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Gastbeitrag: Realitätswechsel in den Fraktalen

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Heute schrieb mir eine Vanessa aus Hamburg, dass sie durch ihre persönlichen Astralreisen auf eine alternative Version eines Freundes traf, der in Schwierigkeiten steckte…

In “Gastbeitrag” geht es immer um die Erfahrungen der Besucher meines Matrixblogs. Wer Interesse hat, seine außerkörperliche Erfahrung oder seinen luziden Traum oder ein spannendes wahres Erlebnis aus seinem Alltag in meinem Blog zu veröffentlichen, kann mir dieses gern zusenden. Dieses könnte auch eventuell in einem meiner Bücher publiziert werden. Ich freue mich auf Eure Zuschriften.

Sie kümmerte sich dann um ihn, da sie erkannte, dass er sich einige Probleme eingehandelt hatte. Aber lassen wir sie selbst zu Wort kommen…

“Ich wusste, dass Sulaiman schon die ganze Zeit in einem Gefängnis-Zeltlager gefangen war. Ich beschloss, ihn zu besuchen. Als ich dort angekommen war, unterhielten wir uns. Er machte mir durchgängig Vorwürfe und hatte so viele Dämonen um sich herum und abgespaltene Seelenanteile, dass nur noch einer vorhanden war. Unter seinen Augen fanden sich dunkle Ringe und seine Zunge war unkontrolliert wie die einer Schlange. Seine Augen funkelten mich böse an und er hatte nur ein Ziel, mich mit seinen Worten zu verletzen und aus der Fassung zu bringen.

Dann fand ich mich in zwei Situationen wieder, die ich beide aus der Vogelperspektive beobachtete. In einer Situation ließ ich mich auf seine Provokationen ein und schlug mit meinen Worten zurück und verletzte ihn ebenso. Dies machte alles noch schlimmer, denn er machte so etwas wie einen Psychokampf daraus, bei dem derjenige der Gewinner war, der den anderen am schlimmsten verletzte.

Er erzählte mir Sachen aus Bordellen, die mich anekelten und traurig machten und am Ende sagte ich so etwas Gemeines, dass er einfach ging und hinter einem Gefängnisvorhang verschwunden war.

In der zweiten Situation, die sich in einer alternativen Realität abspielte, begann die Situation genau wie oben. Er versuchte, mich zu provozieren. Ich ging allerdings auf keine der Provokationen ein. Ich blieb gelassen und bewahrte Fassung. Zu jeder Anschuldigung sagte ich einfach nur “Ja stimmt, das habe ich getan.” und fragte ihn dann wie es ihm ging oder brachte ihm liebevolle Worte entgegen. Das verwunderte ihn sehr und schnell verlor er die Lust daran, zu provozieren, weil nichts dabei heraus kam. Ich zog den Besuch auch nicht unnötig in die Länge, aber ich kam immer wieder zu Besuch und er gewöhnte sich daran. Langsam wurde er ruhiger und friedlicher.

Meine Intention dahinter war es nicht, ihn zurück zu erobern, nein, die Intention dahinter war es, ihm Heilung zu bringen und ihn davor zu bewahren, seinen letzten Seelenanteil auch noch zu verlieren. Ich wollte nicht, dass er daran nun zu Grunde ging. Auch mental war ich oft bei ihm und arbeitete an seinen Energien.

Als eine gewisse Stabilisierung eingetreten war, begann ich ihn neben meinen wöchentlichen physischen Besuchen, mehrmals die Woche astral zu besuchen, in der Hoffnung, dass sein Bewusstsein irgendwann anstieg und etwas erinnerte. Auf der mentalen Ebene war er stets dankbar und unendlich liebevoll. Auf der Astralebene war er lustig und aufgeschlossen, hatte vergessen, wo er sich physisch tatsächlich gerade befand. Man merkte, dass diese Astralbesuche ihm langsam dämmerten, denn er hatte Erinnerungen und fragte sich, warum er ständig von mir träumte. Langsam wurde er immer zahmer und freundlicher, zwar auf die Art eines alten verbitterten Knorzkopfes, aber dies machte mir nichts aus. Er war Mitte zwanzig und ich fragte mich ernsthaft, wo sein Leben noch hinführen sollte.

Astral arbeitete ich sehr intensiv mit ihm und als wir eines nachts neben seinem schlafenden Körper standen, war er sehr verwundert und ein bisschen betrübt. Zwar hatte er sich astral immer so von seinem Alltagsselbst distanziert, sodass er nicht wahrhaft mitfühlen konnte, aber er verstand den Ernst der Lage und betrachtete sich grüblerisch von oben. Bis er über dieser Grübelei wieder in seinen Körper gezogen wurde und erwachte.

