Site icon DER MATRIXBLOGGER

Traumnacht: Der dem Tode trotzende… (Teil 2)

traumnacht luzides träumen

Traumnacht” ist eine Reihe, in der ich mich bewusst darauf konzentriere, einen luziden Traum oder eine außerkörperliche Erfahrung zu erleben bzw. in der ich von einem interessanten oder außergewöhnlichen Traum berichte.

“Ich habe von dir geträumt!”, meinte sie zu mir. “Wir sind uns begegnet und du hast mir von deinen anderen Leben berichtet…”

Ich musste sofort an mein außerkörperliches Erlebnis und den Spiegel denken, in dem ich einige meiner vergangenen Leben beobachten konnte.

“Inwiefern habe ich dir etwas darüber erzählt? Ging es um einen Spiegel?”

“Nein”, entgegnete sie, “du hast mir deine Hand gezeigt. Darin waren einige Löcher zu sehen. Ich war mir nicht sicher, ob das vielleicht schmerzte, aber du schienst völlig in Ordnung. Du hast mir dann erklärt, dass du momentan daran arbeiten würdest, einen konkreten Weg zu finden, damit du dich in deinem nächsten Leben an dein gegenwärtiges Leben erinnern kannst. Du hast zu mir gesagt, dass du nie wieder vergessen willst und von nun an all deine Erinnerungen immer wieder ins nächste Leben mitnehmen willst… DAs fand ich völlig erstaunlich und es klang, als würdest du dich damit unsterblich machen. Zwar würdest du nicht leben wie ein Vampir, der ja niemals stirbt, sondern du würdest dann von Reinkarnation zu Reinkarnation springen und stets deine Erinnerungen mitnehmen…”

Mir fielen die Bücher von Carlos Castaneda ein, in dem er einst einem machtvollen Zauberer begegnete, der der “Todetrotzende” genannt wurde, weil dieser nicht mehr sterben konnte. Diese Person hatte ihr Bewusstsein dermaßen erweitert, dass sie einen Weg gefunden hatte, das Leben unendlich in die Länge zu ziehen. Sie brauchte nur gelegentlich ein wenig psychische Kraft von bestimmten Menschen. Im Austausch gab sie dafür ihr Wissen her. Es war durchaus mit dem Leben eines Vampirs zu vergleichen, nur in dem Unterschied, dass sie sich von Energie und nicht von Blut ernährte.

“Und habe ich noch etwas gesagt?”, fragte ich.

“Ja, hast du. Du meintest, dass du außerdem in deinem vorherigen Leben ein ganz besonderes Talent, eine besondere Fähigkeit hattest, die du in diesem Leben unbedingt wiedererlangen möchtest. Das war jetzt kein Instrument zu spielen oder Sprachen gut zu können oder sonst etwas Gewöhnliches, sondern etwas wirklich ganz Besonderes. Du hast diese Fähigkeit sehr vermisst und wolltest, dass das Selbst im Alltag sich daran erinnern sollte, damit du diese Fähigkeit wieder nutzen kannst… Mir schien es so, als war das eine absolut faszinierende Fähigkeit, vielleicht wie Teleportation oder sonst was…”, berichtete sie.

Mich faszinierte in diesem Moment die Vorstellung, stets seine persönlichen Erinnerungen mit in die nächste Inkarnation zu transferieren. Zwar würde man dann seinen alten Körper ablegen müssen, aber man wäre gewissermaßen unsterblich, weil man immer wieder sich an sein Vorleben erinnern würde, wenn man in den nächsten neuen Körper wechselt. Zwar würde man dann mit dem Wissen eines Erwachsenen zur Welt kommen, sich in der Kindheit mit minderbemittelten Blagen, nervigen Eltern und Lehrern als Autoritätspersonen herumschlagen müssen, aber man besäße das all sein angesammeltes Wissen und seine Erfahrungen.

“Ich weiß nicht, wie das dann wäre… Man müsste ja all die Schule und den ganzen Mist noch mal machen…”, meinte sie. “Jedenfalls hattest du irgendwas mit deiner Hand gemacht, das weiß ich noch. Ich kann mich aber überhaupt nicht mehr daran erinnern. Irgendwie habe ich es völlig undeutlich vor meinem Gesicht, wenn ich daran zurückdenke. Ich erinnere mich nur an diese Löcher… Was das soll, das weiß ich jetzt auch nicht.”Ich nickte: “Das kann ich mir im Moment auch nicht erklären.

Das waren auch meine Gedanken, aber immerhin besser als alles zu vergessen, wenn man schon ein weiteres Mal auf die Erde zurück muss, dachte ich.

“Irgendwie sieht mir das nach einem Plan B aus”, murmelte ich.

“Wie meinst du das?”

“Jeder Mensch ist im Kreislauf der Reinkarnation gefangen. Solange er sein Bewusstsein nicht ausreichend erweitert hat, wird er immer wieder sterben und neugeboren werden… immer und immer wieder! Mein Ziel ist es, diesen Kreislauf zu unterbrechen, damit ich nicht wieder in diese Matrix zurückkehren muss. Nicht, dass diese Welt hier nicht schön ist, aber wenn man schon zig Male hier herumgelaufen ist, möchte man dann gern doch einmal weiterziehen, den Zyklus der Reinkarnationen abschließen und sich in andere Welten begeben…”

Sie nickte und verstand in etwa, was ich meinte.

“Jedenfalls”, so fuhr ich dort, “wenn wir es während der physischen Inkarnation schaffen, das Bewusstsein dermaßen zu erweitern, die notwendigen Lernaufgaben absolvieren und die erforderlichen Erkenntnisse erlangt haben, dann können wir den Aufenthalt auf der physisch-dreidimensionalen Ebene abschließen. Sollte ich es in diesem Leben jedoch wieder nicht schaffen, dann habe ich mir vermutlich einen Plan B überlegt… Dieser sieht eben vor, dass ich meine kompletten Erinnerungen und mein Vorhaben als klares Ziel mit ins nächste Leben nehmen möchte. Auf diese Weise muss ich mir all das mühsam erlangte theoretische Wissen nicht abermals aneignen. Klar, ich müsste allen etwas vorspielen… Ich müsste als Kind so tun, als wäre ich ein Kind. Ich müsste meine Eltern als meine neuen Eltern anerkennen und die Autorität der folgenden Schullehrer akzeptieren, mit meinen Freunden, die noch Kinder sind, Verstecken und Fangen spielen und infantile Computerspiele zocken, aber das wäre alles kein Problem für mich. Das würde ich schon schaffen, auch wenn es vielleicht eintönig würde…”

“Uih, alles noch mal von vorn? Ich glaube, das wäre mir zu anstrengend… Den ganzen Scheiß nochmal?!?!”, meinte sie.

“Richtig… all den Scheiß noch mal! Aber immerhin besser, als trotzdem wiedergeboren zu werden und einfach alles wieder  vergessen zu haben…”

Exit mobile version