Jenseitserfahrung Nahtoderfahrung Koma
03. Astralreisen & OBE,  06. Dissoziation & Die Matrix

Narkose, Nahtoderfahrungen und außerkörperliche Erfahrungen

Die heutigen Operationen am Körper eines Menschen werden mit speziell ausgebildeten Anästhesisten mit präzise ausbalancierten Narkosemitteln durchgeführt. Gewöhnlicherweise wird der Patient derart narkotisiert, dass er kurz nach der Operation wieder aus der Narkose erwacht. Ausnahmen, d.h. Patienten, die Komplikationen erfahren, neigen dazu, durch die erzwungene Narkotisierung nicht mehr zu erwachen und drohen, zu einem Komapatienten zu werden. Anhalten des Herzschlages oder anaphylaktische Schocks können für diese Komplikationen sorgen. Doch genau dieser geringe Anteil an Patienten erleben oft eine Nahtoderfahrung bzw. eine ausgedehnte außerkörperliche Erfahrung….

Todeserfahrung und Erlebnisse in Narkose

Eine Standardanästhesie wird während chirurgischer Eingriffe verabreicht, um sensorische, motorische und die  Nervenübertragung zu blockieren. Sie induziert Schmerzlinderung, Amnesie, Bewegungslosigkeit, reduzierte Reaktionen des autonomen Nervensystems, verlangsamte Herz- und Atemfrequenz und verringert zudem den Blutdruck. Anästhesie beinhaltet die intensive Anstrengung, den Verlust des Bewusstseins während der Operation aufrechtzuerhalten – und das bedeutet im Wesentlichen, dass der Patient für die Welt tot ist.

Nahtoderfahrung und außerkörperliche Erfahrung (AKE)

Der Tod beinhaltet die Loslösung vom Körper und initiiert eine außerkörperliche Erfahrung. Viele Nahtoderfahrungen berichten von der Wahrnehmung eines wunderschönen Lichts (s. Spektrallicht) oder der Patient erfährt zumindest Wahrnehmung von der Operation, obwohl er völlig narkotisiert wurde. Oftmals nimmt dieser die Operation von einer Position außerhalb des Körpers wahr.

Solche Erlebnisse geschehen oft mittels Unfällen oder im Kampf um Leben und Tod. Doch dies muss nicht so sein, denn auch Schönheitsoperationen werden teilweise unter Vollnarkose durchgeführt und können ebenso eine Nahtoderfahrung auslösen, sofern der Patient unangemessen auf die Anästhesie reagiert. Somit ergibt sich offensichtlich der Verdacht, dass der Auslöser die Vollnarkose oder eine anderweitige erzwungene Bewusstlosigkeit darstellt.

Eine erzwungene Bewusstlosigkeit ermöglicht zumindest die Möglichkeit, seinen Körper bewusst zu verlassen und eine außerkörperliche Wahrnehmung zu erleben. Manche neigen dazu, sogar ins Jenseits überzugehen oder reisen in weit entfernte Welten, die sowohl in der Zeit als auch planetar verschoben sein können.

Der Neurologe Robert Spetzler stellt fest, dass das Ziel einer adäquat verabreichten Anästhesie darin besteht, dass das Gehirn zum Stillstand gebracht wird: “Wir wollen nicht nur, dass das Gehirn schläft, sondern wir wollen, dass die Stoffwechselaktivität des Gehirns aufhört. Jeder messbare Output, den der Körper ausgibt, verschwindet vollständig, sodass überhaupt keine messbare neuronale Aktivität mehr vorliegt.”

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Aus diesem Grunde scheint es für die herkömmliche Naturwissenschaft unlogisch, dass der Patient Wahrnehmungen erfahren kann, wenn sein Gehirn kurzzeitig abgeschaltet wird und doch gibt es jene, die von Nahtoderfahrungen und ähnlichen Erlebnissen berichteten.

