Phänomenologie - Edmund Husserl und persönliche Wahrnehmung
06. Dissoziation & Die Matrix

Die Phänomenologie – Persönliche Wahrnehmung oder Fremdprogrammierung

Dies ist eine Grunddiskussion zwischen den Naturwissenschaften und der Phänomenologie in Bezug auf Edmund Husserl auf persönliche Wahrnehmung und Fremdprogrammierung…

Grundsatzdiskussion zwischen der Naturwissenschaft und der Phänomenologie

Eine von der Psychologie postulierte Halluzination definiert sich so, dass ein Mensch Dinge wahrnimmt, die andere nicht wahrnehmen können. Das können Stimmen oder Bilder, Gefühle, Gerüche und Geschmäcker sein, die so real sind als entsprächen sie der Realität. Doch wie viele Menschen sind notwendig, bis eine Halluzination zur Realität wird? Zwei, drei, zehn, tausend? Was ist, wenn etwas „halluziniert“ wird, das andere ebenfalls wahrnehmen können oder nur 50 % innerhalb eines Raumes dieselbe Wahrnehmung besitzen, während die andere Hälfte es nicht wahrnimmt? Ist es dann noch eine Halluzination?

Psychologie und Halluzinationen

In den Naturwissenschaften wurden die psychologische Betrachtung und der Glaube an die Möglichkeit, dass Menschen halluzinieren können, fraglos übernommen. Mehr noch, sie benutzen es noch heute als Rechtfertigung, die persönlichen Erfahrungen als subjektiv darzustellen und ihre eigenen wissenschaftlichen Lehren als objektiv zu klassifizieren. Dies war der Moment, in dem der Mensch als Subjekt übergangen wurde. Es zählten nur noch Messgeräte, die die Eigenschaft besaßen, das zu messen, wozu sie auch gebaut wurden. Mittlerweile werden jedoch bereits die Grundfesten der Naturwissenschaften erschüttert. Immer mehr stellt sich heraus, dass die Forschungen der so genannten Wissenschaftler von Konzernen und Großfirmen gesponsert werden, die nur ein rein wirtschaftliches Interesse zeigen. Somit wird das entdeckt, was sich auch verkaufen lässt und das gefördert, was Gewinn verspricht.

Ein Angestellter gibt seinem Chef Recht, solange seine Zahlungen stimmen, unabhängig davon, wie wahr das ist, was durch die naturwissenschaftlichen Forschungen entdeckt wird oder entdeckt werden soll. Dies allein sind unumstößliche Hinweise darauf, dass  Objektivität nicht existiert, auch wenn die Naturwissenschaftler sich wünschen, es wäre anders. Immerhin ist jeder Wissenschaftler ebenso ein Subjekt wie jeder andere Mensch und Subjekte erfinden nun mal medizinische, biologische, physikalische, mathematische und elektrische Objekte, welche sich nicht von den Interpretationen eines von der Wissenschaft unabhängigen aber ebenso subjektiven Menschen unterscheiden. Sie entwickeln genau das, was bestätigt werden soll.

Reinkarnation und Nahtoderfahrungen

Reinkarnation gilt als wissenschaftlich unbewiesen, auch wenn es mehr Menschen gibt, die daran glauben als jene, die nicht daran glauben. In Indien, Tibet, China, Japan und in vielen anderen Ländern glaubt man weitgehend an Reinkarnation und unterrichtet das Thema sogar in Schulen. Ebenso stuft man die Wahrnehmung klinisch Verstorbener ein, die trotz Gehirn- und Herztod von Erlebnissen berichten, obwohl ihr Wahrnehmungsapparat ausgeschaltet wurde. Allein in Amerika sind mittlerweile 8 Millionen solcher Fälle in Form von Akten dokumentiert worden.

Die meisten Berichte stimmen überein und erzählen von identischen und vergleichbaren Erfahrungen. Weltweit geht man davon aus, dass es über 50 Millionen Menschen gibt, die einmal klinisch tot gewesen sind und nach ihrem erneuten Erwachen von einem Nahtoderlebnis erzählten. In Deutschland gibt es bisher an die 3,5 Millionen offizieller Berichte über vergleichbare Sinneseindrücke nach dem Tode laut einer Koblenzer Studie (1).

