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Die andere Seite: Realitätswechsel mit Hindernissen

Reise zum Selbst - Die andere Seite

‘Die andere Seite’ ist eine bestimmte Ebene in den Träumen, in der nicht um Geld, sondern vielmehr um Bewusstheit gekämpft wird und zwar um jedes Quentchen. Eine Traumwelt der Dualität, des Kampfes, der Verluste und Siege, kurzum eine Trainingsebene. Hier wird das Glaubenssystem von Gut & Böse ausgedrückt. Jeder Mensch besucht diese Trainingsebene gelegentlich in seinen Träumen.

Seit einigen Minuten stand nun dieser Mann in meinem Raum und blickte mich an. Die ganze Atmosphäre dieses Traumes wirkte bedrohlich und gruselig auf mich. Es war, als besäße der Traum eine andere Art von Realitätsanspruch. Er wirkte viel realer als gewöhnliche Träume und die ganze Zeit über standen meine Nackenhaare aufrecht, als würde hier irgendetwas nicht stimmen oder als ob eine unsichtbare Bedrohung in der Luft lag.

Während ich mich umschaute, erkannte ich, dass dies scheinbar meine Wohnung war, in der ich lebte. Ein weiterer Blick zum Fenster zeigte mir,. dass es Tag war. Neben mir stand Esther. Sie war ebenfalls anwesend und musterte misstrauisch den Mann, der plötzlich aufgetaucht war.

“Ich bin gekommen, um euch in eine andere Realität zu befördern”, meinte er zuversichtlich.

Während er sprach, fühlte ich, dass er mir irgendwie vertraut war. So besaß ich den Eindruck, als wären wir eine Gruppe aus mehreren Menschen, die gemeinsam ihr Bewusstsein erweiterten und es Schnittpunkte gab, an denen man sich traf und gemeinsam den nächsten Schritt unternahm. Offensichtlich gehörte dieser Mann dazu und seine imposante Ausstrahlung demonstrierte mir, dass er wusste, was er tat und dafür auch seine Gründe besaß.

“Was hat es damit auf sich und warum ist das erforderlich?”, fragte Esther.

“Ihr könnt hier nicht länger bleiben und ich kann euch helfen, damit ihr den Sprung schafft.”

“Wir sollten tun, was er sagt”, erklärte ich. “Er weiß wirklich, wovon er spricht. Wir müssen ihm folgen.”

So führte er uns in ein Hotelzimmer, das er gebucht hatte. In diesem Zimmer befanden sich neben der gewohnten Hoteleinrichtung zwei Boxen, die gerade so groß waren, dass jeweils eine Person hineinpasste. Diese Boxen waren auf einer Seite schräg abgeflacht und besaßen dort eine Tür bzw. Klappe, die man seitlich öffnen konnte. Sie erinnerte mich an die Wagentür eines Minis.

Der Mann griff beherzt an den Griff einer der Türen und öffnete sie Darin erblickte ich einen ausgepolsterten Innenraum, der zwar sehr eng gefasst, aber irgendwie gemütlich aussah.

“Diese Boxen befördern euch in die andere Realität. Dort werdet ihr bleiben… und verhaltet euch möglichst unauffällig! Es ist jedoch erst einmal wichtig, dass ihr auch den Sprung in die andere Realität schafft. Sobald ihr dort angekommen seid, wartet auf mich. Ich werde euch folgen.”

Wir nickten und Esther setzte sich gleich in eine dieser Boxen.

“Ihr werdet auf der anderen Seite der Realität inklusive dieser Box ankommen. Die Tür kann man von außen und von innen öffnen und verschließen. Ihr könnt sie also auch allein anwenden. Die Box sorgt dafür, dass der Transfer erfolgreich abgeschlossen wird.”

So setzten wir uns in die Boxen und der Mann verschloss sorgfältig die Türen.

Nach kurzer Zeit, es hatte nicht lange gedauert, öffnete ich von innen die Tür und stieg aus der Box. Der Mann stand dort bereits und begrüßte mich mit einem Lächeln: “Du hast es geschafft!”

Er drückte mich einmal kurz, während ich noch versuchte, mich zu orientieren.

Ebenfalls im Raum stand auch Esthers Box. Ich ging hin und öffnete die Tür. Doch Esther war nicht drin! Wir konnten nur ihre grüne Jacke erkennen, die sie gern trug und noch darin lag.

“Wo ist sie geblieben?”, fragte ich. “Hat sie den Sprung nicht geschafft oder was ist mit ihr passiert?”

Ich nahm die Jacke auf und schaute sie mir prüfend an. Es war alles in Ordnung mit der Jacke. Sie war weder zerfetzt noch in irgendeiner Weise verändert.

“Meinst du, sie hat den Sprung nicht geschafft und ist unterwegs verlorengegangen?”, fragte ich den Mann.

Der Mann wirkte verunsichert und konnte es mir auch nicht erklären.

“Wenn du es auch nicht weißt”, meinte ich zu ihm, “dann gibt es nur zwei Möglichkeiten: Entweder sie hat den Sprung nicht geschafft und ist irgendwo unterwegs verlorengegangen oder sie ist wesentlich früher als wir angekommen und hatte keine Lust, die ganze Zeit auf uns zu warten und wollte die Gegend erkunden. Vielleicht hat sie deshalb die Jacke hier gelassen, um uns zu sagen, dass sie gleich wiederkommt…”

“…Oder alles was von ihr übriggeblieben ist, ist die Jacke”, entgegnete der Mann bedrückt. “Ich werde darum das Haus absuchen, vielleicht ist sie ja hier irgendwo…”

Dann lief er aus dem Zimmer und verschwand.

Ich grübelte darüber nach, was wohl aus Esther geworden ist und während ich nachdachte, schaute ich mich wieder um. Es war ein weiteres Hotelzimmer, in dem wir uns befanden, jedoch sah es nun ganz anders aus. Es war definitiv ein anderes Hotel. Ein Blick aus dem Fenster zeigte mir, dass bereits der Abend eingebrochen oder es hier halt eben Abend war. Der Sprung von einer Realität in die andere hatte offensichtlich funktioniert. Die Boxen, wenn es denn wirklich an ihnen gelegen hatte, schienen ihre Arbeit hervorragend erfüllt zu haben… Oder doch nicht? Was ist mit Esther passiert? Hinterließ sie die Jacke als Zeichen, dass sie früher angekommen war oder war sie nun in der Unendlichkeit der vielen Realitäten verlorengegangen? Für mich persönlich hatte die Reise nur eine Minute gedauert, aber vielleicht waren wir zu völlig unterschiedlichen Zeiten angekommen?

Ich konnte mir diese Fragen nicht beantworten. Plötzlich kam der Mann wieder herein.

“Ich habe mich im Hotel umgeschaut. Sie ist unauffindbar!”

 

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