Suche nach Erleuchtung Matrix verlassen

Suche nach Erleuchtung: Level 2 (Teil 3)

Nach einigen Minuten befand ich mich wieder in den Wahrscheinlichkeitsfraktalen. Kurz darauf lief ich schon wieder mit dem alten Mann, den ich in den anderen Sitzungen bereits getroffen hatte, umher. Wir liefen gerade einen Waldweg entlang. Es war, als würde ich mich in diese Szene hineinversetzen, ähnlich wie in einem Traum, nur mit dem Unterschied, dass ich mir jeder meiner Handlungen und der Situation völlig bewusst war. Das einzige Problem ist hierbei die Wahrnehmungsgeschwindigkeit. Die Geschehnisse ereignen sich schneller als ich normalerweise wahrnehme. Es ist, als würde ich an einem Bahnhof stehen und ein ICE rast mit hell erleuchteten Fenstern an mir vorbei. Ich soll dann im Anschluss schildern, was hinter jedem der Fenster in den Abteilen vorgefallen ist. Aus diesem Grund kann ich erst etwas normal wahrnehmen und somit umfangreicher erinnern, wenn die Erlebnisszenen sich auf eine Realität beschränken. In diesem Fall jedoch verhält es sich so, dass ich die Erlebnisse in dieser Realität auch noch mit ins Alltagsbewusstsein befördern muss. Dabei fiel mir auf, dass ich mir am besten diese Sequenzen einprägen konnte, wenn ich mir Schlüsselwörter überlegte. Das half mir, die Erinnerungen zu retten, wobei noch die Gefahr bestand, auch noch das Schlüsselwort zu vergessen. Ich finde den Gedanken ziemlich amüsant, dass unser Erinnerungsvermögen bei solchen Erfahrungen nur mit Passwortzugriff zu funktionieren scheint. Einem Computer sehr ähnlich, wie ich finde.  Besitzt man ein Schlüsselwort, dann ist es möglich, wieder Zugriff auf Erinnerungen zu erhalten, die sich jenseits des normalen Alltagsbewusstseins abspielten. Doch auch im Alltagsbewusstsein gibt es Schlüsselwörter, die eine ganze Szenerie mit ihren vielen Momenten aus unserer Vergangenheit heraufkommen lassen können. Ich befand mich also mit dem Mann auf dem Waldweg. Wir liefen eine Zeit lang stumm nebeneinander her, bis er zu reden begann:
„Eigentlich sind alle Menschen auf Level 1. Sie bewegen sich durch das Labyrinth und suchen nach einem Ausgang. All die Erwartungen, Hoffnungen, Meinungen, Überzeugungen, Glaube, Gefühle und alles, was zur Persönlichkeitsbildung dazu gehört, ist Teil von Level 1.“
„Wo stehe ich denn auf dieser Level-Skala?“, fragte ich.
„Du bist auch auf Level 1. Es ist zwar so, dass Du das Labyrinth sehr gut kennst, du hast auch im Vergleich zu allen anderen schon viele Wege erforscht und erkundet, während andere nur auf einem Gang hin- und herlaufen – wie Du sicherlich schon selbst erkannt hast – aber dennoch befindest du dich noch auf Level 1, so, wie all die anderen auch. Das Labyrinth der Wahrscheinlichkeitsfraktale ist eines der größten, das man sich vorstellen kann. Sieh dir all die Menschen an, die ihre Psyche nicht verstehen oder jene, die seit Jahrzehnten und länger auf der Suche nach Selbsterkenntnis sind. Oder auch die, die es überhaupt nicht sonderlich interessiert, nach irgendwas zu suchen. Sie haben das eine oder andere bereits erfahren und es hat sie sehr bewegt, aber trotzdem haben sie den Sprung auf Level 2 nicht geschafft. Sobald dir das gelingt, werden all deine Gedanken, Gefühle und Überzeugungen andere sein.“

Ich musste an meine ‘Mauer-Erfahrung’ denken, in der ich am Rande des riesigen Labyrinths eine Schwelle entdeckte, wohinter sich nur drei oder vier Personen befunden hatten und sich fragten, ob ich denn wohl niemals den Ausgang finden würde. Manche glaubten es nicht, andere wirkten zuversichtlicher. Mir lagen noch immer ihre Worte im Ohr: “Schaut, der Jonathan. Er ist ganz nah. Ob er es schaffen wird…?” Für einen Augenblick musste ich an den Film “Die Matrix” denken, in denen Neo einen Ausgang aus der Matrix finden wollte. Fast so kam ich mir in dieser Erfahrung damals vor.

