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Traumnacht: Die Amsel: Ein Wiedersehen

Träume alternative Realitäten

Ich lief über einen großen Flohmarkt, der irgendwie auch an einen Basar oder an einen englischen Trödelmarkt erinnerte. Überall waren Stände aufgebaut und hinter den Ständen entdeckte ich auch immer wieder unterschiedliche Geschäfte, die für den Flohmarkt extra geöffnet hatten. “Best Books!” oder “Bestsellers here!” waren einige der großen Schilder, die vor einem großen Buchgeschäft standen. Offensichtlich war hier und heute ein Sonntag.

Ich schaute mir alles in Ruhe an und es war ein netter, kleiner Ausflug zu diesem Traummarkt. Irgendwie besaß ich den Eindruck, mich auf einer “höheren” Existenzebene zu befinden, der spirituellen Welt sozusagen, zu der man nur Zutritt hat, wenn man auch die entsprechende Frequenz besitzt.

“Hey, Jona!”, hörte ich plötzlich jemanden rufen.

Ich schaute mich um. Hinter einem Stand erkannte ich einen alten Bekannten, den ich eine zeitlang regelmäßig getroffen hatte.

“Was machst du denn hier? Das ist ja cool!”, schrie er über den halben Markt.

“Hi! Ich dachte mir, ich schau mich mal ein wenig um.”

Meine Antwort schien er ganz lustig zu finden und lachte.

“Mensch, klasse, dass du hier bist. Du, ich hab da was für dich! Warte eben…!”, schrie er weiter und verschwand hinter einem der anderen Stände, die teilweise überdacht waren.

“Nicht, dass du mir jetzt irgendeine alte Tasche zuwirfst, die ich hier mal vergessen habe”, meinte ich scherzhaft, während ich ihn laut stöbern hörte.

“Nein… nein… Moment.”

Dann sah ich, wie er plötzlich eine Amsel in den Händen hielt. Ich war überzeugt, dass das sicherlich nicht die Amsel war, die ich vor vielen Jahren mit einer Freundin zusammen großgezogen hatte. Ich erinnerte mich sofort an diese bewegende Geschichte: Die Freundin hatte die Amsel in einem Einkaufszentrum entdeckt und mitgenommen, weil sie offensichtlich aus dem Nest gefallen war. Wir hatten sie dann gemeinsam versorgt und war somit eine gewisse Zeit unser Gast, bis sie ausgewachsen war. Bei einer Flugübung mit der Amsel flog sie dann irgendwann fort. Es war für uns eine tiefgreifende Beziehung gewesen, die wir zu ihr aufgebaut hatten, die für uns unerklärlich war und nicht mit Worten zu beschreiben. Wir können uns das auch heute noch nicht erklären, wie es dieses kleine Ding geschafft hatte, unsere Herzen so zu berühren. Die Freundin und ich waren uns einig, dass sie uns eine ganz andere Art der Liebe lehrte, die wir mit keinem Partner jemals erlebt hatten. Es war eine Form der unkonditionierten oder puren Liebe, ohne Wenn und Aber.

Wieso sollte also dieser Bekannte an diese Amsel gekommen sein? Dann flog die Amsel aus seinen Händen her aus nach oben in die Luft und kam dann direkt zu mir geflogen. Sie setzte sich auf meine linke Schulter und der Wiedererkennungswert war sofort da! Während sie dort saß, knabberte sie liebevoll an meinem Ohr und Wange herum und schien mir irgendwas zu erzählen, was natürlich niemand verstehen konnte. Jedenfalls war ich sicher, dass es die Amsel war, die wir gemeinsam hochgezogen, und als sie ausgewachsen war, freigelassen hatten. Das Erstaunliche für uns war damals, dass sie im darauf folgenden Winter mit einer anderen Amsel die Wohnung der Freundin wiedergefunden hatte, während ich gerade zu Besuch war. Bei einem Hochhaus mit vielen Stockwerken und lauter identisch aussehenden Balkonen war das schon eine beachtliche Leistung, den richtigen herauszufinden. Wir konnten es kaum glauben, dass ihr das gelungen war und wir waren anfangs auch skeptisch gewesen, dass es die richtige war, aber sie flog nicht weg als wir näher kamen, während ihre Amselfreundin misstrauisch in den Bäumen saß. Auch an ihrem Verhalten und ihrer Vorliebe für Rosinen wussten wir dann mit Sicherheit, dass es die Amsel war, die wir aufgezogen hatten.

Während sie liebevoll an meiner Wange knabberte und ich ganz sicher war, dass sie es ist, erwachte ich langsam aus diesem schönen Traum… doch eins wusste ich sofort: Die Amsel ist tot! Sie hat ihren physischen Körper aufgegeben und ist zu einer höheren Ebene aufgestiegen. Sie wird dort warten, bis ich eines Tages auch dort auftauchen und für immer in dieser anderen Welt bleiben werde.

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