Site icon DER MATRIXBLOGGER

Aus dem Traumarchiv: Das Labyrinth von Penumbra

archiv träume

“Aus dem Traumarchiv” ist immer ein Traum, den ich vor vielen vielen Jahren hatte. So geraten diese interessanten Träume nicht in Vergessenheit und die Leser können auch an meinen Erfolgen zu jener Zeit teilhaben.

Als ich mit dem luziden Träumen begann, habe ich immer wieder versucht, noch luzider und noch gewandter in dieser außerordentlichen Fähigkeit zu werden. Einer der intensivsten und genialsten Erfahrungen erlebte ich, als ich das Labyrinth von Penumbra entdeckte. Es ist ein unfassbares und faszinierendes Gefühl, in diese Welt einzutauchen. Hierbei handelt es sich um eine fremde und objektive Realität, welche sozusagen die nächste ist, die man über das Träumen erreichen kann. Sie ist aufgebaut wie ein gewaltiger Bienenstock und so, wie Bienen eben Honig sammeln, so sammeln die dortigen Bewohner pure Energie. Das kann man auch überaus und in größtem Maße fühlen, wenn man das Labyrinth betritt. Als ich das erste Mal mit diesem Labyrinth in Kontakt kam, das war…

Samstag 23. Juni 1990

Ich hatte mich am Samstagnachmittag hingelegt. In den Tagen zuvor war es mir erstaunlicherweise gleich drei Mal gelungen, in den Nächten zuvor luzide zu werden. Dies hatte mir eine Menge höchst spannender Erfahrungen und viel Traumenergie eingebracht. Ich fühlte mich selten so energiegeladen und hatte mir überlegt, wofür ich diese Energie im Alltag einsetzen könnte. Doch ich war gesund, Geld war mir nicht wichtig und in der Liebe konnte ich mich auch nicht beschweren. Es gab also nichts, was ich mir zu dieser Zeit akut wünschte. Mir fiel also einfach nichts ein, daraufhin beschloss ich, die gesammelte Energie so lange wie möglich in mir zu behalten, um sie für weitere luzide Traumerfahrungen zu nutzen.

Am heutigen Nachmittag fühlte ich mich hervorragend und entschlossener denn je, eine weitere luzide Traumerfahrung zu erleben. Ich schloss die Jalousien, legte mich ins Bett, stopfte mir ein Paar Ohropax in die Ohren und konzentrierte mich auf die vielen Pünktchen, die vor meinen geschlossenen Augenlidern umhertanzten und lauschte gleichzeitig meinem Bewusstseinsstrom. Sofort spürte ich aufgrund der bereits gesammelten Energie die Leichtigkeit und Flexibilität meines Bewusstseins. Ich driftete nicht in Gedanken ab oder wurde von irgendwelchen Gedankengängen abgelenkt, sondern meine Konzentration und Absicht waren messerscharf. Als ich irgendwann in der Meditation doch spürte, dass ich begann mit den Gedanken ein wenig abzuschweifen, riss ich mich jedes Mal kompromisslos zusammen. Mein Wille, meinen Körper zu verlassen, war durch die bisher gesammelte Energie so stark, dass er seine volle Kraft entfalten konnte, ohne, dass ich großartig eine Technik anwenden musste. Plötzlich und wie aus heiterem Himmel öffnete sich vor meinen Augen eine Art Tunnel. Er wirkte wie ein Schlauch und leuchtete in goldener Farbe. Im nächsten Moment schoss ich mit einer unfassbaren Geschwindigkeit aus meinem Körper hinaus! Bevor ich überhaupt richtig realisieren konnte, was hier geschah, raste ich durch einen großen, goldenen Tunnel. Er besaß vielleicht einen Durchmesser von ca. 10-20 Metern. Nach jeweils 20 Metern Strecke erblickte ich in diesem Tunnel immer wieder Abteilungen bzw. Vertiefungen. Die ganze Atmosphäre war statisch aufgeladen, als flöge ich durch ein Stromkabel. Alles knisterte um mich her und brutzelte. Ich spürte eine überdeutliche Energie, die all meine Akkus auflud. Es war berauschend und absolut faszinierend zugleich! Es war eine völlig fremde Welt, unbegreiflich und ein komplettes Mysterium für mich. Ich kam mir vor wie Kolumbus, der neues Land entdeckt hatte. Dies war jedoch definitiv keine Welt, die von Menschen geschaffen worden war, geschweige denn, könnte man hier welche erwarten!

