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Über Monsanto, Koch-Brüder, Apps und Boykotte

Grenzwissenschaften und unzensierte Nachrichten

Es war einmal ein Land, das keines mehr sein durfte und wurde darum zu einer Firma. Plötzlich besaß dieses Land keine Menschen mehr, sondern Bürger, die sich für die Schulden bei den Banken verbürgten und deshalb auch Personal darstellten, die dieser Firma unter die Arme griffen und daraufhin einen Personalausweis erhielten. Ab einer bestimmten Schuldenhöhe wurden die Bürger jedoch indirekt straffällig, da die Firma die Zinsen für das geliehene Geld nicht angemessen zurückzahlen konnte und es mussten Fingerabdrücke genommen werden, damit diese nicht einfach stiften gingen…

Seit dieser Zeit haben Firmen die Vorherrschaft in diesem Land und beeinflussen die Staatsentscheidungen. Da gibt es z.B. die Firma Monsanto, die sich auf den Bermudas niedergelassen hat, um keine Steuern zahlen zu müssen, und sich zum Ziele gesetzt hat, alles natürliche gegen genetisch beeinflusstes Saatgut auszutauschen. Erst kürzlich erklärten ALDI und LIDL, zwei Supermarktketten, welche die preiswertesten Lebensmittel des Landes anbieten, dass sie keinerlei Einfluss mehr darauf besitzen würden und daher nicht garantieren können, inwiefern das von ihnen angebotene Fleisch eventuell von Tieren stammen könnte, die mit genetisch-veränderten Futter großgezogen wurden.

Die Firma Monsanto hat nun nahezu 500 Firmen davon überzeugen können, ihre genetisch veränderten Artikel zu benutzen und einzusetzen. Darunter findet man bekannte wie Nestle, Uncle Bens, Kraft, Jakobs, Roché, Migros, BiFi, Dove, Cornetto, Knorr, Magnum, Lipton, Du darfst, Duschdas, Mazola, Mondamin, Rama, Rexona, Signal, Bärenmarke, Caro, Choco Crossies, Maggi, Lion, Nescafé, Nesquick, Smarties, Vittel, Kaba, Milka, Miracel Whip, Onko, Philadelphia, Toblerone, Fanta, Bon Aqua, Coca Cola, Sprite, Bounty, Mars, M&M, Miracoli, Twix, Snickers, Lift, Wrigleys, Nordsee, Pepsi, Müller Milch, Kellogs und viele viele andere. Verständlicherweise blickt in diesem Dschungel niemand mehr durch, wer oder was mit Monsanto zusammenarbeitet oder nicht. Mittlerweile gibt es jedoch eine App (Software) für das Smartphone, mit der man Lebensmittel scannen und somit prüfen kann, ob diese gentechnisch verändert wurden oder nicht. Es nennt sich “Buycott” und stellt somit tatsächlich einen Boykott derjenigen dar, die weiterhin doch lieber natürliche Produkte bevorzugen. Sie macht sofort Radau, wenn es ein Nahrungsmittel scannt, das irgendwie von Monsanto oder deren Koch-Brüder beeinflusst worden ist. Eine hübsche, praktische Erfindung. Diese App ist jedoch erst nur für Android verfügbar, für iPhone soll es in Kürze noch folgen.

Immerhin wird bereits das gen-manipulierte Soja von Monsanto in ca. 30.000 Lebensmitteln verwendet, wie auch in Schokolade, Ölen, Brot und Teigwaren, wie auch in Milchprodukten.

Da Monsanto selber natürlich weiß, wie zwielichtig ihre Vorgehensweise ist, beeinflusst sie mit ihren Milliardenverdiensten nicht nur ganze Staaten, sondern auch Gerichte, Statistiken, wissenschaftliche Tests und alles, was man eben irgendwie beeinflussen kann. Es klingt wirklich wie aus einem spannenden James-Bond-Film, wenn man liest, mit welchen Mitteln vorgegangen wird. Um nur mal ein Beispiel zu nennen, um sich das besser vergegenwärtigen zu können: Monsanto steckt über 35 Millionen Franken im Kampf gegen jene Initiativen, die sich nicht für gen-manipulierte Nahrung entschieden haben. In der Schweiz muss ja über jeden Volksentscheid abgestimmt werden, aus dem Grund werden hier vonseiten Monsantos entsprechende Werbefirmen beauftragt, um das Ganze schmackhafter zu machen. Dabei scheint es sich auf den ersten Blick noch um legale Operationen zu handeln, aber warum Monsanto daraufhin eine Söldnertruppe namens “Blackwater” anheuert, die beispielsweise im Irakkrieg unangenehm auffiel, ist noch unklar. Nach neuesten Recherchen möchte Monsanto die Monsantogegner ausfindig machen, ausspionieren und unterwandern. Doch nicht nur durch eine App wie “Buykott” erhält Monsanto immer mehr Rückschläge, sondern in erster Linie durch die vielen zivilen Initiativen aller Länder, die den ganzen Schwindel nun durchschaut haben. So viel Gegenwind benötigt eben eine schlagkräftige Söldnertruppe.

Kein Wunder, denn diese Firma sucht höchst eifrig Gesetzeslücken, um ihre Interessen durchzusetzen und bisher hat Monsanto jede einzelne Gerichtsverhandlung gewonnen – selbst jene, die man nicht hätte gewinnen können. Wen interessiert auch eine Gerichtsverhandlung oder eine Anzeige, wenn man dermaßen viel Geld besitzt, dass die Werbung hundert Mal mehr kostet als die Strafe, die daraus entstehen könnte – sollte mal verloren werden.

