Traumspionage

Traumspionage: Der Aufzug mit der Zeitmaschine

Traum-Spion” ist eine Reihe, in der ich mein Bewusstsein über die Fähigkeit des Träumens an eine beliebige Person in unserer Welt anschließe und aus seiner Perspektive eine erlebte Erfahrung miterlebe.

“Das hier ist die Vorrichtung, über die wir gesprochen hatten”, erklärte der zuständige Ingenieur.

Beteiligt an der Vorführung waren mehrere Leute. Darunter befanden sich zwei Frauen, die überhaupt keinen Plan hatten, worum es überhaupt ging, aber den Auftrag erhielten, bestimmte Tätigkeiten auszuführen. Sie wurden schlichtweg instrumentalisiert und machten als kleines Zahnrad im riesigen Getriebe einfach ihren Job.

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Im Weiteren war halt der Ingenieur anwesend, der eben die Einführung gab und ein Wissenschaftler in einem weißen Kittel, last but not least meine Wenigkeit als Sicherheitsprüfer. Am Eingang befand sich noch ein Wachmann.

“Sie gehen einfach in den Aufzug hinein, geben  anstelle der Etagennummer den Code ein und schon wird die Kabine aktiviert und befördert sie zu den im Computer eingestellten Koordinaten. Bedenken Sie, dass Sie mit der Vorrichtung ausschließlich in die Vergangenheit und wieder zurückreisen können. Reisen in die Zukunft sind nicht möglich.”

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Offensichtlich waren alle Anwesenden darüber informiert worden, dass dieser harmlos aussehende Fahrstuhl tatsächlich jedoch eine Zeitmaschine war. Es musste ihnen nicht mehr erklärt oder irgendjemand überzeugt werden.

“Wohin werden wir denn befördert?”, meinte eine der Frauen.

Die beiden Frauen, ebenfalls in weißen Kitteln, die aufgrund ihrer Erscheinung, Alter und Aussehen irgendwie nach Reinigungshilfen aussahen, waren dazu beauftragt worden, die nächste Reise anzutreten.

“Sie werden einfach zu den Koordinaten befördert. Dort steigen Sie dann aus und führen Ihren Auftrag aus. Nachdem Sie diesen abgeschlossen haben, gehen Sie wieder zurück zum Fahrstuhl, geben erneut den Code ein und kehren daraufhin wieder hierhin zurück. Hier bekommen Sie den Code.”

Er überreichte ihnen einen Zettel, auf dem der Code notiert worden war. Ich war neugierig, den Code zu erfahren. Irgendwie dachte ich darüber nach, diesen Aufzug zu benutzen, um meine Gegenwart zu verlassen. Irgendwie verführte mich der Gedanke, denn mit meiner Gegenwart war ich überhaupt nicht zufrieden. Die politische Situation war mir zu turbulent, die Pläne des Landes für die kommende Zukunft nachteilhaft und unerwünscht und außerdem gab es nichts, was mich in der Gegenwart hätte festhalten können. So dachte ich darüber nach, bei der nächstbesten Möglichkeit geschickt dafür zu sorgen, den Fahrstuhl zu benutzen, um einfach abzuhauen.

Eine der Frauen, sie war ziemlich dick und sicherlich schon über 50 Jahre alt, nahm den Zettel entgegen. Sie nickte brav und ihr Blick fiel dann auf den Fahrstuhl, der gerade ankam und sich die Türen öffneten. Sie machte einen Schritt auf den Fahrstuhl zu.

“Was sagt den Sicherheitsexperte zu dem Ganzen?”, fragte mich der Ingenieur.