„Ich verstehe, du willst mir sagen, dass ich alles anders sehen werde, wenn ich Level 2 erreiche. Das kann ich mir gut vorstellen, auch wenn ich zugeben muss, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie das im Einzelnen aussehen wird, wenn all die Einstellungen, die ich besitze, plötzlich ganz anders aussehen werden”, meinte ich.

Gehirnkicker Binaural Beats und Onlineseminare

„Du sollst nicht vergessen, dass du schon das eine oder andere Wissen in deinem Geist integriert hast, aber all dieses Wissen hängt wie bei euch allen als lose Fäden in der Luft herum. Nur wenn du Level 2 erreichst, wird sich all das Wissen miteinander verknüpfen und du wirst das verinnerlicht haben, was die meisten anderen nur so daherreden oder anderen nachsprechen.“

Ich kam mir wieder wie eine Katze vor, die um den heißen Brei lief. Immer wieder schwebte die große Erkenntnis wie der Mond am Firmament. Er wirkt so nah, aber bleibt dennoch unerreichbar.

onlineseminar spirituelle dissoziation

Sicherlich haben wir noch mehr besprochen, aber es ging eigentlich ständig um die Erkenntnis, die ich doch so einfach erlangen könnte, wenn ich es doch nur wollte.

Langsam kam ich wieder zurück in die Alltagswelt und ich versuchte mir das meiste einzuprägen. Dabei fiel mir wieder mal auf, dass ich irgendwie von einem Selbst zu einem anderen wechselte. Es war sehr befremdlich! Es schien, als sei ich doppelt existent. Während ich mir vorkam, als nähme ich die Welt im Breitwandformat wahr, nimmt er sie etwas gedrungener und enger wahr. Unabhängig davon schienen wir nahezu identisch zu sein. Ich erinnerte mich sofort wieder an dieses Selbst aus vorherigen Erfahrungen. In den letzten Sitzungen war es häufiger so, dass ich zum Schluss der Erfahrung zu diesem Selbst wechselte. Wahrlich eine seltsame Empfindung.

Ich erkenne keinen Sinn für die Existenz dieses fast identischen Selbstes. Es lebt das gleiche Leben wie ich, in der gleichen Wohnung mit den gleichen Ansichten, dieselben Freunde und Zielsetzungen. Doch wozu ist eine doppelte Version meines Selbstes gut? Ist es von der Natur so eingerichtet worden, dass ein jeder Mensch ein solches Klon-Selbst besitzt oder ist es ein Umstand meiner eigenen Persönlichkeit? Es ist geradezu irritierend, während der Rückkehr aus einer solchen Erfahrung herauszukommen und dann in dieses andere Selbst zu wechseln. Es ist wie eine Kopie meiner selbst. Für mich bisher noch ein Rätsel und ich kann nur mutmaßen, was es damit auf sich hat. Mit absoluter Sicherheit kann ich es jedoch nicht sagen.

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Matrixblogger - Jonathan Dilas Bücher
2010-01-23

9 Kommentare

  1. hallo jonathan,
    faztinierendes erlebnis.
    besonders das mit dem fast identischen jonathan.
    wirklich skurriel das er wie du im gleichen haus wohnt die gleichen freunde hat und so weiter.
    aber bei so vielen wahrscheinlichkeitsfraktalen muß es da nicht auch einen jonathan geben der fast so ist wie du.vieleicht ist er sich dir ja auch bewußt und es kommt ihm auch komisch vor das du mit ihm fast identisch bist.wolltest du dich nicht mal mit den anderen jonathanen “verbinden”?das wär ja der richtige kandidat,mit dem du anfangen könntest,einen kontakt herzustellen.aber wenn man nicht wie du solche erfahrungen macht ist das natürlich wohl eine naive sichtweise.
    wenn du dir voll bewußt bist bei deiner erfahrung,hast du schon mal versucht wie in matrix,die zeit zu verlangsamen?vieleicht kannst du den “zug” ja verlangsamen,wohl auch ne naive sichtweise.
    hatte vor einiger zeit zwei ähnliche erlebnisse.
    ich bin auf der couch eingepennt.sah mich da liegen so wie ich eingeschlafen bin.ich hatte sehr große mühe meine augen zu öffnen.mir gelang es dann.ich sah dann in meinem rechten auge als wenn ich in was kuckte das mich spiegeln würde.und sah in meinem auge das ein wesen hinter mir stand und seine arme auf mir hatte.mir kam es so vor als wenn er mich bewußtlos machen wollte.sah aus wie ein alien.
    ein paar tage später war ich wieder am selben ort eingeschlafen,ich lag da und bin langsam zu mir gekommen.ich konnte die augen erst wieder nicht öffnen und hielt jemanden an den armen fest.desto mehr ich versuchte meine augen zu öffnen desto fester hielt ich seine arme fest.als ich es geschafft hatte die augen zu öffnen hatte ich ihn schon mit dem gesicht über mich gezogen.ich sah in sein menschliches gesicht.seine augen sahen merkwürdig aus und veränderten sich.
    bin dann wieder zu mir gekommen und hab als ich aufwacht mich selber stöhnen gehört,vor kraftanstrengung weil ich ihn so stark festhielt.
    kam mir beides mal so vor als wenn ich “angegriffen” worden bin.sehr merkwürdig.kenn sonst niemanden der sich mit seinen träumen beschäftigt und dachte mir das ich dir das mal schilder,auf die gefahr hin dich zu nerven.
    gruß