Eigentlich wollte ich dann meinen Astralkörper ansprechen, da ich davon ausging, ich befände mich in ihm, aber musste dabei feststellen, dass er nicht auf meine Anfrage reagierte. Ich konnte meinen Astralkörper nicht ansprechen. Es war mir unmöglich! Ich versuchte es wieder und wieder, während ich bereits in den nächsten Tunnel jagte. Was immer ich tat, der Astralkörper reagierte nicht.

Plötzlich vernahm ich eine kühle Frauenstimme in meinem Kopf, die mich direkt an eine Ansage im Kaufhaus erinnerte: “Achtung! Die Instanz 004 ist leider nicht erreichbar!”

Das war äußerst seltsam, denn ich konnte mir zuerst nicht vorstellen, was die Instanz 004 hätte sein können. Dann fiel mir ein, dass ich mehrere Traumtagebücher führe und das vierte dieser Bücher ist das, worin ich all meine außerkörperlichen Erfahrungen hineinschrieb. Ich hatte diese sogar nummeriert. Hatte diese Frauenstimme etwa das gemeint, dass ich hier in diesem Labyrinth an goldenen Tunneln nicht auf den Astralkörper umschalten konnte? Jedenfalls konnte ich mir keinen anderen Reim auf ihre Mitteilung machen. Diese Stimme gehörte jedenfalls zu einer Person, die sich links hinter  mir befand und mich begleitete.

Und während wir immer weiter flogen, spürte ich eine unglaubliche Zunahme meiner psychischen Energie. Nicht zehn Astralreisen in einer Nacht hätten so viel Energie erzeugen können wie diese Hetzjagd durch dieses Labyrinthsystem. Ich spürte diese Energie regelrecht durch mein komplettes Wesen fließen und plötzlich schien mir alles möglich zu sein! Es war ein richtig erhebendes und wundervolles Gefühl. Die weibliche Begleitung war noch immer an meiner Seite und ich begann mir Sorgen zu machen. Meine Versuche, aufzuwachen, gelangen mir nicht. Sobald ich beabsichtigte, meinen physischen Körper im Geiste zu kontaktieren, war er unerreichbar. Somit gab es für mich nur eine einzige Möglichkeit, nämlich den Ausgang aus diesem Irrgarten zu finden!

So schoss ich weiter durch die vielen Tunnel, von denen einer wie der andere aussah. Es gab immer wieder Kurven, in die ich hineinflog, dann ging es wieder nach oben und dann mal nach unten. Manchmal entdeckte ich sogar goldene Schriftzeichen an den Wänden. Sie waren in einer mir unbekannten Schrift verfasst, die mir wie Glyphen erschienen. Mich überkam immer mehr eine unglaublich intensive Faszination, da alles so interessant und spannend erschien. Ich ertappte mich dabei, wie ich überlegte, diese Tunnel näher zu erforschen und herauszufinden, was es mit dieser seltsamen Welt auf sich hatte. Ja richtig, es war eine Welt, das konnte ich deutlich spüren. Sie musste riesig sein. Für einen Moment gewann ich den Eindruck, als gäbe es hier Wesen, die ununterbrochen Energie sammelten, wie eine riesige Tankstelle. Es kamen Assoziationen zu einem Bienenstock in mir auf. Als würden die Bewohner dieser Welt Energie sammeln, als wäre es purester Honig. Nur war vom Imker weit und breit nichts zu sehen. An meiner Seite spürte ich zwar die Frau, aber sie schien momentan zu schweigen.

