem Jahrmarkt gewesen und glatt aus der Schaukel herausgefallen war! Während ich nach unten fiel, konnte ich mich unter Kontrolle bringen und losfliegen. In dem Moment, als ich losflog, wechselte ich in den elektrischen Körper. Dies bedeutete nichts anderes, als dass ich über ein WILD (Waked induced lucid dream) in eine OBE (Out-of-body-experience) gelangen konnte – um dies jetzt auch einmal in englischen Begriffen darzustellen. Ein solcher Wechsel kann ebenfalls trainiert werden, dass, sobald man in einem Traum luzid wird, sofort auf den elektrischen Körper umgeschaltet wird. Der Vorteil ist ja hiermit erwähnt, der Nachteil jedoch ist, dass man sich recht schnell darauf konditionieren kann und der luzide Traum dann verständlicherweise erst mal endet. Sollte man bezüglich des Astralreisens gerade damit angefangen sein, würde man sich natürlich sofort um die luzide Traumerfahrung bringen, gleichzeitig vielleicht durch den Wechsel in den elektrischen Körper ggf. Angst bekommen und in den physischen Körper zurückspringen wollen. Diese Sprungschleife, so nenne ich sie mal, wäre für einen luziden Träumer nicht so attraktiv. Aus dem Grund sollte man auf jeden Fall mit sich klären, ob man sich darauf konditionieren möchte. Lange Rede, kurzer Sinn: Wer lieber luzide träumt, sollte nicht sofort in den elektrischen Körper wechseln wollen. Sobald man mit dem luziden Träumen vertraut geworden ist, kann man sich später immer noch mit Astralreisen beschäftigen. Doch Astralreisen und luzides Träumen sind auch eng miteinander verquickt. Die Grenzen sind schwammig, vor allem deswegen, weil die meisten außerkörperliche Erfahrungen geträumt sein können und einen immer wieder aus der Echtzeit bugsieren.

Als ich mich gestern Nacht löste, geschah bei mir das gleiche. Zuerst wechselte ich also in den elektrischen Körper, löste mich vom physischen Körper ab, fiel in eine bodenlose Tiefe und im nächsten Augenblick befand ich mich plötzlich außerkörperlich in der Vergangenheit, d.h. in meiner ersten Wohnung bzw. Zimmer unter einem Dach. Diesem Zimmer gegenüberliegend befand sich ein unausgebauter Dachboden, zu dem ich dann gleich außerkörperlich hinüberlief, um möglichst schnell Distanz zum physischen Körper aufzubauen.

Zuerst hatte ich den kleinen Zeitsprung überhaupt nicht nachvollziehen können bzw. war mir überhaupt nicht bewusst darüber, dass er stattgefunden hatte. Es war vielmehr so, dass ich glaubte, ich lebte wieder zu dieser Zeit in diesem Zimmer und hatte eben eine außerkörperliche Erfahrung – selbst wenn ich zu dieser Zeit mit diesem Phänomen noch nicht gearbeitet hatte. Will sagen, solchen Zeitsprungmanövern geht auch oft eine emotionslose Selbstverständlichkeit voraus, als würde man den ganzen Tag nichts anderes machen und darum wird es einem kaum bewusst, welche Leistung man gerade erbracht hat. Interessanterweise verhält es sich nun mal wirklich so, dass man äußerst häufig solche Kapriolen vollbringt, aber sie aufgrund der ihr eigenen Wahrnehmungsgeschwindigkeit nicht mitbekommt.  Man stelle sich beispielsweise einmal ein Auto vor, das in der Lage ist, einmal mit 50 und mit 5000 km/h zu fahren. Dies sind seine zwei grundsätzlichen Modi und der Beifahrer, der nicht am Steuer sitzt, bedient den Knopf, der zwischen diesen beiden Geschwindigkeiten wechseln kann. So bewegt man sich also durch die vertraute Alltagswelt und immer, wenn es der Beifahrer für wichtig erachtet, betätigt er den Knopf und man  rast für wenige Momente mit 100facher Geschwindigkeit durch Raum und Zeit. Aufgrund der Tatsache, dass die erhöhte Geschwindigkeit auch gleichzeitig dafür sorgt, dass man 100 Mal so viel wahrnimmt als üblich, muss diese rasende Geschwindigkeit – aus der Perspektive des Fahrers – auch nur kurzzeitig aufrechterhalten werden, ggf. nur wenige Sekundenbruchteile, da man in einer Sekunde 100 Sekunden an Informationen aufnimmt. Schaltet der Beifahrer wieder zurück auf die 50 km/h, so verbleiben nur flüchtige, rasant abgelaufene Bilder im Kopf übrig – die gerade noch völlig normal wahrgenommen wurden. Diese Geschwindigkeitsdiskrepanz hat zur Folge, dass das Erinnern an beide Modi oftmals schwerfällt. Gut, nun mag man sich fragen, wer ist denn dieser bekloppte Beifahrer? Das ist das Traumselbst. Wir sitzen nicht allein in unserem Auto, mit dem wir durch die Welt fahren. Wer das einmal verstanden hat, der ist auf dem Weg zum Verständnis dieser Dinge einen guten Schritt weitergekommen.