Somit zeigt sich eindeutig, dass eine Wahrnehmung außerhalb der physischen Sinne möglich ist. Doch was nicht messbar ist, kann und darf für die Naturwissenschaften nicht existieren und vor allem, darf nicht als real gelten. Die Zahlen sprechen für sich und vor allem dafür, dass aus dem Leben nach dem Tode oder die Reinkarnation keine Milliarden Gewinne erzielt werden können. Es gibt somit keinen Sponsor, der solche Forschungen unterstützt. Wie denn auch, denn sobald jemand den Tod gefunden hat, kann man nicht mehr viel an ihm verdienen.

In der Naturwissenschaft geht man primär davon aus, dass ein Glaube erst dann widerlegt wird, wenn durch eine wissenschaftliche Studie festgelegt wird, dass das Gegenteil bewiesen wurde. Somit kann kontrolliert werden, was das Volk zu glauben hat und was nicht. Doch wie sieht es mit den Wissenschaftlern aus, die ja, jeder für sich, stets mit einer festen Theorie an ein Experiment herangehen und eben das widerlegen oder bestätigen wollen, woran sie insgeheim selber glauben? Gibt es hierbei vielleicht eine weitere, große Schwachstelle der naturwissenschaftlichen Methoden? Darüber geben vielleicht die folgenden, streng wissenschaftlichen Studien Aufschluss:

Dr. Marylin Schlitz und das Institut der Noetic Sciences

Dr. Marylin Schlitz vom Institut der Noetic Sciences (IONS) startete eine Studie über die Feststellung, ob Menschen es bemerken, wenn man ihnen von hinten auf den Nacken starrt oder nicht. Die Ergebnisse waren nach der Auswertung ihrer wissenschaftlichen Vorgehensweise für Dr. Schlitz eindeutig: Menschen bemerken es, wenn man ihnen von hinten auf den Nacken starrt.

Diese Ergebnisse las der Wissenschaftler Dr. Richard Wiseman und konnte das nicht glauben. Also startete er dieselbe Versuchsreihe mit gleichen Bedingungen und widerlegte ganz klar die Ergebnisse von Dr. Schlitz. Er fand heraus, dass Menschen es nämlich nicht bemerken, wenn man ihnen von hinten auf den Nacken starrt.

Interessanterweise haben sich dann diese beiden unterschiedlichen Wissenschaftler getroffen und ihre Ergebnisse verglichen. Ihre Vorgehensweise war in beiden Fällen streng wissenschaftlich gewesen und trotzdem waren sie zu unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Somit starteten sie ein Experiment mit exakt den gleichen Bedingungen, d.h. am gleichen Ort, identische Testpersonen, gleiche Software, gleicher Computer usw., um später ihre Ergebnisse nach der neuen Versuchsreihe miteinander zu vergleichen.

Sie sahen zu, dass jedes abweichende Detail beseitigt wurde, damit sie beide das Experiment unter identischen Bedingungen ausführen konnten. Jede Testperson wurde daraufhin mit einer Videokamera beobachtet, während sie in einem Lesesaal mit einem Buch allein gelassen wurde. Eine zweite Person saß in einem anderen Raum an einem Bildschirm und hat diese Person angestarrt. Es wurden 32 Testreihen durchgeführt.

Am Ende wurden die Testergebnisse verglichen und es stellte sich heraus: Dr. Schlitz‘ Ergebnisse zeigten eindeutig, dass eine Person es bemerkt, wenn man ihr auf den Nacken starrt, während Dr. Wisemans Ergebnisse klar belegten, dass eine Person es nicht bemerkt. Sie kamen also zu den gleichen Ergebnissen wie in ihren Tests zuvor, trotz identischer Herangehensweisen und Testbedingungen.

Dieses Ergebnis lässt nur einen Schluss zu: Es gibt einfach keine Meta-Versuchsreihe für Naturwissenschaftler, die belegen würde, dass jeder das in seinen Versuchsergebnissen herausbekommen wird, was insgeheim auch angenommen wurde. Doch selbst diese Meta-Versuchsreihe könnte natürlich nur von Menschen durchgeführt werden und auch in diesem Fall wird man vor dem gleichen Problem stehen: Was glaubten die Versuchsleiter vorab wirklich, als die Versuchsreihe begann.

