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Fragen und Antworten: Was ist Anima und was ist Animus und Dualseele?

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Fragen und Antworten: Was ist Anima und was ist Animus und Dualseele? Hat jeder Mann und Frau in sich?

‘Fragen und Antworten’ ist eine Unterrubrik, um Fragen zu stellen, die man gern beantwortet haben möchte. Diese können zu all den Themen gehören, die es in Form von Rubriken auf meinem Blog gibt. Wer eine Frage vorliegen hat, bitte an mich stellen und kurz angeben, ob man namentlich erwähnt werden möchte. Es ist auch möglich, die Frage einfach als Kommentar unten hineinzuschreiben.

Frage:

“Was soll das mit Anima und Animus und der Dualseele? Ich habe den Wunsch, meinen Traummann zu treffen oder noch besser, gleich meine Dualseele. Wie hängt das denn zusammen mit Anima und Animus und worum geht es bei dem Thema Beziehungen und Liebe überhaupt? (fragt B.)

Antwort vom Matrixblogger:

Die Begriffe “Anima” und “Animus” wurden vom Psychologen Sigmund Freund und vor allem von dessen Schüler Carl Gustav Jung geprägt und detaillierter vorgestellt. Letzterer erklärt hierbei, dass dies beides Aspekte der Seele seien und im Unterbewusstsein als Anteile der Seele existieren. Dass dies sozusagen zwei abgegrenzte Funktionskomplexe darstellen, die für die Gesamtheit sämtlicher Vorgänge im Geist, sowohl bewusst als auch unbewusst, verantwortlich sind.

Präexistente Archetypen der Seele, die als autonome Größen im Gesamtbild der Seele bzw. der Psyche agieren und den Körper temporär übernehmen können. Jung hat beispielsweise die männlichen Homosexuellen als zu stark mit der Anima identifiziert dargestellt. Aufgrund dieser Identifikation neigten sie dazu, ihr Hauptinteresse auf den Animus anderer Menschen zu legen, da die Anima in ihnen selbst ausreichend ausgeprägt war. Dies trifft inhaltlich zu, aber es ist wesentlich tiefer zu betrachten als man meinen mag, wie ich nun weiter erklären möchte.

Innerhalb der physischen Existenz dienen die fünf bekannten Sinne als Projektionskanäle, die den gewohnten Alltag aufbauen und als ein Schauspiel außerhalb des Geistes erscheinen lassen. Die vielen bereits erlebten Inkarnationen einer Seele kann man aufteilen in weibliche und männliche Reinkarnationen. Die sämtlichen weiblichen Inkarnationen ergeben somit die Anima, während die männlichen den Animus repräsentieren. Betrachtet man Anima und Animus als Selbste bzw. Anteile der gesamten Seele, so stellen sie gleichzeitig eine Ausdrucksform dar, aber auch eine, die miteinander im Konflikt steht. Dies zeigt sich auch im Alltagsleben, beispielsweise die ganzen Themen rundum Männer und Frauen, die Vorurteile, die Unterschiede und auch die vielen Filme und Bücher, die es auf ernste oder komödiantische Weise darstellen.

Das alles projiziert einen inneren Konflikt zwischen Anima und Animus, die voneinander getrennt sind bzw. sich konträr gegenüber liegen. Anima setzt sich dabei aus allen weiblichen Leben zusammen, und Animus aus allen männlichen. Und diese sind sozusagen nicht richtig integriert. Und daher müssen diese beiden Teile wieder miteinander vereint werden.

Die Wiedervereinigung der beiden Seelenanteile sind ein notwendiger Schritt zur Wiedererlangung seiner eigenen Gesamtheit bzw. Vollständigkeit seiner Seele. Aus diesem Grund wird diesem Thema in der alltäglichen Welt auch so viel Bedeutung beigemessen in Form von Partnerschaften, Beziehungen, Liebe, Heirat, Kinder, Familie usw. All diese Lebensbereiche sind auf das Engste mit Anima und Animus verknüpft.

Aus dem Grund zeugt man beispielsweise Kinder, weil sich die beiden Anteile miteinander vereinen wollen. Da dies aber nicht mit einem projizierten Partner funktioniert, entsteht etwas Drittes, ein Kind. Ebenso die Hochzeit stellt eine projizierte Darstellung des Versuchs dar, Anima und Animus miteinander zu vereinen, sinngemäß eine Art symbolische Handlung. Diese Handlung bewirkt natürlich nicht viel, weil es sich hierbei nur um eine symbolische Projektion des inneren Wunsches, Anima und Animus zu vereinen, handelt, bei der versucht wird, sie in die äußere Erlebniswelt zu projizieren.

Die Dualseele, d.h. die Suche nach dem Traumprinz, dem Traumpartner bzw. dem passenden Gegenstück in der Liebe, mit dem man sich vereinigen und gemeinsam leben möchte, stellt hierbei die andere Seite des Geschlechts dar, das man gegenwärtig vertritt. Dies bedeutet, als Frau sucht man nach der männlichen Dualseele, um sich wiederzuvereinen. Die Dualseele ist jedoch kein Partner, der in der physischen und projizierten Welt herumläuft und auf die beglückende Begegnung wartet, sondern der innere fast verzweifelte Versuch, ein erneutes Mal Anima und Animus miteinander zu versöhnen bzw. zu vereinen und dabei nach Außen projiziert wird. Aus diesem Grund wird der Liebe auch dermaßen viel Aufmerksamkeit geschenkt. Das Wort “Liebe” ist das meistgesuchte Wort in Google.

Jede Seele will in ihre Ganzheit zurückkehren. Dieser Wunsch ist ausgeprägt und extrem stark. Doch durch den automatischen Projektionsvorgang, d.h. alles, was man sich wünscht, herbeisehnt, wonach man sucht und was man reparieren möchte usw. wird nach Außen projiziert in die Alltagswelt. Tatsächlich jedoch ist es nur möglich, Anima und Animus in sich selbst zu vereinen, d.h. eine Person außerhalb seiner selbst ist nicht erforderlich.

Ein Mensch, der es schafft, Anima und Animus in sich wiederzuvereinen, dürfte keinerlei großes Interesse mehr für die Partnersuche, Familiengründung, Heirat, Kinderzeugung oder dergleichen besitzen. All diese Lebensbereiche würden rigoros wegfallen. Wer Mann und Frau in sich vereint, sie wieder miteinander versöhnt, ist der Erreichung der Ganzheit des Selbst ein großes Stück nähergerückt. Doch man darf hierbei niemals die Kraft der Projektion unterschätzen.


Siehe auch:
Liste aller Fragen

Quellen:
Karmische Seelen und Dualpartner
C.G. Jung: Definitionen. In: “Gesammelte Werke”, Walter-Verlag, Düsseldorf 1995, Sonderausgabe,GW 6: Zit. § 799, Weiteres 799-813.

Bildquelle: Pixabay

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