Träume alternative Realitäten

Traumnacht: Zeitsprünge

Ich stand mit einer Freundin vor einem großen Haus. Wir wollten es uns zusammen anschauen und überlegen, dort vielleicht einzuziehen oder es zu kaufen. Mir gefiel das Haus sehr, aber ihr nicht. Das Haus lag sehr versteckt in der Nähe eines Waldes.

Vorn verlief eine Fußgängerbrücke entlang, aber um zu dem Haus zu gelangen, musste man einen Nebenweg verfolgen und eine Treppe heruntergehen. Ich fand das sehr originell. Sie war unsicher. Da es sich hier jedoch um keinen regulären Besichtigungstermin handelte, blieben wir einfach nur auf dem Weg stehen und schauten uns das Haus an. Dann entdeckten wir, dass die derzeitigen Bewohner nicht zu Hause waren und vergessen hatten, die Balkontür zu schließen.

“Sollen wir mal in den Garten gehen, vielleicht können wir hineingehen und uns ein wenig umschauen?”, schlug ich vor.

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Sie schaute mich an und war unsicher: “Also, ich komm nur mit in den Garten. Weiter nicht. Nachher ist da eine Alarmanlage und dann sind wir geliefert. Das glaubt uns doch nie jemand, wenn wir dann sagen, wir wollten uns nur das Haus anschauen. Die Polizei wird denken, wir wollten einbrechen und etwas stehlen.”

Da hatte sie natürlich Recht. Doch ich war neugierig und wir gingen in den Garten. Ich wagte mich noch einige Schritte weiter, bis ich dann schon auf der Terrasse stand und ins Wohnzimmer hineinschaute. Ehe ich mich versah, war ich dann auch schon drin. Plötzlich ging ein lautes Klingeln los, was vermutlich die Alarmanlage war. Die Rolläden machten sich selbständig und drohten, den Raum abzuriegeln. Ich konnte so eben noch aus einem Fenster herausspringen.

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Die Freundin war spurlos verschwunden. Wahrscheinlich hatte sie schnell das Weite gesucht als die Alarmanlage losging, dachte ich. Kurz darauf befand ich mich schon auf einer kleinen Nebenstraße. Ich hoffte, dass die Polizei nicht alarmiert wurde und bereits nach mir suchte. Plötzlich entdeckte ich in meiner Hand ein Gewehr! Es war ein sehr altes Gewehr, vermutlich aus dem späten 19. oder frühen 20. Jahrhundert. Wie war ich denn da rangekommen? Es wirkte wie ein antiquiertes Stück. Hatte ich das aus Versehen in dem Haus mitgehen lassen, dachte ich? Es wunderte mich, aber erkannte in dem Moment trotzdem nicht, dass ich mich in einem Traum befand.

Mittlerweile kam ich nun in der Innenstadt an. Es war bereits dunkel geworden. In der City schien ein Mittelalter-Fest oder etwas dergleichen stattzufinden. Immer wieder kamen mir Leute entgegen, die altertümliche Kleidung trugen.

“Hallo, junger Mann! Nun bleiben Sie doch einmal stehen.”

Es war eine ältere Frau, die mich ansprach. Sie stand vor einem alten, bestimmt zwei Meter langen Holzwagen, der auf zwei großen Rädern stand und normalerwiese von einem Pferd gezogen wurde. Von einem Pferd war jedoch nichts zu sehen und der Wagen lag auf der Befestigungsstange.

“Wohin wollen Sie denn um diese Uhrzeit? Es ist viel Diebesvolk unterwegs. Geben Sie acht! Man weiß nie, wem man so begegnet…”

Ich fragte mich, ob diese Frau hier Anspielungen auf mein Gewehr machte, das ich mir ‘ausgeborgt’ hatte. Wusste sie etwas? Besaß sie einfach nur eine sehr gute Intuition? Oder wurden hier in den Straßen Überwachungskameras installiert, die die Straßen beobachteten?

“Hier wird viel beobachtet. Nur selten kann jemand etwas tun,was unbeobachtet bleibt!”

“Das ist richtig”, erwiderte ich. “Man weiß nie, was hier so alles heimlich getan wird.”

Dann nickte sie und ging zu ihrem Wagen. Sie enfernte die Decke von etwas, was sie zuvor zugedeckt hatte. Dann zog sie etwas aus dem Wagen heraus. Es war ein Soldat! Sie warf ihn rücksichtslos zu Boden. Es gab einen dumpfen Knall. Der Soldat jedoch war bereits länger tot, wie ich vermutete.

“Was machen Sie da?”, fragte ich irritiert.

Doch sie antwortete mir nicht. Plötzlich fing sie lauthals an zu schreien: “Hilfe! Hilfe! Dieser Mann hat den Soldaten hier umgebracht! Hilfe! Hilfe!”

Dieses kleine Biest, dachte ich. Sie hatte offensichtlich diesen Soldaten getötet und um die Leiche loszuwerden, wollte sie es nun mir in die Schuhe schieben. Doch wem würden sie mehr glauben? Einer alten, harmlosen Frau oder einem gestandenen Mann mit einem Gewehr in seinen Händen? Ich war geliefert!

Dann kamen zwei Soldaten herbeigerannt. Sie kamen grölend auf mich zu und hielten sich dabei freundschaftlich umarmt.