Objektivität ist nicht möglich?

Was sagt uns das? Es bedeutet, dass jede Versuchsreihe und jedes Ergebnis subjektiv ist! Objektivität ist nicht möglich. Jedes Ergebnis irgendeiner Versuchsreihe ist in Übereinstimmung mit den Erwartungen und Glaubenssätzen der Versuchsleiter festgestellt worden. Und da die meisten Naturwissenschaftler z.B. nicht unbedingt an parapsychologischem Wissen interessiert sind, werden sie auch entsprechende Ergebnisse erhalten.

Eine Fotokamera z.B. ist ebenfalls nicht objektiv, auch wenn der Aufsatz, den man zum Fotografieren benötigt, Objektiv genannt wird. Ebenso ist sie nicht objektiv, weil der wissenschaftliche Glaube besagt, dass eine Kamera nur das aufnimmt, was tatsächlich existiert. Man sagt, dass man in der Regel auf Fotos keine Geister sehen kann, weil die Kamera diese nicht sehen kann.

Wenn man aber nun sagt, dass Gamma- oder UV-Strahlen als wissenschaftlich bewiesen gelten, aber von einer Kamera nicht festgehalten werden, würde ein Wissenschaftler antworten, dass man dafür andere Gerätschaften bräuchte. Genau das ist der springende Punkt hierbei, nur weil es noch kein Objektiv gibt, das phasenverschobene Realitäten fotografieren kann, müssen diese deshalb nicht von vornherein verneint und mit dem Vorurteil eines abergläubischen Volksmärchen betitelt werden. Eine Kamera wurde von einem Menschen hergestellt, von einem Subjekt.

Dieses Subjekt hat sein Auge dazu benutzt, um die Kamera zu justieren und anzupassen. So verhält es sich mit jedem Gerät, das existiert: Es wurde von einem Subjekt konzipiert, erbaut, hergestellt und justiert. Hinter allen Gerätschaften, seien sie für die Wissenschaft oder zum Luxus gedacht, steht ein subjektiv denkender, fühlender und wahrnehmender Mensch, der sie erschaffen hat.

Viele kennen sicherlich den Kôan (Frage des Zen-Meisters an seinen Schüler), in dem es heißt: „Macht der fallende Baum im Wald ein Geräusch, wenn niemand dort ist, um es wahrzunehmen?“

Das erinnert ein wenig an die berühmte Frage, ob wohl die Henne oder das Ei zuerst existiert hat, nur mit dem Unterschied, dass hierbei auf die phänomenologische Realitätsbetrachtung angespielt wird, d.h auf die Wahrnehmung der unmittelbaren Gegenwart. Existiert also überhaupt der Baum im Wald, wenn ihn niemand wahrnimmt? Dieser Kôan stellt die Frage: Inwiefern ist die Wahrnehmung von der Realität abhängig? Existiert die Realität auf rein objektiver Ebene oder doch nur auf subjektiver?

Die Schlüsselfrage in der Phänomenologie

Diese letzte Frage ist die Schlüsselfrage, welche in dieser Form nur in der Phänomenologie gestellt wird und deutet gleichzeitig auf die verhängnisvolle Entscheidung der Naturwissenschaften hin, dass die Realität objektiv und unabhängig vom Menschen existent ist. Denn diese Entscheidung hat auch den kompletten weiteren Verlauf der wissenschaftlichen Ergebnisse beeinflusst.

Dies wäre in etwa mit einer Weggabelung zu vergleichen, die man nach einer langen Wanderung erreicht und man wählen muss, in welche Richtung nun weitergegangen werden soll. Dabei führt ein Weg ins Schlaraffenland und der andere leider in den Irrgarten. Allein aus diesem Grund ist die Antwort auf diese Schlüsselfrage so wichtig, wenn ein Forscher oder ein Wissenschaftler daran interessiert ist, die Welt, das Leben und den Menschen zu verstehen.

