Traumnacht: Manchmal schnallts man nicht…
Ich träumte, dass ich in einer Art Waisenhaus oder Internat wäre.
Dort habe ich aus Versehen einer der Mitschüler ins Gesicht geschlagen, als ich mich ein wenig übereifrig umgedreht hatte. Meine Hand landete dabei gegen seine Nase und er ging sofort in die Knie und hielt sie sich, weil er wohl befürchtete, sie würde gleich bluten. Ich fragte ihn:
“Tut es sehr weh?”
Er schaute ein wenig leidend.
Irgendwie hatte ich plötzlich das Gefühl, dass er wesentlich mehr übertrieb als wirklich passiert war.
Ich half ihm hoch und nach kurzer Zeit war er wieder okay. Ich fühlte mich für die nächsten Minuten irgendwie verantwortlich für ihn und wir gingen ein wenig spazieren. Er begann dann zu erzählen, dass man ja manchmal schon in Situationen steckt, die einen überraschen können. Dann fragte er mich, ob ich schon mal von diesen CDs gehört hätte, die Töne in ihrer Musik haben, damit man damit besser träumen kann. Ich entgegnete, dass ich davon wüsste und einige zu Hause hätte.
“Hast du auch die letzten sieben CDs?” hakte er sofort nach.
“Nein, so weit ich weiß, gibt es doch nur sechs aus der letzten Reihe.”
“Ach so, ne, dann lass mal. Es müssen schon sieben sein, sonst bringt das nichts.”
Ich wunderte mich, dass es sieben geben sollte, was ja gar nicht stimmte. Doch ehe wir uns versahen, waren wir schon draußen und bestaunten ein vielleicht 15×15 Meter großes Feld, das umgegraben und mit 1,50 m großen Pflanzen besetzt wurde. Wir machten uns darüber lustig. Ich meinte, dass die Aufsicht des Heims bestimmt später bemerken würde, dass sie sich ins eigene Fleisch geschnitten hatten, denn die Schüler können sich hervorragend dahinter verstecken. Wir wollten es sogar eben testen, ob man jemanden hinter dem Feld sehen könnte. Da meinte er zu mir:
“Du, grad waren dort einige Jungs im Feld, die haben sich dort schon versteckt.”
“Aha. Sag ich doch”, meinte ich dann zu ihm und er antwortete:
“Und sie haben über Träume oder so was geredet. Wirkte sehr interessant das Thema.”
Das war wieder ein Moment, in dem ich mich wunderte.
Danach gingen wir noch ein wenig durch die Flure und unterhielten uns weiter, bis ich erwachte.
Nachdem ich erwacht war, hätte ich mir am allerliebsten in den Allerwertesten gebissen, denn da erkannte ich natürlich sofort, dass ich Besuch von jemandem bekommen hatte, der sich seiner selbst im Traum bewusst war und dies auch für mich zu erreichen gedacht hatte, indem er mir dauernd Hinweise gab. Einer ungeschriebenen Regel gemäß muss jeder Träumer selbst erkennen, dass er sich gerade in einem Traum befindet.
Niemand kommt daher und wird es einem direkt ins Gesicht sagen. Eine Erkenntnis ist eine Erkenntnis, wenn diese erkannt und das nicht von jemand anderen mitgeteilt wird. Vielleicht weiß ich beim nächsten Mal, wer da so hartnäckig versuchte, mir in dieser Traumsituation Hinweise zu geben. Jedenfalls besaß er Humor und verstand sein Handwerk.