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Traumnacht: Besessenheit

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Traumnacht” ist eine Reihe, in der ich mich bewusst darauf konzentriere, einen luziden Traum oder eine außerkörperliche Erfahrung zu erleben bzw. in der ich von einem interessanten oder außergewöhnlichen Traum berichte.

Ich habe mir kürzlich Gedanken über die Besessenheit gemacht. Vor gut einem Jahr hatte mir auch mal eine junge Frau geschrieben, die ihren Angaben zufolge darunter litt. Sie hatte gesagt, dass sie immer wieder eine Stimme hört, die ihr Befehle erteilen will, sie zu seltsamen Taten überreden will und behauptet, ein Dämon zu sein. Vor einem halben Jahr hat mir eine junge Frau von ähnlichen Symptomen berichtet. Heute Nacht bin ich dann ins Bett gegangen und kurz darauf eingeschlafen.

Plötzlich hörte ich ein seltsames Geräusch. Es klang wie ein Schmatzen oder ein Schnalzen mit der Zunge. Ich befand mich gerade in der Schlafstarre, d.h. ich war vermutlich gerade dabei, mich vom Körper zu lösen oder war gerade erst zurückgekommen. Ich konnte jedoch meine Aufmerksamkeit ganz normal ausrichten. Dann hörte ich wieder dieses Geräusch. Ich lag am Bettrand in Richtung meines Balkonfensters auf der linken Seite und das Geräusch kam aus einer unbekannten Quelle hinter mir, direkt aus meinem Bett. So lenkte ich meinen Fokus hinter mich und spürte sofort etwas, das an meinem Rücken hing. Es fühlte sich unangenehm an und wirkte wie ein riesiger Blutegel, der fast meinen ganzen Rücken bedeckte. Dann aktivierte ich meinen inneren Sehsinnn und sah fast sofort einen sehr großen Schatten, der an meinem Rücken klebte und schmatzte. Es sah aus wie eine schwarze Nacktschnecke und in mir schoss sofort ein Persönlichkeitsanteil ins Bewusstsein, der ohne Umschweife direkt an einen Dämon oder ein anderes Wesen dieser Art dachte, das sich vermutlich nachts hinter einen legt und sich ggf. von der Energie eines Menschen ernährt. Dieser Persönlichkeitsanteil reagierte ebenso mit Angst und wollte die Erfahrung beenden, aber ich konnte mich zusammenreißen und ihm deutlich machen, dass die Flucht das Problem nicht behebt, denn diesem “Dämon” scheint es völlig egal zu sein, ob man ihn wahrnimmt oder nicht. Er macht weiter mit dem, was er tut. Nachdem der Persönlichkeitsaspekt ein wenig ruhiger wurde, richtete ich meinen inneren Sehsinn weiter auf den Schatten. Er fühlte sich sehr massiv an und gab weitere seltsame Geräusche von sich. Ich wollte dann seine Natur verstehen, erkennen, was sich hinter diesem Wesen verbirgt und wo es herkommt, aber ich bekam keine weiteren Informationen. Wieder kam der ängstliche Persönlichkeitsaspekt in mir hoch und wollte, dass ich dieses Ding abschüttele oder sonst etwas unternehmen soll, damit wir es loswerden, aber ich konnte mich noch immer nicht bewegen. Außerdem befürchtete ich, wenn ich nun durch Bewegungen die Schlafstarre unterbrach, dass ich dann erwachen und die Wahrnehmung von diesem Dämon verlieren würde. Damit wäre niemandem geholfen. Der Zwiespalt zwischen mir und meinem Persönlichkeitsaspekt wurde stärker und stärker und schnell wurde dann darüber diskutiert, wie es denn möglich sein konnte, dass ein “Dämon” meinen Schutzschirm durchbrechen und konnte und mich vielleicht teilweise in Besitz genommen hatte? Wie konnte er ihn durchdringen und wie groß war sein Einfluss auf mein Denken und Fühlen? Wie viel Raum nahm er in mir ein und wie viel Energie stahl er mir tagtäglich? Nun brannte mittlerweile schon mein ganzer Rücken und das unangenehme Gefühl wurde immer stärker und stärker.

Doch ich ließ nicht locker… und dann durchdrang mein innerer Sehsinn immer mehr diesen Schatten, bis zu einem Punkt, an dem sich alles wandelte. Ich erkannte, dass dies kein Dämon war, sondern ein Mensch! Jemand hatte sich in der Nacht mit seinem zweiten Körper heimlich in mein Bett geschlichen und sich an mich geschmiegt. Es war eine Freundin, wie ich nun fühlen konnte und die Berührungspunkte unserer beiden Körper betrafen exakt die Fläche, die ich zuvor als Masse an meinem Rücken hatte fühlen können. Das schmatzende Geräusch war nun plötzlich verschwunden und wich einem kurzzeitigen Kommunikationsversuch der Freundin, um mich vermutlich anzusprechen. Dann wechselte wieder diese neue Wahrnehmung und kehrte zur alten zurück. Nun war es wieder ein “Dämon”, der an meinem Rücken klebte. So wechselte die Interpretation mehrere Male, bis die Körperstarre nachließ und ich in meinem physischen Körper wechselte.

Das war ein interessanter und informativer Ausflug in die Tiefen der Kraft der Vorurteile, der persönlichen Glaubenssätze und dessen Einfluss auf die eigene Wahrnehmung. Zwar weiß ich nicht, wer sich da nun des Nachts in mein Bett geschlichen hatte, denn als ich mich umdrehte, war dort logischerweise niemand zu finden, aber es war eine lehrreiche Lektion gewesen, um zu erkennen, dass Besessenheit stets eine persönliche Schöpfung darstellt. Wir können mit Kraft unserer Gedanken Wesen erschaffen, die uns des Nachts aufsuchen und bedrängen oder gar freundlichen Besuch als einen Dämon verkleiden. Unsere Wahrnehmung lässt uns das sehen, was wir zu sehen erwarten.

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