Edmund Husserls Weltbild

Als Edmund Husserl (geboren am 8. April 1859 in Proßnitz, Mähren, gestorben am 27. April 1938 in Freiburg im Breisgau), Begründer der Phänomenologie, seine Werke gegen Ende des 19. Jahrhunderts der Öffentlichkeit vorstellte, konnte man noch nicht erahnen, welch revolutionäres Weltbild er damit ins Leben rief, als er diese entscheidende Schlüsselfrage in den Raum stellte. Das Problem war nur, dass nur wenige verstehen konnten, welch tiefgreifenden Ausführungen er der Welt hinterließ.

Seine Worte waren stets sehr komplex, bespickt mit vielen, bedeutungsvollen Fremdwörtern und endlos langen Sätzen, philosophisch, psychologisch und durchaus wissenschaftlich orientiert. Somit war es damals nicht jedem vergönnt, wie es vielleicht auch seinerzeit für viele Menschen in Hinsicht auf Albert Einsteins mathematischen Berechnungen der Fall gewesen war, Husserls ausführliches und umfassendes Weltbild zu verstehen. Somit soll im Weiteren die Phänomenologie auf einfache Weise erklärt und dargestellt werden, nicht zuletzt auch, um klarzustellen, weshalb die Entscheidung der Naturwissenschaften nicht korrekt gewesen ist und wieso sie daraufhin solche enormen Konsequenzen mit sich gebracht hat.

In erster Linie forderte Husserl, die Phänomenologie ebenso als Naturwissenschaft zu betrachten, und versuchte zu begründen, dass jeder Wissenschaftler und Philosoph die Selbstdisziplin besitzen sollten, sich jeder Art von Vorurteilen zu entziehen und nur die unmittelbare Gegenwart als Informationslieferanten zu betrachten, also das, was dem eigenen Bewusstsein unmittelbar erscheint.

Unter der phänomenologischen Grundeinstellung bzw. Reduktion verstand er mitunter, dass ein prüfender Forscher und Wissenschaftler sich jeglichen (Vor-)Urteils enthält, solange er forscht und prüft und sich gleichzeitig von jeder Theorie, die er vertritt, distanziert. Husserl sagte, dass sich die wahren Strukturen der Realität erst dann zeigen können, wenn man während der Forschungszeit sämtliche Urteile ausschaltet.

Husserls Hauptaussage war, dass unsere Realität, so wie wir sie im Jetzt wahrnehmen, zwar real ist, aber den Elementen, die gerade nicht wahrgenommen werden, auch momentan keine Realität zukommt. Das Auto, das in der Garage steht, während man sich im Wohnzimmer befindet, besitzt keine Realität. Es existiert nicht, solange es nicht direkt wahrgenommen wird. Die Phänomenologie geht also davon aus, dass Wahrnehmung immer ein Subjekt erfordert! Ohne Subjekt existiert keine Wahrnehmung. Somit würde der Baum, der im Wald umfällt, kein Geräusch machen, weil niemand da ist, um dieses Geräusch wahrzunehmen. Ohne Subjekt existiert auch kein Objekt. Nicht nur würde keine Kamera existieren können, wenn es keinen Menschen gegeben hätte, der sie erschuf, sondern jedwedes Objekt verliert seine Existenz, wenn kein Mensch anwesend ist, der es wahrnimmt.

Dies bezieht sich in der Phänomenologie jedoch auch auf die Elemente der Natur, wie eben einen Baum oder den Himmel. Laut Husserl findet unsere ganze Wahrnehmung im Kopf statt und wird mithilfe des Gehirns in eine Außenwelt projiziert. Eigentlich sagt er hiermit aus, dass das Gehirn eine Art Filmprojektor ist, der die Aufgabe besitzt, über Augen, Ohren, Nase, Haut und Mund eine Welt auf eine Leinwand zu bringen, die wir dann wahrnehmen. In diesem Fall spricht man von Sinnesausdrücken, wie es eben in der Phänomenologie der Fall ist.

Die Naturwissenschaftler haben sich aber leider bei der entscheidenden Frage, ob die Realität objektiv und unabhängig vom Menschen existent ist, dafür entschieden, zu glauben, dass nur Sinneseindrücke existieren. Dies ist gleichzeitig der große Irrtum, dem die Naturwissenschaftler nun einmal seit vielen Jahrzehnten aufgesessen sind und das Volk dahingehend ziemlich beeinflusst hat. Aus diesem Grund werden außersinnliche Wahrnehmungen, Nahtoderfahrungen, außerkörperliche Erfahrungen und Erlebnisse in höheren Bewusstseinszuständen als Halluzinationen abgetan, weil sie subjektive Erfahrungen sind und die Naturwissenschaftler nehmen natürlich nicht subjektiv wahr.

