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Rainbow Spirit Festival 2024

Memoiren jonathan dilas

Rainbow Spirit Festival 2024 – Vor einigen Tagen wurde ich von einer Freundin gefragt, ob ich auf einen kleinen Trip nach Baden-Baden Lust hätte.

Und gestern habe ich dann tief in meinem Kleiderschrank gewühlt… gesucht und gesucht, bis ich etwas gefunden hatte. Es war ein grell-buntes Shirt, ganz angemessen für das Spirit-Rainbow-Festival, das in Baden-Baden an diesem Pfingst-Wochenende stattfindet.

Auf solch einem Festival treffen sich alle möglichen Esoteriker und bieten ihre diversen Dienstleistungen an. Satsangs, Lichtenergien, Liebesstrahlen, Workshops, Verkaufsstände, Heiler, Gurus, Kristalle, Energiepyramiden, Channelings, Engel, Elfen, Energiearbeit, kostenlos imaginierte Lichtsäulen, Meditationen, Body-Love-Events. Also New Age in seiner pursten Form.

Bisher hatte ich dieses Festival noch nicht besucht, weil dort haufenweise New-Age-Propaganda angeboten wird, was mich persönlich immer ein wenig zum Schmunzeln bringt. Fühle ich nur ein wenig in die Leute hinein, dann spüre ich, dass die meisten gar nicht wissen, wovon sie da reden. Oftmals sind es dann Menschen, die ihre Informationen theoretisch aus verschiedenen Quellen zusammengetragen haben und daraus ein Programm zusammengestellt haben, um anderen Menschen zu helfen und um sich dafür ausgiebig entlohnen zu lassen.

Auf der anderen Seite denke ich mir jedoch, dass es auf jeden Fall besser ist, an denen das Geld zu verschenken als den gigantischen Pharmakonzernen oder den Chemieindustriellen, die unsere Umwelt belasten. Immerhin haben die New-Age-Anhänger eigentlich durchweg Frieden im Sinn und macht sie weniger riskant für Mensch und Umwelt.

Wie dem auch sei, mich hatte eigentlich nur der Workshop von Lysa Jean Farmer interessiert. Eine Kanadierin Frau aus Kalifornien mit ziemlich gutem Deutsch, die den Menschen die Welt der Naturgeister näherbringen möchte. Bevor dieser Workshop jedoch seinen Anfang finden wollte, sprang ich doch zuerst in den eines Heilers hinein. Sein Name war Pjotr Elkunovitz.

Ja, ohne Witz, der hieß wirklich so. Gebürtig aus Russland und stellte seine Heilmethode vor. Er glaubt, dass jeder Mensch, der auf die Welt gekommen ist, eine eine Art programmiertes Gottesmuster in seinen Zellen trägt, das sich nur dann richtig entfalten kann, wenn man “ausgerichtet” ist. Darunter verstand er, dass Menschen mit schief stehenden Becken, Schultern, unterschiedlich langen Beinen und dergleichen aus diesem Muster dummerweise herausgetreten sind und darum eine Ausrichtung benötigen.

Zuerst sprach seine Mitarbeiterin, eine Frau, die wie eine orangefarbene Kugel aussah. Sie war ungefähr 1,55 Meter groß, aber auch genauso breit und tief. Ihre Stimme besaß einen seltsamen Singsang, der mich glauben ließ, als sei ich gerade mal 10 Jahre alt. Sie erinnerte sehr stark an eine Kindergärtnerin, die ihren Kindern erklärte, was eigentlich die meisten schon längst wussten.

Im Anschluss kam Pjotr und demonstrierte seine Heilfähigkeit. Er holte dazu einen Mann auf die Bühne, der nach der Messung mit einer Wasserwaage scheinbar schräg strehende Schulterblätter und eine schief verlaufende Wirbelsäule besaß. Er ließ den Mann auf eine Bahre legen und markierte seine Füße mit einem Edding, damit man den Unterschied besser erkennen konnte. Dann bekreuzigte sich der Heiler kurz und schon war der Mann wieder korrekt ausgerichtet. Dies bewies er sofort, indem er die Füße des Mannes erneut aneinanderlegte.