Nahtoderlebnisse und Jenseitsberichte

Der vielleicht bekannteste und für die Naturwissenschaft paradoxeste Fall einer Nahtoderfahrung unter Vollnarkose, ist die von Pam Reynolds. Kardiologe Michael Sabom betont die Bedeutung ihres Falles:

Pam wurde mit einem übergroßen Aneurysma in einer Hirnarterie in der Nähe ihres Hirnstamms diagnostiziert. Obwohl sich der Neurochirurg Robert Spetzler bereit erklärte, Pam operieren zu lassen, war ihre Überlebenschance gering. Die Prozedur erforderte, dass Pams Körpertemperatur gesenkt wurde und das Blut aus ihrem Gehirn entwich. Sie wurde zusätzlich an eine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen (eine mechanische Kreislaufunterstützung von Herz und Lunge, auch bekannt als Herz-Lungen-Bypass). Schließlich wurden Klickgeräte in beide Ohren eingeführt, um ihr Gehirn zu überwachen.

Spetzler betont: “Während des Stillstandes wurde Pams Gehirn bei allen drei klinischen Tests als tot befunden – ihr Elektroenzephalogramm war still, ihre Hirnstammreaktion fehlte und kein Blut floss mehr durch ihr Gehirn. Ihre Augen waren eingecremt, um ein Austrocknen zu verhindern, und klebten dann zu. Außerdem war sie unter Vollnarkose.”

Nach dem Aufwachen konnte Pam jedoch die gesamte Prozedur, die verwendeten chirurgischen Instrumente, ausführliche Gespräche des medizinischen Teams und ein Lied, das während ihrer Operation im Radio lief, mit absoluter Genauigkeit beschreiben.

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Pam berichtete nach der Vollnarkose: “Als ich zurück kam und ich immer noch tief unter Vollnarkose war, spielte das Radio ‘Hotel California‘ und die Zeile lautete: ‘Du kannst jederzeit auschecken, aber du kannst nie gehen’. Ich denke, der Tod ist eine Illusion. Ich denke, der Tod ist eine sehr böse Lüge.”

Dr. Spetzler bestätigt: “Ich finde es unvorstellbar, dass der normale Sinn, wie das Hören, geschweige denn die Tatsache, dass ein Gerät sehr laut in jedes Ohr klickte und es einfach keinen Weg für sie gab, diese Musik und unsere Gespräche durch den normalen Gehörgänge zu hören. Ich habe keine Erklärung dafür! Ich weiß nicht, wie es passieren kann, wenn man bedenkt, in welchem physiologischen Zustand sie war.”

Der Kardiologe Pim van Lommel schließt daraus: “Wenn Patienten Erinnerungen an ihre Operation melden, dann sollten wir das nicht als bloße Fantasie abtun oder die Menge des verabreichten Betäubungsmittels in Frage stellen, sondern ernsthaft die Möglichkeit einer Nahtoderfahrung erwägen.”

Berichte über Nahtoderfahrungen

Im persönlichen Gespräch mit einer Frau, mit einer Nahtoderfahrung in der Narkose, durfte ich Zeuge ihres Berichts sein, als sie unter Narkose gesetzt wurde und Komplikationen aufgetreten waren. Sie berichtete mir, dass sie trotz der Narkose noch Wahrnehmungen von der Umgebung besaß und kurz darauf in eine ferne Welt transportiert wurde, in der sie mit völlig klarem Bewusstsein Raumschiffe und eine futuristische Stadt wahrnahm. Die Bewohner bemerkten sie und erklärten ihr, dass sie sich gerade auf einer höheren Astralebene befände. Sie zeigten ihr die Umgebung und boten ihr daraufhin an, dort zu bleiben. Sie entschloss sich jedoch dagegen und kehrte dann wieder zu ihrem physischen Körper zurück.

Sie weiß nicht, wie lange sie außerhalb ihres Körpers gewesen war, aber es hatte Komplikationen gegeben mit der Anästhesie. Dabei hatte ihr Herz gestoppt und man hatte versucht, sie wiederzubeleben. In dem Moment, als sie sich entschieden hatte, nicht in der futuristischen Welt zu verbleiben, kehrte sie zurück und wachte gleichzeitig aus dem drohenden Koma auf.

“Hätte ich zugestimmt, in dieser anderen Welt zu bleiben, dann wäre ich nicht wieder zurückgekehrt. Ich denke, dass ich dann hier ins Koma gefallen wäre und vielleicht nach einem halben Jahr hätte man die Geräte ausgeschaltet und mich sterben lassen…”, erklärte sie mir noch frisch auf der Krankenstation liegend.