Ich nickte ihm freundlich zu und ergriff das Wort:

“Die Vorrichtung erscheint mir soweit sicher und die Personenbeförderung scheint zumindest durch den Fahrstuhl selbst sicher zu sein…”

Wie sollte ich nun vorgehen, um einfach in diesen Fahrstuhl zu steigen und zu verschwinden…? Ich dachte fieberhaft nach. Es gab einige unsichere Komponenten, die ich zuerst testen musste. Ich wollte letzten Endes nicht so dastehen, dass ich noch immer in der Gegenwart herumhing und man mich dann auch noch als Krimineller betrachtete, der die Apparatur ausnutzen wollte, um abzuhauen.  Zuerst benötigte ich erst einmal den Code…

Also nahm ich den Zettel mit dem Code in die Hand. Die Frau blickte mich irritiert an. Sie wusste nicht, was ich vorhatte. Dann ging ich mit ihr gemeinsam in den Fahrstuhl und schaute dabei auf den Code: Deutlich geschrieben stand dort 2735. Ich prägte ihn mir gut ein.

“Sie müssen wissen, dass ein Benutzer dieses Fahrstuhles erst einmal hineintritt und dann hier anstelle der Etagennummer den Code eingibt…”

Ich tippte frech den Code ein. Innerlich hoffte ich, dass ich mit der Frau gemeinsam in dem Fahrstuhl losreisen konnte. Nun hatte ich die Aufmerksamkeit aller Beteiligten. Sie verstanden nicht, was ich da tat, nur der Ingenieur blieb ruhig. Sie schienen langsam zu ahnen oder zu vermuten, dass ich hier die Gunst der Stunde nutzen wollte, um zu verschwinden.

Doch der Fahrstuhl reagierte nicht! Die Türen schlossen sich nicht. Ich fuhr fort:

“Sehen Sie, der Fahrstuhl reagiert nicht auf meine Code-Eingabe, obwohl ich den richtigen Code besitze und eingegeben habe. Dies liegt daran, dass der Computer nicht über die Daten meiner DNA verfügt. Nur, dessen DNA in den Computer eingegeben wurde, der kann den Fahrstuhl und seine Zeitreise-Funktion benutzen. Sie müssen sich also keine Sorgen über irgendwelchen Missbrauch machen. Das System ist nicht nur durch den Code, sondern auch mithilfe des Computers geschützt. Sollten Sie sich also im Fahrstuhl befinden und es sind mehr Personen anwesend als jene, dessen DNA registriert und freigeschaltet wurde, können Sie die Vorrichtung nicht aktivieren.”

Die Gesichter entspannten sich und es war ihnen deutlich geworden, dass ich ihnen das nur vorgeführt hatte, damit sie erkennen konnten, dass Unbefugte das System nicht nutzen konnten.

Wir traten wieder aus dem Fahrstuhl heraus. Wir unterhielten uns noch einige Minuten und später gingen wir nach draußen vor die Tür. Die Frau, die mit mir gerade noch im Fahrstuhl gestanden hatte, schaute mich an: “Ich dachte gerade wirklich, dass sie mit der Zeitmaschine durchbrennen wollten!”, meinte sie zu mir und zündete sich eine Zigarette an.

“Nein, das hatte ich nicht vor”, log ich. “Was will man schon in der Vergangenheit machen? Ein normaler Mensch könnte dort nicht viel anfangen. Er würde in die Vergangenheit reisen, ohne zu wissen, welche Koordinaten eingegeben sind. Außerdem weiß er auch nicht, wohin die Reise wirklich geht. Es gibt nur eine Art von Mensch, für den eine solche Reise attraktiv wäre…”

Sie schaute mich neugierig an: “Und welche Art von Mensch?”

“Es müsste jemand sein, der seinen geliebten Partner verloren hat. Er könnte in die Vergangenheit reisen und ein neues Leben mit ihr beginnen.”

Sie war in dem Moment zu Tränen gerührt und nickte.

“Aber auch er wird nicht wissen, wohin die Reise geht, denn es ist schwierig herauszufinden, welche Koordinaten eingegeben wurden. Also wird er einfach ins Ungewisse reisen…”

Dann wachte ich auf. Mal wieder ein interessanter Traum. Ich fragte mich, was der Code zu bedeuten hat. Mal sehen, ob diese Zahlen mir im Alltag begegnen werden.

Matrixblogger - Jonathan Dilas Bücher
2015-05-30

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