Fern dieses Vorurteils wird einem vielleicht jetzt deutlicher, dass es keine Wahrnehmung, keine Urteile, keine Theorien und keine wissenschaftlichen Beweise geben kann, wenn nicht ein Subjekt vorhanden ist, das diese äußert.

Edmund Husserl war Naturwissenschaftler und kein Philosoph

Husserl war kein Philosoph, sondern er wurde schlichtweg zu einem Philosophen erklärt, weil die damaligen Vertreter der Naturwissenschaften seine Ausführungen nicht anders interpretieren wollten, obwohl Husserl ebenfalls Naturwissenschaftler war und Astronomie, Mathematik, Physik und Philosophie studiert hatte! Er war sich eben der Entwicklung der Naturwissenschaften durchaus bewusst und forderte von ihnen, nur die Gegenwart zu analysieren und sich während ihrer Analysen sämtlichen Weltdeutungen zu entziehen. Mit dieser Forderung erzeugte er einen Riss in der Psychologie, die seinerzeit von Psychoanalyse und den Gesetzen der Logik beherrscht war. Seine Aussagen stellte aber darüber hinaus auch die gesamte Naturwissenschaft in Frage und machte die Objektivität unmöglich!

Wie gelang es Husserl, auf naturwissenschaftlicher Basis zu beweisen, dass Objektivität unmöglich ist? Dieser Beweis hätte das Ende der klassischen, empirischen Naturwissenschaften bedeutet und müsste noch einmal gründlich überdacht werden. Seine Hauptaussagen hierzu waren, dass durch einen psychologischen Satz niemals eine Norm abgeleitet werden könne und dass empirische Sätze nur auf wahrscheinlicher Ebene existieren und falsifiziert werden können.

Logik dürfte daher niemals der Kausalität unterstehen und die Naturwissenschaften dürften aus diesem Grund nicht behaupten und einfach festlegen, die Natur wäre ein Akt des Geschehens, das analysiert und objektiviert werden müsste, während der Mensch übergangen wird(s. Naturalismus). Dies wiederum sagte aus, dass jede Wissenschaft eine Ideal-Wissenschaft ist und ihre idealisierten Wahrheiten nur auf dem Denken und vorausgesetztem Wissen beruhen und nicht auf Tatsachenforschung.

Würde man nun, rein hypothetisch, einem wissenschaftlich denkenden Menschen gegenüber äußern, dass es möglich ist, in Deutschland an einem bestimmten Ort eine bestimmte Wahrnehmung zu haben, dann würde er dies bejahen. Füge man dann noch hinzu, dass dieser gleiche Mensch auch gleichzeitig noch eine Wahrnehmung aus Amerika erhalten kann, würde diese Person es nur dann glauben, wenn dazu ein Hilfsmittel wie eine Internetkamera oder ein Telefon benutzt würde.

An diesem Punkt nimmt der Glaube an außersinnliche Wahrnehmungen noch keinen Raum ein, aber sobald man diesem Menschen dann mitteilen würde, dass es auch möglich ist, in Deutschland eine Wahrnehmung von einem Ort in Amerika zu haben ohne irgendein Hilfsmittel, dann würde es sofort als Telepathie oder Fernwahrnehmung eingestuft und in das Reich der Parapsychologie abgeschoben. Sollte man so raffiniert sein, hätte man dies auch anders formulieren können, in dem man es einfach wissenschaftlicher ausgedrückt hätte.

Man könnte vielleicht sagen, um einem Menschen die Möglichkeit der Fernwahrnehmung näherzubringen, dass die neuesten Forschungen der Quantenphysik eindeutig gezeigt haben, dass atomare Teilchen an mehreren Orten gleichzeitig sein können und der bekannte Physiker Dr. Andrew Steene in der Oxford Universität erklärt hat, dass Fernwahrnehmungen dadurch möglich sind, weil die gleichen Teilchen, die in Amerika existieren, auf quantenmechanischer Weise im nächsten Moment auch in Deutschland befindlich sein können.

