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Filmkritik Sense 8 – Die Wachowski-Serie

Filmkritiken - Reviews - Spirituelle Filme

Nachdem der Weltraum-Epos “Jupiter Ascending” von den Wachowski-Geschwistern (s. Cloud Atlas, Matrix) in die Kinos gekommen ist und eine vertraute aber gleichzeitig neue Facette der hervorragenden Regisseure ans Tageslicht brachte, warten sie nun mit einer 12-stündigen Serie mit dem Namen “Sense 8” auf .

Filmkritik Sense 8

In dieser Serie lernt man acht Personen kennen, die auf dem Globus verstreut leben, telepathisch miteinander in Kontakt stehen und sich gegenseitig unterstützen. Telepathie, Astralprojektion und die bewusstseinserweiternde Droge DMT sind einige der hochinteressanten Themen dieser Filmreihe.

Die ersten beiden Episoden sind etwas verwirrend, weil die acht Charaktere nacheinander in ihrem Alltagsumfeld in  Nairobi, San Francisco, Chicago, Seoul, Berlin und andere Städte vorgestellt werden. Diese schnellen Sequenzwechsel erinnern sehr an “Cloud Atlas“, aber nachdem man einen Überblick erhalten hat, beginnt ab Folge 4 die Serie zu demonstrieren, was sie kann.

Die telepathische Verbindung zwischen diesen acht Selbsten lassen ihre im Leben erworbenen Fähigkeiten unter ihnen beliebig austauschen. Der Polizist Will transferiert sein Bewusstsein in sein gefesseltes Schwesterselbst und Hackerin Nomi, die gerade für eine Operation vorbereitet wird, in der sie ums Leben kommen soll sowie der mittellose Afrikaner Capheus plötzlich die hervorragenden Kickbox-Fähigkeiten seines koreanischen Pendants Sun Bak übernimmt und kann sich in Windeseile in einer Schlägerei mit einer Gang behaupten. Der erste bewegenden Höhepunkt dieser einzigartigen Achter-Verbindung findet an einem Karaoke-Abend statt, in dem Wolfgang der Safeknacker einen Song singt, der von allen vernommen und nachgesummt wird. Sie nehmen sich gleichzeitig in ihrem vertrauten Umfeld, aber dann auch auf der Bühne wahr.

Es ist, als würden sie zur gleichen Zeit auf unerklärliche Weise seelisch miteinander verbunden sein und Emotionen und Genuss vollumfänglich teilen können. Eigentlich, wenn man es genau nimmt, demonstrieren die Wachowskis dem Zuschauer, wie er zum Superhelden werden kann, ohne von einer Spinne gebissen zu werden oder von einem anderen Planeten kommen zu müssen, sondern indem man in einen direkten Kontakt mit den Komplementäraspekten des eigenen Unterbewusstseins tritt und deren Fähigkeiten anzapft.

Jedoch wird der Zuschauer die meiste Zeit über in Unwissenheit gehalten, wie es beispielsweise zu dieser Verbindung unter diesen acht Personen gekommen ist und aus welchem Grunde sie bis auf den Tod gejagt werden sollen. Da tauchen Polizisten, Ärzte, Professoren, Mütter und Mütter auf, nur um den Tod dieser Selbste zu unterstützen.

Außerdem tritt immer wieder eine Person namens Jonas auf, die als Einzige über diese ganze Seelenverwandschaft Bescheid zu wissen scheint und ständig versucht, die acht verbundenen Selbste zusammenzuführen und auszubilden, aber gleichzeitig von der Polizei wie ein rücksichtloser Gangsterboss gejagt wird. Korruption öffentlicher Institutionen, wie man es mittlerweile von den Amerikanern kennt, scheint hier leicht organisiert, um diese acht Selbste und dessen Initiator aus dem Weg zu räumen.

Man erkennt schnell, dass das Prinzip von “Cloud Atlas” in dieser Serie übernommen wurde und nun wesentlich mehr Zeit zur Verfügung steht, um diesen bisher einzigartigen Plot auszuweiten. Man wird schnell verstehen, dass dies durchaus gelungen ist und dem Ganzen eine neue Facette verleiht, die ggf. Einfluss auf spätere Filmideen besitzen kann.

In einigen Interviews mit den Wachowski-Geschwistern zeigt sich deutlich, dass sie sich spirituell informiert und mal wieder hervorragend recherchiert haben, um eine solche Serie zusammenzustellen. Ganz selbstverständlich erklärte Andy Wachowski in einem Interview, dass er sich bereits für die Umsetzung des Filmes “Cloud Atlas” mit seinem Co-Regisseur Tom Twyker auf der Astralebene getroffen habe, um Näheres zu planen und umzusetzen. Davon unabhängig sollte noch erwähnt werden, dass diese Serie ein großer Beitrag zur Völkerverständigung darstellt und Menschen, unabhängig aus welchem Land sie stammen, auf kreative Weise kulturell zusammenführt.

Die Serie ist gerade auf dem legalen Filme- und Serien-Portal “Netflix” zu sehen.

Fazit: 9 von 10 Sternen. Gelungenes spirituelles Puzzlespiel – und viel Erotik für jedwede sexuelle Orientierung ist auch mit dabei.


Regie/Drehbuch: Wachowskis, Tom Twyker, J. Michael Straczynski
Mit: Bae Doona, Max Riemelt, Nomi Marks, Daryl Hannah
Genre: Erotik-Drama, Mystery
Land: USA 2015, ca. 720 min.
Ähnliche Filme: Cloud Atlas

Trailer: Video

Kleiner Überblick zur besseren Orientierung:

1. Will Gorski (Brian J. Smith) (Polizist, Chicago)
2. Jane Riley (Tuppence Middleton) (Discjockey, London)
3. Capheus (Aml Ameen) (Kleinganove, Nairobi)
4. Sun Bak (Bae Doona) (Kickboxerin, Koreanerin)
5. Lito Rodríguez (Miguel Ángel Silvestre) (Schauspieler, Mexiko)
6. Kala (Tina Desai) (Braut, Bombay)
7. Wolfgang (Max Riemelt) (Safeknacker, Berlin)
8. Nomi Marks (Jamie Clayton) (Hackerin, New York)
9. Jonas (Naveen Andrews) (Der Wissende)
10. Angela (Daryl Hannah) (hat sich selbst erschossen)

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