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Ein Haus im Osten: Die Haussuche (Teil 3)

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‘Ein Haus im Osten’ ist eine Rubrik, in der ich von meinem kürzlichen Umzug nach Ostdeutschland irgendwo in der Pampa, zwischen Leipzig und Zeitz jenseits der Zivilisation, vom Landleben, meinen Erlebnissen in der Umgebung sowie von seltsamen, magischen und spannenden Erfahrungen berichte.

Die Suche nach dem richtigen Haus ging also weiter. Es kreuzten wieder viele Häuser meinen Weg aus verschiedenen Gegenden rundum Leipzig. Die Innenstadt Leipzigs, so schön sie ist, war keine Option als Wohnort, da mir eine ländliche Umgebung wesentlich mehr zusagt. Und so war gleich das nächste Angebot etwas ganz Besonderes. Es handelte sich um einen alten Stadtmauerturm, mit zwei Geschossen und vier Zimmern auf knapp 90 m³ verteilt. Weiter ging mit einem interessanten Gewölbekeller und altmodischen Schießscharten aus längst vergangenen Zeiten. Aufgrund des Alters von mehreren Jahrhunderten sicherlich eine Augenweide. Der PSI-Faktor dieses Turmes war aufgrund dieses Alters bestimmt ziemlich hoch.

Wer weiß, wie viele Soldaten oder andere seltsame Wesen dort noch herumspukten… Doch musste ich leider auch feststellen, dass dieser Turm aufgrund seiner unmittelbaren Nähe zum Fluss ebenfalls vom Hochwasser häufiger bedroht wurde. Außerdem war mir die Lage etwas zu zentral und der Garten, sofern man an dieser Stelle davon reden kann, besaß keine 50 m³. Das war mir dann auch entschieden zu wenig. Dennoch ein äußerst interessantes Objekt, welches ich leider zurücklegen musste.

Das nächste Objekt war ausgiebig von Grün umgeben und besaß einen wunderschönen großen Garten mit über 600 m³, hatte eine nette Gartenlaube und einen einladenden, gemauerten Pool. Wenn das mal kein Luxus war…?! Es sah dermaßen bezaubernd aus, dass ich sicher war, dass dort die Naturwesen geradezu ein- und ausgingen. Das Häuschen, anders kann man es nicht nennen, war extrem von Grün umgeben und man konnte es vom Gartentor aus kaum sehen. Ein wirklich hübscher Anblick… aber leider besaß es nur ca. 70 m³ Wohnfläche und die Zimmerverteilung war bei recht niedriger Decke dermaßen ungünstig, dass ich davon Abstand nehmen musste. Auch galt es mehr als Wochenendhaus und nicht als ein reguläres Wohnhaus. Das war wirklich schade, zumal der Kaufpreis extrem niedrig war. Gewiss musste man es aufwändig renovieren, denn von außen sah es bereits recht baufällig aus. Ich dachte mir, ob es mir wohl noch mal gelingen würde, das richtige Haus zu finden? Irgendwie war immer etwas vorhanden, was nicht passte…

Darauf folgten noch viele andere Häuser und stets passte etwas nicht. Plötzlich fiel mir ein Haus auf, das sich in der Nähe der Stadt Zeitz auf dem Lande befand und ich schon einmal kurz in einer der Immobilien-Portale gesehen hatte. Als ich das erste Mal das Foto sah, kam es mir irgendwie bekannt vor, obwohl es unmöglich war, dass ich es jemals zuvor gesehen haben konnte. Jedenfalls kreuzte es noch einmal meinen Weg. Das erste Mal hatte ich es gleich verworfen, weil mir beim ersten Blick auffiel, dass es an einer Landstraße stand. Die vorbeifahrenden Autos hätten auf Dauer sicherlich genervt, doch als ich es mir jetzt wieder auffiel, schaute ich es mir noch einmal genauer an: Es besaß einen riesigen Garten von 1500 m³ und lag nahe an einem Wald. In der Nähe, aber in sicherer Entfernung, befand sich ein schöner Fluss und die ganze Umgebung sehr grün. Außerdem besaß es eine Hanglage und war somit vor jedem Hochwasser sicher. An der einen Hausmauer rankte der Efeu entlang und die Straße, die mich anfangs gestört hatte, war gar nicht so nah, wie ich anfangs befürchtet hatte. Somit konnte es gut sein, dass man kaum etwas davon mitbekommen würde. Als ich es mir dann noch näher anschaute, passten eigentlich alle Attribute, die ich von einem  passenden Haus für mich erwartet hatte. Wald- und Flussnähe, Hanglage, riesiger Garten und auf dem Grundstück gab es noch ein weiteres Gebäude, dass man vielleicht renovieren und umbauen konnte. Zwar war die Wohnfläche nicht sonderlich hoch mit ca. 90 m³, aber zukünftig wäre es bei diesem großen Grundstück möglich, noch das eine oder andere Zimmer anzubauen. Ebenso lag das Haus schön nah an einem Dorf und nicht ganz so weit weg von Leipzig. Gera und Halle befanden sich auch noch in der Nähe. Eigentlich absolut perfekt, dachte ich mir. Nun wusste ich, warum es mir gleich am Anfang so bekannt vorkam. Es war, als hätte ich dort einmal vor langer Zeit gewohnt… Doch wie konnte das möglich sein? Denn das Haus wurde erst in den 80ern Jahren erbaut und in dieser Gegend bin ich noch nie gewesen. Woher kam also dieses Gefühl und die Erinnerung? An der Umgebung konnte es auch nicht liegen, denn auf dem Foto, das ich zuerst sah, konnte man nur das Haus erkennen. Was würde mich dort erwarten, wenn ich mich nun tatsächlich dazu entscheiden würde, es zu kaufen? Fragen über Fragen, auf die ich nur allzu gern Antworten finden würde.

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