Über Astronomie, Astrologie, Chemie und Alchemie sowie Biologie und Astrophytologie

Alles ist eine Sache der Erklärung und der Formulierung. Es sind einfach nur die irreführenden Regeln der Naturwissenschaftler. Sie erzeugen eine Wissenschaft, wandeln normale Worte in fremdsprachliche Begriffe und erklären diese als objektive Wahrheiten, die somit festgestellt werden. Kommt nun jemand daher, der etwas herausgefunden hat, aber weder die Sprache der Wissenschaft spricht noch einen Doktortitel vorweisen kann, so sind seine Wahrnehmungen subjektiv oder gar halluzinativ.

Doch der Arroganz nicht genug, denn jede Naturwissenschaft, die heute existiert, basierte doch ursprünglich auf esoterischen Wissenschaften der vorangegangenen Jahrhunderte. So ist die Chemie der Alchemie entsprungen, die Astronomie und Astrophysik der Astrologie, Psychologie der Parapsychologie und die Biologie entwickelte sich aus der Astrophythologie³.

Jeder Mensch wird so erzogen, dass er denkt, er habe es mit einer materiellen, physischen Welt um sich her zu tun, die man über Sinneseindrücke wahrnimmt. Auf diesem Wissen basiert seine ganze Erziehung und er baut darauf sein ganzes Leben auf. Wie will man ihm nun deutlich machen, dass er ganz einfach fehlinformiert wurde und dass seine Annahmen nur auf naturwissenschaftlichen Theorien basieren, die die Realität zu interpretieren versuchen und den Anspruch erheben, es handele sich um die objektive Wahrheit?

Schulen und Universitäten als Gehirnwäsche

Die Schulen und Universitäten besitzen Lehrmaterial, das veraltet ist. Die Lernenden bekommen die neuesten Ergebnisse der Forschungen oder eine wissenschaftliche Berichtigung höchstens dann mit, wenn einige unter ihnen ein ausgebildetes Interesse daran besitzen. Sobald sie daraufhin versuchen, anderen deutlich zu machen, welche Änderungen sich ergeben haben, wird ihnen zumeist nicht geglaubt.

Zum Glück sind nicht alle Naturwissenschaftler dermaßen von ihren Sponsoren und dem arroganten Glauben beeinflusst, dass ihre Ergebnisse objektiv und die letztendliche Wahrheit darstellen. So verhält es sich z.B. mit neuen Ergebnissen aus der Gehirnforschung, die vielleicht einen Funken Hoffnung aufkommen lassen, die Naturwissenschaft besinne sich endlich auf dem Irrtum ihrer einstigen Wegwahl. In dieser Forschung stellte sich kürzlich doch tatsächlich heraus, dass Husserls Aussage vor über hundert Jahren, dass das Gehirn unsere Umwelt erschafft und projiziert, zutrifft. Wenn man seine Augen schließt und sie dann wieder öffnet und sich in dem Raum umschaut, in dem man sich gerade befindet, wird in diesem Moment und in blitzartiger Geschwindigkeit ein Bild im hinteren Bereich des Gehirns erzeugt, sodass der Eindruck entsteht, es existiere eine physische, materielle Welt.

Die physischen Sinne verschleiern

Die Annahme, dass alles, was der Mensch weiß, ihm über die fünf Sinne mitgeteilt wird, ist in Wirklichkeit eine zweigeteilte Welt, d.h. die externe und die interne Welt.  So äußerte Frederik Vester, Professor der Gehirnforschung, hierzu sehr deutlich: „Die Äußerungen einiger Wissenschaftler, die vorschlagen, ‚dass der Mensch nur eine Bildgestalt sei, dass alles, was erlebt wird, vorübergehend und illusorisch sei und dass dieses Universum ein Schatten sei‘, scheinen heutzutage durch die Wissenschaft bestätigt worden zu sein.“ Vester wollte damit andeuten, dass es einige wenige Wissenschaftler gab, die dies bereits für sich erkannt hatten, aber von dem Großteil der Naturwissenschaften nicht akzeptiert worden waren.