Das Phänomen, dass Patienten sogar bei einer harmlosen Operation durchaus eine Nahtoderfahrung erleben können, ist recht selten vorgekommen. Anfangs wurde vermutet, es läge an einer falschen Dosierung des Anästhetikums oder dass manche Patienten einen anderen Stoffwechsel besitzen und das Betäubungsmittel nicht schnell genug abbauen können, um zeitig wieder aufzuwachen. Die behandelnden Ärzte geraten natürlich in Panik, wenn der Patient nicht nach einem bestimmten Zeitraum erwacht und beginnen direkt mit Wiederbelebungsversuchen.

Offenbar kann davon ausgegangen werden, dass eine Narkose Nahtoderfahrungen oder zumindest eine außerkörperliche Erfahrung auslösen kann. Die Ärzte wissen von diesem Phänomen nichts und agieren nach Protokoll. Dabei kann der Patient gerade auf einer ausgedehnten außerkörperlichen Reise unterwegs sein und hatte nicht geplant, in der nächsten Minute wieder zurückzukehren. Daher ist es durchaus denkbar, dass ein solcher Patient mit seinem Wunsch, das jenseitige Erlebnis zu genießen, das pünktliche Aufwachen verpasst.

Zudem kann mit dem Gedanken gespielt werden, dass jede Form eines Anästhetikums dafür sorgen könnte, eine außerkörperliche Erfahrung zu erzwingen. Während man zum Einschlafen einen gewohnten Prozess durchläuft und zumeist einschläft, ohne es selbst mitzubekommen, ermöglicht eine Narkose einen bewussteren Übergang vom Wach- in den Schlafzustand. Der Körper schläft, das Gehirn ist inaktiv, aber der Geist bleibt wach.

Halluzinogen DMT

Ähnliche Phänomene beschreiben Menschen, die so genannte “Halluzinogene” ausprobiert haben, wie DMT (Dimethyltryptamin) oder Salvia Divinorum. Ihr Körper wurde förmlich in die Ohnmacht gezwungen und der Geist begab sich auf eine lange spirituelle Reise. Leicht vergleichbare Erfahrungen wurden bei “Ohnmachtsspielen” oder “Holotropes Atmen” festgestellt. Auch hier hat man es mit einer erzwungenen Ohnmacht zu tun.

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Quellen:

Astralreisen, Luzides Träumen und die Zirbeldrüse, Jonathan Dilas

“Evidence of the Afterlife: The Science of Near-death Experiences” Long and Paul Perry, New York: HarperOne, 2011

“Consciousness beyond Life: The Science of the Near-death Experience”, Pim van Lommel, New York: HarperOne, 2010, 172ff

Recollections of Death: A Medical Investigation”, Sabom, Michael B. New York: Harper & Row, 1982

Near Death Experiences and Anathesiologists

Bildquelle: Pixabay

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Der Matrixblogger ist Autor, Bewusstseinsforscher, Berater und Blogger, hat bislang 14 Bücher veröffentlicht und ist bekannt aus Fernsehen, Radio, Interviews, Vorträgen, Literaturwettbewerben, Seminaren und vielen anderen Aktivitäten. Seine Interessen gelten der Bewusstseinserweiterung, außerkörperlichen Erfahrungen, luziden Träumen, Dissoziation, der Matrix und die Aktivierung der Zirbeldrüse.

3 Comments

  • Anton

    Hey Jonathan,

    Ich finde diesen Beitrag sehr gut und habe mich auch sehr lange darüber interessiert ob man in einer narkose eine OBE einleiten könnte, wenn man sein Bewustsein wachhalten kann. Denkst du das es möglich ist oder sowas nur geschehen kann wenn z.b das Herz aussetzt.

    Lg Anton

  • mikess

    Aus aktuellem Anlass.
    277 Leser auf der Seite und 47 Aliens. Können wir nicht ein Chat starten zwecks Kommunikation mit der verwandten Spezies :D

    Grüsse
    mikess

  • apfelsine

    Hallo Jonathan,

    was mir dabei auffällt, ist das du mal geschrieben hast, man kann in deiner Erfahrung im Astralkörper nicht ohne weiteres die Erde verlassen… jedenfalls nicht mit allen …Teilen?(korrigiere mich wenn ich das falsch erinnert habe)
    Ist es dann von der Realität abhängig in der sie sich befindet?
    lg
    apfelsine

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