Nun hat Monsanto gerichtlich durchboxen können, dass die Muttermilch von Kühen nicht mehr der frisch gewordenen Mutter gehört. Monsanto hat hierzu ein Patent auf das darin enthaltene Osteoprotegerin im europäischen Patentregisteramt angemeldet (s. EP1757619). Das zum Thema Gesetzeslücken.

Auch die Firmen Bayer, KWS Saat AG und BASF haben durch Monsantos Strategien und Taktiken einiges gelernt und wenden Ähnliches nun auch an. Im Jahre 2006 wurde z.B. genveränderte Gerste in Deutschland ausgesät. Dieser Vorgang musste natürlich vom Parlament genehmigt werden. Seltsamerweise wurde dieses Experiment einstimmig angenommen, selbst von “Die Grünen”, die normalerweise im Wahlkampf mit ihrer Kritik zur Gentechnik ganz vorn sitzen.

Weiterhin hat es Monsanto geschafft, jeden Bauern, der unter Vertrag steht, gesetzlich davon abhängig zu machen, kein eigenes Saatgut mehr zu verwenden, sondern nur das von Monsanto. Mittlerweile ist das genveränderte Produkt teilweise so gut entwickelt, dass es gar keine Samenkörner mehr in sich trägt. Viele Bauern in Indien haben daraufhin Selbstmord begangen, weil diese nicht mehr in der Lage waren, ihre Felder unter Kontrolle zu bringen, weil das Saatgut von Monsanto entweder den versprochenen Ertrag nicht erbrachte, ungenießbar war, Unkraut auftauchte, das größer und stärker als alles andere oder das von Monsanto gelieferte Gift zur Unkrautvertilgung mehr Schaden anrichtete als alles andere. Kurz darauf erschien plötzlich eine wissenschaftliche und von allen offiziellen Stellen abgesegnete Studie, die ganz deutlich belegte, dass die Selbstmordrate in Indien überhaupt nicht angestiegen sei.

Monsanto besitzt mittlerweile einen weltweiten Einfluss. Einige der Mitarbeiter waren auch schon in der US-Politk vertreten und wechseln immer wieder mal hin und her. Viele Politiker, auch jene aus der englischen Labour Party, investierten scheinbar hohe Summen in die Gen-Industrie.

Recherchen zufolge soll Monsanto des Öfteren Gelder an Staatsdiener und Behördenmitarbeiter vergeben haben, um eigene Interessen besser durchsetzen zu können. Es ist daher nahezu unmöglich, dieser raffinierten Firma beizukommen. Sie baute ein riesiges Netzwerk an Firmen auf, die niemand überblicken kann, Tarnkappen-Firmen, absoluten Anwaltsexperten, Spezialagenturen, Initiativen, Wissenschaftler, und von den ganzen Beamten, die auf einer verborgenen Gehaltsliste stehen, mal ganz abgesehen. Selbst Institutionen der EU-Mitgliedsstaaten sollen hier vonseiten Monsantos beeinflusst worden sein – so erklären zumindest Antje Lorch und Christoph Then in einer 2008 erschienenen Studie. Mittlerweile sind sechs Jahre vergangen und man weiß nicht, was Monsanto mittlerweile noch alles gelungen sein mag.
Fakt ist, dass der Großteil der Weltbevölkerung gegen gentechnisch veränderte Nahrung ist, trotzdem erkennt man anhand der investierten Steuergelder und ins Leben gerufenen Institutionen, dass die Gentechnik von den Staaten gefördert wird – und dies in beträchtlichem Maße. Selbst das “Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit”, das mitunter dafür zuständig wäre, sich gegen gentechnisch  manipulierte Nahrungsmittel auszusprechen, hat sämtliche Anträge auf Gentechnik-Experimente gen-ehmigt. Dieses Amt hat sogar sämtliche Einsprüche von Umweltverbänden und Bauern abgelehnt und vielmehr dafür gesorgt, dass die Aussaat des beeinflussten Saatgutes vorangetrieben wird.
Wenn man sich die Mühe macht, in diese Richtung zu recherchieren, fällt einem schnell auf, dass an allen relevanten Stellen, die irgendeine Entscheidungskraft darüber besitzen, von Personen mit identischen Ansichten über die Gen-Saat besetzt sind.
Doch selbst die Natur scheint auf der Seite jener zu sein, die lieber natürliche Nahrungsmittel bevorzugen. Das durch das von Monsanto versprühte Gift hat ein ganz neues Unkraut zutage gefördert, das nur der genveränderten Saat Probleme macht.Monsanto machte im Jahre 2011 einen Gewinn von ca. 3,7 Milliarden Dollar und zahlten keinerlei Steuern. Sie gilt als befreit von allen Steuern, da ihr Sitz auf den Bermudas liegen soll – zumindest laut der drei existenten Adressen der Direktoren dieser Firma. Weitere Stellen gibt es in Irland, in Missouri und der Schweiz.Die EU-Kommission hat nun einer Studie zugestimmt, die zwei Jahre lang Tests mit der Fütterung von Monsantos Mais klare Ergebnisse liefern soll..
Quellen:
http://netzfrauen.org/2013/07/05/schlechte-zeiten-fuer-monsanto-app-buycott
https://web.archive.org/web/20160401133233/http://www.eulu.info/monsanto_krake.htm

http://www.focus.de/wissen/technik/gentechnik/tid-15994/monsanto-monsanto-stellt-die-spielregeln-auf_aid_448817.html
http://ch.indymedia.org/media/2011/06/82119.pdf
“Mit Gift und Genen,” Marie-Monique Robin, DVD
“Über deutsche Gentechnik”, Antje Lorch und Christoph Then, StudieApp Buykott: http://www.theboycottapp.com

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