Site icon DER MATRIXBLOGGER

Traumnacht: Massive Parallelwelten

Träume alternative Realitäten

Nachdem ich eine halbe Stunde versucht hatte zu dissoziieren, traten die Schwingungen ein. Mein Körper vibrierte und wenige Augenblicke später rollte ich mich aus meinem Bett heraus und stand aufrecht in meinem Schlafzimmer. Ich konnte zuerst nicht sehen, wie es des Öfteren mal vorkommt, also ging ich erst einmal blind durch den Raum, um mich außerhalb des Körpers zu stabilisieren.

Als ich endlich sehen konnte, erkannte ich, dass ich auf einem mir fremden Balkon stand. Vermutlich hatte ich wieder einmal die Realität gewechselt. Die Gegend sah etwas verlassen aus. Nur Bäume, Sträucher und Wege. Straßen und andere Häuser erblickte ich nicht. Ich musste weit draußen auf dem Land sein. Auch sah die Umgebung nicht sonderlich schön aus. Die Wiesen und Sträucher wirkten wie in der frühen Winterzeit und besaßen irgendwie eine trostlose Erscheinung.

Ich stellte mich an das Balkongeländer und streckte mich gen Himmel, um loszufliegen, aber es funktionierte nicht! Mehrere Male setzte ich zum Fliegen an, aber ich bewegte mich keinen Zentimeter vom Boden. “Was ist denn das für eine seltsame Realität?”, dachte ich.

Etwas verwundert ging ich daraufhin wieder ins Zimmer zurück und auf die Wohnungstür zu. Ich versuchte, mit meiner Hand durch die Tür zu greifen, um danach ganz durch sie hindurch zu gehen, aber auch das gelang mir nicht. Die Tür war völlig massiv und ich konnte einfach nicht hindurchgreifen. Also öffnete ich die Tür auf die klassische Weise, indem ich einfach die Türklinke hinunter drückte.

Der Flur wirkte ebenso trostlos wie die Umgebung. Kalte Betonwände und die anderen Türen, die ich erblickte, waren im hellen Grau gestrichen worden. Ich besaß nun vielmehr den Eindruck, als befände ich mich im Keller einer trostlosen Tiefgarage. Trotz dieser ungemütlichen Umgebung war ich nun neugierig geworden, um welche Art von Realität es sich hier handelte. Dem wollte ich nun etwas auf den Grund gehen und lief durch den Flur. Irgendwann fand ich einen Ausgang und ging hinaus. Die Gegend sah von außen auch nicht viel netter aus. Ich ging einen Weg entlang und landete an einem kleinen See. Die Wasseroberfläche war überhaupt nicht hübsch und er wirkte eher wie ein langweiliger Ententeich.

Plötzlich tauchte eine Freundin von mir neben mir auf. Vermutlich hatte sie sich auf meine Kennung konzentriert, damit sie mich auffinden konnte, und landete somit in der gleichen Realität wie ich.

“Hallo!”, meinte sie zur Begrüßung.

Sie begrüßte mich auch kurz und schaute sich irritiert um.

“Wo läufst du denn hier rum? Da habe ich schon schönere Welten gesehen! Komm, lass uns losfliegen und die Welt erkunden.”

Ich musste lachen: “Gern… flieg schon mal vor, ich folge dir.”

Sie hielt kurz inne, da sie spürte, dass an meiner Aussage etwas nicht stimmte.

“Was ist mit dieser Welt hier?”, fragte sie mich.

“Man kann hier nicht fliegen. Diese Welt ist völlig massiv. Es ist so, als ob man hier ebenso physisch wäre wie in der Alltagswelt.”

“Das kann nicht sein! Pass auf!”, meinte sie und ging zum Rand des Teiches. “Ich werde jetzt über das Wasser gehen. Das dürfte ja wohl möglich sein!”

Dann machte sie einen Sprung und fiel danach direkt ins Wasser. Ich lachte laut los: “Was habe ich gesagt?”

“Iiihh… ist das eklig. Das fühlt sich auch noch richtig echt an als wäre ich in der Alltagswelt ins Wasser gefallen”, rief sie und nun stand tropfend neben mir.

“Diese Realität interessiert mich”, entgegnete ich, “lass uns mal ein wenig die Gegend erkunden.”

Wir gingen wieder zurück zu dem Gebäude, da es hier draußen nicht allzu viel zu erkunden gab. Vielleicht befanden sich im inneren Menschen. Das Gebäude wirkte wie ein kaltes Hochhaus aus irgendeinem Ghetto. Die Haustür war verglast und der Rahmen mit Metall verkleidet. Die Wände aus Beton gegossen und niemand hatte sich die Mühe gemacht, sie hübsch anzumalen.

Plötzlich tauchte ein fremder Mann auf, der aus der Haustür kam. Er ging auf uns zu und meinte, dass wir ihm folgen sollten.

