Traumnacht: Vater der Drachen
„Traumnacht” ist eine Reihe, in der ich mich bewusst darauf konzentriere, alternative Realitäten zu betreten, in denen ich ebenfalls ein Leben habe, einen luziden Traum oder eine außerkörperliche Erfahrung erlebe bzw. ich von einem interessanten oder außergewöhnlichen Traum oder von Erinnerungen aus höheren Bewusstseinszuständen zu berichten habe.
Heute Nacht befand ich mich in einer anderen Welt, in der es noch Drachen gab… und ich musste auf sie aufpassen!Oh je, das war keine leichte Aufgabe! Ich verfügte dort auch über eine sehr interessante Fähigkeit, nämlich die des Fernsehens, d.h. ich konnte mit meinem Geist jederzeit einen inneren Monitor einschalten und die ganze Stadt überblicken, in der ich lebte…
Ich erkannte während dieses Traumes, dass dies einst jeder von uns konnte, aber nachdem wir anfingen, noch tiefer in die 3D-Welt einzusteigen, verloren wir diese Fähigkeit zusehends. Irgendwann kam dann der Wunsch in uns auf, dass es hierfür eine technische Entsprechung existieren müsse, damit man dieser Fähigkeit eine Art Ausdruck verliehen werden konnte. Das war irgendwann die Geburt des Fernsehers, jener Flimmerkasten, der irgendwann entwickelt und an die Menschen verteilt wurde. Heutzutage sind dies unsere Computer mit ihrem Bildschirm, dem Fenster in unsere Welt, damit wir uns stets auf Wunsch in der Welt “umsehen” können.
Nicht viel anders verhielt es sich damals mit der Telepathie. Wir konnten sie jederzeit und ebenfalls auf Wunsch anwenden. Doch je tiefer wir in die 3D-Welt eintauchten, desto mehr verloren wir sie. Danach entstand das Verlangen, ein technisches Äquivalent zu besitzen… das Telefon. Gegenwärtig sind es unsere Smartphones, mit denen wir jederzeit eine Nachricht an unsere Freunde entsenden können.
Wie auch immer, jedenfalls existierten in dieser Stadt zwei Drachen. Sie waren im Vergleich zum Menschen in etwa so groß, wie auf dem obigen Bild. Vielleicht reichten sie bis zum dritten Stockwerk eines Hauses. Diese beiden Drachen waren nicht miteinander befreundet und bekämpften sich, sobald sie aufeinander trafen. Dabei war einer von ihnen eher der “dunkle” Drachen, der sich auf seinen Raubzügen nicht sonderlich darum kümmerte, wenn mal ein Haus in sich zusammenstürzte oder einige Menschen dabei umkamen. Der andere Drachen war eher ein liebevoller Drache, der stets auf sein Umfeld achtete, aber dafür war er auch ziemlich emotional und er konnte gelegentlich recht impulsiv reagieren.
Meine Aufgabe war es, diese beiden Drachen stets im Auge zu behalten und sie zu besänftigen, wenn sie einandergerieten. Dies kam innerhalb einer Woche häufiger vor. Für mich begann dieser interessante Traum in dem Augenblick, als ich mit einem Freund an einem Tisch in einer Spelunke saß und mein Essen genoss. Ich hatte an diesem Tage viel Hoffnung, dass dies ein ruhiger werde, denn die Drachen hatten sich bislang nicht gemeldet. Dies berichtete ich auch gleich meinem Freund, der meine Gesellschaft genoss.
Das Mahl hatte vor mir Platz gefunden und ich langte gleich zu. Doch nach wenigen Bissen schaltete sich mein innerer Monitor ein. Ich konnte die Stadt aus der Luft erkennen, wie eine Drohne vielleicht, und sie völlig überblicken. Der dunkle Drachen war aufgetaucht und jagte wieder einmal.