  2. hallo jonathan! ganz liebe grüsse von mir und meine freundin elisa! wir kommen gern her und lesen deine interessanten träume und erlebnisse! wir fiebern mit wie du mit den vielen träumen weiter geht! manu und elisa

  3. Author

    Hallo Ich,
    danke für Deine Erfahrung, die Du hier geschildert hast. Ähnliche Erfahrungen kenne ich auch und spiegeln den Konflikt zwischen Körper und zweitem Körper.
    Die Zeit zu verlangsamen versuche ich dann eigentlich immer. Manchmal gelingt es mir ja dann, einige Szenen herauszupicken, ist aber sehr schwer. Mir fehlt vermutlich noch die Übung oder es gibt einen Trick, den ich nicht kenne. Sobald ich dann in das Klon-Selbst wechsele, verliere ich schon mal ein paar Erinnerungen und der Kampf um die Erinnerung beginnt. Die Grenzen zwischen den beiden Selbsten bemerke ich nur an der Wahrnehmungsveränderung, aber sonst sind sie ziemlich identisch. Ich werde demnächst mal einen Beitrag zu speziell diesem Selbst verfassen.
    Du nervst mich natürlich nicht. Ich freue mich immer über Kommentare in meinem Traumtagebuch. Der Sinn dieses Tagebuches ist für mich, anderen Menschen zu zeigen, dass es machbar ist und dass es auf die Lehre ankommt und auf sich selbst ankommt, ob es machbar ist.
    Liebe Grüße, Jonathan

  4. Author

    Hallo Manu, hallo Elisa!
    Ganz lieben Dank für Eure Grüße! Es freut mich, einen Kommentar von Euch lesen.
    Liebe Grüße, Jonathan

  5. hallo jonathan,
    danke für die antwort.
    nach meiner erfahrung liegt das irgentwie am aufwachen,wie genau man sich an den traum erinnert.
    ich hab öfter mal das problem das ich mich an alles erinnern kann,aber manchmal weiß ich nicht mehr genauu was jemand zu mir sagte oder wer das war.aber bin mitlerweile auch davon überzeugt das träume eigentlich immer so real sind wie der wachzustand.kann mich oft daran erinnern was ich gedacht und gefühlt habe.hör auch was andere,die abseits stehen,die mit im traum sind so sagen oder ich weiß bestimmte dinge einfach.manchmal fühle ich auch körperlich was.selten träum ich auch schreckliche sachen,und bin dann immer wieder überrascht wie realistisch das aussieht.
    war auch einmal an einem kleinen wäldchen,der einen durchgang aus sehr hohen baümen hatte.ich ging ein wenig hinein,faßte die bäume an und sah am anderen ende den blauen himmel.der durchgang schien lang zu sein obwohl das ein sehr kleines wäldchen war.leider bin ich nicht durchgegeangen.
    der beste tipp sich an seine träume zu erinnern ist sich nicht vom wecker wecken lassen.bevor ich schlafen gehe denk ich mir wann ich aufwachen möchte,natürlich bevor der wecker schellt.
    wach dann auch zur gewünschten zeit auf,kann mich dann normalerweise an den traum oder selten mehrere träume erinnern.fantastischer nebenefekt ich werd nicht mehr von dem wecker geweckt was ich sehr angenehm finde.aber ich denke da erzähl ich dir nichts neues,ansonsten kannst du das ja mal ausprobieren,funktioniert sehr gut.
    gruß und dank

  6. Hallo, Jonathan
    danke mal wieder für Deine spannenden Erlebnisse. Wenn Du auf Level zwei kommst (ich wünsche es Dir), ändern sich ja, wie der weise Mann sagte, Deine Einstellungen, Gedanken usw. Vielleicht bleibt dann aber der andere JOnathan so, wie er ist, und dann könntest Du an ihm vielleicht sehen, wie es auf Level eins ist.
    Ich persönlich kann mir unter Level zwei vorstellen, dass wir uns selbst dann nur noch als pures Bewusstsein empfinden, vor welchem unsere Person dann einfach nur die Hauptrolle in unserem Lebensfilm spielt, wobei wir ganz klar erkennen, dass diese Person, die wir da spielen, nur eine Illusion in dem ganzen Spiel ist. Äusserlich ändert sich nichts dabei, nur unsere Perspektive ist dann verschoben. Wenn wir einen Film im Kino anschauen, lachen und weinen wir mit den Charakteren mit, und jetzt lachen und weinen wir mit uns selbst mit, auf Level zwei wissen wir dann aber, dass es nur ein Film ist, dann gibt es auch Lachen und Weinen, aber keinen, der sich damit identifiziert. Verstehst Du, wie ich das meine?
    Liebe Grüsse von Level zwei,
    Uwe (war natürlich nur ein Witz:-) )

