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Traumnacht: Die Ur-Mutter

Träume alternative Realitäten

Ich erwachte in einem mir fremden Bett, so wie viele Male zuvor in meinen Träumen. Die Jalousien waren heruntergezogen und die Sonne schien noch nicht aufgegangen zu sein. Auf dem Boden entdeckte ich einen hellgrauen Teppich und das Bett war ziemlich groß, in dem ich mich befand. Dann öffnete sich die Tür und eine Frau kam herein. Sie setzte sich die Bettkante und schaute mich an. Sie lächelte. Es war das wärmste Lächeln, das ich jemals gesehen hatte. Eine Offenheit und Herzlichkeit, ohne, dass der kleinste Schatten eines Zweifels dahinter zu entdecken gewesen wäre. Es schien so, als hätte sie dies schon viele Male gemacht.

“Wo bin ich hier?”, fragte ich.

“In einem der vielen Betten, in denen du ein Leben hast.”

“Und wer bist du?”

“Jeder Mensch, der auf Erden lebt, besitzt eine Mutter, die ihn geboren hat. Und jeder Mensch, der geboren wurde, besitzt darum eine physische Mutter und eine psychische Mutter”, erklärte sie mir. “Die psychische Mutter ist die Ur-Mutter. Sie ist deine wahre Mutter. Die Mutter, die dich auf Erden geboren hat, hat sich nur bereit erklärt, den Körper zur Welt zu bringen, den du betreten wirst. Dein Körper ist dein Tempel, den du jederzeit betreten und wieder verlassen kannst, er ist dein Zuhause auf Erden. Doch du wirst ihn wieder verlassen müssen. Deine physische Mutter ist nicht wirklich deine Mutter. Es ist nur eine Rolle, die sie in deinem Alltagsleben übernommen hat. Sie hat sich in den Träumen mit dir getroffen und sich bereit erklärt, für dich die Mutter zu spielen.”

“Erinnert sich die physische Mutter an diese Vereinbarung?”, fragte ich.

“Nein, das tut sie nicht. Sie muss die Rolle so aufrichtig wie möglich spielen, als sei sie tatsächlich deine wahre Mutter. Sie ist es aber nicht. Sie ist dein Muttermodell.”

Das Wort Muttermodell hallte noch in meinem Kopf nach. Es erinnerte mich an diese Plastikbabys, die man sich als werdende Mutter ausleihen kann, um daran zu üben, wie es mal sein würde, wenn sie einmal wirklich ein Kind bekommen wird.

“Die meisten Menschen erinnern sich nicht an die Vereinbarungen, die sie in den Träumen getroffen haben. Sie haben den Vereinbarungen zugestimmt, aber weil sie sich nicht im Alltag daran erinnern können, hat das oft eine Verwirrung zur Folge. Eigentlich braucht sich kein Mensch um seine Entscheidungen in seinen Träumen zu sorgen, denn dort besitzt er eine bessere Übersicht als die Rolle, die er im Alltag lebt. Doch wenn der Mensch in seiner Rolle stirbt, dann wird er wieder alles vergessen, was er sich an theoretisches Wissen angesammelt hat. Er wird erneut versuchen müssen, alles wieder in seinem nächsten Leben an Wissen anzueignen, damit er da weiter machen kann, wo er aufgehört hat.”

“Und was nimmt er mit ins nächste Leben?”

“Nur das, was er auch praktisch erlernt hat. Das ist alles.”

Und so schnell, wie ich in diesem Bett erwacht war, so schnell erwachte ich dann auch wieder im Bett meiner Alltagswelt.

Ich blieb jedoch nicht lange in diesem Bett, sondern sprang kurz darauf in den nächsten Traum. Die allzu kurzen Traumsequenzen blieben die ganze Nacht über erhalten.

In dem nächsten Traum flog ich in einem seltsamen Raumschiff zu einem fremden Planeten. Es war wie eine Glocke geformt und besaß auf meiner Seite nur ein ziemlich kleines Fenster, vielleicht mit einer Höhe von 50 cm. Wir traten in die Atmosphäre ein und setzten zur Landung an. Während der Landung erblickte ich ein kleines Dorf. Die Häuser waren allesamt aus hellblauem Gestein gebaut mit Fenstern ohne Glas. Ich fragte mich, aus welchem Material diese Häuser wohl bestehen und fand es gleichzeitig interessant, dass sie alle aus dem gleichen Material mit identischer Farbe bestehen. Ich dachte an unsere Häuser, die meistens auch aus dem gleichen Material bestehen, aber oftmals unterschiedlich verputzt oder angemalt sind. Schön fand ich an diesem Dorf, dass die Häuser eher so angereiht waren wie hochkantige Würfel mit jeweils sechs bis acht Fenstern. Einige kleinere besaßen nur zwei Fenster. Wir planten den Ausstieg.

Im nächsten Augenblick wechselte die Szene und ich befand mich in der Luft. Ich flog mal wieder endlos über Täler und Berge, Wälder und Seen. Ich weiß nicht, sicherlich waren es mehrere Stunden. Zwischendurch erwachte ich immer wieder mal, aber sobald ich wieder einschlief, fand ich mich abermals fliegend in der Luft wieder, bis ich mich dann in einer anderen Umgebung landete.

“Kommen Sie herein. Sie sind eingeladen”, sagte ein Mann und ich betrat das Etablissement. Es handelte sich dabei um eine recht große Gaststätte mit Tanzfläche und Disco.

Schummriges Licht und eine Menge Menschen standen herum, unterhielten sich, rauchten, lachten, lauschten der lauten Musik.

Auf der Theke saßen einige Frauen in engen Kleidern, die Männer standen davor und lachten. Andere saßen auf Tischen oder Stühlen. Eine sehr lockere Umgebung. Ich war mir völlig darüber im Klaren, dass ich träumte und eigentlich noch immer in meinem Bett lag, aber die Neugier packte mich und ich wollte herausfinden, warum ich dort gelandet war. Ich lief eine Weile herum, freundete mich mit einigen Leuten an und später standen wir auch draußen vor dem erwähnten Etablissement. Es war vielleicht mal wieder mein persönlicher Ehrgeiz, herausfinden zu wollen, wieso ich dorthin geschickt wurde. Ich dachte, vielleicht sollte ich einer bestimmten Person helfen oder ich sollte sonst etwas tun, aber ich fand es nicht heraus. Während wir uns unterhielten und lachten, entschloss ich mich dazu, wieder mit einigen Objekten herumzuspielen, die auf dem Boden lagen. Es war eine recht heruntergekommene Gegend und überall lag das eine oder andere Teil herum. Ich entdeckte ein abgebrochenes Plastikteil vermutlich von einem PKW stammend und nutzte die Zeit, mich wieder in Psychokinese zu üben. Dieses Mal fiel mir auf, dass sich eine Art saugende Energie in meinen Händen sammelte, bevor ich in der Lage war, dieses Teil zu bewegen. Nach einer halben Minute gelang es mir und es schwebte kurz darauf in der Luft herum. Es war dieses Mal viel einfacher als das letzte Mal. Ich hoffte wieder einmal, dass ich diese Fähigkeit irgendwann mit in den Alltag nehmen könnte.

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