Traumnacht Nachtträume

Traumnacht: Zurück in die Zukunft

Heute wurde die Traumnacht einen Tag vorverlegt. Es war eben gerade günstig. Gegen 0.30 Uhr verließ ich meinen Körper und schwebte munter unter der Decke. Es ist manchmal nicht einfach, die beiden Körper auseinanderzuhalten. Manchmal ist man noch überzeugt, man befände sich jetzt noch im physischen Körper, aber dann unternimmt man Kapriolen im Bett, die normalerweise nicht möglich wären. Umgekehrt verhält es sich genau so. Kaum ist man eingenickt und erwacht kurz darauf wieder, so ist man nahezu sicher, sich jetzt im zweiten Körper zu befinden, aber dann erkennt man, dass sich dem nicht so verhält. Ich habe schon über Zuschriften von Lesern meines Traumtagebuchs gelesen, dass sie die beiden Körper überhaupt nicht auseinanderhalten können. Jemand berichtete mir sogar, dass er immer gegen die Wand haut, um herauszufinden, in welchem Körper er ist. Wie erwähnt, ich schwebte gerade unter der Decke…

Im nächsten Moment rase ich in schneller Geschwindigkeit durch das schwarze Nichts. Hier befinde ich mich außerhalb des Tarnungssystems, das uns in der Regel nicht bekannt ist. Wir befinden uns normalerweise im Kern des Tarnungssystems und ist uns gewöhnlich bekannt unter dem Begriff Alltagsrealität. Ich reise also außerhalb des Tarnungssystems und fliege und fliege. Irgendwann entsteht um mich herum eine neue Realität. Es wird eine neue Tarnung angenommen.

“Meine liebe Crew”, hörte ich aus einem Lautsprecher.

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Ich drehte mich um und erkannte, dass ich mich in einem großen Raum befand, sicherlich an die 50 qm groß. An der Wand vor mir befand sich ein riesiger Bildschirm, sicherlich mehr als 150 Zoll groß. Darauf erblickte ich einen Mann in einer Uniform. Er schien mir ein Vorgesetzter zu sein. Leider kam im Moment kein Update herein und ich konnte nicht herausfinden, wo ich mich hier gerade befand. Mit mir im Raum befanden sich noch drei weitere Personen. Zwei Frauen und ein Mann. Wir trugen allesamt die gleiche Uniform, ein khakifarbenes Oberteil und eine dunkle Hose.

“Wir befinden uns noch auf unserem Planeten, also haben Sie noch genügend Zeit, sich an Bord umzusehen und sich von Ihrer Familie und Ihren Freunden zu verabschieden. Seien Sie beim Abflug wieder rechtzeitig an Bord. Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt.”

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Der Bildschirm schaltete sich ab. Ich schaute mich weiter um.

“Na endlich! Wir warten hier die ganze Zeit auf die große Ansprache und dann ist es nur eine kurze Begrüßung. Ich geh noch ein wenig raus. Bis nachher!”, sagte der Mann und ging.

“Warte, wir kommen mit”, sagten die beiden Frauen und sie verließen den Raum.

Ich war allein. Nun, dann konnte ich mich ja jetzt ein wenig umsehen und mir alles genau anschauen. Zuerst einmal muss ich herausfinden, wo ich mich hier befinde. Ist es noch Planet Erde? Wenn ja, welche Stadt? Eins war sicher, es war in der Zukunft! Und ich befand mich an Bord eines Raumschiffs! Dieses Raumschiff konnte ich mir zwar gerade nicht von außen ansehen, aber ich kam mir hier verdammt nochmal vor wie bei Star Trek!

Der Raum, oder sollte ich sagen Mannschaftsquartier, war für vier Personen eingerichtet. Ich erkannte vier Betten in einem Nebenraum, den ich problemlos einsehen konnte. Der Hauptraum mit dem riesigen Bildschirm besaß vielmehr eine Wohnzimmer-Atmosphäre. Sehr gemütlich. Sogar eine Couch stand hier. Ich warf mich auf die Couch und fand es sehr gemütlich. Doch jetzt musste ich erst einmal herausfinden, wo ich hier war. Wenn ich nachher wieder in meinem Bett erwachen würde, dann möchte ich einen Anhaltspunkt haben. Zuerst einmal werde ich mich aber hier so lange wie möglich halten.

Rechts von mir erblickte ich einen weiteren Bildschirm. Er besaß vielleicht 30 Zoll und war daher recht klein im Vergleich zu dem anderen. Links daneben war ein Schreibtisch. An diesem Schreibtisch saß jemand! Ich hatte diese Person völlig übersehen! Gut, dass ich mich unauffällig verhalten hatte und hier nicht wild umher gesprungen war in dem Versuch, zu fliegen oder zurück in meinen zweiten Körper zu springen.

