Das Fukushima Monster
Wer erinnert sich noch an die riesigen Monster aus den japanischen Filmen, in denen Godzilla gegen eine dreiköpfige Hydra kämpft oder seinen kleinen Godzilla-Sohn auf einer einsamen Insel großzieht, der, wenn er Feuer spucken sollte, nur kleine süße Ringe zustandebrachte und sich über seine Misserfolge ärgerte?
Die Übergröße und starke genetische Veränderung dieser Urzeitmonster wurde in den Filmen damit gerechtfertigt, dass sie sich nur durch Radioaktivität dermaßen monströs entwickeln konnten. Das Militär versucht in diesen Filmen, diese gigantischen Tierchen von den Großstädten fernzuhalten und hoffen, dass sie schön auf ihrer gemütlichen Monsterinsel bleiben.
Vor einigen Monaten wurde in der Nähe von Fukushima ein riesiger Thunfisch aus dem Wasser gefischt, der eine Länge von nahezu drei Metern aufwies. Normalerweise erreichen Thunfische eine Größe von einem Meter. Nun wird dieser Monsterfisch daraufhin getestet, inwiefern er radioaktive Elemente in sich trägt und ob sich diese auf sein Wachstum haben auswirken können. Ein weiterer Fisch dieser Größe wurde nun auch in der Nähe von Neuseeland von einem Großseefischer namens Paul Worsteling in dreißigstündiger Arbeit an Bord gehievt.
Japan ist aufgrund ihrer Monsterfilme natürlich besorgt, dass ihre Fiktion nunmehr Realität wird und in naher Zukunft immer mehr Monstermutationen aus dem Meer entsteigen. Man bedenke an dieser Stelle, seit dem Reaktorunglück, im März 2011 in jener Stadt, konnten die Brennstäbe nicht richtig gekühlt werden und die radioaktive Flüssigkeit war ins Meer gelaufen. Überhaupt wird nun befürchtet, dass das Meeresgebiet dort für immer verstrahlt sein wird. Wen wundert es, als Produzent der bekannten Monsterfilme, dass dieses Land nun den Atem anhält, das Schlimmste befürchtet und regelrecht darauf wartet, dass Hydra oder Godzilla aus dem Meer gekrabbelt kommt.
Indirekte Auswirkungen von Radioaktivität auf menschliche oder tierische Zellen konnten bisher nicht großartig erforscht werden, aber dies wird sich nun geändert haben. Wer nun davon ausgeht, dass größere Fische doch sehr praktisch seien, denn sie liefern somit mehr Nahrung für die Menschen, muss leider einsehen, dass radioaktiv-verseuchte Fische zwar immer noch lecker schmecken, aber den eigenen Körper doch entsprechend belasten würden. Greenpeace konnte in der Umgebung von Fukushima bisher einen Anstieg der Radioaktivität um das 1000fache feststellen.
Interessant finde ich hierbei, dass es einen Film gibt, in dem Godzilla und Mothra, eine Riesenmotte von sicherlich 50 Metern Durchmesser, aufeinandertreffen. Dem sei hinzugefügt, dass nun in der Nähe von Fukushima mutierte Schmetterlinge entdeckt wurden. Einige japanische Forscher, die sich hier den Untersuchungen angenommen haben, gehen davon aus, dass die Auswirkungen der Fukushima-Katastrophe Tiere durchaus genetisch mutieren lassen könnten und daraufhin solche mutierten oder vergrößerten Exemplare in Erscheinung treten könnten.
Bei den Untersuchungen stellte sich ebenfalls heraus, dass ihre Augen ungewöhnlich entwickelt und die Antennen seltsam verkrüppelt waren.
Die Forscher sagten hierzu: “Wir nehmen an, dass die künstlich-generierten Radionukleiden aus der Nuklearanlage in Fukushima physische und genetische Schäden an den Schmetterlingen verursacht haben.”
Im Weiteren wurden 144 blassblaue Schmetterlinge aus verschiedenen Gebieten in Japan gesammelt und mit denen aus Fukushima verglichen.
Der führende Forschungsleiter Joji Otaki meinte dem BBC-Sender gegenüber hierzu:
“Es wurde stets geglaubt, dass Insekten gegenüber Radioaktivität eine sehr große Resistenz aufweisen können. In diesem Sinne müssen wir zugeben, unsere Ergebnisse waren überraschend.” Der Studie zufolge fand das Team heraus, dass in Gebieten mit höherer radioaktiver Strahlung 12% der 144 Schmetterlinge bereits Mutationen aufwiesen. Mehr noch, diese Schmetterlinge reichen die Mutationen sogleich an ihre Nachkommen weiter. In der sechsmonatigen Forschung stellte sich ebenfalls heraus, dass sich die Mutationsrate verdoppelt hat und weiterhin ansteigt. Otaki meinte hierzu: “Seitdem wir diese Effekte an den Schmetterlingen beobachtet haben, ist es simpel, sich vorzustellen, dass dies auch andere Spezies befallen kann. Es ist offensichtlich, dass etwas mit dem Ökosystem nicht mehr stimmt.”
Ein weiterer Forscher aus den USA, Tim Mousseau, der ebenfalls radioaktive Auswirkung auf Tier und Pflanze studiert, meinte hierzu, dass seine Forschungen seit der Fukushima-Katastrophe nun einen großen Sprung nach vorn gemacht hätten.
Mittlerweile tauchen auch die seltsamsten Gerüchte auf. Jemand möchte einen Hai unter Wasser gesehen haben, der riesig groß war und unter seinem Maul einen Tintenfischarm von sich hertrug. Dieser Arm soll aus seinem Maul herausgewachsen sein. Andere möchten Riesenameisen und -bienen gesehen haben. Auf jeden Fall wirken die alten Godzilla- und Monsterfilme sehr prophetisch im Zusammenhang mit den neuesten Ergebnissen zu diesem Thema. Es sind auch schon Bilder im Internet aufgetaucht, auf dem Godzilla in einem Messiasumhang zu sehen ist, der ein glänzendes, radioaktives Symbol auf seiner Brust trägt und zur Begrüßung die Hand hebt…
Immerhin, das muss man auch bedenken, gibt es mehr Godzilla- als James-Bond-Filme. Auch ist ein Remake von Godzilla geplant und wer weiß, vielleicht wird in diesem Zusammenhang Fukushima erwähnt und die Prophezeiung schließt ihren Kreis.
Quellen:
Stern
Huffingtonpost
Foto: Truthseeker
2 Comments
Sumedha Gupta
Zweifelsfrei wird es durch die Ereignisse in den Atommeilern von Fukushima zu diversen Mutationen innerhalb der Tier- und Pflanzenwelt kommen – die „radioaktive“ Verseuchung ist einfach viel zu hoch und wirkt viel zu lange auf die Organismen ein, aber einen Monsterfisch hat niemand gefangen. Das angesprochene Exemplar zählt zur Spezies Thunnus orientalis, welche man vom Nord-Pazifik bis Neuseeland noch recht häufig antrifft. Diese Thun werden durchaus 3 Meter und größer und erreichen bis zu 450 – 480 kg.
Jonathan
Hallo Sumedha,
danke für Deinen Kommentar und deinen Hinweis. Da gilt ja zu hoffen, dass Godzilla demnächst doch nicht dem Meer entsteigt. ;-)
Liebe Grüße, Jonathan