  7. Hallo Jonathan,

    auch wenn du es jetzt zum 427-Tausendsten Mal gesagt bekommst, es verliert kein einiges Bissel an Gültigkeit:

    Ich habe endlich jemanden gefunden, dem ich folgen kann. Dank deiner Erfahrungen, die du so wirkungsvoll an uns Leserlinge weiterzugeben vermagst, fühle ich mich auf meinem Weg sicher an die Hand genommen. Es tut verdammt gut von dir zu lernen! Ich glaube, ich spreche im Namen vieler…

    Aber auch an alle Schreiberlinge und Schreiberlinginnen hier: *thumbs up for sharing* *Daumen hoch fürs Teilen* !!!!

    Meinereiner gehört ebenfalls zu den “ewigen Suchern” – also seit frühester Kindheit. Aber zwischendurch habe ich mehr oder minder erfolgreich versucht mich in die “Realität” einzugliedern (also halt die materialistischen “Alltags-Klassiker” Ausbildung, Job, Familie, Auto, Motorrad, etc.) Aber ich kann es scheinbar nicht lassen zu suchen^^

    Manchmal beschleicht mich das Gefühl, eine “Gränzgängerin” zu sein – quasi zwischen Realitäten, Bewusstseinsphasen, etc. festzustecken…
    Das Gefühl, jeden Moment zu “explodieren” oder komplett den Verstand zu verlieren und die damit verbundene “Panik” oder gar Todesangst kenne ich ebenfalls recht gut. In manchen Momenten meine ich dann, dass egal in welche Richtung ich mich bewege, die jeweilige “Gegenseite” versucht, mich zurückzuhalten (Stichwort Depression, Panik, Angst, etc. ). Ich habe noch nicht den Mut gefunden über meine persönliche Schwelle zu gehen, aber da komme ich sicherlich noch hin :-) Mein Ego zu töten habe ich auch nicht vermocht – ich hatte Mitleid… :-S

    Vermutlich hat das o.g. was mit der Tarnung zu tun, aber so weit kam ich noch nicht im Lesen. Am liebsten würde ich ja 24/7 an deinen Worten kleben, lieber Johann, aber des geht ja net…

    Nun aber genug der Worte – eigentlich wollte ich nur kurz “Danke” sagen, aber ich hab mich irgendwie “verschrieben” ^^

    Ich wünsche uns allen einen erfahrungs- und erkenntnisreichen Weg!

    Herzliche Grüße
    Allineed

  8. Author

    Hallo Allineed,
    danke für Deinen Kommentar und Dein Lob.
    Das ist schön zu lesen, dass Du von mir lernen kannst. Persönlich hoffe ich dabei immer, dass die Menschen immer mehr die Notwendigkeit spiritueller Entwicklung und Bewusstseinserweiterung erkennen und mit der Zeit nicht philosophisch, sondern auch praktisch anstreben. Emotionen wie Todesängste, Depressionen oder dergleichen gehören ebenso zur praktischen Seite dazu. Sie sind allesamt Elemente der Ganzheit und man kann dabei erkennen, dass die Ganzheit diese Emotionen bewusst nutzt. Für sie sind diese keine Blockaden oder Hindernisse, denn sie besitzen ebenso eine Existenzberechtigung wie all die anderen Emotionen. Die Wertung und Interpretation von Emotionen liegen beim Ego. Töten muss man es nicht, man kann auch mit ihm zusammenarbeiten.
    Aber erfreulich, dass Du Dich “verschrieben” hast, dies zeigt auch anderen Lesern, wie spirituelles Wissen den Menschen inspirieren und weiterbringen kann. Und wie ich beobachten kann, hast Du hier bereits einiges erreichen können und kann Dich nur ermutigen, trotz der Widerstände, die zuweilen auf dem Weg nach innen auftauchen können, am Ball zu bleiben. Die Früchte dieser Beharrlichkeit sind enorm. :-) In diesem Sinne wünsche ich Dir auch einen erfahrungs- und erkenntnisreichen Weg und freue mich, Dir immer wieder mal hier zu begegnen.
    Liebe Grüße, Jonathan

  9. Danke für den Motivationsschub :-)

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