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Gastbeitrag: Es war einmal ein Zauberwald

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In “Gastbeitrag” geht es um die Erfahrungen der Besucher meines Matrixblogs. Wer  Interesse hat, seine außerkörperliche Erfahrung, seinen luziden Traum oder ein anderes spannendes Erlebnis aus seinem Alltag in meinem Blog zu veröffentlichen, kann mir solche gern zusenden. Diese könnten auch in einem meiner Bücher publiziert werden. Ich freue mich auf Eure Zuschriften.

Heute erhielt ich eine Nachricht von Elias. Er bat mich darum, seine nun folgenden Worte in meinem Blog als Gastbeitrag zu veröffentlichen, um uns an eine andere Lebensweise zu erinnern, die viele Menschen bereits vergessen haben. Außerdem macht er zusätzlich ein attraktives Angebot, nämlich seine Lebensweise zu übernehmen bzw. daran teilzuhaben. Doch ich lasse Elias einmal selbst zu Wort kommen…

Vielen Dank an Jonathan, der mir die Möglichkeit gibt, hier im Blog auf eine ungewöhnliche, vom Aussterben bedrohte Lebensweise aufmerksam zu machen.

Es war einmal ein Zauberwald

Einst vor langer Zeit, da gab es ein Kind, für den der Wald ein mystischer Ort war. Anfangs, von Erzählungen und Erfahrungen der Erwachsenen geprägt, offenbarte sich dem kleinen Kind eine ganz neue, allumfassende Sichtweise und ein tiefes Mitgefühl für die Dinge, die sich im Wald so taten und den Erwachsenen meist verschlossen blieben.
Jeden Tag wanderte das Kind allein durch den Wald und fand bald einen jener Orte, der durch seine Anziehungskraft die Aufmerksamkeit des Kindes fesselte.

Es war eine kleine Lichtung, mit einigen Vertiefungen und Tierpfaden, einer Ansammlung mächtiger Bäume und dichtem, stacheligem Unterholz, welches den Ort vor ungebetenen Gästen schützte.

Die Erde strahlte eine wohlige Wärme aus und die Steine gaben dem Platz ihren mystischen Charakter. Dem Kind gefiel es dort, so sehr, dass es sich entschied, einen Platz zu erschaffen, der im Einklang mit den natürlichen Gegebenheiten war.

Ähnlich wie die Hobbits, baute sich das Kind eine Erdhöhle, die sich vom Dach bis zum Eingangsbereich, der sich durch dichtes Buschwerk schlängelte, vollends in die Natur einfügte.
Andere Kinder fanden sich ein und es wurde ein Stamm der Waldkinder gegründet, der die Aufgabe übernahm, Wald und Tiere zu respektieren und mit ihnen gemeinsam zu leben; zumindest tagsüber.

Nach und nach wuchs in dem Kind eine tiefe Verbindung zu allen lebendigen Wesen des Waldes, zu den Tieren, die eher erstaunt und neugierig waren als scheu und ängstlich, zu den Bäumen, die alles andere waren als stumm und träge, die mit ihrer Kraft und Ausdauer dafür sorgten, dass alles unter und über der Erde im Rhythmus des Lebens war. Alles besaß eine viel tiefere Bedeutung als die Erwachsenen erzählten.

Das Wasser war klar und rein, die Luft war frisch und voller Düfte, die Pflanzen mit ihren Blättern strahlten sattgrün,  bunt über den Boden und all dies war das tägliche Brot der Bewohner des Waldes.

Bald begann das Kind mit den Tieren zu sprechen. Ein Fuchs kam gerade des Weges und machte an der Erdhöhle halt. Er sagte:

“Hallo Junge, ich war neugierig und deshalb wollte ich dich kennenlernen.”

Der Fuchs sprach nicht mit seinem Mund, sondern es waren seine Augen die dem Kind die Worte sendeten.

Langsam erkannte das Kind, das alle Wesen sprechen bzw. sich ausdrücken konnten, Bäume, Pflanzen, Wasser, Wind, Erde, Steine und natürlich unsere nächsten Verwandten, die Tiere.

