Am nächsten Tag waren sämtliche Workshopteilnehmer nach Hause gefahren. Immerhin war nun Montag und alle mussten sich wieder an die Arbeit machen…
Fürstenbrunn und die Grasslhöhle
Übrig geblieben waren am Folgetag nur noch eine Freundin und meine Wenigkeit, bereit, den Untersberg näher zu erkunden. Hierfür hatte ich mir erst einmal einen starken Kraftort ausgesucht, den man von Fürstenbrunn aus erreichen konnte.
Auf dem Weg zu diesem Kraftort, mit dem Namen Grasslhöhle, wollten wir auch die Umgebung erkunden, falls etwas ins Auge fallen sollte. Wir besaßen beide eine recht gute Intuition und würden daher sicherlich das eine oder andere entdecken können, was anderen vielleicht entgangen war. Als wir in Fürstenbrunn ankamen und vor der gleichnamigen Gaststätte parkten, wie anders sollte man seine Taverne in solch kleinem Ort auch nennen, liefen wir gleich am Untersberger Museum vorbei in Richtung Kraftplatz…
Interessanterweise fand genau an diesem Wochenende ein Vortrag von Stan Wolf in dieser Gaststätte statt, einer der führenden Untersbergforscher in Deutschland. Ich wusste jetzt nicht, ob er auch noch am Sonntag zugegen war, aber es standen einige Autos auf dem Parkplatz. Die Gaststätte war geschlossen und machte erst wieder am Nachmittag geöffnet. Überhaupt waren wir zwei die Einzigen weit und breit. Es war Montagvormittag und das Wetter noch ziemlich unentschlossen.
Das Wetter war an diesem Tag besser. Mit einer Temperatur von 21 Grad und wechselhafter Bewölkung, schien auch manchmal die Sonne ein wenig durch. Für einen kleinen Aufstieg zum unteren Teil des Berges eigentlich optimale Bedingungen.
Ein hübscher Weg mit interessanten Steinen erleichterte den Aufstieg und führte in den Wald und zur Fütterungsstation. Dabei handelte es sich nicht um eine weitere Gaststätte mit Kaffee und Kuchen, sondern vielmehr um eine für die im Wald lebenden Tiere – und vielleicht auch Zwerge, entzieht sich mir doch das Wissen, was diese gern zu sich nehmen.
Nicht unweit stießen wir auf eine Felsformation mit einer Höhe von vielleicht 15 Metern. Mehrere Felsen standen hier beieinander und plötzlich fiel uns eine Öffnung auf, die wie ein Fenster wirkte.
Meine Begleitung nahm sich deshalb sogleich unmissverständlich vor, an diese Öffnung heranzukommen. Bei genauerer Betrachtung ließ sich sogar eine Art Kombination kleinr Einbuchtungen, Felsvorsprüngen und Einkerbungen erkennen, die insgesamt eine Art Treppe ergaben, um an dieses „Fenster“ heranzukommen.
Für einen Menschen war diese „Treppe“ jedoch ziemlich schwer zu nutzen, wenn man keine entsprechende Ausrüstung besaß, mit der man sich irgendwo hätte befestigen oder hochziehen können. Dennoch gelang es uns, etwas näher heranzukommen und während sie versuchte, die „Treppe“ zu erklimmen, blieb ich versetzt unter ihrer Position. Als sie es tatsächlich schaffte, sich auf den Fels hochzuziehen und definitiv genügend Halt gefunden hatte, rutschte sie seltsamerweise dennoch ab und fiel wie ein Stein vom Felsvorsprung herab.
Glücklicherweise konnte ich sie fassen und auffangen. Sie war sich sicher, einen Stoß oder dergleichen gespürt zu haben, weil irgendwer oder irgendwas nicht gewollt hatte, dass sie zu dieser Öffnung gekommen wäre. Eine Weile überlegten wir noch, ob wir einen weiteren Versuch starten sollten, aber gaben dann doch auf. Also setzten wir unseren Weg fort.
Die Fürstenbrunner Quelle
Nach zwanzig Minuten gelangten wir zu einem Wasserfall, der Teil der Fürstenbrunner Quelle und bereits in den Jahrhunderten zuvor eine hervorragend und qualitativ sehr hohe Wasserversorgung der Stadt darstellt. Das laute Rauschen untermalte die zunehmende und deutlich spürbare Energie dieses energetischen Ortes.