Von hinten erkannte ich, dass es eine junge Frau mit schwarzen Haaren, einer Pagenfrisur, war.

Ich räusperte mich.

“Was ist?”, hörte ich sie sagen, aber sie drehte sich nicht um.

“Ach, nichts”, antwortete ich und entdeckte kurz darauf eine Fernbedienung neben mir.

Hm…, dachte ich, gar nicht so übel. Ich schalte einfach den Fernseher hier ein und schaue mir die Kanäle an, vielleicht finde ich einen Hinweis auf den Ort, an dem ich mich befand.

Also schnappte ich mir die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein. Zuerst kam ein Symbol mit einem Schriftzug, irgendwas mit einem S am Anfang und dann kamen die ersten Bilder. Am Fernsehprogramm hatte sich in der Zukunft nichts geändert (ich hoffe, dass ich in diesem Bericht keine Probleme mit der Grammatik bekomme). Shows, Musiksendungen, Filme usw. Hier hatte sich nicht viel geändert. Nachrichten konnte ich keine finden, vermutlich war gerade nicht die Uhrzeit dafür.

Dann drehte sich die Frau auf dem Schreibtischstuhl um.

“Hey, mach das Teil aus”!, meinte sie frech.

Nun gut, dachte ich mir, dann unterhalte ich mich ein wenig mit ihr.

“Du hast gerade gar nicht bei uns gestanden, um dir die Rede anzuhören”, sagte ich.

“Wozu? Was will der mir schon sagen, was ich nicht schon weiß?”, entgegnete sie.

Ihr Haarschnitt wirkte sehr französisch. Pagenschnitt, doch ohne einen scharf umrissenen Pony wie die hübsche Französin aus “Die Welt der Amélie”. Ihr Gesicht gefiel mir. Es wirkte ein wenig frech, aber schön und harmonisch. Sie war mir eigentlich sofort sympathisch. Wie ich gerade auf sie wirken mochte, konnte ich nicht abschätzen. Den Fernseher schaltete ich dann wieder aus.

Wir unterhielten uns noch weiter, aber über belanglose Dinge. Ich wollte in der Zeit der Unterhaltung meinen Fokus so klar und scharf wie möglich stellen und prüfen, wie deutlich ich die Wahrnehmung noch hinbekommen konnte. Eigentlich war ich sehr zufrieden mit meiner Wahrnehmung. Ebenfalls versuchte ich mir ihr Gesicht einzuprägen. Vielleicht treffe ich ja irgendwann einmal im Alltag auf eine Frau, die so aussieht wie sie, dann weiß ich gleich, woher ich sie kenne. Verblüffend fand ich die Parallelen zu der Fernsehserie Star Trek. Diese Zukunftsvision war tatsächlich nicht so weit hergeholt gewesen, was den strukturellen und organisatorischen Aufbau von Schiff und Crew betrifft. Nur die Quartiere waren bei weitem nicht so spartanisch eingerichtet wie in der Serie. Alles wirkte wohnlicher und gemütlicher.

Ich stand dann auf und ging in den anderen Raum. Dort war auch ein Tisch auf dem sich eine Zeitung befand. Genau das hatte ich doch gesucht. Ich nahm die Zeitung in die Hand und versuchte zu lesen, was sich oben am Kopf befand. Ich las mehrere Worte, aber wie das nun einmal im Träumen ist, lässt es sich nicht immer leicht lesen. Mir fiel auch auf, dass es wirklich nachteilhaft ist, dass man sich keine Notizen machen kann, die man dann später im Alltag wieder nachlesen könnte. Also merkte ich mir ein Wort und schrieb es mehrmals mit dem Finger auf die Tischoberfläche, um es mir besser merken zu können: SUMIA.

Dann verließ ich den Raum durch die Haupttür, durch welche die anderen drei vorhin auch gegangen waren. Draußen war ein langer Korridor. Ich ging ihn entlang und staunte über die großen silbernen Rohre unter der Decke. Ich konnte meine Hand ausstrecken und sie berühren. Sie waren metallisch kühl. Die Wände waren überwiegend in Geld und Dunkelgrün gehalten. Auf dem Boden entdeckte ich einen dunkelgrauen Teppich. Es war ein spannender Moment, so durch ein für mich fremdes Raumschiff zu gehen. Kurze Zeit später entdeckte ich einen Ausgang und beschloss, nach draußen zu gehen.

Unweit vom Raumschiff entdeckte ich einen Markt. Ich erinnerte mich plötzlich durch das fragmentierte hereinkommende Update, dass ich hier schon des Öfteren gewesen war. Gerne lief ich immer über den Markt. Dabei besuchte ich immer eine Art Informant, von dem ich stets einige Neuigkeiten erhielt. Auch besaß er ein wenig hellseherische Fähigkeiten und hatte immer einen guten Tipp auf Lager. Ich beschloss ihn zu besuchen.

