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Buchauszug: John ist gerade mal tot…

Matrixblogger - Spiritueller Blog

In dieser Kategorie “Schriftstellerei” stelle ich manchmal eines meiner Manuskripte vor, an das ich gerade schreibe. Heute möchte ich gern folgendes Werk vorstellen: Der Arbeitstitel, d.h. dieses Buch wird später vermutlich anders heißen, ist ein erotischer Sci-Fi-Eso-Thriller und von mir verfasst. Das Buch ist noch nicht fertig, aber ich möchte einmal eine kleine Leseprobe für meine Leser vorstellen.

Li-Ming durchstieß die oberste Grenze der Atmosphäre, jagte in einer unglaublichen Geschwindigkeit hinter John her, um ihn im letzten Moment von seinem Vorhaben abzubringen. Sie war sicher, sie würde ihn mit ihrer messerscharfen Katanaklinge in zwei Hälften schneiden, sobald sie auch nur bis auf einen Meter an ihn herankommen könnte.

Als sie in den Weltraum gelangte, verschwanden plötzlich die Erde, der Mond und die Sterne und sie fand sich in einer seltsamen Welt wieder, eine Art Ebene, ohne Gestirne am hohen Firmament, scheinbar bestehend aus einer unendlichen Weite weißer, wabenförmiger Bodenplatten. Keine Berge, keine Wälder oder Weisen, weder Häuser noch Lebewesen, sondern nur diese Platten. John stand nicht unweit von ihr und blickte sie an. Er hatte also gefühlt, dass sie ihm gefolgt war.

“Was… was ist das hier, verdammt?”, rief Li-Ming irritiert.

“Wart’s ab!”, entgegnete er ohne eine Regung in seinem Gesicht.

Sie zog ihr Schwert, um diesem vorlauten Typen den Kopf von den Schultern zu schneiden, aber im nächsten Augenblick erkannte sie, dass er ihr eine Falle gestellt hatte. Er hatte keineswegs geplant, sie zu einem Kampf herauszufordern, sondern er wollte, dass sie genau im Hier und Jetzt an diesem Ort sein sollte, an dem sie sich gerade befand.

Bevor sie es sich anders überlegen und zum Rückzug antreten konnte, blitzte es in dieser Welt unzählige Male hintereinander hell auf, als stürmte ein lautloses Gewitter auf sie ein! Kurz darauf bewegte sie sich nur noch im Geiste durch das Weltall. Dann wurde sie in kurzen Abständen zu mehreren Planeten geführt und was sie dort erblicken durfte, ließ sie allen Hass, alle schlechten Erinnerungen, sämtliche Schandtaten, die sie anderen zugefügt und wiederum andere ihr angetan hatten, selbst die verheerendsten Kriege auf ihrem Heimatplaneten Erde, Hungersnöte, atomare Katastrophen und jedwede Ungerechtigkeit oder auch Gerechtigkeit in völlige Vergessenheit geraten!

John stand bereits neben Li-Ming und sie griff automatisch nach seiner Hand:

“Ich hatte ja keine Ahnung!”, stammelte sie.

“Ich weiß…”, flüsterte John liebevoll. “Sage mir, was du siehst.”

“Was ich sehe? Ich kann alles sehen, was in unserer Galaxie abläuft! Da vorn erkenne ich Distrikte innerhalb unserer Milchstraße, die von außerirdischen Wesen eingeteilt wurden. Ja, und hier vorne sehe ich deutlich Handelsrouten und gewisse Zonen, die jeweils anderen Außerirdischen zugeteilt wurden. Auch unsere Erde gehört zu solch einem Distrikt und somit zu einer außerirdischen Rasse, die hunderte an Planeten mit ihren darauf lebenden Bewohnern versklavt haben. Diese Vorgehensweise läuft seit tausenden von Jahren! Sie sind technisch gesehen alle viel weiter entwickelt als wir. Es ist absolut unfassbar! Ich kann nicht im Entferntesten zum Ausdruck bringen, was ich hier sehe! All diese Welten mit ihren Bewohnern… sie haben keine Ahnung von ihrem Schicksal und leben in ihren Realitäten, als wären sie die Einzigen im Universum. Niemand hat ihnen jemals mitgeteilt, dass Außerirdische existieren, im Gegenteil, ihnen wurde mitgeteilt, dass es keine gibt, damit sie niemals erfahren werden, dass sie von solchen aktuell kontrolliert und angepasst werden.”