“Hallo, Soldat, komm doch mit uns! Wir gehen einen trinken!”

Sie schienen sich überhaupt gar nicht daran zu stören, was die alte Frau dort rief. Es war eine befremdliche Situation, zumal ich mit dem Schlimmsten gerechnet hatte.

Wenige Augenblicke später hatten mich die beiden Soldaten schon umarmt und gemeinsam ging es torkelnd in die Innenstadt.

Die alte Frau war schnell vergessen. Das passte mir auch ganz gut in den Kram. Auch wenn es mich kurz gewundert hatte, wieso sie niemand hörte. Wurde sie von den Soldaten denn überhaupt nicht wahrgenommen? War sie überhaupt lebendig gewesen? Hatte ich eine Vestorbene beobachtet und geglaubt, es handelte sich nur um eine lebendige Person?

Völlig unverhofft trafen wir auf drei weitere Männer. Sie stellten sich uns in den Weg. Doch sie waren freundschaftlich gesinnt. Ichwunderte mich über ihre seltsame Kleidung. Sie wirkte so authentisch und schmutzig.

“Das sind die drei aus der anderen Zeit”, meinte einer der Soldaten.

Da begriff ich und wurde mir der Traumsituation schon viel klarer. Die drei Männer hatten soeben eine Zeitreise gemacht und erhofften eine kleine Sightseeing-Tour.

“Und was machen wir nun mit ihnen?”, fragte einer der Soldaten.

“Am besten zeigen wir ihnen zuerst die Altstadt. Da werden sie vielleicht das eine oder andere wiedererkennen”, schlug ich vor und wir gingen gleich los.

Als wir durch die Altstadt gingen, zeigten unsere zeitreisenden Besucher immer wieder auf Dinge, die sie aus ihrer Zeit gut kannten und sich nicht verändert hatten. Sie schienen die Neuerungen nicht zu mögen, wie veränderte Gebäude oder Plakate an den Türen. So fingen sie an, diese Dinge einfach zu ignorieren und konzentrierten sich nur auf das, was ihnen vertraut vorkam.

So liefen wir stundenlang durch die Altstadt und lachten über ihre Reaktionen. Es war ein netter Abend.

Irgendwann erwachte ich in meinem Bett. Es war noch dunkel draußen. Ich dachte darüber nach, wieso ich diesen Traum dermaßen verpeilen konnte. Dann verstand ich, was eigentlich passiert war. Ab einem bestimmten Moment hatte ich die Realität und Zeit gewechselt und es war mir nicht aufgefallen. Im Gegenteil, ich hatte sogar noch die Erinnerungen aus der Vorrealität mit in die neue verschleppt und einiges falsch interpretiert. Na, weiß jemand, wann der Moment gewesen ist?

Matrixblogger - Jonathan Dilas Bücher
2009-02-17

6 Kommentare

  1. Hallo Jonathan!
    Schöner Traum! Ich würde ich sagen, der Moment des Realität- und Zeitsprunges war in der Nebenstraße, als Du das Gewehr in Deiner Hand entdecktest.

    Liebe Grüße
    Nicole

  2. Hi Leute! Ich glaub, dass es der Moment war, wo du auf die alte Frau getroffen bist. :)

  3. Hallo Jonathan, hallo @ll,
    mein zweiter Gedanke war, der Zeitpunkt war das Zusammentreffen mit den zwei Soldaten, aber in der schlaflosen Nacht dachte ich an meinem Traum, in dem ich sprang.
    Deshalb halte ich es jetzt doch für irgendwie möglich, dass dein Sprung aus dem Fenster der Moment war.

    Liebe Grüße
    Maureen

  4. Author

    Hallo zusammen,
    ja, es stimmt, Maureen. Ich wechselte bereits in dem Moment, als ich aus dem Fenster sprang. Aus dem Grund war auch die Freundin verschwunden. Sie ist nicht geflohen, sondern ich hatte einfach gewechselt. Das Gewehr gehörte somit zu der Rolle, die ich in der neuen Realität spielte. Ich war dort vermutlich Soldat, doch noch immer mit dem Ich aus dem Vortraum und dessen Erinnerung. So etwas geschieht oft in den Träumen. Das Ich bekommt es oft nicht mit, wenn gewechselt wird und interpretiert das Geschehen nahtlos weiter. Liebe Grüße, Jonathan

  5. Gratuliere Maureen!!!
    Eigentlich ganz klar … Sprung aus dem Fenster = Zeit-, Realitätssprung.

    Liebe Grüße
    Nicole

  6. Hallo und Danke Nicole,
    du warst ja aber auch sehr nah dran, deshalb auch an dich: Gratulation!

    Recht hast du, eigentlich ist die Sache ganz klar, zu klar und einfach, deshalb neigen wir ja leider manchmal (noch) dazu, es nicht zu erkennen ;o).
    Ich war anfangs auch der Meinung, Jonathan macht es uns nicht so “leicht” ;o), der Sprung ist ein zu offensichtlicher Hinweis und begann zu “denken”. In die falsche Richtung. Aber die Bilder, die dann folgten zeigten etwas anderes.
    Diese Rätsel finde ich sehr hilfreich, vielen Dank Jonathan :o) (kleine Hausaufgaben?) und freue mich schon sehr auf das Nächste :o)

    Liebe Grüße
    Maureen

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