Technik: Luzides Träumen – Ausbildung der Kritikfähigkeit (Teil 1)
Die Kunst des luziden Träumens, d.h. man erkennt während eines nächtlichen Traumes, dass man träumt, gewinnt somit eine unglaubliche Klarheit und kann den Traum dennoch aufrechterhalten, ist eine vergessene Praxis, die nur wenigen Menschen in unserer Welt ausüben…
Forschung Luzides Träumen
Die meisten Menschen betrachten das luzide Träumen als ein Märchen, einen Zustand, den man nicht erreichen kann. Wieder andere glauben, dass es eine Realitätsflucht darstellt, derart klar und deutlich zu träumen bzw. den ansonsten nur erinnerten Traum zu einem gegenwärtigen und voll bewussten Erlebnis zu machen. Doch wenige finden das Ausbilden einer höheren Bewusstheit im Traum als sehr energiespendend und mit unvergesslichen Erfahrungen und Abenteuern bestückt, sodass sie dafür diverse Techniken anwenden, um zum ersehnten Ziel zu gelangen.
Ich habe in dem Artikel “7-Kombinations-Technik” eine Reihe von Techniken beschrieben, die das luzide Träumen viel leichter erreichbar gestalten. Hierbei handelt es sich um die klassische Vorgehensweise zum Erreichen dieser interessanten Fähigkeit. Eine weitere Möglichkeit stellt die Ausbildung der Kritikfähigkeit im Träumen dar. Bei der Beobachtung des Gehirns während des Traumzustandes, fanden die Schlafforscher heraus, dass die für die Kritikfähigkeit bezogene Gehirnregion geradezu inaktiv ist. Das ist der Grund, wieso sich im Traum Menschen verwandeln und Gebäude in Luft auflösen können, ohne, dass man sich so sehr darüber wundert, dass der Traum als solcher enttarnt wird.
Das Problem ist also die fehlende Stimulation des Gehirnbereiches, der für die Selbsterkenntnis über den Traumzustand in der unmittelbaren Gegenwart aufklärt. Die Frage ist, wie kann man diesen Bereich für das kritische Denken in einem Traum aktivieren?
Ein weiteres Problem ist die Tatsache, dass einige luzide Träumer darüber berichten, dass sie in bestimmten Momenten einer Art Agent begegnen, ganz ähnlich wie in dem Film “Die Matrix“, die sich dafür einsetzen, den luziden Träumer aus dem Traum zu werfen bzw. ihn aus bestimmten Traumebenen zu verbannen. Man sieht in solchen Fällen keinen Agenten im schwarzen Anzug vor sich stehen, sondern eine vertraute Person, die sich ganz plötzlich anders verhält.
Diese Person wird misstrauisch, hat von einem Moment zum anderen eine unangenehme und bedrohliche Ausstrahlung. Sie versucht, den Träumer als luziden Träumer zu enttarnen, um ihn dann hinauszuwerfen oder so sehr zu verstricken, dass er die Klarheit wieder verliert. Dabei kann es sich sowohl um den eigenen Partner als auch um ein Familienmitglied oder einen guten Freund handeln.
Der “Agent” lädt” sich in die vertraute Person herunter, sobald der luzide Träumer eine bestimmte Traumebene betritt. Somit ist dieser eine Art Traumprojektion, die, mitunter auch symbolisch, für die fortführende Deaktivierung des kritischen Denkzentrums steht. Die Aktivierung des logischen Denkzentrums zur gewohnten Kritikfähigkeit sollte daher für das Erlernen des luziden Träumens Priorität haben.
Natürlich existiert noch ein weiterer Grund, warum solche Agenten, die vertraute Personen im Traum übernehmen und gegen den Träumer arbeiten, bis er die jeweilige Ebene verlässt oder seine Luzidität wieder verliert. Doch erst einmal sollte der angehende Träumer so weit kommen, dass er überhaupt luzide wird…
Zu empfehlen ist auch mein Buch zum Thema: “Astralreisen, Luzides Träumen und die Zirbeldrüse” und auch zur Unterstützung der Traumerinnerung ist die MP3 “Alphawellen” zu empfehlen! Man lässt sie tagsüber und/oder abends einfach im Hintergrund auf Dauerschleife laufen. Nach einigen Wochen erhöht sich die Fähigkeit zur Traumerinnerung sehr.
10 Comments
Daedaöus
parallel dazu wirkt die technik des pirschens, klarheit über den zustand der sogenannten realität zu schaffen. je mehr “ich” glaube zu wissen umso besser, guter, wichtiger, werd “ich”
Louis
Hervorragend!