Während ich weiter über den Markt lief, wurde mir langsam klar, wieso ich die Serie Star Trek so gut fand. Dies war durch dieses Leben hier beeinflusst worden. Ich fragte mich, ob sich die meisten Star-Trek-Fans in ihrem Filmgeschmack durch ein solches Leben beeinflussen lassen. Es war mir in diesem Moment gar nicht so abwegig, dass die paar Millionen Fans einen angemessenen und passenden Prozentteil der Gesamtbevölkerung darstellen könnten, die ein solches Leben in der Zukunft besitzen. Dann entdeckte ich den Wohnwagen des Mannes, an den ich mich erinnern konnte.

“Hallo”, begrüßte ich ihn.

“Ach, du bist es! Was gibt es?”

Er war sicherlich schon über 60 Jahre alt, trug graues, kurzes Haar mit grauer Hose und dunkelgrauem Hemd.

“Hast du was für mich?”, fragte ich einfach in den blauen Dunst hinein in der Hoffnung, was Interessantes zu hören.

Er gab mir einige Hinweise und Tipps, an die ich mich leider nicht mehr so gut erinnern kann. Ich verabschiedete mich von ihm und beschloss, den Markt zu verlassen und ein wenig fliegen zu gehen.

Als ich eine ruhige Ecke gefunden hatte, mir lag es ja fern, dieses Selbst in diesem Leben in unangenehme Situationen zu bringen, sprang ich mehrere Male in die Luft, bis ich mich von seinem Körper löste.

Dann hob ich meinen rechten Zeigefinger und sagte: Nach oben.

Ich schwebte dann immer höher und höher. Das letzte Mal, als ich fliegen wollte, hatte ich einige Schwierigkeiten gehabt, doch dieses Mal fiel es mir unglaublich leicht. Dann bewegte ich noch einmal meinen Zeigefinger und sagte: Und jetzt los! In der nächsten Sekunde raste ich mit einer unglaublichen Geschwindigkeit hinauf in den Himmel. Ich war so schnell, dass ich nur für einen kurzen Moment den Markt und einige Wiesen und das Raumschiff von oben sah und dann befand ich mich schon über den Wolken.

Ich flog immer höher und höher. Irgendwann verließ ich die Atmosphäre und trat kurz darauf wieder in das schwarze Nichts ein. Ich fand mich erneut über meinem Körper schwebend wieder. Ich war zurück aus der Zukunft.

Matrixblogger - Jonathan Dilas Bücher
2009-07-25

5 Kommentare

  1. Lieber Jonathan,
    mein Herz klopft immer noch…
    SUMIA…
    hast Du Erinnerung an die dortige Beschaffenheit der Atmosphäre?
    Ich sehe ein gelbliches, eher nebliges Bild
    Ich finde kaum Worte…
    LIebe Grüße
    Namaya

  2. P.S.
    Sumia
    Sumera
    Süsse…
    LG
    Namaya

  3. Author

    Hallo Namaya,
    danke für Deinen interessanten Kommentar!
    Die Assoziation zu Sumera habe ich gar nicht gezogen. Auch weiß ich nicht mehr, wie die Atmosphäre dort beschaffen war. Darauf hatte ich gar nicht geachtet. Ich bin selbst jetzt nicht völlig sicher, ob das auf der Erde war oder ob wir auf einem anderen Planeten waren. Wie so oftin meinen Träumen sehr ich dort nie Schilder oder direkte Hinweise, wo ich mich gerade befinde. Aus dem Grund versuche ich auch immer wieder mal, Hinweise auf meinen Aufenthaltsort zu finden.
    Liebe Grüße, Jonathan

  4. Guten Abend Jonathan, in deinem Buch beschreibst du eine Membran/Kapsel, welche es zu durchdringen, dir nur sehr schwer fiel, bzw. du nur einen kurzen Blick ausserhalb erhaschen konntest.
    Nun, ist der Raum ausserhalb dieser Membran gleichzusetzen mit dem Raum den du in diesem Post als ausserhalb des Tarnsystems beschreibst, also ist es dir gelungen dich dort ausserhalb länger aufzuhalten ?
    Bin gespannt :)
    OnePeace Pascal

  5. Author

    Hallo Pascal,
    Deine Idee, dass der Raum außerhalb der Membran mit der Schwärze gleichzusetzen sein könnte, finde ich sehr interessant, da schon einige Parallele vorhanden sind, aber ich glaube, es trifft nicht zu.
    Nein, bisher ist es mir nicht gelungen, länger hinter die Membran zu schauen. Vor allem muss man erst die unglaubliche Panikattacke überwinden, die damit einhergeht sowie erst wieder diese Wahrnehmung innerhalb der Membran wiedererlangen, was sehr sehr schwierig ist.
    Liebe Grüße, Jonathan

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