Traumnacht: AKE – Nebenwelten
“Traumnacht” ist eine Reihe, in der ich mich bewusst darauf konzentriere, einen luziden Traum oder eine außerkörperliche Erfahrung zu erleben bzw. in der ich von einem interessanten oder außergewöhnlichen Traum berichte.
Die Wolken am Himmel hatten in der heutigen Nacht eine sehr interessante Formation, dass ich mich gleich 10 Minuten lang darauf konzentrierte und die schöne Aussicht auf den Himmel genoss. Ich spürte, dass es wieder eine der Nächte war, die reich an Energie waren und schaltete dann sogar kurz in einen höheren Bewusstseinszustand.
Es ist in solch einem Zustand immer wieder interessant zu erleben, wie identifiziert der Mensch mit seinem Leben sein kann und wie weit man sich in solchen veränderten Zuständen auch wieder davon distanzieren kann. Nachdem ich mich aufgetankt hatte, ging ich zu Bett und wollte mich auf eine außerkörperliche Erfahrung konzentrieren.
Nachdem ich mich vielleicht 20 Minuten lang konzentriert hatte, schaltete ich völlig abrupt und unerwartet in meinen 2. Körper um. Es war als hätte jemand einfach den Schalter umgelegt. Langsam schwebte ich auf und plötzlich drehte sich der Prozess um und ich fiel. Ich fiel in eine endlose Schwärze. Sich einfach fallen lassen ist schon allein eine schöne Erfahrung. Ich fiel dermaßen schnell, dass ich mir amüsanterweise sehr gut vorstellen konnte, dass ich für einen außenstehenden Betrachter einen rauchenden Schweif hinter mir herzog.
Für einige Augenblicke kam ich mir wirklich wie ein rasender Komet vor und fühlte eine Art des Brennens. Nun konzentrierte ich mich darauf, in eine beliebige Szene, d.h. in eine Nebenwelt einzutreten. Dies sind alternative Realitäten, die unserer Alltagsrealität sehr gleichen, nur dass man dort ein anderes Leben besitzt, andere Freunde und oft eine andere Wohnung und Arbeit…
“Wenn Du dann nachts hier entlang kommst, dann muss dieses Geschäft abgeschlossen werden. Überhaupt sind die Geschäftstüren zu kontrollieren, nur diese hier wird von dir persönlich abgeschlossen. Wenn du es vergisst, gibt es einen Anschiss von der Chefin.”
“Okay”, entgegnete ich.
Für einen Moment wusste ich überhaupt nicht wo ich war und was ich hier überhaupt machte, aber dann kam das Update herein. Die Erinnerungen des Selbstes, das in dieser Realität lebte und an das ich nun mit meinem Bewusstsein angeschlossen war, konnte ich nun einsehen: Ich hatte heute meinen ersten Tag in meinem neuen Job als Nachtwächter in einem Zoo! Zwei Kollegen besaß ich auch, die mit mir das Gelände in der Nacht kontrollierten und bewachten. Mit den Rundgängen wechselten wir uns immer ab. Es gab einen genauen Zeitplan.
“Und dann gehst du hier diesen Weg entlang, bis hinüber in diese Häuser. Dort schaust du auch nach, ob alle Türen verschlossen sind. Du hast ja den Generalschlüssel bei dir und kannst dann im Falle eines Falles die Tür nachträglich abschließen. Es kommen manchmal nachts ganz gern Diebe über die Mauer und je weniger Türen geöffnet sind, desto weniger wird am anderen Tag fehlen.”
Er zeigte mir noch die Gebäude und einige Gehege, an denen ich ebenfalls vorbeizugehen hatte.
“Nach dem Rundgang kommst du dann wieder ins Wachbüro zurück und machst eine kurze Notiz, dass du den Rundgang gemacht hast und alles überprüft wurde.”
“Kein Problem.”
Es war mittlerweile schon dunkel geworden und wir gingen zurück ins Wachbüro. Dort angekommen durfte ich mich mit den Kollegen vertraut machen. Wir sprachen über Belanglosigkeiten und zur Feier des Tages durfte ich gleich meinen ersten Rundgang antreten.