Das gleiche Prinzip findet sich auch in der Physik. Der Wechsel von seiner normalen Geschwindigkeit in den Hyperraum beinhaltet ebenfalls diese Rasanz. Man bewegt sich mit zwei Geschwindigkeiten durch Raum und Zeit. Der Hyperraum könnte darum als “Nullzeit” bezeichnet werden, solange man sich in ihm befindet, da es jedoch unmöglich ist, nichts wahrzunehmen, werden auch in diesem Abschnitt Erfahrungen gemacht. Noch einmal entdeckt man dieses Prinzip in der Quantenmechanik, in welcher sich Teilchen in Wellen auflösen, und danach wiederum zu Teilchen werden. Ein beliebiges Objekt verwandelt sich in ein anderes, um in einer alternativen Realität für ein alternatives Selbst seine Teilchen-Show zu präsentieren. Die Tasse, die neben uns auf dem Schreibtisch steht, sieht in anderen alternativen Realitäten nicht immer genau so aus. Diesem Umstand müssen sich die Teilchen jederzeit anpassen können und darum ist ihnen diese Fähigkeit gegeben worden, sich jederzeit in Wellen verwandeln zu können – doch soll dies möglichst nur dann geschehen, sobald der Beobachter nicht hinsieht.

Jedenfalls gelangte ich nach kurzer Zeit wieder zurück in meinen Körper. Die kurze Zeitreise in die Vergangenheit hatte nicht allzu lange gedauert. Dies war auch ganz gut so, denn durch diese schnellen Wechsel in die unterschiedlichen Wahrnehmungsgeschwindigkeiten war es mir auch möglich, die Vorgänge überhaupt einigermaßen zu erinnern. Der Knackpunkt an dem Ganzen ist m.E. nicht, dass der Beifahrer dauernd wild am Knopf dreht, sondern, dass man lernt, diesen gelegentlich auch mal zu betätigen. Immerhin sitzen wir beide im selben Auto.

Die Schiffschaukel-Technik wandte ich dann gestern Nachmittag mit dem gleichen Ergebnis ein weiteres Mal ein. Durch den abrupten Wechsel, gelang es mir, trotzalledem in der Echtzeit zu bleiben. Das Vogelgezwitscher und das Klavierspiel einer Nachbarin konnte ich noch immer hören, so, wie es auch war, als ich mich hingelegt hatte, von daher wusste ich, dass ich weiterhin in der Echtzeit zentriert war. Ich versuchte meine Augen zu öffnen, aber ich konnte nichts sehen. Nur langsam versuchte sich die Umgebung aufzubauen. Kurz darauf erwachte ich wieder in meinem Bett. Die Geräuschkulisse war ein hervorragender Maßstab gewesen, inwiefern und ob überhaupt ich mich noch in der Echtzeit und der gewohnten Alltagsrealität aufhielt, aber gleichzeitig holte dieselbe mich auch schnell wieder zurück in meinen physischen Körper.