Nun, dies beunruhigte mich nicht allzu sehr, denn er mochte zwar rücksichtslos jagen, aber der Schaden hielt sich stets in Grenzen. Anders verhielt es sich, wenn beide Drachen aneinander gerieten. Dann konnte der Schaden schon spektakuläre Ausmaße annehmen. Und damit dies nicht passierte, wurde ich Vater der Drachen genannt, da sie beide auf mich zu hören schienen. Sobald also dieser Fall auftrat, musste ich gleich los, um tatkräftig einzuschreiten.
Mein Freund wies mich darauf hin, dass einer der Drachen aufgetaucht war. Ich winkte lässig ab, denn, wie erwähnt, war einer von ihnen noch so eben zu verschmerzen und ich wolte mich daher nicht aus der Ruhe bringen lassen. Doch nach einigen weiteren Bissen meiner wohl verdienten Mahlzeit zeigte mir mein innerer Nachrichtensender an, dass der zweite Drache aufgetaucht war und dass sie auf ihren Runden in Kürze unweigerlich aufeinandertreffen müssten.
Genervt erklärte ich, dass es jetzt wohl doch an der Zeit sei, meiner Berufung nachzukommen und erhob mich von meinem Tisch, um in die Stadt zu eilen.
Mit Hilfe meines inneren Monitors konnte ich in etwa berechnen, wo die Drachen sich begegnen würden und machte mich auf den Weg zu diesem Zielpunkt.
Als ich dort ankam, standen sie sich bereits gegenüber und fauchten, kreischten, spuckten Feuer und verursachten geradezu einen Sturm mit ihren gewaltigen Flügeln. Sie waren bereit, übereinander herzufallen, aber ich konnte mich dazwischen stellen.
Sie machten mir irgendwie überhaupt keine Angst, denn sie wirkten auf mich recht jung und akzeptierten mich als Autorität. Auf diese Weise beruhigten sie sich schnell wieder. Der dunkle Drache verschwand und zurück blieb der helle. Während ich vor ihm stand und zu ihm aufblickte, gingen mir Gedanken zu den Polaritäten unserer Welt durch den Kopf. In unserer Alltagswelt existieren ebenfalls zwei Seiten, die gute und die böse Seite. Die einen machen den anderen das Leben schwer, wenn man es genau nimmt. Ein ewiger Kampf zwischen Gut & Böse. Doch nur allzu gern verbindet man beide Begriffe auch mit einem Pluszeichen, ähnlich wie bei einem Ying-Yang, bei dem beide Seiten auch zum Teil die andere Seite verinnerlicht haben.
Ich erkannte, dass in unserer Alltagswelt die “böse” Seite stets darauf bedacht ist, noch tiefer in die 3D-Welt einzutauchen, sodass alle Menschen ihre inneren Fähigkeiten vernachlässigen und sie sich möglichst weit von ihrer Urquelle entfernen. Die “helle” Seite versucht dies zu verhindern, damit jeder weiterhin in Kontakt mit der Urquelle bleiben kann und sich niemals davon getrennt empfinden. Es war, als ob diese beiden Absichten konträr zueinander existieren, aber ich verstand auch, dass es der “dunklen” Seite daran lag, so schnell wie möglich zum niedrigsten Tiefpunkt der 3D-Welt zu gelangen, denn dann würde es danach wieder zurückgehen, zurück zur Urquelle. Sie glauben, dass die “helle” Seite zu lange herumtrödelt. Doch letztere möchte alles wesentlich harmonischer und friedvoller gestalten, mit Mitgefühl und Harmonie.
Daher wurde deutlich, dass beide Seiten zusammenarbeiten, auch wenn man es nicht unbedingt erkennt, wenn man inmitten des Sturmes steht. Nun, als Vater der Drachen in der dortigen Welt stand ich also als kleiner unscheinbarer Wurm vor einem zehn Meter hohen Ungetüm, das sich langsam beruhigte und mich mit sanften Augen anschaute. Mit Augen, die größer als mein Kopf waren. Doch sein liebevoller Blick zeigte mir die Verbundenheit mit der Natur und dem inneren Wissen, dass es stets eine Wendung im Leben geben kann…
Siehe auch:
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