Bisher ging man in der Wissenschaft davon aus, dass Objekte ein Abbild auf unserer Netzhaut erzeugen, das in die entsprechende Gehirnregion weitergeleitet wird, wo es zur bewussten Wahrnehmung wird. Der Akt des Sehens findet demnach im Sehzentrum statt. Diese ziemlich kleine Gehirnregion gibt also sämtliche optischen Wahrnehmungen wieder, die wir jeden Tag erleben. Sobald also jemand sagt, dass er etwas sieht, dann meint er, dass er die elektrischen Signale im Gehirn wahrnimmt, die ihm dieses Bild zeigen. Dieser kleine Gehirnbereich ist jedoch von jedweder Lichtquelle isoliert und besitzt einfach keine Möglichkeit, mit Licht in Kontakt zu gelangen.

Wenn wir das Licht im Raum einschalten, wird also dieses sicherlich nicht das Gehirn erleuchten. Das Erzeugen der elektrischen Signale gilt ebenso für alle anderen Sinne, das Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen. Allesamt sind es nur elektrische Signale, die das Gehirn umsetzt. Aus diesem Grund ist es für einen Menschen mithilfe der fünf Sinne unmöglich, das Original seiner Umwelt wahrzunehmen. Er nimmt nur eine Interpretation der elektrischen Signale auf, die den Raum im Inneren des Gehirns wahrnehmen lassen.

Die Signale erstellen also eine elektrische Kopie des Originalraumes. Vielleicht ist der Originalraum überhaupt nicht mehr existent oder dieses Buch, das man gerade in seinen Händen hält. Wir nehmen somit nur eine Kopie unserer Umwelt wahr. Das Original könnte schon längst nicht mehr existieren oder entspricht einem ganz anderen Aussehen, da wir nur die elektrischen Signale empfangen.

Zwar glaubt man in der Gehirnforschung noch immer, es gäbe eine äußere Welt und hat den nächstfolgenden Schritt, dass es eigentlich nur eine innere Welt geben kann, noch nicht vollzogen.

Meiner persönlichen Ansicht nach wird dies aber in Kürze folgen und wenn dies eintritt, besinnt sich der Hauptanteil der Wissenschaftler vielleicht darauf, noch einmal zu überdenken, was Edmund Husserl bereits vor 100 Jahren wusste. Denn der nächste Schritt ist getan, wenn erkannt wird, dass das Gehirn nur elektrische Signale empfängt und diese dann zu Bildern und Tönen usw. umwandelt, folglich kann davon ausgegangen werden, dass der Originalraum oder das Originalbuch in Wirklichkeit elektrisch sind. Somit befindet sich der Mensch offensichtlich in einer elektrischen Welt, die elektrische Signale aussendet.

Diese Signale werden vom Gehirn aufgenommen und in eine extern erscheinende Welt umgesetzt. Es erscheint also dem Menschen nur so als würde er eine materielle Welt wahrnehmen, immerhin kann er sie deutlich mit seinen fünf Sinnen wahrnehmen. Die Quelle der elektrischen Signale befindet sich jedoch im Menschen selbst und das Gehirn dient dazu, diese Signale wie ein Filmprojektor nach außen zu projizieren.

Sinneseindrücke sind Sinnesausdrücke

Das Ergebnis dieser Rechnung kann also nur lauten, das ausschließlich Sinnesausdrücke existieren und niemals Sinneseindrücke. Dies würde auch erklären, wieso es z.B. möglich ist, in Träumen, Bilder und andere Sinnesausdrücke wahrzunehmen, selbst wenn man eigentlich in einem dunklen, stillen Raum liegt, schläft und die Sinne nicht viel wahrnehmen können. In diesem Moment erhalten wir elektrische Impulse aus einer anderen „Richtung“, die aber auch nur von innen kommen können. Aus dem Grund ist der Umgang mit Träumen, außerkörperlichen Erfahrungen und veränderten Bewusstseinszuständen so wichtig, denn hierbei werden elektrische Signale empfangen, die außerhalb der Norm liegen und die Chance bieten, endlich den Originalraum, in dem wir uns tatsächlich befinden, aufzuspüren!