“Wir haben drinnen eine kleine Party. Vielleicht wollt ihr mitkommen?! Es gibt auch etwas zu essen und wir quatschen dort ein wenig.”

Eigentlich empfand ich das eine gute Gelegenheit, mehr über diese Realität zu erfahren, also folgten wir ihm. Er führte uns daraufhin durch einige Gänge, bis wir in einen großen Raum gelangten, in dem ungefähr fünf oder sechs Leute an einem langen Tisch saßen. Auf dem Tisch befand sich ein kaltes Buffet mit vielen Getränken.

“Greift zu! es ist genug für alle da!”, meinte der Mann.

Seltsamerweise stellte er uns den anderen nicht vor. Entweder kannten sie uns bereits oder sie betrachteten uns als normale Hausbewohner. Ich berührte eine der Speisen auf dem Tisch. Sie fühlte sich richtig normal an, genau so, als hätte ich im Alltag einen Apfel berührt.

“Schau mal”, meinte ich zu der Freundin, die noch immer neben mir stand. “das ist hier völlig normal alles. Wir können unsere Fähigkeiten, die wir normalerweise überall einsetzen können, hier nicht anwenden. Warte mal, ich versuche diese Blume dort in der Vase psychokinetisch zu beeinflussen.”

Ich streckte meine Hand aus und konzentrierte mich auf die Blume… Plötzlich ergriff einer der Männer die Vase und verschob sie ein Stück, in dem er so tat, als wollte er an eine der Speisen kommen, die dahinter stand. Dann versuchte ich es an einer anderen Vase, aber das gleiche passierte wieder.

Das war sehr seltsam. Wollten die Bewohner dieser Realität nicht, dass ich hier meine Fähigkeiten ausprobierte oder versuchte herauszufinden, was möglich war und was nicht? Also beschloss ich, noch unauffälliger vorzugehen. Ich ging ein wenig um den Tisch herum und setzte mich auf einen Stuhl. Dabei tat ich so, als würde mich interessieren, worüber sie sprachen. Einer von ihnen hatte einen Laptop mitgebracht und klappte ihn gerade auf.

Mich interessierte in diesem Moment, ob die Bewohner hier auch über ein Internet verfügten und während ich ihn beobachtete, versuchte ich heimlich eine der Blumen erneut zu beeinflussen. Unter Anstrengung schaffte ich es endlich, dass sich die Blume in meine Richtung bewegte. Sie ließ sich offensichtlich psychokinetisch beeinflussen. Dies war hier zumindest schon einmal möglich. Doch warum konnte man hier nicht fliegen und durch Türen gehen?

Der Mann mit dem Laptop ging daraufhin ins Internet, spielte ein wenig herum und verfing sich dann in einer Unterhaltung. Ich ging dann an sein Gerät und versuchte irgendwie herauszufinden, wie das Internet hier beschaffen war und vielleicht gab es ja eine Möglichkeit, herauszufinden, wie sich die Stadt oder Umgebung hier nannte. Ich klickte einige der Links an, die ich in einer Leiste entdecken durfte, aber dies gab mir keinen Aufschluss darüber, wo ich mich befand. Ich musste erst einmal überlegen, wie man das Internet dazu benutzen könnte, um seinen gegenwärtigen Standort ausfindig zu machen. Auf Anhieb war das gar nicht so einfach. Ich versuchte es dann mit Google Maps, aber eine solche Webseite schien es nicht zu geben, ebenso konnte ich keine Suchmaschine ausfindig machen. Mir fiel dabei auf, dass selbst das Internet nur langweilige und kaum mehrfarbige Webseiten aufwies. Die meisten Links, die ich anklickte, trugen keine Länderkennung und dafür am Ende die Zahl 100. Es gab dann beispielweise Seiten wie www.staedte.100 oder www.landkarten.100 usw.

Irgendwann gab ich es auf uns beschloss, nach draußen zu gehen. Vielleicht existierte dort noch etwas in der Natur, das interessant war. Ich rechnete damit, vielleicht auf unbekannte Pflanzen oder Bäume zu stoßen. Draußen angekommen lief ich einen der Feldwege entlang und landete auf einem großen Feld. Einige der Pflanzen am Feldrand konnte ich nicht als vertraut erkennen. Auch traf ich auf einen seltsamen Baum, der keine Blätter trug, aber er schien in sich zu schwingen. Ich trat an den Baum heran und berührte ihn. Plötzlich glaubte ich, ein Singen zu hören! Kurzzeitig besaß ich den Eindruck, als würde der Baum singen. Es war wie ein entfernter Gesang, der ganz sanft an meine Ohren getragen wurde. Ich dachte noch, für diese karge Umgebung ist der Baum aber noch ganz gut drauf! Kurz darauf wurde ich mit dem Singen im Ohr in meinem Schlafzimmer wach.

Exit mobile version