Irgendwann, es waren gefühlte Stunden, auf der Suche nach dem Ausgang, entdeckte ich ihn endlich! Plötzlich war einer der Tunnel zu Ende und ich schoss regelrecht aus ihm heraus.

Zuerst nahm ich eine große Wiese wahr, einen Zaun und daraufhin ein Mehrfamilien-Haus. Es war dunkel und ich konnte alles nur schemenhaft erkennen. Nun versuchte ich wieder, meinen physischen Körper anzusprechen und er reagierte sofort! Wenige Sekunden später lag ich wieder in meinem Bett. Ich hatte es nach gefühlten Stunden geschafft, dieses Labyrinth zu verlassen!

Als ich mich in meinem Bett erhob und aufstand, die Jalousien öffnete und aus dem Fenster schaute, besaß ich eine unfassbare, klare Wahrnehmung wie noch nie in meinem Leben zuvor! Alles war so übertrieben deutlich und scharf. Die Realität wirkte flüssig, leicht instabil, aber dennoch sicher und nicht irritierend. Mein Selbstbewusstsein war dermaßen stark, dass ich mich kaum wiedererkannte. Auch spürte ich in mir eine Energie, die so intensiv war, dass ich in meinem Apartment nicht anders konnte, als dauernd im Zimmer auf und ab zu laufen. Meine Hände fühlten sich an, als steckte in ihnen eine unglaubliche Macht und Energie, mit der ich alles bewirken konnte, was ich wollte. Ich war nahezu sicher, dass ich augenblicklich hätte Bäume ausreißen können, wenn ich es nur versucht hätte. Das war ein unvergesslicher Moment und ebenso ein unvergessliches Erlebnis.

Ich versuchte noch häufiger, wieder in diesen Zustand zu gelangen, aber es gelang mir einfach nicht mehr. Ich hielt das Ganze für einen luziden Traum der besonderen Art. Doch konnte ich mir einfach nicht erklären, was es mit diesem Tunnel-Labyrinth auf sich haben könnte.Ich konnte durch Kontakte in meinen Träumen in Erfahrung bringen, dass es das Labyrinth von Penumbra genannt wird. Eine objektiv-existente Traumwelt, die erste, die jenseits aller menschlichen Träume existiert.

Erst vier Jahre später sollte ich mehr darüber erfahren, denn ich las in einem Buch von Carlos Castaneda, mit dem Titel “Die Kunst des Träumens”, fast die identische Erfahrung. Castaneda beschrieb ebenso dieses Labyrinth mit seinen goldenen Tunnel, die Schriftzeichen und die knisternde und so deutlich spürbare Energie. Seinen Aussagen zufolge lebten in dieser Welt so genannte anorganische Wesen. Sie hatten ihre Welt abgeriegelt, damit niemand hineinkam, den sie nicht auch eingeladen hatten. Eine solche Einladung erhielt man seinem Wissen nach nur durch Späher. Dabei handelt es sich um energetisch geladene Gegenstände oder Tiere, die die Aufmerksamkeit eines Träumers einzufangen versuchen. Wenn er sie entdeckt, kann er ihnen folgen und sie leiten ihn in das Labyrinth hinein. Dort angekommen, wird er umhergeführt und ihm das Angebot unterbreitet, in dieser Welt für sie zu arbeiten. Im Gegenzug erhält er Unmengen an Energie und kann dort für viele Millionen Jahre leben. Castaneda beschrieb, wie fasziniert er von dieser Welt war und ich konnte es ihm absolut nachfühlen.

