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Preview: Prometheus 2 – Paradise Lost oder Convenant

Filmkritiken-Spirituelle-Filme

Der neue Alien-Film von Ridley Scott heißt “Prometheus: Paradise Lost” und stellt somit den zweiten Teil von “Prometheus: Dunkle Zeichen” dar, der Film, in dem die Wissenschaftlerin Elizabeth Shaw mit ihrem Partner Höhlenzeichnungen entdeckte, die den Heimatort der Götter bestimmen und einst den Menschen erschaffen hatten. Im zweiten Teil versucht Shaw mit dem Androiden David im Schlepptau, diesen Heimatplaneten der Götter aufzusuchen und mal direkt nachzufragen, warum es so erschreckende Alienmoster erschaffen hatte…

Interessant ist hierbei, dass der Regisseur Ridley Scott seit dem Jahre 1979 fünf Alien-Filme ins Rennen geschickt hatte, in denen es nur darum ging, bestialische außerirdische Wesen zu killen, die alles fressen, was sich ihnen in den Weg stellte. Seine Filme sind niemals billige Produktionen gewesen und entsprachen einem sehr gehobenen Hollywoodstandard, doch fehlte es stets an Tiefe. Mit “Prometheus” jedoch startete er im Jahre 2012 eine neue Alien-Reihe mit philosophischen und kreationistischen Hintergrund, in der er nicht nur den Ursprung der Menschheit hinterfragt, sondern darauf abzielt, seinem Schöpfer gegenüberzutreten…

Dabei lehnt sich Ridley Scott indirekt an die präastronautische Frage nach den Anunnakis, jener Alienrasse, die aus Neandertalern den Homo sapiens erschufen, und die in den Jahrzehnten verpasste Tiefe seiner Plots gewann plötzlich ganz neue extraterrestrische, schöpferische und auch spirituelle Nuancen. Mit einem Streich verwandelten sich seine Hardcore-Aliengemetzel mit feinster Hollywood-Action in eine grundlegende Sinnfrage und spuckte somit der Evolutionstheorie direkt ins Gesicht.

Mit dem Untertitel “Paradise Lost” bezieht er sich auf den englischen Dichter John Milton und seinem Werk mit gleichem Titel, einem Gedichtband aus dem Jahre 1667, in dem der Verfasser mehrere lyrische Texte präsentiert, die sich streng genommen um ähnliche Themen drehen, wie sie Scott in Prometheus aufgegriffen und daraufhin modernisiert hat. Immerhin ist das menschliche Verständnis durch die Naturwissenschaften und vor allem durch Science-Fiction angestiegen und der Glaube an einen Schöpfergott hat zwischenzeitlich andere Dimensionen angenommen, die den biblischen Gott durchaus als hochintelligenten Außerirdischen in Betracht zieht.

Auszüge aus Miltons Gedichten wie beispielsweise:

“Des Menschen erste Schuld und jene Frucht des strengverbotnen Baums, die durch Genuß Tod in die Welt gebracht und jeglich Weh, die Eden raubte, bis ein größrer Mensch des Heiles Sitz uns wiederum errang”

oder

“Dann naht ein Zug mit Namen alten Rufs. Osiris, Isis, Orus und ihr Troß. Mit Zauberei’n und räthselhaften Bildern betrogen sie Egypten sammt den Priestern, daß das fanatische Volk in Thiergestalt anstatt in Menschenform die Götter suchte”.

Diese pompösen Worte könnten Scott inspiriert haben, nach dem Schöpfer zu suchen, den er sicherlich nicht als abstraktes Wesen auf Wolke 7 zu vermuten scheint. Milton hat allzu gern, doch mit vorsichtigen Worten, Gott zu hinterfragen gesucht. So liest man in ‘Das Verlorene Paradies‘:

“Wissen verboten? Grundlos misstrauisch. Warum sollte ihr Herr sie darum beneiden? Kann es Sünde sein, dieses zu wissen? Kann es denn den Tod bedeuten?”

oder

“Habe ich dich gebeten, Schöpfer, aus Ton einen Mann wie mich zu formen? Habe ich dich darum gebeten, mich aus der Finsternis empor zu holen?”

und

“Ach, warum sollte die ganze Menschheit für die Schuld eines Mannes verurteilt werden, wenn sie doch schuldlos ist?”

In “Prometheus 2” muss aufgrund seines frühzeitigen Todes nun leider auf den berühmten Künstler und Erschaffer des Alienmonsters H.R. Giger verzichtet werden. Neue Kreaturen werden in Erscheinung treten wie “Deacon“, der ja bereits kurz im ersten Teil zu sehen war, und natürlich erneut die haarlosen Schöpfer der Menschen. Trotz der gelegentlichen Schlammschlachten mit fiesen Alienmonstern wird man sich auf die Fortsetzung freuen können, in der Elisabeth Shaw endlich dem Schöpfer der Menschen Angesicht zu Angesicht gegenüberstehen wird. Die Fortsetzung von Prometheus mit dem Titel “Paradise Lost” wird vermutlich im kommenden August in die Kinos gelangen.

 

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