Einige Minuten später ergriff die Kindergärtnerin wieder das Wort und hielt einen Vortrag über Elektrosmog. Strommasten, Handys und Handyfunktürme, die den Menschen auf zerstörerische Weise belasten.  Wenige Augenblicke befanden wir uns in einer Meditation, in der sie uns mithilfe des Heilers von all den angesammelten, schädlichen Strahlen entstörte. Sie gab dabei an, dass dies nun für immer halten würde. Also kann ich jetzt wieder fleißig mit dem Handy telefonieren, ohne mir Gedanken über die Strahlenbelastung zu machen. Kurz darauf bot sie aber all ihre Amulette und Gerätschaften an, mit denen man sich gegen diese Strahlen schützen konnte. Wenn ich das richtig verstanden hatte, brauchte ich diese doch eigentlich jetzt nicht mehr.

Danach folgte endlich der Vortrag von der Lysa Farmer, die von der Insel Island erzählte, auf der es unwahrscheinlich viele Feen und Elfen geben soll. Sie erklärte, dass es in Island sogar amtlich anerkannte Elfenbeauftragte gibt, die z.B. beim Bau einer Straße oder neuen Hauses herbeigeholt werden müssen, um nachzusehen, ob bei dem Bau irgendwelche Heiligtümer oder Gebiete der Naturgeister gestört werden könnten. Erst wenn dem nicht so ist, darf auch gebaut werden. Mitunter kam es zur Ernennung von Elfenbeauftragten vorwiegend durch seltsame Vorkommnisse an Baustellen, die solche heiligen Stätten gestört hatten. Die Unfälle häuften sich zunehmend oder andere unangenehme Geschehnisse verunsichterten die Arbeiter. Seitdem es diesen Beauftragten dann gab, nahmen die seltsamen Vorkommnisse auch entschieden ab.

Mich persönlich hatte dieser Vortrag am meisten interessiert, weil ich einmal eine direkte Begegnung mit einigen Elfen erlebt hatte. Das war vor einigen Jahren, als ich nachmittags in meinem Bett lag und meditiert hatte. Plötzlich fühlte ich etwas um mich herum. Ich lenkte meine Aufmerksamkeit darauf. Dann vernahm ich sehr sanfte Stimmen, die um mich herum flüsterten:

“Schau auf sein Haar… Sieh, sein Haar ist wunderschön! Lass uns näher heran… Komm…”

Ich traute mich auch nicht, meine Augen zu öffnen, um nachzusehen, weil ich befürchtete, diese Erfahurng vorzeitig zu beenden, also blieb ich still liegen und lauschte den Stimmen.

“Es ist so silbern… oh, so wunderschön!”, flüsterte eine andere, weibliche Stimme.

Dabei hatte ich ganz deutlich den Eindruck, dass zwei kleine Wesen um mich herumflogen. Sie umsurrten mich wie Honigbienen und schienen beide weiblich zu sein. Dann bekam ich die klare Intuition, dass es sich hier um Elfen handelte. In dem Augenblick erfüllte mich tiefes Glück und eine innere Zufriedenheit. Ich fühlte mich magisch berührt. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Dann löste sich mein Geist von meinem Körper und ich schwebte im Raum umher.

Nur wenige Sekunden später hörte ich plötzlich einen wunderschönen Chorgesang. Kein Chor, den ich jemals gehört hatte, besaß diese Ausdruckskraft, Sanftheit und Schönheit in seinen Stimmen. Ich erinnerte mich gleich an einige Erfahrungberichte von heilig gesprochenen Menschen, die ausgesagt hatten, sie hätten in ihren religiösen Erfahrungen Engel singen hören. Für einen Moment glaubte ich auch, Engel zu hören, aber dann erkannte ich, dass es keine Engel waren. Es waren Elfen! Ihre sanften Stimmen durchdrang meinen Geist. Irgendwann erwachte ich und fühlte mich noch immer magisch berührt. Es war eine sehr schöne Erfahrung gewesen.

