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US-Regierung verlangt von Apple Backdoor im iPhone

Grenzwissenschaften und unzensierte Nachrichten

Die amerikanische Regierung hat Tim Cook, Vorstand von Apple, kontaktiert und darum gebeten, doch in das Betriebssystem iOS ein Backdoor einzubauen, sprich eine Software-Hintertür, damit Geheimdienste Zugriff auf sämtliche iPhone-Nutzer besitzen.

Wie ihm mitgeteilt wurde, wünsche sich das der Präsident so sehr und wäre hocherfreut, wenn bei Fertigstellung dem zuständigen Geheimdienst ein paar Musterexemplare  zukommen würden. Dies klingt auf den ersten Blick netter als es sich liest, denn die US-Regierung hat sofort Druck gemacht, als Cook seine Zweifel äußerte. Doch Cook reagierte geradezu heldenhaft und weigerte sich, in seine produzierten iPhones Backdoors einzubauen, damit die Regierung frisch fröhlich auf jedermanns Gerät Vollzugriff erhält.

Cook nahm sich ein Beispiel an Edward Snowden und realisierte sofort, dass der Einbau einer Hintertür in seine Geräte nicht nur gesetzlich verboten wäre, sondern auch seine Firma in Verruf bringen könnte, falls  dies jemals bekannt würde. Dies könnte schnell das Aus für Apple bedeuten und hierbei hat man es mit einem Milliarden-Unternehmen zu tun. Wie nun die anderen Smartphone-Hersteller mit ihren Betriebssystemen auf die Anfrage reagiert haben, ist ungewiss, aber bei Microsofts Windows-Phone dürfte jedem deutlich sein, wie hier entschieden wurde.

Tim Cook erklärte: “Die US-Regierung hat gefordert, dass Apple einen Schritt weitergehen solle, um den Terrorismus zu bekämpfen, der ja wiederum auch unsere Kunden bedrohen würde. Das FBI meinte, dass Terroristen iPhones benutzen könnte, um das kollektive Privatleben zu bedrohen.”

Welch bestechende Logik. Allzu gern verwendet die US-Regierung den potentiellen Terrorismus als  Totschlag-Argument, um ihre persönlichen Interessen durchzusetzen, die vermutlich nicht viel mit Terrorismus zu tun haben.

“Smartphones sind zu einem essentiellen Teil unseres Privatlebens geworden. Die Menschen benutzen sie, um eine gewaltige Menge an persönlichen Informationen abzuspeichern, von privater Kommunikation, unsere finanzielle Situation bis hin zu Fotos, Musik, Notizen, Kalendereintragungen, Kontakten, Gesundheitsdaten, selbst, wo wir gewesen sind und wann. Die Sicherheit unserer persönlichen Informationen zu kompromittieren kann unsere persönliche Sicherheit riskieren. Deshalb ist Verschlüsselung für uns alle so wichtig geworden.”

Cook erklärt weiter, dass die Anfrage der US-Regierung unmöglich zu ignorieren sei, denn beide Seiten digitaler Sicherheit und die Bedeutung dessen, was die Regierung da verlangt: “Die US-Regierung fragt Apple, unsere eigenen Benutzer zu hacken und die Erfolge der Fortschritte in Sicherheit und Verschlüsselung zu untergraben, d.h. die von zig Millionen amerikanischen Bürgern. Dieselben Entwickler, die die starke Verschlüsselung in das iPhone eingebaut haben, um unsere Benutzer zu schützen, sollen nun beauftragt werden, diesen Schutz zu schwächen?”

Cook’s Erklärung der Situation verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Internet und das Weiße Haus gab daraufhin eine Erklärung ab, worauf es der Regierung scheinbar eigentlich abgezielt habe. Der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, erklärte, dass dies nur eine Sache der Interpretation gewesen sei. Es wurde nicht angefragt, ein Backdoor zu konstruieren, sondern es ginge dem Präsidenten nur um nationale Prioritäten. Diese Verharmlosung der ursprünglichen Aussage vonseiten der US-Regierung wollte Cook nicht so einfach durchlassen und entgegnete wiederum: “Das FBI wollte, dass wir eine neue Version des iPhone-Betriebssystems erstellen, die einige der wichtigen Sicherheitsmodule umgehen würden. In den falschen Händen würde diese neue Software, die bisher noch nicht existiert, das Potential besitzen, jedes iPhone in die Hände eines anderen übergeben.”

Nachdem dies so thematisiert wurde und Cooks’s heldenhafte Reaktion derart bekannt wurde, äußerte sich Google-Chef Sundar Pichai ebenfalls dazu und erklärte, dass Google mit aller Kraft Apple unterstützen werde, falls es zu weiteren Drohungen und Zwangsmaßnahmen vonseiten der US-Regierung komme. Hierfür sprang der Google-Chef sogar über eine Absperrung und stellte sich zu Cook und äußerte entschlossen, dass eine gerichtliche Anordnung gegen diese Vorgehensweise wichtig sei. Jedenfalls seltsam, dass man vonseiten Samsung und Microsoft nichts derartiges gehört hat. Hier kann man sich nur sehr schwer vorstellen, dass das FBI dort nicht angefragt hätte. Da diese Firmen sich weder dazu geäußert haben noch etwas in der Presse darüber zu hören ist, liegt der Verdacht nahe, dass sie sich dem FBI und der US-Regierung gefügt haben. Microsoft hat ja bereits mit Windows 10 einen derartigen Deal mit der NSA.

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Quellen:
Hot Apple News
The Antimedia
Heise
Apple
CNet

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