Das Erstaunlichste war, dass noch mehr Wesen den Wald bewohnten, die sich erst zurückhielten oder das Kind konnte sie erst erkennen, als es die Sprache des Waldes verstand. Sie zeigten sich anfangs stets als leuchtende Schatten in verschiedenen Farbnuancen und nachdem sich die Augen anpassten, materialisierten sie sich und wurden zu lebendigen festen Wesenheiten.

Die Wesen machten, stets mit der Absicht dem Jungen etwas mitzuteilen, auf sich aufmerksam und so entstand eine Freundschaft, eine vertrauensvolle Zuneigung und es geschahen unbeschreibliche Ereignisse, die sich nun dem Kind offenbarten.

Damals kannte das Kind keine Namen für diese Wesen, also erfand es welche. Sie hießen z.B. die Blauen, die Grünen, die Weißen, die Erdwesen, die Schatten, die Fliegenden, die Baumbewohner, die Hüter des Waldes u.v.m. Das Kind suchte nach anderen Geschichten, forschte in Büchern, denn von den Erwachsenen wusste niemand etwas über die Bewohner des Waldes. Seine Freunde begannen ebenfalls diese Wesen zu sehen und sich mit ihnen auszutauschen.

Heute kennt man diese Wesen unter verschiedenen Namen wie Trolle, Zwerge, Feen, Elfen, Mischwesen aus Tier und Mensch wie Zentauren, Wassergeister, Baumgeister, Luft- und Pflanzengeister. Im schamanistischen Kontext werden sie manchmal “Verbündete”, “Kraftwesen” oder “Lichtwesen” genannt.

Der Wald wurde zum Zauberwald. Da Niemandem, außer dem Jungen und einigen seiner Freunde, die Tatsache bewusst war, dass der Wald voller unbeschreiblicher Vielfalt war, in dem alles lebt und seine Aufgaben erfüllt, ein intakter Stamm, in welchem jedes Wesen seinen Platz besaß, beschloss er, allen Menschen davon zu erzählen, darüber, wie glücklich er war, dass der Wald zu einer Schule wurde, in der er alles lernen konnte, in dem die Wesen des Waldes ihm mehr Wissen weitergaben als jeder Mensch dem er je begegnet war.

Sein Vater mahnte stets: “Erzähle nicht jedem von deinen Erlebnissen, du bist naiv wenn du glaubst, dass die Menschen sehen oder verstehen könnten, was du siehst.”

Doch der Junge konnte nicht anders. Überall erzählte er mit leuchtenden Augen die Geschichten des Zauberwaldes. Und so kam es, dass diese Geschichten auf Menschen prallten, die nur den Nutzen des Waldes sahen. Was dann passierte, ließ ihn in tiefer Traurigkeit zurück. Die Menschen kamen zum Zauberwald, doch nicht um seine Wunder zu erkennen, sondern um ihn abzuholzen.

Schuld und Traurigkeit nahmen von diesem Jungen Besitz und alles was er sah, war Zerstörung. Überall, wo er hinblickte, wurden Wälder gerodet, wurde Platz für Felder, Häuser und Braunkohle gemacht. Die Zauberwälder  verschwanden innerhalb weniger Jahre.

Dem  Jungen blieb nichts anderes übrig als nach dem “Wieso” zu suchen… und nach den letzten Zauberwäldern.

Heute, nach endloser Suche, eine Antwort nach dem “Wieso” zu finden, lebe ich in einem der letzten Zauberwälder. Dieser Ort wurde vor etwa 25 Jahren verlassen und in der Folgezeit nahm sich die Natur zurück, was ihr gehört. Zwei Häuser eines kleinen Dorfes überstanden die Zeit und eines davon wurde mein Zuhause.

“Die Natur ist stets auf Ausgleich bedacht, greift der Mensch ein, beginnt die Natur ihre Wunder zu verschließen.”

Dieses Prinzip der Selbstregulierung umfasst alles, was es auf dem lebendigem Planeten Erde gibt – auch den Menschen! Lebt der Mensch nicht im Einklang mit Allem, wird er krank und der natürliche Rhythmus versucht die Wunden zu schließen, was mitunter schmerzhaft sein kann. Ich lebe hier nach diesem Prinzip, achtsam mit allem umzugehen und so wenig wie nötig in den Fluss der Heilung einzugreifen.