Passive Assoziation und die Dissoziation

In Übereinstimmung mit dem Wissen der Phänomenologie ist es jedoch zuerst wichtig, sich auf die unmittelbare Gegenwart zu besinnen. Dies benannte Husserl in seinen Werken als  „Passive Assoziation“, die mitunter in der Psychologie als „Dissoziation“ bezeichnet wurde. Allein die Dissoziation reduziert die Realität vorübergehend auf die tatsächliche Gegenwart und ermöglicht eine genaue Studie des untersuchten Falls. Genau an diesem Punkt setzt mein Buch in Form eines Tagebuchs oder Weblogs an. Ich habe die Dissoziation benutzt, um mit dieser anderen Vorgehensweise der Forschung zu klaren Ergebnissen zu kommen. Hierbei habe ich also die folgenden Punkte berücksichtigt, dass:

  • jede Wahrnehmung und somit jede Wissenschaft subjektiv ist,
  • die Wahrnehmung eines Objektes ohne Subjekt nicht möglich ist,
  • ausschließlich Sinnesausdrücke existieren und keine Sinneseindrücke und
  • zur Erforschung einer Sache die Dissoziation benutzt wird, um sich nicht von Theorien jeder Art beeinflussen zu lassen.

Die Dissoziation ist also die Fähigkeit, sämtliche Assoziationen, Gedanken und Vorstellungen vorübergehend zu deaktivieren, um die Wahrnehmung und den Erhalt der Informationen rein zu halten. Sobald die Dissoziation von einem Forscher oder Wissenschaftler praktiziert wird, sind die Ergebnisse viel deutlicher und erkennbarer.

Die Zusammenhänge werden klarer erfasst und können dann nach Erhalt der notwendigen Informationen, die man innerhalb der Dissoziation sammeln konnte, in die persönliche Theorie eingebracht werden. Dies wird dann deutlich machen, ob die zuvor erstellte Theorie dann noch zutreffend ist oder nicht. Wenn die Informationen dann nicht passen, so ist das Problem die Theorie und nicht die Wahrnehmungen innerhalb der Dissoziation.

Sicherlich kann man niemals eine totale Objektivität erlangen, das haben wir bereits festgestellt, aber es können mithilfe der Dissoziation wesentlich reinere Informationen zusammengetragen werden,  auch jene, die den Menschen nicht einfach übergehen und so viele, unzählige Widersprüche offen lassen, wie es bei der naturwissenschaftlichen Vorgehensweise der Fall ist.

(Eine Abhandlung über die Methoden der Naturwissenschaften im Vergleich zu der Wahrnehmung der unmittelbaren Erfahrung in erweiterten Bewusstseinszuständen und der Tatsachenforschung mithilfe der Dissoziation – verfasst von © Jonathan Dilas – siehe auch das Buch: “Spirituelle Dissoziation“)


Quellen:

1 Studie der Nahtoderfahrungen: Bernard Jakoby: „Auch du lebst ewig – Die Ergebnisse der modernen Sterbeforschung“, Langen-Müller-Verlag, München

2 Studie von Dr. Schlitz und Dr. Wiseman:

³ Der Begriff „Astrophytologie“ wurde erstmals in einem Referat über das Voynich-Manuskript von J. Dilas definiert. Siehe Essay „Das Voynich-Manuskript“, Jonathan Dilas, 2005

Frederik Vester, „Denken, Lernen, Vergessen“, 1976

Edmund Husserl, „Die Idee der Phänomenologie“, Felix-Meiner-Verlag, Hamburg 1986, TB

Edmund Husserl,“Erfahrung und Urteil“, Felix-Meiner-Verlag, Hamburg 1985, TB

Edmund Husserl,“Die Konstitution der geistigen Welt“, Felix-Meiner-Verlag, Hamburg 1984, TB

Edmund Husserl, „Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie“,

erstes Buch: Allgemeine Einführung in die reine Phänomenologie, in zwei Bänder. 1. Halbband: Text der 1.-3. Auflage; 2. Halbband: Ergänzende Texte (1912 – 1929). Neu hrsg. von Karl Schuhmann. Nachdruck, 1976

Edmund Husserl, „Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie“, Ergänzungsband, Texte aus dem Nachlass 1934-1937. Hrsg. von R.N. Smi, 1993

Harun Yahya, „Wunder der Materie“, Okusan-Verlag, 2003

R. L. Gregory, “Eye and Brain: The Psychology of Seeing”, Oxford University Press Inc. New York, 1990

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