Es war nun stockfinster auf den Wegen. Es gab höchstens an Wegkreuzungen mal eine Laterne, da die Tiere sonst nicht richtig schlafen können. Daher gab es immer wieder kurze Strecken, die so dunkel waren, dass man die Hand kaum vor Augen sehen konnte. Ich suchte bei meinem Rundgang nach dem Grund, wieso ich hier gelandet war. Dann fiel mir ein, dass ich vielleicht vor 15 Jahren oder so mal des Öfteren mit dem Gedanken gespielt hatte, in einem Zoo zu arbeiten.
Nicht unbedingt Elefantenmist in Schubkarren zu schaufeln, aber irgendein anderer Job wäre schon okay gewesen. Nachtwächter passte also ganz gut zu mir, zumal mir die Dunkelheit oft lieber ist als der Tag. Wieso dann nicht tagsüber schlafen und nachts arbeiten? So war ich mit meinen Gedanken beschäftigt…
Plötzlich stand vor mir ein schwarz gekleideter Mann. Er war etwas größer als ich, schlank und trug eine Skimaske. Er war wie aus dem Nichts erschienen und muss mich ebenfalls im letzten Moment erst gesehen haben. Wir waren somit beide ziemlich überrascht, uns auf diesem dunklen Weg so plötzlich gegenüberzustehen.
Bevor ich überhaupt eine Warnung oder eine Frage aussprechen konnte, griff er mich auch schon an! Er packte mich an der Jacke und wollte mich gegen einen Baum schleudern, der sich neben uns befand. Mich wunderte es kurz, wieso er nicht einfach geflohen war, aber er wollte vermutlich sein Vorhaben in dieser Nacht unbedingt zu Ende bringen. So rangelten wir miteinander, bis er dann irgendwann aufgab und doch floh.
Ich lief zurück ins Wachbüro und erzählte ihnen erst einmal, was gerade vorgefallen war. Es schien in diesem Zoo des Öfteren vorzukommen, dass jemand über die Mauer stieg und hoffte, irgendetwas Interessantes mitnehmen zu können.
Es wurde telefoniert und nach 20 Minuten stand die Chefin auch schon im Büro.
“Ah, Sie sind also der Neue?”
“Ja, genau.”
“Gut, dann zeigen Sie mir mal, wo der Vorfall stattgefunden hat.”
Wir gingen zu der Stelle und sie machte sich einige Notizen. Kurz darauf gingen wir gemeinsam den Kontrollgang, damit sie sich von meiner guten Arbeit auch selbst überzeugen konnte. Doch dummerweise hatte ich in der Aufregung ganz vergessen, die besagte Tür abzuschließen.
“Sie haben in der Aufregung wohl völlig vergessen, diese Tür abzuschließen. Wir wollen einmal hoffen, dass der Dieb nicht hier drin war.”
Es sah aber nicht danach aus als wäre er so weit vorgedrungen. Die Auseinandersetzung hatte ihn offensichtlich endgültig in die Flucht geschlagen.
Irgendwie wurde es dann an dieser Stelle doch langsam langweilig und ich beschloss wieder zurück in meinen 2. Körper zu springen…
Ich fiel wieder. Tiefer und tiefer… Wenn ich durch den Boden fiel, so dachte ich mir, dann war ich bei dieser Geschwindigkeit wohl gerade auf dem besten Weg. auf der anderen Seite der Erde in China oder Japan herauszukommen… Plötzlich nahm ich die Anwesenheit einer Persönlichkeit wahr. Sie schien in meiner Nähe zu sein und mich ein Stück zu begleiten. Ach, dachte ich grinsend, vermutlich ist der fallende Komet jemandem aufgefallen. Wenige Sekunden später verschwand die Persönlichkeit wieder bzw. ich konnte sie nicht mehr wahrnehmen. Dann betrat ich eine andere Nebenwelt…
“Ich habe ihn nie sonderlich gemocht”, sagte ein Mann, der vor mir stand und sich gerade im Gespräch mit einer älteren und einer jüngeren Frau befand. “So ein Schwiegersohn kann mir gestohlen bleiben.”