“Erzähl weiter…”

“Nun sehe ich die Wesen, die unsere Erde kontrollieren. Sie betreiben Handel mit einiger unserer Regierungen, weil diese das teilweise durchschaut haben. Doch sie haben nicht alles verstanden und wir werden bereits seit vielen Jahrhunderten kontrolliert und nicht erst seitdem wir mal etwas von Außerirdischen in einem Film gehört haben. Diese Außerirdischen, sie sind wie Lords, die das jeweilige System überwachen, regeln und regieren! Ich kann sie deutlich sehen. Sie sind von Adel und tragen reiche Gewänder. Ihr Handel ist interstellar und von einem solch unglaublichen Größe, dass man es sich nicht vorstellen kann. Tausende von Planeten sind an diesen Handelsrouten beteiligt. Es gibt Piraten, Rebellen, einen Widerstand, aber sie sind nur wenige im Vergleich zu der Herrenrasse, die alles kontrolliert. Es existiert auch noch eine Art anderer Verbund von Außerirdischen, die es sich zum Ziel gesetzt haben, versklavte Planeten zu befreien, doch sie können nur schwer zu uns vordringen. Sie haben jedoch bereits einige Planeten befreit, aber wir sind zu tief in dieses dunkle System integriert. Außerdem spielen einige Menschen mit sehr starken Einfluss dieses Spiel mit…”

Li-Ming hielt noch immer krampfhaft Johns Hand fest. Er spürte ihren harten Griff und jedes Muskelzucken, so war ihm deutlich, war eine neue Einsicht, die sie in diesem Moment erhielt.

“Ich… ich fühle eine unglaubliche Läuterung in mir, weißt du. All diese Wut in mir, mein Hass, meine Verzweiflung, all das Schlechte, was man mir jemals angetan hat, ist mit einem Mal verflogen. Ich begreife nun in allem Ausmaß, in welch gigantischer Illusion ich gelebt habe!”, fuhr sie fort. “Gleichzeitig komme ich mir so lächerlich vor! Ich, kleiner, winziger Wurm, gegen diese Übermacht an machtgeilen Außerirdischen… Gleichzeitig erinnere ich mich an meine vielen Taten, die ich gemacht habe. Sie waren nur Staub im Wind, Tränen im Regen, oder wie auch immer. Sie waren wertlos gegen das, was ich hier sehe. Die Menschen müssen begreifen, was hier gespielt wird! Sie müssen begreifen, dass sie allesamt, unabhängig von Land, Kultur und Politik, zusammenhalten müssen, um sich aus diesen Klauen zu befreien! Doch sie hetzen uns dauernd gegeneinander auf, intrigieren und manipulieren, damit wir dies niemals erkennen werden und in unsere eigenen Kriege verstrickt sind…”

“Li-Ming, du hast es erfasst!”

Sie wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht, die mittlerweile an ihrer Wange herunterliefen: “Es gibt kein Entrinnen. Für niemanden! Ich meine, falls wir so weitermachen…”

“Was sollten wir tun?”, fragte John leise, um sie nicht aus diesem Zustand herauszureißen.

“Wir reißen denen den Arsch auf! Das werden wir tun!”, sagte sie mit einer unvergleichbaren Ruhe des Gleichmuts.

“Es sind zu viele. Wir werden dies niemals schaffen…”, resignierte John.

“Ich weiß, aber es ist mir gleichgültig! Wenigstens will ich es versucht haben, alles andere ist unwichtig. Ich bin unwichtig… Wenn ich dabei draufgehe, dann soll es so sein…”

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