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Traumnacht: Die Schädelenergie

Traumnacht Nachtträume

Traumnacht” ist eine Reihe, in der ich mich bewusst darauf konzentriere, einen luziden Traum oder eine außerkörperliche Erfahrung zu erleben bzw. in der ich von einem interessanten oder außergewöhnlichen Traum berichte.

Ich hatte eine Verabredung mit jemanden auf einer kleinen Veranstaltung. Kaum war ich dort angekommen, erhielt ich über mein Handy die Nachricht, dass er nicht kommen würde. Ich schaute mich noch ein wenig um, beschloss aber dann wieder zu gehen. Kaum hatte ich das große Gebäude verlassen, traf ich auf vier Personen. Es waren zwei Männer und zwei Frauen. Einer der Männer, schwarz gekleidet, sehr schlank mit dunklem Haar, schien der Initiator der kleinen Gruppe zu sein. Wir unterhielten uns und waren einer Meinung, dass der menschlichen Evolution noch der letzte Schritt fehlen würde, doch das Ego würde hier an dieser Stelle noch zurückhalten und es verhindern. Es war nun kein Vorwurf an das Ego, weil es eben in seiner Natur liegt, so zu sein. Genau so wie es unsinnig ist, der Amsel einen Vorwurf zu machen, dass sie Würmer aus dem Boden zerrt und sie verschlingt. Auf der einen Seite war es amüsant zu wissen, dass das Ego diesen letzten Schritt nicht machen möchte, aber auf der anderen Seite wohnte dem auch eine leichte Verzweiflung, Machtlosigkeit oder Melancholie inne in Anbetracht der Milliarden Menschen, die es auf unserem Planeten gibt.

“Milliarden Menschen?”, meinte er dann zu mir. “Es gibt nicht so viele Menschen auf dieser Welt. Es gibt vielleicht einige Hunderttausend, wenn überhaupt!”

“Wie meinst du das?”

“Die meisten Menschen, die Du in der Stadt siehst oder auf Deinen Reisen oder Fahrten sind meistens nur Teil der Szenerie. Statisten. Keine richtige Persönlichkeit würde lange in einer leeren Welt bleiben”, meinte er amüsiert und schlug dann vor, zu ihm zu gehen.

Wir verließen die Veranstaltung. Für einen Moment gingen wir zu Fünft in einer Reihe und mir fiel dabei auf, dass sich für einige Augenblicke die Zeit verlangsamte. Wir schienen uns in einer Art Zeitfeld zu befinden und wie in Zeitlupe gingen wir über den Platz. Es war ein heroischer Moment.

Dann suchten wir seine Wohnung auf. Dort angekommen bot er uns Platz auf einigen Stühlen an, die um einen rechteckigen, alten Holztisch standen. Eine der Frauen und der andere Mann setzten sich neben einer Art Etagere-Brunnen, der sich wohl platziert im Zimmer befand. Zumindest wirkte er auf den ersten Blick wie ein kleiner Zimmerbrunnen, ungefähr 1,50 Meter hoch. Er war überwiegend silbern und besaß drei Ebenen, die aus silbernen, runden Tellern bestanden. Diese runden Teller waren mit einer Stange durchbohrt und ging unten am Boden in einen Ständer hinein.

“Möchtest du auch mal?”, fragte mich die Frau.

Sie besaß blondiertes Haar und erinnerte mich an eine ehemalige Schulkameradin. Mein Blick fiel dann wieder auf diesen seltsamen Zimmerbrunnen, dem aber entschieden das Wasser fehlte, um das Bild perfekt zu machen. Irgendwie ging von diesem Ding eine seltsame Aura aus. Es wirkte ein wenig ‘schwarzmagisch’. Anders konnte ich es nicht betiteln. Dieser Eindruck verstärkte sich, als ich mich auf den Stuhl neben den Brunnen setzte, nachdem der Mann für mich aufgestanden war.

Der größte Teller befand sich auf Schulterhöhe, während ich nun daneben saß. Auf diesem Teller befanden sich ungefähr sieben oder acht kleine Totenschädel, die vielleicht die Größe von Mandarinen besaßen. Sie schienen aus Elfenbein oder einem vergleichbaren Material zu sein. Sie wirkten auch schwer, nicht so leicht wie Gips es vielleicht gewesen wäre. Sie waren fein und kunstvoll verarbeitet worden. Wenn man sich z.B. eine Jadefigur anschaut, dann sieht man, dass dies weder Gips noch ein anderes, preiswertes Material ist. Genau so verhielt es sich mit diesen Schädeln, daher vermutete ich Elfenbein.
Um die silberne Stange herum standen mehrere der Schädel und zwei davon standen am Rand des Tellers, nahe der Blondine.

“Jeder dieser Schädel, die du hier siehst, führt dir Energie zu. Wie du siehst, befinden sich nun auf meiner Seite zwei der Schädel und ich kann dir sagen, das fühlt sich schon ziemlich intensiv an…”

Sie grinste mich nun ganz breit an. “Willst du auch mal versuchen?”

Es klang beinahe wie eine Aufforderung, mal von einer Wasserpfeife mit seltsamen Ingredienzen zu probieren. Ich dachte aber vielmehr noch über diese seltsame Aura nach, die dieses Ding umgab. Assoziationen zu dunklen Kräften kamen mir in den Sinn und ich musste an das berühmte Buch Necronomicon denken, das von einem verrückten Araber verfasst wurde, während er sich auf der Flucht vor den unterschiedlichsten Dämonen befand.

“Klar”, sagte ich. “Ich bin bereit.”

Dann schob sie einen der Schädel zu mir herüber. Sofort spürte ich einen Energieanstieg in mir. Während ich nun eine dunkle, schwere Energie erwartet hatte, war dies überhaupt nicht der Fall. Es war eine leichte, feine Energie, angenehm und wohltuend. Dann schob sie einen weiteren Schädel zu mir herüber.

“Und? Gefällt dir das?”, fragte sie nach.

Ich nickte.
“Mehr als vier hat noch niemand geschafft, ohne dabei abzuheben”, fügte sie ihrem Satz noch hinzu.

Es war ausgesprochen gut. Die Energie hatte nun stark zugenommen und ich fühlte, wie sie durch meinen ganzen Körper floss und ihn immer leichter machte. Ich konnte meine Füße gar nicht mehr fühlen. Diese schöne Leichtigkeit kroch nun an meinen Beinen hoch und als sie den dritten Schädel zu mir herüberschob, konnte ich mit einem Mal meinen ganzen Körper nicht mehr fühlen. Eine unbändige Kraft hob mich aus dem Stuhl heraus und schwebte durch den Raum. Es war wie eine abenteuerliche Fahrt durch diesen Raum. Ich hatte noch immer die sitzende Position beibehalten, obwohl ich davon ausging, dass ich schon lange nicht mehr auf diesem Stuhl saß. So trudelte und schwomm ich schwerelos durch das Zimmer, als hätte man mir Düsen unter einen nicht mehr vorhandenen Stuhl befestigt und eingeschaltet. Es war ein spannendes Erlebnis. Die anderen lachten, während ich es genoss.

“Schaut mal, bei ihm reichen schon drei”, meinte sie lachend.

Dann konnte ich aus den Augenwinkeln sehen, wie sie noch einen Schädel zu mir herüberschob… als ich dann gleich darauf in meinem Bett erwachte.

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