Aus diesem Grund dachte ich mir, lausche ich doch einmal den Worten der Miss Farmer aus Kanada Kalifornien. Mir fiel sofort auf, dass ich ihre Stimme sehr sympathisch fand. Zwar nur geringfügig, aber doch erinnerte es mich ein wenig an die Sanftheit der Elfen aus meiner Erfahrung. Dann gab es eine kleine Meditation, in der sie ihr Programm vorstellte, um Kontakt mit den Naturgeistern zu erhalten, zu denen nicht nur Feen und Elfen gehörten, sondern auch Trolle, Kobolde, Salamander, Sylphen und anderes elementar-ätherisches Getier.

Als Lysa dann die Feuerwesen erwähnte, die sehr viel Scherzbold-Energie in sich tragen und manchmal auch an andere Menschen weitergeben können, grinste meine Begleiterin mich breit an und äußerte, dass dann ja alles erklärt sei, was mit mir los sei.

In der Meditation tauchte dann plötzlich ein Frauengesicht vor meinen Augen auf. Ganz nah vor mir. Ich konnte nur ihr Gesicht erkennen. Sie wirkte einfach so, als würde sie mich beobachten, so wie ich sie in dem Moment ebenfalls beobachtete. Weiteres geschah nicht. Wir beobachteten uns und nach der Meditation verschwand das Gesicht wieder. Meine Begleiterin vernahm in der Meditation sogar einen Namen – den ich wieder vergessen habe, weil mein Namensgedächtnis nun mal nicht so hervorragend ist bzw. weil Namen für mich nicht viel Bedeutung haben, vergesse ich sie auch schnell wieder.

Im Anschluss zeigte uns Lysa Farmer noch einige Fotos, auf denen sie meinte, Elfen fotografiert zu haben. Auf den Fotos waren manchmal seltsame Sachen zu sehen, aber amorph und undefinierbar. Mit viel Fantasie konnte man es sich vorstellen, dass es irgendwelche Naturgeister gewesen sein könnten. Wer es wünschte, konnte diese Meditation käuflich auf CD erwerben oder zum nächsten Seminar eilen.

Ich schaute in den Seminarplan und entdeckte einen Vortrag und Channelingstunde mit dem Erzengel Metatron. Ich hatte schon einmal einige seiner Botschaften im Internet gelesen und musste mich ob der ellenlangen, aber nichts aussagenden Botschaften vor Lachen zurückhalten, aber ich wollte nicht unfair sein, und diesen Vortrag besuchen. Vielleicht würde ja ein Live-Auftritt meine albernen Zweifel hinwegpusten und ich würde spüren, dass wirklich eien Kraft vorhanden ist, die in das Medium fährt und durch sie spricht. Also ab ins Metatron-Event…

Auf der Bühne saß eine Wasserstoffblondine, solariumgebräunt, auf einem Stuhl, vielleicht mitte 40, und konzentrierte sich. Ihren Namen habe ich schon wieder vergessen. Jedenfalls war sie das Medium, das Metatron herbeirufen sollte und durch sie sprechen lässt. Dann kam ihr Lebenspartner, ein stabiler, muskulöser Mann. Er pries dann Lichtkristalle der neuen Zeit an und meinte, dass jeder unbedingt diese Kristalle kaufen müsse, denn sie reinigten das Haus und erschufen direkt ein Engelportal in meinem Wohnzimmer, damit sich die Engel direkt zu mir beamen können. Die Preise beginnen so ab 100 Euro und gehen auch noch etwas aufwärts.