Dieser Fluss wird durch Unachtsamkeit der Menschen hin und wieder gestört. Das sind äußeren Umstände, die von Menschenhand indirekt ausgeführt, die auf alles Natürliche Einfluss nehmen z.B. Vergiftung der Erde, des Wassers, der Luft (vor allem durch Flugzeuge) und direkte Einflussnahmen, der Unachtsamkeit im Umgang mit anderen Lebensformen z.B. durch Bauern, Beamte, Jäger, Förster, Quad- und Motocrossfahrern, Touristen und Mitbürger, die glauben, Freiheit bedeute auch, ihre Bedürfnisse anderen aufzwingen zu dürfen.

Auch domestizierte Herdentiere, die meist einen solchen Menschen als Leittier, und dessen Absichten sie nach und nach annehmen, unterbrechen den heilsamen Prozess der Natur.

Bei selbsternannten “Naturliebhabern”, “Esoterikern” und “Umweltschützern” beobachtete ich, das deren Vernunft sich an einem sogenannten “gesunden Menschenverstand” orientiert, der von Geburt an darauf konditioniert wurde, alles um sich herum zu bewerten und entsprechend eingreifen zu müssen, d.h. das ICH-Bewusstsein, welches die so genannten zivilisierten Menschen kennen, beraubt jeden, der es verteidigt, seiner Möglichkeit, sich als Teil des Ganzen zu erfahren, wie es beispielsweise die Naturvölker praktizieren. Dort gibt es kein Wort für Ich, denn ein jeder ist Teil des Ganzen und lebt auch so. Dieses Bewusstsein zu lernen, zu leben, schließt ein, Verantwortung zu übernehmen, die eigene Wichtigkeit zu mäßigen und das Leben an sich, ob nun gut oder böse, zu akzeptieren und zu erforschen, statt durch Bewertungen und Urteile dagegen anzukämpfen.

Und letztendlich beginnt im Zauberwald alles von Neuem…
Die Tiere finden sich ein, die Bäume sind noch etwas zurückhaltend, doch der eine oder andere fühlt, dass er von seinen menschlichen Mitbewohner geachtet wird. Das Wasser ist, trotz der steigenden chemischen Verunreinigung, durch Erde, Sandstein und Wurzel der Bäume gereinigt und die verpestete Luft wird durch die zahlreiche Blätter des Waldes gefiltert.

Durch die Abgeschiedenheit und Naturbelassenheit werden auch Wesenheiten wieder dazu eingeladen, sich zu manifestieren. Hier und da tauchen sie ganz plötzlich auf, doch sie sind sehr anspruchsvoll.

Für mich ist es von grundsätzlicher Bedeutung, alle Dinge des Lebens zu sehen und anzuerkennen, das Gute wie das Böse. Mein Weg dient nicht einer Weltanschauung, einer Religion, eines Schutzvereines oder sonst etwas, sondern er ist in einen natürlichen Prozess der Kraft eingebettet.

“Ich schwimme weder gegen, noch mit dem Strom. Ich bin der Fluss selbst.”

Dieser Fluss ist in ständiger Bewegung und sucht sich den bestmöglichen Weg zum endlosen Meer der Bewusstheit.
In diesem Sinne möchte ich hier langsam zum Schluss kommen, zum ursprünglichen Anliegen:

Ich bin ein Teil einer kleinen Gemeinschaft und diese möchte sich behutsam öffnen und daher die  Frage: Gibt es da draußen noch “Menschen des Waldes” im Denken, im Handeln, im Herzen?

Wenn du dich angesprochen fühlst und du deinen Fluss durch einen der letzten Zauberwälder Mitteldeutschlands fließen lassen möchtest, dann gib mir ein Zeichen und meine Kraft wird dir ein Flussbett bahnen.

Ein letzter Hinweis für die Suchenden:

Sicherheiten und Abhängigkeiten führen stets in die Irre, man sieht die Auswirkungen heute überall unter den menschlichen Taten. Ich möchte damit zum Ausdruck bringen, dass ein Leben im Zauberwald im Vertrauen mündet, in einem Vertrauen zu sich selbst und zu der uns umgebenden Kraft.

Elias, Herbst 2014

Fragen bitte per Mail an Jonathan, der sie an uns weiterleiten wird.

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