Das war das erste Mal, dass er eine Astralreise-Erinnerung mit in den Alltag genommen hatte und er fragte sich, was das nur für ein seltsamer Traum gewesen war. Dennoch nahm er sich vor, dies nun unter Beobachtung zu halten, da es ihm irgendwie anders vorkam als ein Traum. Wir sahen uns immer noch regelmäßig auf der Astralebene. Doch eines Tages trafen wir uns in den Wahrscheinlichkeitsfraktalen (siehe Jonathans Reihe “Suche nach Erleuchtung”, Anm. d. Matrixbloggers) und wir sahen uns die verschiedensten alltäglichen Realitäten an.

Bis er mir irgendwann sagte, dass er die Realität wechseln wolle, endgültig. Ich war etwas erschüttert darüber und überrascht, aber nach kurzem Zögern gestand ich mir ein, dass dies dann wohl das Beste für ihn gewesen wäre, um sich noch völlig selbst zu zerstören. Er hatte nun sein zerstörerisches Selbst angenommen und auch daran gearbeitet, so weit, dass dieses Selbst sich über die Welt der Astralreisen bewusst geworden war. Also willigte ich ein.

“Wenn du das so möchtest dann suche dir eine Alltagsrealität aus, in der du bleiben möchtest.”

Wie aus der Pistole geschossen sagte er: “Ich möchte in die Realität, in der wir beide glücklich verheiratet sind.”

Ich war so überrascht darüber und konnte gar nicht so schnell reagieren. Vor uns erschien eine Realität, in der wir draußen unter einem Kirschbaum, mit wunderschönen weißen Blüten saßen und er mich glücklich anlachte und herzlich auf die Wange küsste. Nun drehte sein Fraktalselbst sich noch einmal zu mir um, lächelte friedlich und hüpfte in die alternative Realität.

Als ich am selben Tag wieder im Gefängnis war, um ihn zu besuchen, wurde mir mit Bedauern mitgeteilt, dass er am Morgen an der Zellenlampe baumelnd aufgefunden wurde. Er hatte sich des Nachts aus seinem Bettlaken einen Strick gebastelt und sich erhängt.
Ich muss gestehen, dass ich mir äußerst unsicher war, über das, was mich dort erwarten würde.

Mein Herz füllte sich mit Schwere. Ich war traurig, und gleichzeitig fühle ich einen inneren Frieden, denn ich wusste, dass er seinen nun gefunden hatte. Für dieses Alltagsselbst hätte es eh keine Rettung mehr gegeben. Und ich war wirklich erleichtert darüber zu wissen, dass er nun glücklich war und dieses Glück schätzen konnte. Und ich war ein wenig stolz darauf, dass er das Leben mit mir gewählt hatte. In diesem Moment verstand ich, wie groß seine Liebe für mich tatsächlich war. Denn oftmals hatte ich in meinem Alltag gedacht, dass ich ihn stets mehr geliebt hatte.

Ich stellte fest, dass ich diesen Gedanken auch nur im Meer der Illusionen aufgeschnappt hatte und eigentlich stets und auf vielen Ebenen sehr geliebt worden bin. Dabei erinnerte ich mich an das Selbst, dass es ausgewählt hatte, aus dem Krieg zu mir zurückzukehren und landete in meinem richtigen Alltag. Ich machte meine Augen auf und grübelte über die alternative Realität, welche ich für einen größeren Zeitraum Zeugin werden durfte.

In diesem Alltag lebte er noch, das erleichterte mich. Allerdings stand er auch hier mit einem Fuß im Gefängnis. Ich hatte also schon einmal einen Blick in eine Möglichkeit geworfen – und es war zwar eine schreckliche melancholische, aber dennoch wusste ich nun, dass sein Selbst auf anderen Ebenen arbeitete und nicht überall verloren war. Und mir fiel ein, dass ich sehr intensiven telepathischen Kontakt zu ihm gehabt hatte.”

Am nächsten Tag, in meiner Alltagswelt, tauchte Sulaiman auf meiner Arbeit auf. Er brachte mir einen Kaffee vorbei und das, obwohl wir bereits seit mehreren Jahren nicht mehr normal miteinander geredet hatten. Ich spürte, dass er meine Nähe suchte und eigentlich mit mir allein sein wollte. Er musterte mich und seine Augen suchten die meinen.

Ich versuchte die Distanz zwischen uns zu wahren, aber er fragte nach einer Umarmung und ich umarmte ihn flüchtig. Dann ging er und ich ließ es zu, ohne mich noch einmal nach ihm umzudrehen oder zu vergewissern, ob er sich nach mir umdrehte. Diese kleine aber bedeutsame Geste, dass er mir diesen Kaffee vorbeigebracht hatte, war wohl als ein Dankeschön anzusehen. Vermutlich war etwas von vergangener Nacht unterbewusst zu ihm durchgesickert und selbst,  wenn es nur ein Nanobruchteil war, könnte dieser etwas in ihm verändert oder angestoßen haben.”

(Vanessa, 24 Jahre, aus Hamburg)

 

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