Er erklärte, dass sie in ihren Meditationen zuerst Kontakt zu Jesus Christus erhalten hätten. Dieser hätte jedoch leider keine Zeit für sie aufbringen können und habe sie gleich weitervermittelt an den obersten aller Engel mit dem Namen Metatron, dem über alle Engel stehende Lichtfürst. Es wurde dann zehn Minuten lang richtig dick aufgetragen. Als dann später Metatron durch die nette Frau sprach, sah ich keinen Engel oder sonstige Wesen in der Nähe. Ich habe mich darauf konzentriert und die Umgebung abgefühlt, aber ich konnte nichts spüren. Da war halt niemand. Kurz hatte ich jedoch den Eindruck, als stünde nort ein Mann. Das war aber kein Engel, sondern halt nur ein Mann, der phasenverschoben auf der Bühne stand. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man bei Kontakten mit der anderen Seite nie wirklich sicher sein kann, wen man da am anderen Ende der Leitung dran hat. Es gibt viele Spaßvögel, die gern in die Rollen der verschiedensten Arten schlüpfen können, sei es der Antichrist, ein Dämon, Satan, ein Engel, Jesus oder Gott selbst.

Es gibt keine Garantie, mit absoluter Sicherheit zu sagen, dass der, der am anderen Ende zu einem spricht, wirklich die Persönlichkeit ist, für die sie sich ausgibt. Es ist wie mit einem anonymen Anruf. Es kann jeder am Telefon sein, aber sicher sein kann man sie nie. Jedenfalls stand ich dann auf und verließ den Vortrag. Die ganzen Erklärungen über Lichtfürsten, Lichtkristalle, Engel und künftigen Änderungen in unserer Welt waren einfach nur Worte, zu denen ich keinen Bezug aufbauen konnte. Sie waren inhaltlos und irgendwie langweilig, schlichtweg der größte Unsinn, den ich in letzter Zeit gehört habe… Doch wenn es anderen hilft, ist das völlig okay für mich.

Nun hatte ich Zeit, mir einmal die Stadt anzuschauen. Baden-Baden ist ja ein Kurort und besitzt eine schnucklige Innenstadt. Man fühlt sich sofort wie in einem Urlaub und die Lichtenstein-Allee ist sehr schön.

Viele Springbrunnen und eine Menge romantischer Brücken. Es macht eine angenehme Atmosphäre. Eine Stunde später war ich dann aber schon bei Kiara Windrider, ein indischer Amerikaner und Psychotherapeut. Er besaß eine angenehme Ausstrahlung und machte auch ab und zu seine Witze mit dem Publikum. Endlich mal jemand, der einem nicht irgendetwas andrehen oder von der absoluten Notwendigkeit von Hilfsmitteln überzeugen wollte. Zwar fand ich sein Meditationsprogramm nicht so bewegend, aber er erklärte auch, dass man es öfter durchzuführen habe, um zu besseren Ergebnissen zu gelangen.

Gemeinsam mit einer Simultanübersetzerin schilderte er eine seiner Ilahinoor-Techniken und einige der Anwesenden schienen auch das eine oder andere dabei erfahren zu haben. Diese Technik hat zum Ziel, eine Art Energie- und Lichtaktivierung im Geiste durchzuführen. Wie effektiv oder stimmig das Ganze ist, blieb für mich unklar.

Last but not Least gab es dann noch die Möglichkeit, seinen Lichtkörper von Gabi Schmidt aktivieren zu lassen. Doch als wir die Tür zum Raum öffneten und wild trommelnde Inder erblickten, wollten wir einfach nicht weiter stören und haben die Tür wieder geschlossen.

Ich dachte mir, vielleicht interessiert sich der eine oder andere für diesen kleinen Bericht meiner Kurzreise in die Welt der Esoteriker. Das, was ich hier geschrieben habe, entspricht nur meiner persönlichen Meinung und ich kann mir vorstellen, dass andere dies bestimmt anders empfinden könnten. Es kommt auch stets darauf an, welche Zielsetzungen man in seinem Leben besitzt. Wer auf der Suche ist und überhaupt nicht weiß, was er möchte, dürfte dort vielleicht ganz gut aufgehoben sein. Manchmal befindet sich unter den ganzen Seminaren auch mal ein kleiner Juwel.

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