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Die andere Seite: Das Portal

Reise zum Selbst - Die andere Seite

Ich lag in meinem Bett und lauschte in die Stille hinein… plötzlich befand ich mich in einer völlig anderen Welt! Sie erschien mir unbeschreiblich künstlich zu sein, geradezu befremdlich metallisch… Doch bevor ich mich in dieser Welt richtig umschauen konnte, bin ich auch schon wieder in meinem Bett. Die Schnelligkeit, mit der ich von der einen Realität in die andere sprang war außerordentlich hoch… und leider auch zu kurz. Vielleicht beim nächsten Mal, dachte ich und legte mich auf die andere Seite…

Irgendwann stand ich mit einigen Personen in einer mir unbekannten Umgebung. Es schien mir eine kleinere Stadt zu sein. Flüchtig erblickte ich zwei Männer und eine Frau, die in meiner Nähe standen. Dann kam einer der Männer auf mich zu…

“Für uns gibt es hier nichts mehr zu tun. Wir müssen zum Portal”, sagte er gerade heraus.

“Zum Portal?”, fragte ich.

“Richtig. An dieser Stelle können wir einfach nichts mehr tun. Wir müssen nun auf eine andere Ebene. Von dort aus können wir erst weiter handeln. Das heißt nichts Anderes als dass wir uns dem Schlimmsten stellen müssen. Diese Wesenheit ist sehr mächtig und besitzt große Kräfte. Sie lebt auf einer abgeschiedenen Ebene und hält einen Bereich in seiner Gewalt, den wir ihm wieder wegnehmen müssen.”

“Dann sollten wir zum Portal gehen…”, schlug ich leichtfertig vor.

“Das ist richtig, aber stelle dir das nicht zu einfach vor! Diese Wesenheit hat wirklich etwas drauf. Sie kann uns alle beeinflussen oder sogar töten, noch bevor wir nur in ihre Nähe gelangt sind.”

“Wenn es keine andere Lösung gibt, bleibt uns vielleicht nichts anderes übrig”, mischte sich die Frau ein, die in einiger Entfernung etwas ungeduldig herüberschaute. “Lasst uns gehen… auch wenn mir der Arsch auf Grundeis geht…”

Wir lachten und der Mann öffnete ein Portal. Dazu bewegte er nur seinen Arm und konzentrierte sich. Kurz darauf öffnete sich ein hellleuchtendes, ellipsenförmiges Portal vor unseren Augen.

In diesem Moment erinnerte ich mich daran, dies auch schon einige Male auf die gleiche Art und Weise gemacht zu haben, aber ich erinnerte mich leider an keine spezielle Situation. Es war wie ein Deja vu, ein unbestimmtes Gefühl der Wiedererkennung.

Dann gingen wir durch das Portal. Wenige Sekunden später befanden wir uns in einer alten, längst verlassenen Stadt. Sie wirkte ein wenig wie diese amerikanischen Geisterstädte, wie man sie manchmal in Western-Filmen sehen kann. Als ich mich umdrehte, erblickte ich hinter mir eine sehr weite Ebene, fast wie eine klassische Prärie.

“Wo sind wir hier? In Amerika?”, fragte ich.

“Nein, wir sind auf seiner Ebene. Schau, dort hinten!”

In vielleicht einigen hundert Metern Entfernung sah ich plötzlich ein gleißend, helles Licht. Es war um ein Vielfaches größer und strahlender als das kleine Portal in Türgröße, das vorhin erschaffen wurde. Dieses Licht hier wirkte dermaßen hell, dass ich Mühe hatte, hineinzuschauen.

“Und dort lebt diese gefährliche Wesenheit?”, fragte ich irritiert. “Es wirkt doch eher wie die Ausstrahlung eines Engels oder einer hellen Wesenheit…”

“Lass dich nicht täuschen. In diesem Fall stehen wir einer großen Herausforderung gegenüber.”

Für einen kurzen Augenblick schien mir dieses Licht eine Art große Blase zu sein, die einen großen Raum in sich verbarg, der von dieser Wesenheit besetzt worden war. Ich dachte darüber nach, ob es nun unsere Aufgabe war, diesen Raum wieder freizustellen oder von ihr zu befreien.

Immer näher kamen wir dem hellen Licht. Es strahlte nun noch stärker und wir konnten kaum noch die alten, eingefallenen Holzhäuser erkennen, die zur Geisterstadt gehörten. Von irgendwoher vernahm ich noch einen Windzug und musste unwillkürlich grinsen, denn damit war das Flair einer Geisterstadt perfekt. Nun stand ich nur noch wenige Meter vor dem Eingang. Ich fühlte einen leichten Sog, der von diesem Licht ausging. Kurz fragte ich mich, ob es nun gut ist, dass die Wesenheit uns mit diesem Sog so selbstsicher einlud oder ob es einfach nur an der Natur der Sache lag.

Dann machte ich den nächsten Schritt und tauchte in den fremden Raum ein…

Kurz darauf erwachte ich. Was war dies für eine seltsame Wesenheit gewesen? Sie schien mir nun im Wachzustand so etwas zu sein, wie ein Gegner aus einem Computerspiel, dem man nach den ersten 10 Leveln begegnete und erledigen musste. Ein Endgegner oder ein Levelabschnittsgegner, wenn man es so wollte. Auf der einen Seite erkannte ich den spielerischen Charakter dieser Traumerfahrung, aber doch erschien es mir eine unabhängige Realität zu sein, in der man andere Aufgaben besaß und andere Herausforderungen.

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