Verwirrt hatte mich allein die Aussage, dass es nur denen gelänge, in diese Welt zu kommen, die dazu von einem Späher eingeladen wurden. Ich wurde jedoch von keinem Späher eingeladen. Mir war es einfach so gelungen, in diese Tunnelwelt einzudringen. Auch konnte ich wieder aus dieser Welt austreten, nachdem ich einen Ausgang entdeckt hatte. Dies widersprach der Erfahrung, die Castaneda in seinem Buch beschrieb. Dies verleitete mich zu glauben, dass mein Erlebnis vielleicht eine Erinnerung gewesen war, d.h. dass ich vielleicht vor langer Zeit mal in diesem Labyrinth gewesen bin, aber mich jetzt erst daran erinnerte. Ich hatte darum vielleicht die Sequenzen übersprungen, in denen ich auf den Späher traf und wie exakt ich von dort aus wieder hinausgelangte. Ich konnte diesen Widerspruch bis dato leider nicht wirklich auflösen.

Im Weiteren berichtete Castaneda, dass er nach seiner Erfahrung in dem Labyrinth ständig einen Traumbotschafter in seinem Kopf hören konnte, der ihn über diese Erfahrung hinaus sogar im Alltag darüber beriet, wie er am besten Energie sparen könnte. Mit dieser aufgesparten Energie konnte er dann viel leichter in das Labyrinth zurückkehren oder seine persönlichen Ziele einfacher erreichen. In meinem Fall nahm ich diesen Traumbotschafter als eine kühle Frau wahr, aber nur innerhalb des Labyrinths. In meinem Alltag konnte ich ihre Stimme überhaupt nicht vernehmen. Ich muss zugeben, dass ich es sogar einige Male versucht hatte, die Traumbotschafterin in meinem Kopf anzusprechen, aber es gab keine Reaktion. Folglich gab es durchaus einige Widersprüche oder Unstimmigkeiten im Vergleich zu Castanedas Erfahrung, aber trotzalledem war es für mich damals absolut verblüffend, dass ich in seinem Buch meine Erfahrung wiederfinden konnte und von jemand anderem ebenso erlebt wurde, von der ich jedoch geglaubt hatte, es sei nur “mein” persönlicher, luzider Traum gewesen. Es war mir also tatsächlich gelungen, eine ferne Traumwelt zu besuchen, die objektiv existierte und von anderen Träumern ebenso betreten werden konnte und kann. Und genau hier liegt der große Knackpunkt an dieser Erfahrung: Es ist eine unabhängig existierende Realität, die jeder Träumer besuchen, sich mit unglaublichen Mengen an Energien füllen und dann wieder in den Alltag zurückkehren kann! Mit einer solchen Energie ist eigentlich alles möglich, was man sich nahezu vorstellen kann. Man kann damit einfacher und spielerischer seine eigene Realität erschaffen, wie man sie gern haben möchte. Es ist möglich, diese Energie in seine Arbeit oder Kunst einzubringen, um noch perfekter und besser zu werden. Auch dürfte es möglich sein, mit dieser enormen Energie, Krankheiten zu heilen oder parapsychologische Fähigkeiten in sich zu erwecken.

Doch das Labyrinth von Penumbra ist nicht einfach zu erreichen. Sogar Gefahren gibt es, zumindest laut Castaneda, da er in seinem Buch behauptete, dass diese anorganischen Wesen daran interessiert seien, den Träumer dortzubehalten. Glücklicherweise existiert in dieser Realität das Wort, d.h. wenn der Träumer verspricht, dort bleiben zu wollen, dann muss er auch dort bleiben. Wie Castaneda erklärt, ist diesen Bewohnern des Labyrinths das Wort extrem wichtig. Sie kennen keine Lügen oder das Vorspielen falscher Tatsachen. Sie sind aufrichtige und interessierte Händler. Von daher sollte man also vorsichtig sein, was man sich bei seiner Anwesenheit in diesem Labyrinth wünscht. Lügen haben keine Kraft im Geist und existieren dort nicht, darum wird man stets beim Wort genommen. Wenn jemand selbst nur aus Spaß ausriefe, er wolle gern dort bleiben, dann würde er auch dort bleiben. Man wird also definitiv beim Wort genommen. Es ist wie die Besiegelung eines Paktes.

Exit mobile version