Ich fiebere dem zweiten Teil entgegen! :)
Melanie
Hallo Jonathan,
Zur fehlenden Kritikfähigkeit während eines Traumes kann ich berichten, dass ich so manches mal im Traum meine Arme ausbreiten und schreie “Ich träume” um klarer zu werden. In diesen Momenten weiss ich wohl das ich träume, komme aber schwer zu Klarheit. Als ob das jemand verhindern möchte. Es scheint mir schwer dagegen an zu kommen.
Nick
Genial … der 2te Teil wird gigantisch.
Sarah
Hallo Jonathan!
Danke für diesen Artikel!
Ich freue mich schon sehr auf Teil 2!
Lg Sarah
Grit
Ich denke auch, dass das Wesentlichste ist, die Klarheit zu haben, dass man sich gerade nicht in der s.g. Alltagsrealität befindet.
Ein Selbst-Scan ist dann das Erste… kann ich mich selbst sehen, wie bin ich gekleidet, von wo aus betrachte ich mich – kann ich meine eigenen Hände anschauen….
Die Antworten darauf sind sehr unterschiedlich, je nachdem, wo ich bin…
Das ist eine Art Standortbestimmung – einmal im Außen und einmal im Innen. Vor allem das, von WO aus beobachte und beeinflusse ich das Geschehen, ist eine wesentliche Frage…
und oft gibt es keine Person/Figur – die ich als ICH empfinde – sondern nur die Beobachtung und evt. aktive Beeinflussung von einem Geschehen – bei dem ich “jeder” sein könnte…
Solange ich meine Hände sehen kann und mir aus dem Alltag bekannte Kleider trage,
hat das Ganze eine ganz andere Qualität, eine eher persönliche – es gibt da sehr verschiedene “Welten/Ebenen”, die ich luzid erfahren kann… Oft ist es aber die unpersönliche Art – auch wenn mir bekannte Menschen darin eine Rolle spielen können…
Es gibt aber auch Bereiche, da gibt es nichts, was an Personen/Menschen erinnert und trotzdem – naja, hier fehlen mir die Worte und das macht an dieser Stelle keinen Sinn,
aber wenn jemand sowas kennt, würde ich mich über einen Austausch freuen.
Die nächste Frage für mich ist dann – herauszufinden wo ich bin, was ich nur aufgrund meiner verschiedenen Erfahrungen und Erinnerungen bestimmen kann und manches mal bin ich auch wo, wo ich noch nie war und absolut keine Ahnung habe, worum es da geht und was ich da soll/will… Dann heisst es sich vorsichtig und neugierig umschauen und herausfinden, was da ist.
Meine Wahrnehmung ist, dass ich wach und klar Dinge erlebe, doch mir die Erinnerung daran, wenn es etwas “geniales, wesentliches” war gelöscht wird, sobald ich wieder in der Alltagswelt bin… Ähnlich wie die meisten das von ganz normalen Träumen kennen… das passiert aber nur, wenn es wirklich um etwas Bedeutendes ging – wovon mir dann nur der Geschmack bleibt, aber jede Klarheit fehlt, vor allem die Möglichkeit es zu beschreiben…
Bei unbedeutenden – einfach nur phantastischen Erlebnissen, kann ich mich oft an jede Kleinigkeit erinnern, so als wäre es eine ganz reale Erinnerung aus der Alltagswelt.
Mit der Kritikfähigkeit, das empfinde ich als zweischneidiges Schwert. Denn wenn ich zu viel von meinem Alltagsbewusstsein/Sichtweisen dabei habe – beraube ich mich selbst, Dinge zu erleben, die weit darüber hinaus gehen – über das, was meine Kritikfähigkeit für möglich hält. Denn die Brille durch die ich schaue – ist sozusagen der Filter, der bestimmt, was ich sehe/wahrnehme… und ich kann die Brille konfigurieren (naja, ich versuche es ;-)
Um so mehr diese meiner Alltagsweltbrille gleicht – um so mehr gleichen auch die Dinge die ich erlebe – dem, meiner Alltagswelt.
Stefan
Sehr spannender Artikel! Ich werde mir sofort den zweiten Teil durchlesen! :)
Andere Frage: Ist es auch möglich durch luzides Träumen das Selbstbewusstsein zu steigern?
Gruß Stefan
Matrixblogger
Hallo Stefan,
danke für Deinen Kommentar.
Auf jeden Fall! Das luzide Träumen gibt Dir mehr Energie für Deinen Alltag und es macht selbstbewusster durch die gesteigerte Freiheit, die man in solchen Träumen wahrnimmt.
Liebe Grüße, Jonathan
Stichi
Hallo Jonathan,
gibt es schon den zweiten Teil?…oder finde ich ihn einfach nur nicht.
Danke
Stichi
Matrixblogger
Hallo Stichi,
vielen Dank für Deinen Kommentar.
Ja den gibt es HIER. :-)
Liebe Grüße, Jonathan