Irgendwie kamen mir die Personen bekannt vor. Es ratterte in meinem Kopf und ich versuchte sie einzuordnen, aber es gelang mir gerade nicht sonderlich gut. Somit wartete ich auf den Erinnerungsfluss dieser Nebenwelt.
“Das kannst du jetzt aber kaum noch ändern. Es ist die Entscheidung deiner Tochter…”, erklärte die ältere Frau.
Mir kam langsam der Verdacht, dass ich der Schwiegersohn sein könnte, der mit dieser hübschen Brünetten in irgendeiner engeren Beziehung stand.Ich schaute mich um. Wir befanden uns in einer Eissporthalle. An meinen Füßen befanden sich Schlittschuhe. Wir standen an der Bande und hatten dort wohl die Diskussion begonnen.
Dann erinnerte ich mich. Die attraktive Brünette war in meiner Jugendzeit meine Freundin gewesen. Wir waren für einige Jahre zusammen und hatten uns dann getrennt. Sie wollte damals die Beziehung enger gestalten, d.h. zusammenziehen, heiraten, Familie gründen, halt das komplette Standardprogramm gemäß den Erwartungen der Eltern und des restlichen Umfeldes. Darauf hatte ich damals überhaupt keine Lust und die Beziehung war daraufhin auseinandergebrochen. Gerade mal zwei Monate später hatte sie schon wieder einen neuen Freund und mit dem hatte sie das Programm ‘Familie’ ziemlich fix durchgezogen. Es entsprach auch den Tatsachen, dass mich ihr Vater niemals sonderlich mochte, weil ich in seinen Augen ein Querdenker war, jemand, der niemals ein Interesse für irgendeine Karriere oder einen vernünftigen Werdegang aufbringen wollte. Er hatte mich dahingehend sicherlich richtig eingeschätzt, aber es war amüsant in diesem Moment zu erkennen, dass mich die Reise in die nächste Nebenwelt genau in die alternative Realität gebracht hatte, in der ich mich gegen eine Trennung entschieden hatte und mit der Brünetten zusammengeblieben war. Wir waren mittlerweile zusammengezogen und wie es schien, hatte ich sie davon überzeugen können, erst einmal keine Kinder in die Welt zu setzen. Heute war offensichtlich Familientag. Und zwar einer der Familientage, wo sich ihr Vater mal wieder über den ignoranten Schwiegersohn auslassen konnte. Ich muss zugeben, dass ich mit meinem Verhalten einen gewissen Trotz an den Tag legte, um die Konflikte noch zu verstärken. Er bebte förmlich vor Wut. Dann wandte er sich ab und fuhr weiter Schlittschuh. Er wollte sich wohl erst einmal kräftig abreagieren.
Plötzlich wechselte ich in einen ganz anderen Bewusstseinszustand. Es war die Sphäre der Agierenden! Diesen Zustand habe ich schon einige Male erlebt. In diesem speziellen Zustand ist jeder Mensch ein Agierender, ein Handelnder. Dort gibt es keine Opfer und keine Reaktionen. Darüber hinaus werden dort direkte Absprachen getroffen, so wie man sich als Schauspieler kurz hinter der Bühne abspricht, um die nächste Szene im Detail abzusprechen…
Meine Freundin und ihre Mutter kamen nun nah an mich heran: “Pass auf, Jonathan, du wirst ihn jetzt noch mehrere Male darauf ansprechen, damit alles aus ihm herausbricht und er deutlich ausspricht, worum es ihm geht. Dann kann er seiner Wut Luft machen und vielleicht wird er dann akzeptieren können, dass du nun zur Familie gehörst.”
Meine Freundin nickte: “Ich werde dann weiterhin die Traurige und Verletzte spielen, damit ihn das noch weiter in den Konflikt treibt.”
“Gut”, entgegnete ich, “dann werde ich jetzt auch mal ein wenig Schlittschuh fahren und hie und da noch eine spitze Bemerkung machen.”
