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Alternative Nahtoderfahrung: Der Bahnhof II

Jenseitserfahrung Nahtoderfahrung Koma

Wo befindet man sich im Koma?

(Teil 1 hier!)

Ich ging dann mit der Frau aus dem Komplex heraus. Dort war eine sehr lange Straße zu sehen bzw. ein Weg. Er war vielleicht mehrere hundert Meter lang.

“Es gibt hier vier solcher Wege. Sie führen aus allen vier Himmelsrichtungen zum Bahnhof”, erklärte sie mir.

“Und woher kommen die Wege?”, fragte ich.

“Komm mit, ich werde es dir zeigen…”

Wir liefen dann diesen Weg entlang und nach einigen hundert Metern endete er abrupt. Wenn ich über den Rand hinwegschaute, sah ich nur Schwärze. Dort war ganz einfach nichts. Am Ende des Weges erblickte ich nichts anderes. Auch auf dieser Brücke selbst sah ich des Öfteren einige schwarze Löcher. Ich blieb vor einem der Löcher stehen.

“Und was ist, wenn man dort hinunterspringen würde?”, fragte ich die Frau.

“Das weiß niemand. Bisher ist es nur einmal passiert, dass wer dort hinuntergesprungen ist. Es war ein Teenager. Er sprang einfach dort hinunter und er fiel in die Schwärze… Was aus ihm geworden ist, kann ich nicht sagen. Er war dann fort.”

Ich stand am Rand des Wegendes und blickte in die Tiefe. Wo immer es dort hinging, man konnte nur darüber spekulieren oder selbst springen.

Langsam gingen wir zurück und sie schwärmte mir von den Unterhaltungsangeboten vor, die es hier rund um den Bahnhof gab.

Ich lernte noch viele Leute in dem Bahnhof kennen. Es waren nur oberflächliche Kontakte, nichts intensiveres. Im ersten Stock gab es des Öfteren Musik und Tanz. Manchmal stand ich dort und hörte der Musik zu. So langsam hatte ich mich darauf eingestellt, eine längere Zeit hier zu bleiben. Geschlafen wurde hier nicht. Man war dauernd auf Achse, besuchte die Pubs, die Discos, die Buchläden, Bekleidungsgeschäfte oder flanierte auf den vier langen “Wegen” die zum Bahnhof führten.

Es erinnerte mich an meinen ersten Urlaub in England, in dem ich als 13jähriger vier Wochen allein in Brighton war. Dort war ich stets auch allein gewesen und habe mir alles angeschaut. Irgendwie hatte dies eine gewisse Traumstimmung enthalten, allein und als völlig Fremder in dieser Stadt umherzuschweifen. Nicht anders kann man es auch in den Träumen erfahren, wenn man in einer fremden Realität herumläuft, zu der man nicht zu gehören scheint. Ich vollführte täglich meine Flugübungen, um irgendwann einmal so stark zu sein, dass ich oben hinausfliegen konnte. Auch wenn es mir nie gelang, höher als bis zum vierten Stock zu kommen, probierte ich es doch immer und immer wieder. Oft zog es mich auch ans Ende der Wege zu den schwarzen Löchern. Ich stand dort herum und blickte in die Tiefe. Manchmal spielte ich mit dem Gedanken, einfach zu springen…

Nach Wochen war es dann so weit. Ich befand mich gerade am Ende eines dieser vier Wege und mir wurde plötzlich schwindelig.  Kurz darauf wurde alles Schwarz um mich herum und im nächsten Moment erwachte ich im Krankenhaus. Eine Freundin und Vivian standen an meinem Bett.

Die Erinnerungen an das Krankenhaus sind jedoch sehr schwach und sie waren auch äußerst kurz. Bald darauf war ich in meiner Wohnung… Immer wieder dachte ich an den Bahnhof zurück. Vermutlich war er tatsächlich eine Art Aufenthaltsstation gewesen für Persönlichkeiten, über dessen Verbleib noch irgendwie verhandelt werden musste.

Nachdem ich in meinem Bett erwachte, musste ich feststellen, dass ich vieles von diesen Wochen, die ich dort verbrachte, vergessen hatte. Alles, was ich behalten konnte, habe ich hier wiedergegeben. Ich dachte auch über den Autounfall auf dem Weg zum Café nach und fragte mich zum ersten Mal, ob das Auto vielleicht manipuliert worden war. Vielleicht war es ja Vivians Freund gewesen, der mich loswerden wollte? Ich wusste es nicht mit Sicherheit zu sagen. Es war jedenfalls eine Überlegung wert.

Außerdem glaube ich, dass ich deshalb nicht oben aus dem Bahnhof herausfliegen konnte, weil ich nicht luzide genug gewesen war. Ich war zwar luzid innerhalb dieses Traumes, jedoch nicht vollkommen. Vielleicht ist dies der Grund gewesen, warum es mir Schwierigkeiten gemacht hatte, den Bahnhof zu verlassen. Andererseits könnte man auch darüber nachdenken, ob es einfach so geplant ist, wenn jemand im Koma liegt, die Persönlichkeit dort zwischenzuparken.

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