Nachdem wir über eine umgefallene Buche geklettert und ein Tor durchschritten hatten, tat sich vor uns eine große Höhle auf. Offensichtlich handelte es sich hier um die Grasslhöhle, welche gleichzeitig als einer der stärksten Kraftplätze des Unterbergs gilt.
Die Höhle selbst fasst vermutlich mehr als 30 Personen und einige Leute schienen dort einen Steinkreis in Herzform angelegt und in dessen Mitte eine Art Steinaltar angebracht zu haben. Auf dem Altar lagen mehrere Gegenstände.
Gewiss ist dieser Gegenstand in irgendeiner Form energetisch aufgeladen. Wir haben jedoch keinen Gegenstand mitgenommen, da wir auch nicht sicher waren, dass hier ein unausgesprochenes Tauschabkommen vorlag. Interessant fand ich hierbei auch, dass die auf dem Altar abgelegten Blumen noch sehr frisch wirkten, als wären sie gerade erst hingelegt worden. Doch aufgrund des schlechten Wetters konnte ich mir nicht vorstellen, dass vor kurzem jemand bei diesem Regen den Aufstieg angetreten hätte.
Also schlussfolgerte ich, dass die besondere Energie dieses Kraftortes die Blumen über mehrere Tage hinweg frisch halten und so der Verwelkungsprozess verzögert werden konnte.
Ich drehte mich um und schaute in die Richtung, aus der das laute Geräusch gekommen war. Dort war weit und breit nichts zu sehen und das Gebiet war sehr übersichtlich. Irgendwie hatte ich jedoch das starke Empfinden, dass mich ein Zwerg oder ein Kobold beobachtet hatte. Woher diese plötzliche Empfindung gekommen war, das wusste ich nicht, aber es war ein Bild bzw. eine intensive Vorstellung gewesen, die sich mir unweigerlich aufgedrängt hatte. Wer immer mich beobachtete, war offensichtlich sehr neugierig geworden, während er es bevorzugte, unentdeckt zu bleiben.
Ich meinte darauf mehrere Symbole und Buchstaben zu entdecken sowie Gesichter und Formen. Ich dachte über die Möglichkeit nach, ob es neben geheimnisvollen Kornkreisen auch mysteriöse Felskreise geben könne, die sich auf Steinen manifestierten. Natürlich besaß ich auch eine rationale Erklärung, beispielsweise der simple Abdruck eines Fußabdrucks auf dem Stein, aber die Symbole und Zeichen wirkten dem entgegen.
Zusätzlich zeigte sie mir ein sehr seltsames Foto. Sie erwähnte, dass sie eine Art Minihöhle entdeckt habe, in die sie als schlanke Person nicht einmal völlig hineingepasst hätte, aber es ginge auf jeden Fall tiefer hinein. Somit konnte sie nicht sagen, wie tief man hätte kriechen können, aber ihr Foto wirkte ausgesprochen seltsam.
Es schien, als wäre neben den bunten Orbs der Zugang mit einer Art energetischer Barriere abgeriegelt worden. Welchen Sinn so etwas haben könnte, bleibt spekulativ, aber das Foto wirkte schon sehr mysteriös.
Mittlerweile war es schon 15 Uhr und wir wollten etwas Essen gehen. So machten wir uns an den Abstieg und gingen zurück zum Parkplatz. Es war ein interessanter Ausflug und wenn nicht noch so viel Arbeit auf mich zu Hause gewartet hätte, wäre ich sicherlich noch einige Tage dort geblieben. Ich beschloss, bald mit einer technischen Ausrüstung zum Untersberg zurückzukehren, beispielsweise mit meinem Nachtsichtgerät, das jede Bewegung und jede Lichtquelle in der Nacht aufspüren kann.
Mir waren nämlich in der Nähe des Untersbergs manchmal Personen aufgefallen, die mit dem Auto vor dem Berg geparkt hatten und diesen mit einem Fernglas beobachteten. Ich denke, des Nachts mit einem Nachtsichtgerät dürfte eine solche Beobachtung mehr versprechen. Daher ist eine erneute Rückkehr mit neuem Equipment gewiss interessant.
Auch zu empfehlen: Das Buch des Untersberg-Spezialisten Stan Wolf: „Steine der Macht„