Ich warf einen Blick zu ihm herüber. In dem Moment als sich unsere Blicke trafen, blinzelte er mir zu. In der Sphäre der Agierenden ist jeder über alles informiert. Sein “anderes” Selbst hatte jedes unserer Worte mitbekommen, aber seine Rolle als (Schwieger-) Vater hatte diese Absprache natürlich überhaupt nicht. Sie war ahnungslos und wir begannen unseren Plan.
Dann schaltete ich wieder – inklusive der anderen – in den normalen Zustand zurück. Der Vater schaute wieder grimmig, die Freundin traurig und die Mutter versuchte krampfhaft zu vermitteln. Jeder war wieder mit seiner Alltagsrolle identifiziert und niemand erinnerte sich mehr an die Absprache von eben. Nur mit einem Unterschied! Ich erinnerte mich an jedes Wort, das wir in der anderen Sphäre gewechselt hatten und es machte mir nun doppelt Spaß, meine Rolle so echt und glaubhaft zu verkaufen, wie es nur ging… Welch Magie!
Nachdem ich nach einiger Zeit auch diese Welt wieder verlassen hatte, erwachte ich in meinem Bett im physischen Körper. Ich war überzeugt, dass mein physischer Körper auf dem Rücken gelegen hatte, aber er lag auf der Seite. Ich spürte eine gute Energie durch meinen Geist fließen. Solche kleinen Ausflüge sind immer wieder sehr belebend…
3 Comments
Sarah
Ich kann mir vorstellen, das es sogar vor der Geburt ein Plan gibt – ein „Lebensplan“, wo es besprochen wird, oder wo man erlebt, was im Leben wichtig ist, warum wir auf die Welt kommen. „Der Tod ist der Bruder des Schlafes“, sagt man…
Ich habe schon ein paar mal geträumt, das ich etwas mit jemand besprochen habe, was dann für die nächste Zeit wichtig war. Es war manchmal auch gerade in schwierigen Situationen, die ich im Leben schwer verstehen konnte, das die Träume dann Erklärung gebracht haben. Oft waren es keine direkten Erklärungen, aber mehr Bilder, die eine starke emotionale Wirkung hatten, und dadurch dann z.B. Verständniss für einen bestimmten Menschen gebracht haben.
Vielleicht kann man es auch üben (?), solche Träume zu träumen, damit das Leben etwas einfacher und verständlicher :-) ist. Z.B. – wenn man vor dem Schlafen sich daran konzentriert – und die Sterne anschaut…
Oder gibt es noch eine andere Übung, durch die wir uns daran erinnern könnten, in welche Richtung der Weg weiter geht?
LG Sarah
Jonathan
Als ich anfing, mich für Träume zu interessieren, hatte ich so gut wie nie eine Erinnerung an ihnen. Alles, was ich heute kann, habe ich durch Meditation und durch die Umprogrammierung meiner Glaubenssätze erlernt. Das Umprogrammieren ist wichtig, denn durch einen falschen Glaubenssatz beeinflussen wir unsere Wahrnehmung und nehmen auch so war und erleben die Dinge auch so, wie wir programmiert sind. Es ist wie mit einem Computer. Das Programm, das läuft ist auch das, was wir dann wahrnehmen. Wenn wir begrenzende oder hinderliche Programme haben, dann werden wir auch die Grenzen und Probleme wahrnehmen.
Wer sich von negativen oder begrenzenden Glaubenssätzen befreit und wer lernt, wie man seine innere Frequenz erhöhen kann, der wird solche Träume, Erlebnisse und Wunder automatisch erfahren und seinen Weg immer klarer erkennen.
Lg, Jonathan
Sarah
Ja, herzlichen Dank, es ist alles sehr deutlich und klar ausgesprochen – wo und wie genau das Denken, usw…:-) geändert werden soll. Es ist auch genau der richtige “Wegweiser” auf dem Weg, auf dem ich mich gerade befinde. Bezüglich “positiv denken” haben mir bis jetzt auch zwei Bücher geholfen von Arthur Lassen: “Heute ist mein Bester Tag” und “Geld ist eine Vision”.
Lieben Gruss und Dank von Sarah