In der heutigen Nacht versuchte ich es noch einmal mit der erwähnten Technik. Schon beim Zubettgehen musste ich eine Vermehrung der Lichtfunken vor meinen Augen wahrnehmen. Aufgrund der zwei Erfahrungen davor hatte ich also etwas Energie gesammelt, um es ein drittes Mal umso leichter zu erreichen. Die Lichtfunken tanzten freudig und in großer Erwartung vor meinen Augen herum und luden mich geradezu ein, es ein weiteres Mal zu versuchen. Ich konzentrierte mich, stellte mir wieder die Schiffschaukel vor und anstatt außerkörperlich zu werden, nahm ich plötzlich wilde amorphe Muster vor den Augen wahr. Sie schwirrten wie Spiralen oder Nebelschlieren umher, veränderten und verformten sich, bis ich noch tiefer dahinterschauen wollte. Es war, als würde ich Schichten an Mustern durchdringen, bis ich plötzlich etwas sehr Seltsames wahrnehmen konnte! Ich sah eine Art Wand mit hunderten, wenn nicht tausenden verschiedenen Blöcken, bei denen jeder einzelne Block sein eigenes Muster besaß. Auf einem Block sah ich ein Holzmuster, auf dem nächsten ein weißes Tapetenmuster mit Karos, dann wieder ein dunkelgrünes mit weißen Kreisen… Ich blickte an dieser Wand entlang und es waren unzählige Muster. An irgendwas erinnerte mich das doch!

Nun fiel es mir ein! Wenn man eine Webseite erstellt und einen passenden Hintergrund für diese auszusuchen hat, besitzt man dafür normalerweise einen Ordner auf der Festplatte, indem sich hunderte solcher Muster befinden. So verfügt man über eine große Auswahl und kann kreativ tätig werden. Doch warum entdeckte ich in tiefergelegenen Wahrnehmungsschichten solche Muster? Dies war in dieser speziellen Situation nicht schwer zu erraten, denn hier bediente sich jemand solcher Muster, um damit meine gewohnte Alltagsrealität zu gestalten. Die Tapete, die an der Wand klebt, muss mit einem Muster ausgestattet sein oder zumindest mit dem der bekannten weißen Raufaser. Der Boden mit einem Fliesenmuster und die Türen mit dem entsprechenden Holzmuster… Ich war hier doch tatsächlich in der Höhle des Designers bzw. Architekten gelandet!

Die Wand war unendlich lag und ich erkannte tausende von Muster. Dies alles erinnerte mich gleichzeitig an ein Erlebnis, in dem ich einst in der Meditation plötzlich bemerkte, dass sich einige Elemente der alltäglichen Geräuschkulisse aus sich wiederholenden Mustern zusammensetzte. Ich hörte ein Motorrad vorbeirauschen und irgendetwas in mir ließ gleichzeitig mehrere Szenen aus der Vergangenheit in mein Bewusstsein heben, in denen exakt das gleiche Geräusch aufgetaucht war! Hier benutzte also jemand Sounddateien, um meinen Alltag zu schmücken. In dem Moment verstand ich noch mehr! Wie ich eingangs über die beiden Wahrnehmungsgeschwindigkeiten sprach, kann auch hier der Architekt in hundertfacher Geschwindigkeit meinen Alltag verändern. Es wäre mir in meinem Normalmodus unmöglich, dies mitzubekommen, da er mir in seiner Geschwindigkeit um ein Vielfaches voraus ist! Es ist mit Superman zu vergleichen, der sich in Windeseile in einer Telefonzelle umziehen kann, ohne, dass es jemand mitbekommt. Die Menschen sehen nur, wie plötzlich Superman am Himmel erscheint und zur Rettung naht, doch die Erkennung der Gefahr, seine Suche nach einer Telefonzelle, die Zeit des Umziehens usw. verlief dermaßen schnell, dass es aus unserer Alltagsperspektive nur den Bruchteil einer Sekunde gedauert hat. Somit konnte niemand herausfinden, dass Clark Kent Superman war, denn er konnte praktisch an zwei Orten gleichzeitig sein. (Wer sich an dieser Stelle hier mehr hineindenkt, der wird etwas sehr Interessantes erkennen – falls man es auch mit meinen MCE-Erfahrungen verknüpft.)

Es ist immer etwas anderes, ob man theoretisch weiß, dass die Welt eine Illusion ist oder wenn man es immer wieder mal praktisch auch so “sehen” kann. Ich musste in dem Moment grinsen, die uns bekannte Realität ist ein gigantischer Traum, der hinter den Kulissen ein gut ausgestattetes Team an Designern, Architekten und Knöpfedrücker besitzt.

Im nächsten Moment verblassten die Muster und unzähligen viereckigen Blöcke und ich nahm wieder die tanzenden Lichtfunken war. Ihr habt mir eine wunderschöne Vorstellung geliefert, flüsterte ich ihnen zu.

 

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